Cirrusnebel Veil nebula

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juersch2

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Gestern Nach konnte ich den Cirrusnebel, den sichtbaren Teil des Cirrusbogens im Sternbild Schwan (Wikipedia) fotografieren.
Auch diesmal mit 200mm Brennweite bei F4 mit 39 x 300 Sekunden aufgenommen.

Leider hat die Batterie, die ich als Stromversorgung benütze, nach 25 Aufnahmen schlapp gemacht und die Spannung ist so stark abgefallen das die Kühlung der Kamera ausgestiegen ist. Bemerkt habe ich es erst als die Montierung in der RA Achse nicht mehr nachgeführt hat, da war die Spannung dann bei 9 Volt anstatt 12 Volt.

Wäre das nicht geschehen hätte ich noch mehr Aufnahmen gemacht und die Nachbearbeitung der Bilder wäre einfacher geworden da die letzten Bilder bei 20 Grad Sensortemperatur anstatt -10 Grad aufgenommen wurden.

Aber so ist es halt in der Astrofotografie, irgendetwas ist immer,es läuft fast nie alles so wie man es sich vorgestellt hat.

Trotzdem hier das Resultat, ich hoffe es gefällt euch.

Schreibt mir mal ob ich die Sterne mehr zeigen soll oder ob die Balance zwischen dem Nebel (eigentlich sind es die sichtbaren Reste eines explodierten Sternes, Überrest einer Supernova, die vor ca. 8.000 Jahren stattfand. Quelle: Wikipedia) und den Sternen so OK ist.

KleinCirrusnebel-2022.jpg
 
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Mit den helleren Sternen gefällt es mir besser, schließlich liegt der Cirrus in einem dichten Bereich der Milchstraße. Tolle Feinstrukturen hast du da heraus geholt, vielleicht ein Tick zu heftige Farben. Aber jede Ausarbeitung ist immer ein Spiel mit den Reglern, einen Standard kann es kaum geben.
 
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Hallo Martin,

auf meinem kalibrierten NEC Monitor sehen die Farben ganz gut aus, allerdings ist mir auch schon aufgefallen das die Bilder die ich hier einstelle auf der Website stärker gesättigt sind als auf meinem Monitor.
Alles Geschmacksache sagte der Affe und biss in die Seife. 😊
 
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Gestern Nach konnte ich den Cirrusnebel, den sichtbaren Teil des Cirrusbogens im Sternbild Schwan (Wikipedia) fotografieren.
Auch diesmal mit 200mm Brennweite bei F4 mit 39 x 300 Sekunden aufgenommen.

Leider hat die Batterie, die ich als Stromversorgung benütze, nach 25 Aufnahmen schlapp gemacht und die Spannung ist so stark abgefallen das die Kühlung der Kamera ausgestiegen ist. Bemerkt habe ich es erst als die Montierung in der RA Achse nicht mehr nachgeführt hat, da war die Spannung dann bei 9 Volt anstatt 12 Volt.

Wäre das nicht geschehen hätte ich noch mehr Aufnahmen gemacht und die Nachbearbeitung der Bilder wäre einfacher geworden da die letzten Bilder bei 20 Grad Sensortemperatur anstatt -10 Grad aufgenommen wurden.

Aber so ist es halt in der Astrofotografie, irgendetwas ist immer,es läuft fast nie alles so wie man es sich vorgestellt hat.

Trotzdem hier das Resultat, ich hoffe es gefällt euch.

Schreibt mir mal ob ich die Sterne mehr zeigen soll oder ob die Balance zwischen dem Nebel (eigentlich sind es die sichtbaren Reste eines explodierten Sternes, Überrest einer Supernova, die vor ca. 8.000 Jahren stattfand. Quelle: Wikipedia) und den Sternen so OK ist.
Mit welchem Equipment hast Du die Aufnahmen gemacht?
 
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juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Herbert,
ich verwende eine Skywatcher AZ-EQ6 Montierung, einen ASIAIR Pro Computer um die Nachführung mit einer ASI120MM Mini Kamera zu steuern, ein TS Supersucher 80mm für die Nachführkamera (die korrigiert den Nachführfehler der Montierung) und eine ASI2600MC Kamera um die eigentlichen Bilder aufzunehmen, die wird auch vom ASIAIR Pro gesteuert und in diesem Fall ein ASKAR ACL200 Objektiv. Das Objektiv und der Sucher haben jeweils noch ein Heizband damit nichts beschlägt. Die Stromversorgung ist eine Skywatcher Mobil Power Station mit 17AH was aber wie oben beschrieben nicht lange durchgehalten hat. Mit dem Ipad bediene ich alles Drahtlos über wlan.
Bein nächsten mal werde ich das Ladegerät an die Batterie hängen damit sie ständig nachgeladen wird.
Ich habe einen Optolong L-extreme Filter verwendet wodurch ich länger belichten kann ohne den Hintergrund zu hell zu bekommen und der Nebel wird besser Sichtbar.
 
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F
Fotograf58 kommentierte
Sehr beeindruckend, Jürgen!
Ich habe keine Ahnung von Astrofotografie und weiß daher auch nicht, welche Abbildung "realistischer" ist. Spontan gefällt mir die erste Variante besser, denn die helleren Sterne in Version 2 lassen den Cirrusnebel weniger dramatisch wirken, die Bildwirkung ist für mich dort weniger stark ausgeprägt.
 
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juersch2
juersch2 kommentierte
Hallo Anja,
es ist genau wie du es beschreibst, will ich das Deep Sky Objekt hervorheben mache ich sie Sterne nicht so hell. Allerdings hat Martin F. Recht das der Cirrusnebel im Band der Milchstraße ist und da sind extrem viele Sterne. Bei der Bildbearbeitung werden die Sterne getrennt vom Nebel bearbeitet weil sie sonst durch das extreme Anheben der Gradationskurve nur noch weiß wären. Durch die getrennte Bearbeitung können die Farben erhalten bleiben und man kann die Helligkeit und damit den Bildeindruck sehr schön beeinflussen.
 
Zur Größe vom Cirrusnebel habe ich folgende Angaben gefunden, 150 x 120 Lichtjahre. Wenn man bedenkt das er 2400 Lichtjahre von uns entfernt ist und rund 8000 Jahre alt, bedeutet das, das die Supernova sich im Schnitt mit 20249 Km/h in den letzten 8000 Jahren ausgedehnt hat um auf die heutige Größe zu kommen.
Das war ein Mords Knall im All.
Wegen diese riesigen Größe reichen schon 200mm Brennweite um ein Objekt in 2400 Lichtjahren Entfernung zu fotografieren, verrückt oder?
Übrigens entspricht 1 Lichtjahr der Entfernung von 9,4 Billionen Kilometern (Klugscheissermodus an: 1 Billion hat 12 Nullen), da braucht man schon einen VW Käfer: er läuft und läuft und läuft ... (VW Käfer Werbespruch von 1968) und gaaaaaanz viel Zeit.
Das neu James Webb Teleskop kann solche Objekte in anderen Galaxien die Millionen Lichtjahre entfernt sind sichtbar machen, super Teil das Ding.
 
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Ich bin von so toller Astrofotografie wie der Deinen immer hin und weg. Chapeau!
Mir gefällt die zweite Alternative mit den helleren Sternen besser, weil sie realitätsgetreuer ist.
Rein von der Bildästhetik her wäre es aber Variante 1.
Es kommt also, wie so oft, drauf an. 👍
 
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juersch2
juersch2 kommentierte
Dankeschön
 
Da weiß jemand was er tut, Respekt. (y) Das passende Equipment zu haben ist das Eine, damit auch noch etwas Gescheites hinzubekommen etwas ganz anderes (da kann ich selbst ein Lied von singen)
Du scheinst aber auch einen ziemlich genialen Himmel zu haben, bei mir wäre mit den Belichtungsdaten vmtl. alles weiß von der Lichtverschmutzung.

Mir gefällt das 1. besser. Wenn man DeepSky möglichst gut herausarbeiten möchte stören die Sterne eher.
 
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Hallo Stefan,
über den Himmel hier habe ich im Beitrag "Orion Region" schon mal geschrieben, Bortle 4 ist hier im Vorderhunsrück. In dem Beitrag habe ich auch etwas über meinen Werdegang in der Astrofotografie geschrieben, die richtige Software und deren Handhabung sind ernorm wichtig. Im Beitrag "Ich übe noch" habe ich auch dazu mal etwas geschrieben. Allerdings war in der Nacht vom 18.7 zum 19.7. in der ich das Bild aufgenommen habe der Mond noch sehr hell. Da hilft der oben beschriebene Filter, er lässt nur Licht im H-Alpha und OIII Bereich durch und blendet alles ander aus. Somit kann man Depp Sky Objekte auchz bei hellem Mond oder starker Lichtverschmutzung fotografieren. Auf Youtube gibt es geniale Beiträge dazu, Astrobackyard oder Nebula Photos oder Peter Zelinka auch auf Deutsch bei astrophotocologne oder Daniel Nimmervoll von denen und vielen anderen habe ich extrem viel gelernt, vielen Dank dafür das die sich solche Mühe geben und tolle Videos in Netz stellen.
 
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@juersch2 : Wow, ich bin mehr als beeindruckt. Das ist schon Klasse, was du hier zeigst. (y)

So eine Supernova würde ich gerne mal, natürlich aus sicherer Entfernung, "live" sehen, auch wenn das natürlich ein Paradoxon ist: Wer nahe genug an einer Supernova ist, um sie praktisch zeitgleich mit dem tatsächlichen Geschehen zu betrachten, wird an dem Anblick keine große (und vor allem: keine sehr lange) Freude haben; wer dagegen in sicherer Entfernung zusehen kann, tut nicht mehr als einen Blick in die längst vergangene Vergangenheit. ;)
 
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B
Brunke kommentierte
"Ernst-Rüdiger tritt einen Schritt zurück, das Ding kann platzen!"
Zum Glück müssen, wir unsere Kinder noch nicht warnen, dass sie zu nahe an eine Supernova kommen. Ein Problem weniger.

In der Tatsache, dass wir beim Betrachten weit entfernter Objekte auch in die Vergangenheit schauen, liegt aber auch ein großer Erkenntnisgewinn über das Entstehen unseres Universums. Wobei "des Universums" wohl richtiger ist. Statistisch gesehen, sind wir nicht alleine.
 
HappyDay989
HappyDay989 kommentierte
Der Umstand mit dem Erkenntnisgewinn ist mir durchaus geläufig. Wobei selbst die technisch ausgefeiltesten Beobachtungen und mathematischen Modelle von Genies wie Einstein, Hawking usw. häufig mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Es ist doch kaum noch zu zählen, wie oft "unser Bild des Universums" in den letzten 120 Jahren schon grundlegend über den Haufen geworfen wurde und neu definiert werden musste. ;) So ist nun einmal Wissenschaft, jede Annahme, jede Theorie muss immer wieder auf den Prüftstand, wird immer wieder hinterfragt, immer erneut verifiziert oder eben auch falsifiziert und damit entweder komplett widerlegt oder zumindest in ihrer Gültigkeit eingeschränkt. Statistisch gesehen mögen wir nicht alleine sein, doch praktisch muss der Nachweis dafür erst noch erbracht werden.
 
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Dabei zuzusehen ist gar nicht so unmöglich, im Jahr 1054 haben Chinesische Astronomen die Supernova des Krebsnebels selbst am helllichten Tag beobachtet. Den habe ich auch schon mal fotografiert, leider kommt er nie sehr hoch über den Horizont, Beitrag #11 hier.
 
5 Kommentare
HappyDay989
HappyDay989 kommentierte
Der Krebsnebel ist ca. 6.500 Lichtjahre von unserer Erde entfernt, d. h. dass die chinesischen Astronomen im Jahr 1054 eine Supernova beobachteten, die bereits 6.500 Jahre zuvor stattgefunden hatte. ;) Genau das meinte ich ja mit dem Paradoxon: Wir haben den Eindruck, "live" bei einem Ereignis zu sein, doch tatsächlich liegt das Ereignis in der (nach menschlichen Maßstäben: sehr weit entfernten!) Vergangenheit, weil das Licht so viele tausend Jahre benötigt, um zu uns zu gelangen. Auf unserem winzigen kleinen Heimatplaneten würde ein Lichtstrahl weniger als 1/7-Sekunde benötigen, um einmal um die Erde zu "reisen", da könnte man tatsächlich von "live dabei" sprechen. Aber wie ich zuvor schon schrieb: Wäre man nur einige Lichtsekunden von einer Supernova entfernt, hätte man an ihrem Anblick wohl nicht lange Freude, wenn man bedenkt, dass ein "durchschnittlicher" massereicher Stern bei seiner Explosion in wenigen Sekunden etwa so viel Energie freisetzt, wie unsere Sonne während ihrer gesamten Lebensdauer abstrahlt. ;)
 
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juersch2
juersch2 kommentierte
Ich bekomme leicht Sonnenbrand, für mich wäre so eine Supernova live nix. Außerdem wäre mir das auch zu laut bei dem mords Knall im All (frei nach Käpten Kipp Dotter)
 
HappyDay989
HappyDay989 kommentierte
Keine Sorge, da die Hitzestrahlung deutlich schneller ist als Schallwellen, würdest du den Knall, wenn es denn im luftleeren Raum einen solchen überhaupt geben könnte, erst hören, wenn die Hitzewelle von diversen Millionen Grad schon durchgerauscht ist. Sehr unwahrscheinlich, dass dich der Knall dann noch stören würde. ;)
 
juersch2
juersch2 kommentierte
Auch wieder wahr. Also Ohrenstöpsel raus und schön braun werden.
 
HappyDay989
HappyDay989 kommentierte
Und "Sonnenbrille aufsetzen" nicht vergessen! :cool:
 
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