Canon RF 2,8/16mm STM

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Ich habe die Linse ja schon und fotografiere in der Regel RAW. Und entwickle mit Capture One, also ohne Profil für diese Linse.
Wenn man die ersten RAWs in C1 öffnet denkt man oh je, die Ecken. Das legt sich aber, wenn man realisiert, dass man den Verzeichnung Regler sogar leicht über 100 hinausschieben muss, um wenigstens die Grundverzeichnung wegzubekommen und nur die Wellen noch da zu haben. Denn dabei geht der Matsch dann weg. Wird abgeschnitten.
Im Nahbereich gibt es in den Ecken sogar schwarz, wenn man das unkorrigierte RAW anschaut. Eigentlich untypisch, dass das den Nahbereich trifft, aber hier ist es so.
Für Landschaft muss man selbst so immense Verzeichnung oft nicht korrigieren. Und dann kann man mit dem 16/2.8 noch deutlich mehr Bildbreite reinholen, als mit 16mm üblich wären. Wobei man dann optimalerweise mindestens auf f/8 abblendet, um den weichen bereich in den Ecken klein zu machen. Und man sollte entweder nacher einen Breitformat Beschnitt machen, oder ein Bild haben, wo es nocht schadet, wenn die aller äussersten Ecken doch noch Schwäche zeigen. z.B. Himmel oben und unten kein relevantes Detail mehr in der Ecke, wenn die äussersten 10 Grashalme unten in der Ecke weich sind, was solls. Betrifft wie geschrieben nur das unkorrigierte RAW, wenn man über den Bildbereich von 16mm hinaus geht.
Für Architektur werde ich bei diesem Objektiv JPEG ooc nehmen. Weil Capture One die Wellen nicht wegbringt, solange es kein Profil dafür hat. Die Wellen sind nicht sehr gross, aber bei graden Linien nahe am Rand sieht man sie eben doch.

Insgesamt bin ich mit dem Objektiv sehr zufrieden.
 
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Objektive wie dieses machen das Canon RF System grade spannend. Es ist nicht perfekt, das teure 15-35/2.8 ist etwas besser, das immer noch teure 14-35/4 eher gleichwertig mal abgesehen davon, dass es eben mehr Brennweiten hat aber auch eine Stufe Licht weniger. Es ist so gesehen eben gut genug. Gut genug, um es offen in einer dunkeln Kirche zu nutzen. Gut genug, um sich ein Landschaftsbild auf einem UHD TV oder auf einem 1m grossen Druck anzuschauen, auch von Nahem.

Wenn man 24mm als Nächstes hat, braucht man gar nicht so dringend noch ein Zoom als UWW, so kann dieses hier handlich bleiben.
 
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Der Test bei optical Limits zeigt jetzt nach dem 24-105/4-7.1 STM das nächste Objektiv, das am Rand seine Mühe hat mit der R5 und ihren vielen MP.

Die Messwerte ganz am Rand sind beim 16/2.8 was abgeblendet an 30 MP nun höher als bei 45 MP (Test Optical Limits):
Extreme Border bei f/5.6: 2845 (30 MP) vs. 2662.
Die Seite liefert eine Erklärung dafür, da sie ja was nachschärfen und das reagiere besser auf die grösseren Pixel. Das ist schwammig.
Die eigentliche Erklärung ist die: Das Objektiv ist ganz aussen am Rand in den feinen Details relativ kontrastarm. Grössere Pixel mit relativ schwachem AA Filter führen aber zu Aliasing und damit nicht nur zu den unerwünschten Treppenmustern Moires und anderen Artefakten bei einem sehr scharfen Objektiv, sondern eben auch zum sehr wohl erwünschten Anheben des Mikrokontrastes bei einem nicht ganz so scharfem Bild, das der Sensor bekommt. Genau das sieht man hier: 30 statt 45 MP lässt die Mikrokontraste insgesamt was ansteigen und hebt damit feinere Details über die 50% Grenze, die die im Test verwenden (MTF 50)

Ich selber hab an 26 und 30 MP sehr positive Erfahrung gemacht mit dem Objektiv, halt bis auf die starke Verzeichnung, die man oft korrigieren muss. Sei es, weil sie das Motiv stört, sei es aber auch, weil man gute Ecken will. Mit Korrektur der Verzeichnung wird dann zwar um 10% gestreckt an den Ecken, das was wegfällt weil es ausserhalb ist, ist aber deutlich weicher als das gestreckte, was dann in die Ecke kommt, das Objektiv fällt ab einer gewissen Grenze sehr schnell ab in seiner Leistung. Ohne Verzeichnungskorrektur ist der schlechte Teil in den Ecken noch drauf, mit Korrektur nicht mehr.

Ich nutze das Objektiv zudem auch viel auf "20 bis 24mm" gecropt. Es bietet genug Reserven dafür. Schade ist nur, dass die Kameras keinen Crop 1.2 Modus haben, dann könnte man gleich so gestalten.

Ich wollte eigentlich zum 16 und 35mm noch ein adaptiertes Nikon 24mm an der Canon nutzen, aber merke nun immer mehr, dass das auch gut mit 16 und 35mm geht. Denn auf "20mm" gecropt bleibt da noch viel an Auflösung übrig und 20 statt 24mm geht oft auch gut.
 
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digitalkamera.de schreibt da (Zitat): Nur Fans von Sternen/Strahlen um punktuelle Lichtquellen bei stark geschlossener Blende kommen nicht auf ihre Kosten, denn die zeigen sich selbst bei F22 nicht.
Hmm, glaube ich nicht. Was ist das denn?
_MG_1766.jpg

f/13 und auf rund 18mm gecropt, aber das tut ja hier wenig zur Sache, es geht um den Sonnenstern
 
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Fazit: leicht und billig, mechanisch und optisch das, was man in diesem Forum eine "Gurke" nennt.
Text genau lesen. Die Verzeichnung von gut 10% ist Teil vom Konzept, anders ist das weder so klein noch so günstig möglich. Ebenso was CA am Rand, die kann man gut korrigieren. Und zur mangelnden Randschärfe:
For context, this is measured from a RAW file that did not have any distortion corrections applied, so the corner sharpness shown here would actually shrink a bit after stretching the corners when fixing distortion.
Ich hab das Objektiv selber gehabt. Die Schärfe nimmt ab einem gewissen Bereich am Rand ziemlich plötzlich deutlich ab. Bei f/2.8 ist das im Bereich, der nach der Korrektur der Verzeichnung übrig bleibt. Mit Abblenden wandert das aber nach aussen und ist recht bald mal ausserhalb des Bereiches, der 16mm entspricht. Die Messwerte von photographylife beziehen sich auf Betrieb als 14mm Objektiv Da hat es sogar schwarze Ecken! Man kann dieses Objektiv durchaus auch mit der Bildbreite von 14mm nutzen, wenn man nicht gleichzeitig mehr Höhe will und nicht in den Ecken Dinge hat, die maximale Auflösung brauchen. Man ist dann einfach ausserhalb der Specs, wo das eine oder andere noch geht, aber nicht alles.

Der Test von opticallimits ist wesentlich passender gemacht. Dort sieht man, dass das Objektiv ab f/5.6 im Bereich von 16mm eine ordentliche Randschärfe hat, sofern der Sensor nicht zu hochauflösende ist, mit 30 MP kommt es noch gut zurecht. Sogar bei f/4 ist das schon gut brauchbar. Bei 45 MP werden die Grenzen am Rand eher sichtbar. Es braucht in Zusammenhang mit der Verzeichnungskorrektur wohl die Erhöhung der Mikrokontraste durch die grösseren Pixel, anders ist nicht erklärbar, dass der Messwert an 45 MP ganz am Rand sogar etwas kleiner ist als an 30 MP.

Bleibt noch zu erwähnen, dass von allen passenden Kameramodellen genau ein einziges mehr als 30 MP hat, die R5. Und R, RP, R6 (II), R8 und R3 haben 30 MP oder weniger. An APSc ist die Geschichte mit den Rändern dann eh ganz anders. Die Besitzer einer R5 schauen sich besser nach was anderem um, ausser sie sehen das mit dem UWW pragmatisch, da selten benutzt. Für alle anderen brignt es eigentlich eine ganz ansprechende Leistung, wenn auch keine Topleistung. Was wohl auch keiner von so einem Objektiv erwartet.

Ach ja, photographylife hat mit der R5 getestet, richtig? Das wissen wir ja schon von opticallimits, dass das eines der wenigen Objektive ist, das bei mehr MP am Rand weniger Auflösung bei MTF 50 bringt als bei weniger MP...
 
2 Kommentare
Christian B.
Christian B. kommentierte
Es ging um einen Test von photography life, den ich sehr aufmerksam gelesen habe. Sehr hilfreich, um bestimmte Forderungen an die Größe, den Preis und die Qualitiät von Objektiven einordnen zu können.
 
P
pulsedriver kommentierte
Wenn man ein unkorrigiertes RAW bei einem Objektiv mit gut 10% Verzeichnung am Rand anschaut, dann misst man Dinge, die ausserhalb der Specs des Objektivs sind. Das AF-S 35/1.8 DX ist auch halbwegs brauchbar an FX. Würde man es deswegen nun auch am FX Body auf Auflösung am Rand vermessen?
Das Objektiv ist eines der Objektive, bei dem man für JPEG ooc die Korrektur in der Kamera nicht abstellen kann. Aus gutem Grund. Ich weiss nicht, ob Nikon solche Objektive baut. Bei Canon gibt es aber einige, zwei drei davon sind sogar aus der L Reihe (14-35 und 10-20mm für Vollformat, sowie das neue 24-105/2.8). Sogar mit schwarzen Ecken im nicht korrigierten RAW. Ist dann auch ganz lustig für die Vignettierungsmessung, schwarze Ecken, sind das 20 Blenden? Sony macht z.B. mit dem 20-70mm was Ähnliches.

Es gibt einfach ein paar Objektive, da ist die elektronische Korrektur Teil vom Objektiv. Und Tests ohne spiegeln nicht die Praxis.
Zumindest die Verzeichnung muss bei diesen Objektiven immer korrigiert werden. Weil nur das das Bildfeld ist, für das sie gebaut wurden. Wenn man nach dem Korrigieren der Verzeichnung mit Ausschneiden auf das Bildfeld dann mal schauen will, wie stark der spezifizierte Bereich vignettiert ohne Korrektur, OK, hat eine Relevanz, wenn man stark korrigieren muss, hat das Einfluss aufs Rauschen. Aber für Messen der Auflösung ausserhalb des spezifizierten Bildwinkels habe ich kein Verständnis. Bei 1 oder 3% Verzeichnung war das bisher meist kaum ein Unterschied, bei 10% wird es einer!
 
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