Information Canon 70D Dual Pixel CDAF

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falconeye

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Canon hat mit der EOS 70D SLR ein neues AF-Prinzip vorgestellt.

Hier gibt es hierzu einen ganz guten Bericht: -> http://www.imaging-resource.com/PRODS/canon-70d/canon-70dA.HTM (englisch)
Hieraus:
As the years go by, we see camera technology advance by fits and starts. Some developments are a bigger deal than others, but it's rare that anything really amounts to a true technological breakthrough.

Canon has just made one, though.

The new Dual Pixel CMOS AF system found in the Canon 70D is as revolutionary a development as any we can remember seeing since the dawn of the DSLR era itself. By integrating accurate, fully-capable phase-detect autofocus over a majority of the image sensor's surface, Canon is fundamentally rewriting the book on autofocus.
(Hervorhebung von mir)

Hier ist ein Link zu Canon's Microsite zur Technologie:
-> http://www.usa.canon.com/cusa/consumer/products/cameras/standard_display/daf_technology (engl.)

Hier ein wenig kompakter auf deutsch:
-> http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/Digital_SLR/Dual_Pixel_CMOS_AF/index.aspx

Ich teile diese Einschätzung. Wahrscheinlich wird diese erste Fassung der Technik noch nicht wirklich den Phasen-AF hinsichtlich Geschwindigkeit übertrumpfen, das ist ja auch gar nicht Canon's Ziel.

Aber aufgrund eigener Überlegungen, wonach der Kontrast-AF (und um diesen handelt es sich hier ja weiterhin) dem Phasen-AF prinzipiell überlegen sein sollte (optimale Ausleserate und Algorithmen vorausgesetzt), da er mehr Licht nutzen kann, bekommt hiermit besonderes Gewicht, da mit Canon's Ansatz die Anzahl nötiger Messvorgänge beim Kontrast-AF drastisch reduziert werden kann.

Der Dual Pixel CMOS AF erzeugt zwei Bilder in voller Auflösung, ausserhalb des Fokus beide unscharf, aber leicht verschoben, da die eine Pixelhälfte in der oberen, die andere Pixelhälfte in der unteren Hälfte der Austrittspupille empfindlicher ist.

Aus der Verschiebung (Phase) lässt sich die Fokuskorrektur berechnen. Aufgrund der Unschärfe der Teilbilder in mehreren, aber gegenüber dem klassischen Kontrast-AF weniger Schritten. Der letzte Schritt (falls Canon den nicht sogar weglässt) dient dann der Kontrastmaximierung und weniger der Phasenminimierung, so dass ich das Prinzip als eine Kombination von Kontrast und Phasen-AF betrachten möchte. Aber im Gegensatz bisheriger hybrider AF Ansätze als Kombination des Besten beider Welten.

Ich gehe davon aus, dass diese Art des AF in späteren Iterationen den klassichen PDAF in Geschwindigkeit, auch AF.C Tracking, Low-Light Fähigkeit und Fokusgenauigkeit deutlich schlagen wird.

D.h., die 70D ist ein Wendepunkt der Industrie, weg von spiegelbasierten Kameras. Bisherige Spiegellose waren vielleicht kleiner oder billiger zu produzieren. Aber hier geht es um den heiligen Gral: Keeper-Rate.

Ich erwarte nun einen neuen Trend im Highend-Segment: Spiegellose Vollformat Kameras mit SLR-Mount (oder Adapter) und Multi-Pixel AF.

(ich sage bewusst Multi-Pixel, da sich ein Quad-Pixel AF für höhere Emfindlichkeit für horizontale und vertikale Strukturen anbietet, Canon's Dual Pixel AF reagiert nur auf horizontalen Kontrast wie Horizont etc.)
 
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Hallo Falk,
wie schätzt Du denn den AF der Nikon 1er Reihe hierzu ein? Auch hier gibt es ja spezielle AF-Elemente auf den Sensoren. Sie kombinieren hier zwar m.W. nicht Phasen- und Konstrast-AF, sondern nutzen diese je nach Lichtsituation. Wäre diese Lösung prinzipiel auch für ähnliche Konzepte tragfähig?
Ich teile übrigens Deine Meinung, dass die nächste Generation der großen Boliden eher in Richtung spiegellose Systeme gehen wird. Die Vorteile sind evident, allerdings müsste sich in Richtung elektronischer Sucher und in Richtung elektronische Auslesung des Sensors (elektronischer Verschluss) noch Einiges bewegen.
 
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Das scheint mir eher in Richtung des Hybrid-AF bei NEX 5R/6 zu gehen. Die haben auch Phasen-AF für die Schnellfocussierung und machen dann das letzte Quäntchen per Kontrast-AF
 
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Hallo Falk,
wie schätzt Du denn den AF der Nikon 1er Reihe hierzu ein?
Die Nikon 1 nutzt ein Hybrid-AF. Von Hybrid-AF halte ich nichts, da dieser Ansatz noch weniger Licht als der klassische Phasen-AF nutzt. Bei gutem Licht lIefert er zwar ordentliche Performance (Nikon 1), bricht bei wenig Licht aber prinzipbedingt ein.

Ich teile auch nicht Stefan's Meinung. Dies ist völlig neues Terrain für die Spiegellosen. Ich sehe bisherige Spiegellose, auch wenn teilweise mit Hybrid-AF, eben NICHT als Vorläufer. Alle bisherigen Spiegellosen und den ganzen Hype darum hätte es nicht gebraucht.

Nein, Canon hat einen Durchbruch erzielt (zum Preis doppelten internen Pixelcounts), nämlich ohne externes AF Modul dessen Performance erreichen zu können (kurzfristig fast, mittelfristig übertreffen). Damit ist nun erstmals im HighEnd kein Spiegel mehr erforderlich. Nun erst ist der Weg frei zu $1000 EVFs im Preissegment einer D4 und damit einer ganz neuen Richtung, die der Markt nehmen kann. Daher meine obige Voraussage eines neuen Trends.

Bis zur 70D hatte ich keinen Anhaltspunkt, wann dies alles geschehen würde. Nun jedoch steht der Systemkamera Bestseller 2018 klar vor meinem geistigen Auge (Full Frame supporting two mounts SLR + ILC, retina 12Bit lag-free EVF, global electronic shutter, 24fps stills, AF.C capable to track objects at 24fps, 4k and supersampled and slow-motion video modes, tetherable via smartphone app, 70 MP, 1/2 stop better low light capability, sorry for speaking English, guys ...).

Canon selber kommuniziert dies bescheidener, wohl auch, weil das jetzige Modul den klassischen Phasen-AF noch nicht ganz erreicht. Sie positionieren es als Movie-AF, der im Gegensatz zu allen Vorgängern funktioniert. Auch die 5DmkII wurde mal von Canon bzgl. ihres Impacts massiv unterschätzt ...
 
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Das sehe ich bekanntermassen etwas anders. Einzig und allein die schnelle Nachführung bei Sport- und Tier liefert derzeit noch eine theoretische Berechtigung für die Spiegelmonster. Alles andere können die Spiegellosen mindestens so gut wie die Bandscheibenkiller.

Ich bin aber insoweit völlig bei Dir, das Ende des Spiegels ist nah und das ist auch gut so
 
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Tja, da sind dann wohl mittelfristig Videomaschinen mit perfekter Einzelbildauswertung zu erwarten :~)
 
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Alles andere können die Spiegellosen mindestens so gut wie die Bandscheibenkiller.
Ohne direkt widersprechen zu wollen (und der optische Sucher wäre ein Grund, es zu tun ...) -- dieser Satz kann einen falschen Eindruck erzeugen.

Die Pentax Auto 110 ist z.B. eine SLR mit einem Sensor (Film) größer als der der Nikon 1, aber als Kamera deutlich kleiner. Nein, es ist nicht der Wegfall des Spiegels, der Kameras leichter und tragbarer macht (von einigen WW-Objektiven abgesehen). Sondern der Verzicht auf Lichtstärke, der mit den im spiegellosen Segment vorherrschenden Sensorgrößen und damit hohen 35mm-äquivalenten F-Stops der Objektive einhergeht. Also Verzicht auf Bildqualität.

Meine Aussage ist verkürzt also, dass die 70D dem spiegellosen Segment auch ohne Verzicht auf Bildqualität eine Berechtigung verschafft. Denn ab 70D muss eine Spiegellose nicht unbedingt klein sein. Daher meine Vorhersage der spiegellosen Vollformatkameras als neuem Trend im Highendbereich (ein Sensor in Diagrösse ist ja per se noch nicht gross zu nennen, heisst bewusst ja auch KLEINbild ...).

Für Action und Wildlife wird man weiterhin 500/4er o.ä. brauchen und deren Gewicht wird ohne Spiegel nicht kleiner ...
 
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Ohne direkt widersprechen zu wollen (und der optische Sucher wäre ein Grund, es zu tun ...) -- dieser Satz kann einen falschen Eindruck erzeugen.

Könnte man trefflich drüber streiten, ich ziehe den Aufstecksucher der NEX dem optischen der D5100 jederzeit vor

Die Pentax Auto 110 ist z.B. eine SLR mit einem Sensor (Film) größer als der der Nikon 1, aber als Kamera deutlich kleiner.

Nimm wieder die NEX, da ist der Sensor erheblich größer als 110er Film und sie ist praktisch genauso groß wie die 110Auto

Nein, es ist nicht der Wegfall des Spiegels, der Kameras leichter und tragbarer macht (von einigen WW-Objektiven abgesehen). Sondern der Verzicht auf Lichtstärke, der mit den im spiegellosen Segment vorherrschenden Sensorgrößen und damit hohen 35mm-äquivalenten F-Stops der Objektive einhergeht. Also Verzicht auf Bildqualität.

Moment, die 70D ist eine APS-C, da müßte man dann schon außen vor lassen, das es z. B. die NEXEN oder die Fujis gibt, die in der BQ zumindest die Einsteiger-DSLR locker in den Schatten stellen und für die es auch hochöffnende Optiken gibt, bzw. sich solche adaptieren lassen. Für meine Nikons habe ich z. B. kein 35 1.2 für die NEX schon.

Deine Aussage behält also nur für die Vollformat-Klopper ihre Richtigkeit.

Meine Aussage ist verkürzt also, dass die 70D dem spiegellosen Segment auch ohne Verzicht auf Bildqualität eine Berechtigung verschafft. Denn ab 70D muss eine Spiegellose nicht unbedingt klein sein. Daher meine Vorhersage der spiegellosen Vollformatkameras als neuem Trend im Highendbereich (ein Sensor in Diagrösse ist ja per se noch nicht gross zu nennen, heisst bewusst ja auch KLEINbild ...).

Selbst die High-End VF-Spiegellose gibt es bereits in Form der Leica M
 
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Selbst die High-End VF-Spiegellose gibt es bereits in Form der Leica M

Ich glaube Falk zielt eher in den Bereich D4-Killer als spiegelloses System ab. Eben eine Spiegellose, die auch in Sachen AF-C eine Highend DSLR locker erreicht, dazu aber weitere Vorteile mit sich bringt, wie sehr hohe Serienbildgeschwindigkeit (durch den Verzicht auf die Mechanik), Global Shutter etc. Bedingt durch den AF "Durchbruch" (schauen wir mak was die Zukunft wirklich bringt) kann man dann diverse weitere Vorteile effizient zusammenführen. Eine Leica M würde in einigen Disziplinen einer D4 ganz schön hinterher hecheln.
Ansonsten bin ich absolut bei dir, was den Stand der Technik bei den Spiegellosen angeht.

Gruß
Matthias
 
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Ich widerspreche da ja auch nur eingeschränkt. Mir kommt es nur drauf an herauszustellen, daß der Vorteil der D-SLR beim aktuellen Stand der Technik einzig und allein beim Nachführautofokus liegt.

Dank der ständigen Vorfokussierung ist selbst meine "alte" NEX ohne Hybrid-AF bei Schnappschüssen schneller als alle meine D's und von der Serienbildgeschwindigkeit meiner 1er kann selbst eine D4 nur träumen.
 
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Moment, die 70D ist eine APS-C, da müßte man dann schon außen vor lassen, das es z. B. die NEXEN oder die Fujis gibt, die in der BQ zumindest die Einsteiger-DSLR locker in den Schatten stellen und für die es auch hochöffnende Optiken gibt, bzw. sich solche adaptieren lassen. Für meine Nikons habe ich z. B. kein 35 1.2 für die NEX schon.
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Selbst die High-End VF-Spiegellose gibt es bereits in Form der Leica M
Ich widerspreche da ja auch nur eingeschränkt. Mir kommt es nur drauf an herauszustellen, daß der Vorteil der D-SLR beim aktuellen Stand der Technik einzig und allein beim Nachführautofokus liegt.
Wie tiss schon schreibt, kommen wir hier vom Thema ab.

Nämlich von der 70D zum Stand der Technik heute bei Spiegellosen. Und nein, die M fällt da ohne AF für mich raus, selbst, wenn sie inzwischen LV kann. Ebenso adaptierte SLR-Objektive an anderen Spiegellosen mit mangelnder AF Leistung.

Aber ok, ich sage mal soviel ... selbst aktuelle APSC-Spiegellose haben das Problem mangelnder Objektivauswahl bzw. ihrer Qualität. Es gibt z.B. kein einziges F1.4 für den E-Mount und dass, obwohl selbst F1.4 nur 35mm-äquivalente F2.0 wären. Das liegt natürlich nicht am Prinzip, sondern daran, dass der HighEnd-Markt von D7100 und D800 besetzt sind bzw. waren. Und wie ich schon sagte, das könnte sich nun ändern. Aber eben erst nach dieser Schlüsseltechnik von Canon. Eine D800 z.B. hat z.Zt. nur einen spiegellosen Konkurrenten, die RX1, und die hat keine Wechselobjektive.
 
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Unbestritten gibt es ein paar Extreme, wo es mit den derzeitigen Spiegellosen Kompromisse bedarf. Lassen wir dabei auch ruhig außen vor, das ein 35 1.4 an einer D7100 wohl eher ein Exot sein dürfte.

Nur am Rande erwähnt sei der LA-Adapter für die NEX mit eingebautem Phasen-AF an den alle "großen" Sony-AF Linsen passen.

Schaun wir mal, ob Canon endlich kapiert hat, daß der Spiegel ein Relikt aus einer vergangen Zeit ist, bei Nikon habe ich die Hoffnung aufgegeben und wenn ich mir den Aktienkurs so ansehe die Börse wohl auch.
 
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Nur am Rande erwähnt sei der LA-Adapter für die NEX mit eingebautem Phasen-AF an den alle "großen" Sony-AF Linsen passen.
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bei Nikon habe ich die Hoffnung aufgegeben und wenn ich mir den Aktienkurs so ansehe die Börse wohl auch.
Die AF.C Performance dieses Adapters interessiert mich schon länger. Gibt es hier Quellen?

Zum Börsenkurs ... Nikon reflektiert anders als Canon halt stark den Kameramarkt. Und dieser ist fast zusammengebrochen, das P&S Segment hat sich 2012 halbiert, Spiegellose sind ca. 20-30% zurückgegangen, SLRs 10%. Das einzige Segment mit Zuwachs sind Vollformatkameras und hier ist Nikon vorne dabei.

Die Marktentwicklung interpretiere ich persönlich so, dass ein Loch aufreisst zwischen Kamera als Commodity (Smartphone, GoPro etc.) und HighEnd. Beide Enden wachsen, die Mitte dünnt aus. Ähnlich wie seinerzeit im Audiobereich. Und mich interessiert schon allein deshalb vor allem das HighEnd Ende, wo aber bisher die Spiegellosen irrelevant sind.

Ich denke, Nikon wird tolle Spiegellose präsentieren, vor allem auch im HighEnd, sobald die Technik reif ist. Und das ist sie muMn erst in den Weiterungen des Durchbruchs der 70D,
 
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Canon hat sich CDAF bestimmt patentieren lassen, somit wird das in den Nikons wohl eher nicht kommen.

Gruß
Thomas
 
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Die AF.C Performance dieses Adapters interessiert mich schon länger. Gibt es hier Quellen?


Leider nichts mit Daten belegbares. Im DSLR-Forum berichteten einige, daß sie zur SLT keinen Unterschied merken würden. Mein Hinweis auf den Adapter bezog sich auch eher auf Deinen Einwand mit der zu geringen Objektivauswahl, der für die Nexen dank des Adapters nicht zutrifft.

Für die µFT gilt ähnliches
 
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Hallo Falk,
welchen Einfluss hat denn hier die doch relativ geringe Auslesgeschwindigkeit der Sensoren, die m.W. so etwa um 1/10 sec bei Vollauflösung liegt.
 
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Canon hat sich CDAF bestimmt patentieren lassen, somit wird das in den Nikons wohl eher nicht kommen.

Gruß
Thomas

Dass diese von Canon vorgestellte CDAF Technologie zum allgemeinen "Stand der Technik" erklärt werden wird, kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen.

Ich gehe ebenfalls auch davon aus, dass alles was daran patentierfähig ist, logischerweise patentiert wurde.
 
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Canon hat sich CDAF bestimmt patentieren lassen, somit wird das in den Nikons wohl eher nicht kommen.
Das Grundpatent ist doch die durch die Mikrolinse verursachte Richtungsempfindlichkeit der Helligkeitsverteilung im einzelnen Sensel, die es ohne Mikrolinse nicht gäbe. Das wird beim Hybrid-AF (per Maskierung einer Senselhälfte) doch inzwischen von fast allen Herstellern genutzt.

Canon liest halt beide Hälften aus, statt nur jeweils eine pro Sensel. Das ist wohl eher markttechnischer Mut (doppelter Aufwand) als erfinderische Höhe. Die 70D ist eine bestehende Idee mit Brute Force ausgereizt. Bravo!

Ich hätte mir denken können, dass die eigentliche Erfindung, die Fuji 2010 auf den Markt brachte und Phasen-AF im Sensor ermöglichte, in ihrer Verbreitung zugunsten von Fuji behindert würde. Aber schon 2 Jahre später hatten es Sony, Canon, Nikon, Samsung, und Ricoh übernommen.

Für den Brute Force Ansatz sehe ich keine echte Möglichkeit, die Verbreitung der Technologie patentrechtlich zu verhindern.

Leider nichts mit Daten belegbares. Im DSLR-Forum berichteten einige, daß sie zur SLT keinen Unterschied merken würden. Mein Hinweis auf den Adapter bezog sich auch eher auf Deinen Einwand mit der zu geringen Objektivauswahl, der für die Nexen dank des Adapters nicht zutrifft.
Aber genau das ist doch mein Einwand: Ein Adapter zählt nur, wenn auch die AF.C-Performance einer SLR entspricht. Schön zu hören, dass es beim NEX-Adapter klappt. Aber der führt natürlich einen Spiegel ins spiegellose System ein ... Bei µFT höre ich, dass die Adapter AF-Performance zu wünschen ürbig lässt. Also bleibts beim Einwand ;)

Hallo Falk,
welchen Einfluss hat denn hier die doch relativ geringe Auslesgeschwindigkeit der Sensoren, die m.W. so etwa um 1/10 sec bei Vollauflösung liegt.
Hier kommt es sehr auf Canon's Ingenieurskunst an.

Bei wenig Licht ist die sog. AF-Integrationszeit auch beim klassischen Phasen-AF oft in der Größenordnung 100ms, d.h., hier sehe ich keinen Nachteil, bzw. vgl. unten. Diese Zeit braucht jeder AF halt im Dunkeln, um überhaupt was zu "sehen".

Bei viel Licht genügt ein Subsampling (ähnlich dem, was Video macht), um eine Region of Interest (ROI) zu bestimmen (Gesichtserkennung, Tracking, Suche nach Vordergrundobjekt etc.). Der Schritt entfältl natürlich bei einem vorselektierten AF Feld. Steht die ROI fest, kann der Sensor im sogenannten Windowing-Modus sehr schnell ausgelesen werden (das LV-Bild muss dann solange eingefroren werden). Die Geschwindigkeit ist je nach Architektur der Anzahl Zeilen (Sony) bzw. Pixel proportinal geringer, also potentiell extrem schnell. Ggfs. lässt sich das mit Line-Skipping für noch höhere Performance bei viel Licht kombinieren.

Also theoretisch ist die Ausleserate kein Geschwindigkeits-Problem für diese Art AF. Aber wenn ich teilweise lese, dass der Kontrast-AF auf Basis fertiger JPG-Bilder operiert (erkennbar an Performanceänderung je nach Kontrast- und Schärfeeinstellung im Bildmenü), so kommen mir andererseits Zweifel an der Ingenieurskunst ...


UPDATE:

Zusätzliche Infos
- Canon Patent zum Dual Pixel AF (konnte es noch nicht per Google finden):
"Image plane phase difference AF that does not degrade the image quality"
Patent Publication No. 2012-37777 (JPN)
Publication date 23.2.2012
Filing date 9.8.2010
Quelle: http://egami.blog.so-net.ne.jp/2012-03-21 (japanisch, aber zur Lektüre empfohlen)

Canon hat das Patent also EXAKT 18 Tage (seit 21.7.2010) nach der Ankündigung von Fuji der F300EXR eingereicht. Das sind 12 Arbeitstage (ich habe nachgezählt), zum Aufschreiben und Prüfen der Patentschrift. Die Idee war ja, vgl. oben, relativ offensichtlich und hat kaum mehr als ein paar Stunden benötigt. Die Einreichung erfolgte an einem Montag, was die relative Hektik belegt, Canon erwartete offensichtlich ähnliche Aktionen vom Wettbewerb. Da hat Nikon wohl gepennt ;)

Übrigens ist die obige Analyse zum Hergang dieses technologischen Durchbruchs hier erstmals zu lesen, habe es gerade erst aus den jap. Infos geschlossen.

Übrigens wurde der Dual Pixel AF hier bereits einige Tage vor der Ankündigung von Canon diskutiert:
- http://digicame-info.com/2013/06/eos-70ddual-pixcel-cmos.html (jap.)
Dort hat auch jemand das jap. Patent ausgegraben. Das Patent beschreibt übrigens auch die Möglichkeit, nur jedes 4. Pixel derart zu verdoppeln.
 
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Das Problem an den Spiegellosen ist aber in meinen Augen nicht der AF, sondern der Wegfall des optischen Suchers. Die Videosucher sind nicht in der Lage, einen anständigen Prismensucher zu ersetzen. Die Ruckelei und der fehlende Dynamikumfang der derzeitigen Sucher geht jedenfalls gar nicht. Ein EVF rangiert als Ausstattungsmerkmal noch eine Klasse unterhalb der billigsten Spiegelsucher. Manche wollen das aber teuer verkaufen.:D

Genau deshalb präsentiert das Canon hier auch als Video-AF in einer Spiegelreflex und nicht als spiegellose Kamera. Gut gemacht, Canon! Gespannt bin ich nun, wie die Bildqualität der neuen Kamera ausfällt.
 
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Blog Artikel

Das Problem an den Spiegellosen ist aber in meinen Augen nicht der AF, sondern der Wegfall des optischen Suchers.

Ich habe meine Ideen nun mal in meinem Blog zusammengefasst:

-> http://falklumo.blogspot.de/2013/07/comment-why-new-dual-pixel-af-will.html

Dort greife ich auch die Sache mit dem Sucher auf.

Dieser Dual Pixel AF Sensor ist teuer, das sagt im japanischen Forum sogar der zuständige Canon-Ingenieur (zumindest glaube ich, dass er es war, der dort postete, jap. ist nicht so mein Ding ...). Es heisst, nicht fürs Entry-Level Segment vorgesehen. Soviel damit auch zum Argument, der Wegfall des Spiegels spart automatisch Geld ...

Deshalb bringt Canon das in der z.Zt. teuersten APSC Kamera, der 70D, wobei man sich natürlich fragt, ob das nicht bedeutet, dass die 7DmkII und D400 das gleiche Schicksal teilen.

Aber das sage ich ja im Blogartikel:

Dieser Multipixel AF ist eine sog. "Enabling Technology". Damit erst können Spiegellose jetzt in das gehobene Preissegment vorstossen. Und eine 1-D x oder D4 sind schon sehr teuer. Fällt der AF-Zwang zum Spiegel, können für diese Kameras nun ernstzunehmende EVFs entwickelt werden. Bisher war dies preistechnisch schon nicht darstellbar.

Warum sollte ein mattscheibengrosses, 12bit OLED EVF mit 5MP/15MDots (Retina) nicht machbar sein? Es ist, nur halt nicht unter $1000. Und die Verzögerung ist auch lösbar, unter ca. 50ms merkt der Mensch es nicht mehr. Und 50ms entsprächen 24fps Ausleserate, was einige Sensoren bereits schaffen. Auch der unnatürliche Bildeindruck ist unnötig, der EVF könnte ein natürlich, ggfs. bei Nacht halt fast schwarzes Bild wie ein OVF zeigen. Dann rauscht er auch nicht mehr und wäre vom OVF kaum zu unterscheiden. Die erste $8000 D5 wird sicher noch einen hybriden Sucher und F-Mount haben. Aber schon ab D6 rechne ich mit einer Spiegellosen für den Schnäppchenpreis von $5000, mit F-Mount Adapter und Support für Nikons spiegellosen Mount. Warten wir mal ab :)

Aber all das kann erst jetzt, nach dem Multipixel-AF angegangen werden. Wie ich auch im Blog schreibe.
 
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