Eigentlich sollte man glaube ich in dem Thread keine Grundsatzdiskussion führen, aber dieser Absatz schreibt nach einer Antwort:
Nikker schrieb:
Für mich wird Linux dann interessant, wenn die Installation von jedem, der einen Compuetr ein- und ausschalten kann, durchgeführt werden kann und wenn alles im Paket ist was man braucht, also auch alle notwendigen Treiber für aktuelle Soft- und Hardware und alle codecs. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Ich werde dieses Thema im Auge behalten.
Da hast Du vielleicht eher schlechte Erfahrungen gemacht, und ich eher gute.
Z. B. das Thema Treiber: Ubuntu Installation läuft bei mir einfach "durch". Die Grafikkarte wird erkannt, der über DVI angeschlossene TFT, sogar meine exotische Soundkarte und die onboard-NIC (das sind genau die Kandidaten, die XP einfach auslässt). Alles ging einfach
sofort, inklusive Composite Desktop mit lustigem 3D-Fenstergewobbel (compiz - hab ich wieder abgeschaltet, nervt auf Dauer)
Oder Codecs, das war wirklich am ersten Tag meiner Ubuntu-Installation: ich öffne eine Mediendatei (egal ob Musik oder Film) mit Totem (Medienplayer), und der sagt mir: "hey, Du brauchst für die Datei einen Codec - soll ich den für Dich installieren?" - und dann wird der Codec aus einem Repository runtergeladen und es heisst nur noch "Film ab". Fertig. Ich war sowas von platt, und sowas von begeistert! Wenn ich da an die unsagbaren, idiotischen "Codec-Packs" für Windows denke... WAS für ein Unterschied!
Software-Installation & Updates: wenn man sich strikt daran hält alles über den Paketmanager zu installieren, dann wird auch alles automatisch aktualisiert. Das Update für den libexif-Bug, über das heisec.de am Freitag berichtete war bei mir bereits am Mittwoch installiert. Und das ist nicht auf Systemprogramme oder -komponenten beschränkt. JEDE Software die aus einem Repository installiert wurde wird auf Updates überwacht. Keine separaten "autoupdater" die wie bei Windows "im dutzend" im Hintergrund mitlaufen (Java Updater, Quicktime, Adobe Reader, usw.), oder in jedem Programm einzeln reinprogrammiert sind... (Firefox, OpenOffice, Capture NX...). Das brauchts einfach nicht. Der Ansatz gefällt mir einfach sehr viel besser.
Natürlich - es kommt drauf an was man machen will. Ich kenne sehr viele Leute, die verwenden Ihren privaten Computer für: Bildchen gucken, WWW surfen, Mailen, etwas Office. Das kann Ubuntu Linux alles "out of the Box". Die Installation beschränkt sich beim normalen PC auf die Auswahl der Sprache und die Festplattenkonfiguration (nichts, was man nicht bei einer Windows-Installation auch hätte). Ubuntu schafft sich bei Bedarf auch ein bisschen Platz auf einer bestehenden "Windows-only" Festplatte und installiert sich in friedlicher Koexistenz neben Windows, ohne das irgendwas dadurch verlorengeht oder zerstört wird.
All das würde ich ganz spontan jedem Einsteiger mit einem Standard-PC zutrauen. Dazu kommt dann "das Politikum": Ich habe die "Microsoft-Steuer" auf jeden neuen PC, die pauschale Kriminalisierung aller User durch "Genuine Advantage" (lalala-lass Dich überprüfen!), Hinterherschnüffelei usw. einfach total satt gehabt. Microsoft ist ein Monopolist und benimmt sich entsprechend. Ich habe mein Win XP wirklich gemocht, ich habe einiges an guter und geschätzter, gekaufter Software zurückgelassen, aber trotzdem: lieber verwende ich Linux und suche Alternativen als weiterhin dem Moloch aus Redmond mein Geld, meine Zeit und meine Privatsphäre zu opfern. Daheim am privaten PC habe ich die Möglichkeit Widerstand gegen diesen Sumpf auszuüben, und für mich war das die einzig richtige Entscheidung, ich muss mich nur ab und zu wieder selbst in Rage reden um mir dessen wieder sicher zu sein (und 1x kurz Windows booten und 3x neu starten müssen
).
Meinen Weg zu Linux und die Hindernisse habe ich übrigens auf meiner Webseite im Blog "Linux & Me" ein wenig dokumentiert. Falls wir das hier im Forum weiter ausführen wollen denke ich, dass einer der Mods den Thread hier oder weiter oben abschneidet und nach "off topic" oderso verschiebt, damit wir bei der ursprünglichen Frage nach eine Foto-Software-Workflow unter Linux bleiben können und der OP nicht den ganzen Sermon hier lesen muss.