Und wenn so ein Teil irgendwann mal den Geist aufgibt geht es auf den Müll und nicht in die Reparatur.
Ich bin in der privilegierten Lage, Reparaturen an elektronischen Geräten selbst durchführen zu können und ich musste bei meinem Home Studio von dieser Kompetenz mehrmals Gebrauch machen. Da gehen fabrikneue Geräte erst einmal in die "Aufarbeitung", weil Schrauben lose in einem ausgerissenen Gewinde baumeln. Da ist bei einem gerade einmal "eingefahrenen" Gerät bereits der Impulsgeber hinter dem praktischen Drehknopf im Eimer. Wenigstens hält sich das Billigteil an gängige Standards und kann durch einen hochwertigen Impulsgeber von Alps ausgetauscht werden. Dazu kommt noch etwa ein Tag Schrubbarbeit, um den zu einer klebrigen Masse verkommenen Schutzlack der beiden älteren Blitzköpfe abzutragen. Darunter kommen übrigens zwei verschiedene Lackschichten zum Vorschein. Mit unterschiedlichen Designs des Firmenlogos und unterschiedlichen Spannungsangaben für den Netzanschluss. Macht nichts, Archeologie hat mich schon immer fasziniert.
Summa summarum ein paar nette Tage im Hobbykeller. Ich mache das gerne, einfach für das Erfolgserlebnis und es interessiert mich nicht, was ich in dieser Kalkulation an Arbeitszeit zuzahle.
Darüber würde ich anders denken, wenn mich das Studio ernähren müsste. Dann wären Zuverlässigkeit des Equipments, rasche Verfügbarkeit von Serviceleistungen und Ersatz- oder Mietgeräten, Anpassung der Farbtemperatur an die altersbedingte Verfärbung der Blitzröhren und so weiter nicht Begriffe, von denen ich einmal gehört habe. Dann wäre das wichtig und müsste eben auch angemessen entlohnt werden.
Die genannten Blitzköpfe kommen übrigens nicht von Jinbei. Von denen habe ich viel, aber die Blitze stammen von einem unbekannten Hersteller, dessen Produkte ich unter drei Handelsmarken identifizieren konnte.
So besehen gehe ich mit Awi konform. Studiofotografie und Amateurfotografie waren einmal krasse Gegensätze. Der Hobbyknipser von anno Ektachrome konnte ein wenig mit externen Kamerablitzen experimentieren. Eine Studioblitzanlage war selbst gebraucht kaum erschwinglich. Heute kann man sich mit dem Kram das Wohnzimmer voll räumen und wenn es Spaß macht und noch dazu wenig kostet, sollten ja wohl alle zufrieden sein. Dass der Meister lieber bei Profoto für eine Null mehr einkauft, sollte wohl die Welt nicht in Unordnung bringen.