Blickwinkel und Brennweite

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sojux

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Hallo,

ich hab mal ein paar Einsteigerfragen! Ich habe eine D80 und eine D70s mit jeweils einem Nikkor Af-S 18-70 mm Objektiv. Wie rechne ich nun den Blickwinkel aus? Normalerweise ist der Blickwinkel bei einer Brennweite von 18 mm ja 100° und bei 70 mm 34°. Aber das scheint nur für analoge Kameras zu stimmen, oder? Und wie kommt der Verlängerungsfaktor da mit rein und was bedeutet er eigentlich im geometrischen Sinne? Ich hoffe ihr könnt mir da ein bißchen weiterhelfen...
Gruß
sojux
 
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Hallo,

ich hab mal ein paar Einsteigerfragen! Ich habe eine D80 und eine D70s mit jeweils einem Nikkor Af-S 18-70 mm Objektiv. Wie rechne ich nun den Blickwinkel aus? Normalerweise ist der Blickwinkel bei einer Brennweite von 18 mm ja 100° und bei 70 mm 34°. Aber das scheint nur für analoge Kameras zu stimmen, oder? Und wie kommt der Verlängerungsfaktor da mit rein und was bedeutet er eigentlich im geometrischen Sinne? Ich hoffe ihr könnt mir da ein bißchen weiterhelfen...
Gruß
sojux

der bildwinkel ist bei kolinear abbildenden objektiven abhängig von aufnahmeformat (sensorgröße) und brennweite. da ist der formatfaktor sozusagen schon dabei. näheres siehe unter http://www.elmar-baumann.de/fotografie/techtutorial/objektiv-4.html
 
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Danke für den Link. Hab jetzt mal was ausgerechnet:
Nikon D70s Bildsensorformat 23,7 x 15,6 mm Bildsensordiagonale 28.373403mm
Nikon D80 Bildsensorformat 23,6 x 15,8 mm Bildsensordiagonale 28.400704mm

Das ergibt dann bei einer Brennweite von 18 mm einen Bildwinkel von 76.49 ° für die D70 und 76.54 ° für die D80.
So nun stand da aber
Bei Digitalkameras muss die physikalische Brennweite eingegeben werden, nicht die auf Kleinbildkameras umgerechnete.
Ich hab aber nun eine Brennweite von 18 mm eigetragen, was vermutlich dann falsch ist. Welche Brennweite muss ich den nun eintragen, wenn ich auf dem Objektiv 18 eingestellt habe. Kommt da der Verlängerungsfaktor mit ins Spiel?
 
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Die Brennweite ist eine feste Eigenschaft vom Objektiv, die sich nicht aendert, wenn man die Linse auf Kameras mit unterschiedlichen Negativformaten montiert.

Du nimmst immer die "echte" Brennweite, welche auf dem Objektiv drauf steht, also z.B. 50mm fuer ein 1.8/50.

Gruss

Martin
 
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Sorry, wenn ich so blöd noch mal nachfrage, aber irgendwie bringe ich das alles durcheinander. Also, was ich bisher verstanden habe:

Bei analogen Kameras rechnet man mit der physikalischen Brennweite. Die Brennweite die auf dem Objektiv steht ist gleich der physikalischen brennweite. D.h. 18 mm Brennweite ergibt 100° Bildwinkel.

Bei digitalen Spiegelreflex muss man den Cropfaktor beachten. Dadurch verringert sich der Bildwinkel. Dafür gibt es den Rechner (siehe Link oben). Dieser berücksichtigt also den Cropfaktor und nur diesen, oder? Bei der D70s ergibt sich dann für eine Brennweite von 18mm ein bildwinkel von 76.49 °. Trotzdem sagt man ein Objektiv mit einer brennweite von 18 mm hat auch eine physikalische Brennweite von 18 mm bei DLSR. Ist die Aussage dann nicht falsch??

Bei Kompaktkameras/ kleinbildkameras wird das alles noch mal anders gerechnet?

Wofür steht denn der Verlängerungsfaktor? In einem anderen Beitrag hatte ich mal gelesen, dass bei einem Verlängerungsfaktor von 1,5 aus einer 300m Brennweite 450mm wird?? Dann ändert sich doch auch der Bildwinkel,oder?

Tut mir leid, irgendwie will das nicht in meinen Kopf!! Ich komme mir auch schon richtig dämlich vor und hoffe ihr habt Verständnis für meine dummen Fragen! :confused:
 
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Die Brennweite ist eine feste Eigenschaft vom Objektiv, die sich nicht aendert, wenn man die Linse auf Kameras mit unterschiedlichen Negativformaten montiert.

Du nimmst immer die "echte" Brennweite, welche auf dem Objektiv drauf steht, also z.B. 50mm fuer ein 1.8/50.

Gruss

Martin

so ist es. der formatfaktor wird ja über die sensorgröße berücksichtigt. an der brennweite eines objektivs änderst sich gar nichts, wenn es vor unterschiedlich großen sensoren bzw. negativformaten sitzt. der formatfaktor ist lediglich eine krücke, um einen vergleich zum kleinbild/vollformat-sensor zu haben, also z.b.: "welche brennweite müsste theoretisch ein objektiv an einer kleinbildkamera haben, damit ich den gleichen (diagonalen) bildwinkel erhalte wie mit meinem 70-mm-objektiv an meinem dx-sensor?" antwort: "ca. 105 mm, da das kb-format eine ca. 1,5-fach größere diagonale hat." an der brennweite deines objektivs hat sich aber nichts geändert, das hat auf ewig 70 mm brennweite. die 105 mm bleiben ein theoretischer wert; nur wenn du irgendwann mal mit einer vollformat-kamera den gleichen bildwinkel haben willst, musst du dir dafür ein 105-mm-objektiv kaufen...
 
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Sorry, wenn ich so blöd noch mal nachfrage, aber irgendwie bringe ich das alles durcheinander. Also, was ich bisher verstanden habe:

...

Tut mir leid, irgendwie will das nicht in meinen Kopf!! Ich komme mir auch schon richtig dämlich vor und hoffe ihr habt Verständnis für meine dummen Fragen! :confused:

es gibt keine dummen fragen, höchstens unsinnige antworten. eine dieser unsinnigen antworten auf die unterschiedliche wirkung (bildwinkel) eines objektivs an verschiedenen sensor/negativformaten ist die sogenannte "brennweiten-verlängerung", die es wie oben schon gesagt gar nicht gibt. es gibt nur eine "äquivalenz-brennweite" (bezogen auf das kleinbildformat), sozusagen eine "normalisierung auf das format 24x36mm", und die ist wie gesagt gänzlich theoretisch. da es eigentlich auch gar nicht um brennweiten geht, sondern um die dazugehörigen bildwinkel an verschiedenen formaten, sollte man ohnehin den begriff der brennweite völlig aus dem spiel lassen und von "formatfaktor" sprechen. wie immer wieder (du bist da in bester gesellschaft) zu sehen ist, verwirrt der begriff der "brennweitenverlängerung" mehr als dass er zur erklärung des eigenlich ganz einfachen zusammenhangs von aufnahmeformat und bildwinkel beiträgt. näheres siehe auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Formatfaktor
 
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Ok, danke für eure Geduld. So halbwegs habe ich fast alles mehr oder weniger verstanden. Im Grunde genommen, ist der Bildsensor entscheidend für den Blickwinkel,oder? Der Formatfaktor ist nur relevant für einen vergleich mit dem normalen Kleinbild-Aufnahmeformat, oder?

Nur bei dem Wikipedia-Artikel für den Verlängerungsfaktor steht :
Verlängerungsfaktor für die Brennweite bei Vorsatzobjektiven
...... Der Verlängerungsfaktor gibt die Zahl an, mit der die auf dem Objektiv aufgedruckte Brennweite zu multiplizieren ist, um die resultierende Brennweite zu erhalten.
...um die resultierende Brennweite zuerhalten
bezieht sich das auf die Umrechnung auf das normale Kleinbild-Aufnahmeformat??

So, und zu guter Letzt und weil ich total den Durchblick verloren habe, wenn ich den Rechner (siehe link oben) benutze, erhalte ich dann meinen tatsächlichen bildwinkel für die D70s/D80 oder muss ich da noch was beachten??
 
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bei vorsätzen vor objektiven oder konvertern zwischen objektiv und gehäuse handelt es sich um optische geräte, die zusätzlich in das sytem eingebracht werden und damit tatsächlich dessen eigenschaften wie z.b. die brennweite und damit den bildwinkel verändern. ein weitwinkel-vorsatz mit einem "verlängerungsfaktor" 0,5 (also eigentlich eine verkürzung, eben in richtung größerer bildwinkel) ergibt tatsächlich in verbindung mit einem 50-mm-objektiv eine brennweite der kombination von 25 mm, ebenso wie ein 2-fach-telekonverter in kombination mit einem 100-mm-objektiv eine 200-mm-brennweite mit entsprechend engerem bildwinkel erzeugt, der resultierende bildwinkel ist dann wiederum vom aufnahmeformat abhängig. hier wird also wirklich die brennweite (des gesamtsystems) verändert. das ist aber etwas völlig anderes als die einbeziehung eines formatfaktors zur berechnung einer kleinbild-äquivalenz-brennweite.
 
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So, und zu guter Letzt und weil ich total den Durchblick verloren habe, wenn ich den Rechner (siehe link oben) benutze, erhalte ich dann meinen tatsächlichen bildwinkel für die D70s/D80 oder muss ich da noch was beachten??

der bildwinkel ist wie gesagt nur von der brennweite und dem aufnahmeformat abhängig, wenn du die berechnung mit den richtigen werten gemacht hast, erhältst du den richtigen (diagonalen) bildwinkel für alle objektive dieser brennweite an allen sensoren mit dieser diagonalen.
 
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Hi,

Im Grunde genommen, ist der Bildsensor entscheidend für den Blickwinkel,oder?
nein, nicht wirklich. Ein Objektiv mit einer bestimmten Brennweite läßt einen bestimmten, immer konstanten, kreisrunden Blikwinkel zu. Analoge Kleinbildkameras und digitale Kameras mit einem FX Sensor nehem daraus einen rechteckigen Ausschnitt, dessen Diagonale beinahe diesem Kreisdurchmesser entspricht. Digitale Kameras mit einem DX-Sensor nehmen einen kleineren Ausschnitt (nämlich bei Nikon einen um den Faktor 1,5 kleineren Ausschnitt), einfach weil der Sensor nicht größer ist. Der Bildwinkel läßt sich verändern durch Variation des Sensors oder durch Variation der Brennweite.

Die Formulierung bei Wikipedia (ich habe sie im Original nicht gelesen) beschreibt den Zusammenhang bei der Verwendung einer Vorsatzlinse. Sowas gibt es tatsächlich und so etwas verändert die Brennweite eines Objektives tatsächlich, hat aber erstmal nichts mit dem Crop-Faktor beim Einsatz eines kleinen Sensors zu tun.

Ciao
HaPe
 
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