Blendenlamellen in ein Uralt-Objektiv einbauen?

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute,

mir wurde ein uraltes Biotar 40mm 1:2 zugesandt, das vom Besitzer zwecks Linsenreinigung (?) etwas zerlegt, dann aber irgendwie falsch zusammen gebaut wurde (seine Vermutung), weil die Blende danach nicht mehr richtig funktionierte: Die Lamellen stehen kreuz und quer und sind blockiert.

Also erst mal alles zerlegen (dabei musste ich alles intensivst von verharztem, mit Messingabrieb und Grünspan vermischtem Fett reinigen):

DSC_10710.jpg



Dann habe ich erst mal versucht, heraus zu finden, wie es richtig zusammen gebaut gehört, und kam zu der Erkenntnis, dass der Fokuseinstellring auch demontiert gehört, sonst bekommt man es nicht mehr zusammen.

DSC_10711.jpg


Und nun das Problem: Ich kenne einige Tricks, wie man Blendenlamellen in die zerlegte Irisblende einbaut,
die funktionieren aber nur bei planen Lamellen. Die hier sind aber bogenförmig gekrümmt und auch noch in sich gebogen:


DSC_10712.jpg


Ich bekomme die einfach nicht alle passend eingelegt, die springen durch ihre Biegung immer wieder raus.

HILFE!
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Hallo Jürgen,
das ist sehr interessant - ich hatte mich schon gefragt, warum die Blenden so gekrümmt sind - dass das wegen der unvergüteten Linsen des Objektivs so gemacht wurde, war einleuchtend.
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Mir ist Sonntag früh um 04:00 Uhr (konnte nicht mehr schlafen) selbst eine Lösung eingefallen:
Ich habe einen Ringmagneten unter der gewölbten Platte aus Messing mit den 8 Löchern positioniert, der die Lamellen (aus Stahl) an ihrem Platz hielt, bis ich den oberen Ring mit den Schlitzen aufsetzen konnte.
Demnächst stelle ich hier einen Bildbericht darüber ein.
 
So, hier nun der versprochene Bildbericht:

DSC_10713.jpg


DSC_10714.jpg


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DSC_10719.jpg


DSC_10720.jpg
 
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Ja Übernacht kommt die Lösung eines Problems. Mir kommt sowas auch vor, aber super diese Idee.
Gratuliere! Weiter so.

Gruß Warner
 
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Übrigens - ich hatte mich etwa 10 Stunden mit diesem Objektiv befassen müssen, die ich meinem Kunden nicht in Rechnung stellen konnte (771,10 € sind weit mehr, als dieses uralte Objektiv selbst Liebhaber-Sammlern wert wäre) und hatte ihm deshalb vorgeschlagen, dass ich die allermeisten Stunden als Lehrzeit intern verbuchen würde.
Ich bekam immerhin zweieinhalb Stunden bezahlt!
 
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Hallo Michael,
dein Service ist mehr als Gold wert, vielen Dank für deine Hilfe in allen Fällen.
Es ist immer spannend deine Reperaturberichte zu verfolgen.
Mir hast du ja auch schon geholfen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
 
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Ich habe einen großen Werkzeugbestand: 35 Gummizapfen, 5 Spannzangen, 7 Spitznadeln, 3 Hakennadeln, 20 Feinmechaniker-Feilen, 15 Flachschraubendreher, 20 JIS und Philips-Schraubendreher, 4 Zangen, 8 Pinzetten.
Außerdem fünf verschiedene Fette und drei verschiedenen Öle.
Auch Aceton, Benzin, Ethanol, Glasreiniger, Isopropanol, Kontakt-60 und Kontakt-WL, Methylalkohol, Nitroverdünner, Schimmel-EX.
Eine Lötstation mit drei Sorten Lötzinn, verschiedene Klebstoffe, Klebebänder und Lacke.

Somit können auch uralte Objektive kommen!
 
2 Kommentare
svantevit
svantevit kommentierte
Falls dir nicht bekannt Michael, ein Tipp, Blendenlamellen mit Graphit einreiben und wieder abreiben.
Vor allem bei alten Springblenden. Gleiten dann besser.
Tipp ist ernst gemeint und von einem professionellen Phtographica-Reparaturfachmann als ich selbst begonnen habe mal Lamellen zu knoten.
Ansonsten weiterhin viel Erfolg und bleibe bei deinem Enthusiasmus, wo andere schon längst aufgeben.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Im vorliegenden Fall war ja kein nicht-gleiten-Problem, sonder das nicht am Platz bleiben wegen der verbogenen Lamellen.
Außerdem hatte ich schon viele Uraltobjektive (Jupiter, Kaligar etc.) da, deren Blendenlamellen schwarzen Staub auf die davor und dahinter angeordneten Linsenoberflächen geschickt hatten.
 
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