Hallo Wolfgang,
Ich versuche es kurz. Der Sensor deiner Kamera besitzt rund 12Mio winziger "Töpfe", rein symbolisch vorgestellt. In diesen Töpfen werden die Photonen, sprich die "Lichtteilchen" gefangen. Jeder Topf hat ein bestimmtes Volumen. Bei ISO 100, der Grundempfindlichkeit deiner Kamera, ist der Topf bei der Farbe Weiß (maximaler Helligkeit die der Sensor erfassen kann) randvoll, bei der Farbe schwarz (Dunkelheit) völlig leer. Beim Auslesen der Anzahl der Photonen eines Topfes kommen Unregelmäßigkeiten dazu. Wenn ein ziemlich voller Topf ausgelesen wird sind die Unregelmäßigkeiten verhältnismäßig klein gegenüber der Gesamtzahl der Photonen. Da diese Unregelmäßigkeiten das Rauschen darstellen, fallen sie bei ISO100 so gut wie nicht auf, vorallem nicht in Bereichen wo es hell ist (also "weißer"), in dunkelren Bereichen schon eher ("schwärzer"), da dort nur wenige Photonen als Bildinformationen vorliegen.
Bei ISO200 geschieht nichts anderes, als das ein halb voller Topf schon weiß ist. Daher brauch man nur halb so lange belichtet wie bei ISO100 oder kann eine doppelt so weit geschlossene Blende benutzen (vorsichthierbei: ein im Durchmesser halb so großes Blendenloch hat nur noch ein viertel der Fläche, sprich für die Hälfte der Fläche benötigst du 1/Wurzel(2) des Durchmessers.).
D.h. aber auch, daß jeder gemessene Wert mal 2 genommen werden muss, um auf die ursprüngliche Skala eines vollen Topfes zu passen. Dabei werden auch die Unregelmäßigkeiten verdoppelt - das Rauschen steigt an. Das ist bei jedem Sensor so, es ist halt überall ein anlog-digital Wandler.
Übrigens: heftig wird das rauschen, wenn die Anzahl der Photonen in einem Topf kleiner wird als die Anzahl der Tonwerte, die in einem Bild zugeordnet werden. Das nennt man unity gain factor und dieser ist für jede Kamera anders, je nach Microlinsengröße, Topfgröße etc.
Gruß
Christian