Berlin im September 2011

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rollertilly

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Eigentlich darf man es gar nicht laut sagen. Mitte 40 und noch nie in Berlin gewesen? Doch. Ich zum Beispiel. Im September bekam ich dann vier Tage Berlin zum Geburtstag - von meiner Frau.
Eines der schönsten Geburtstagsgeschenke.

Seit gut eineinhalb Jahren wieder zurück in der Spiegelreflexfotografie (aber immer noch Einsteiger) sollte das Fotografieren zwar ein Thema sein, trotzdem war die Reise als Städtereise mit touristischem Schwerpunkt gedacht. Ich durfte die "Sehenswürdigkeiten" aussuchen und unseren Aufenthalt ein bisschen planen. Mehrmals an den selben Ort zu kommen funktionierte aber nur selten, bestimmte Motive im "besten" Licht zu sehen war wenn, dann eher Zufall als Planung.

Angeregt von Heike und "Berlin, wie sie es sah", hab ich nun auch meine vier Tage ein bisschen aufbereitet. Ich hoffe, es sind mehr als nur ein paar Touristenschnappschüsse geworden, ich bin mit meinen Ergebnissen zumindest zufrieden. Was mich als Landei aus einer mittelalterlichen Stadt fasziniert hat war das viele Glas, die vielen Spiegel. Berlin im Spiegel.

Die Bilder sind zum Teil s/w oder sonstwie bearbeitet, wie sie mir am besten gefallen haben. Von allem ein bisschen, da ich vielleicht auch "meinen" Stil noch gar nicht gefunden habe - falls man überhaupt einen braucht. Ich übe noch.

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Das erste Bild und damit der Umschlag meiner kleinen Reportage ist deshalb auch gleich Berlin im Spiegel. Vielleicht interessiert es euch ja - auch, wenn es Berlin hier schon hundertfach gibt.

Grüße,
Stefan
 
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Sonntag, 4. September. Herrliches Wetter, unser ICE kommt eine Stunde später an, neu in der Großstadt, riesiger Bahnhof, Karten für den Nahverkehr gekauft und gegen vier dann endlich in unserem Hotel an der Prenzlauer Allee.

Über den Alexanderplatz und das Rote Rathaus kommen wir ans Spreeufer, "letzte Fahrt" steht an einem der Besichtigungsboote und schon sitzen wir drauf. Für Neuberliner wie uns eine optimale Einstimmung auf die nächsten Tage. Einmal Regierungsviertel und zurück und man hat einen ersten Überblick.

Wie schon gesagt, das Berlin im Spiegel gefällt mir ganz besonders.

#2 Häuserzeile
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Herrliches Licht zum Fotografieren oder zum in der Sonne sitzen. Schade, dass der sich gerade zu seinem Freund beugt. Trotzdem eine interessante Sitzreihe.

#3 Auf der Mauer
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An den Spreebögen haben mir einfach die Bögen gefallen. Ich habe das auch mal als s/w und colorkey probiert, im Original hat es mir dann aber am besten gefallen.

#4 Spreebögen
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Und dann fährt man plötzlich durchs Regierungsviertel und ist umgeben von moderner Beton-Architektur. Darauf habe ich mich gefreut, mir hat es dort sehr gut gefallen. Die Größenordnung kann man erst erahnen, wenn man vor den Gebäuden steht. Sieht alles irgendwie aus, als hätte ein großer Junge mit riesigen Bauklötzen gespielt.

#5 Durchblick
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Hier spiegelt sich die Abendsonne in der Fensterfront hinter mir, die sich wiederum vor mir in den Scheiben spiegelt. Erst beim späteren Betrachten sehe ich, dass man ja offenbar auch noch gleich durch das Gebäude in Richtung Kanzleramt schauen kann und dort die "richtige" Sonne untergeht. An solchen Motiven möchte man den Anker werfen. Aber in solchen Momenten kommt einem sogar ein träges Ausflugsschiff wie ein Schnellboot vor. Kaum hat man etwas gesehen, ist es auch schon wieder vorbei.

Hinter dem Kanzleramt wendet das Schiff, es geht zurück, vorbei an den voll besetzten Liegestühle am Ufer. Ein paar Mitfahrer winken. Ein paar "Liegestühler" winken zurück. Warum nur?

Bevor wir von Bord gehen nochmal ein Blick aufs Bode-Museum, wo die "Gesichter der Renaissance" gezeigt werden. Wir werden wahrscheinlich keinen Museumsbesuch machen. Ob die beiden noch reingehen? Keine Ahnung.

#6 Bode Museum
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Die Bilder sind übrigens alle mit meiner D5000 entstanden, meist mit dem Sigma 18-125, das ich als Standard-Objekiv dabei hatte. Ab und zu sind es auch nur Ausschnitte, weil man manche "Bilder" doch erst beim zweiten oder dritten Betrachten sieht. Ich weiß, es gibt noch viel zu tun...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Der Tag endete (fast wie ein Hochsommertag in Italien) mit einer leckeren Holzofenpizza am "Strand". Danach noch ein Spaziergang zum Brandenburger Tor, das ich gerade noch gegen Ende der blauen Stunde errreicht habe. Durch die Beleuchtung ringsum und das Tiefdunkelblau des Himmels sah alles fast ein bisschen golden und unecht aus. Das Bild ist eines der ersten mit meinem 35er/1.8, das mir wenige Tage vor Berlin erst gebraucht zugelaufen war. Mich begeistert das kleine kurze Stück :)

#7 Golden Gate
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Ich bin zwar noch ein ganzes Stück vor den Reichstag gelaufen, aber da war die Nacht schon eher schwarz als blau. Und ohne Stativ blieben die gemachten Bilder weit hinter den wirklich gesehenen zurück. Farbe gabs dann nur noch auf dem Weg zur U-Bahn.

# neonbunt
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Montag, 5. September.

In der Nacht hatte es fürchterlich zu regnen begonnen. Gut, dass der erste Teil unseres Tages für "innen" verplant war. Es sollte auf die Reichstagskuppel gehen. eigentlich dachte ich, man stellt sich ein par Stunden an und kommt dann irgendwie rein. Aber Dank Rainer Martini, dessen Berlin-Reportage der passende Appetitmacher war und glücklicherweise den Tipp "Anmeldung" enthielt, hatte ich von zu Hause aus noch eine der letzten Führungen vor den Haushaltsberatungen buchen können.

Wir trafen uns in einer kleinen Gruppe vor dem Hotel Adlon. 12 Leute und ein richtig toller Führer, der uns außerst individuell und launig zuerst um und durch die Gebäude rings ums Brandenburger Tor führte und sehr versiert war. Auch mit seiner subjektiven Meinung zu vielen aktuellen Themen hielt er nicht hinter dem Berg. Da die weitgehend meiner politischen Richtung entsprach, machte es besonders Spaß. Dabei ist u.a. dieses Bild entstanden. "Innere Sicherheit" kam mir beim Betrachten ganz spontan in den Sinn.

#9 Innere Sicherheit
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Die trockene Historie brachte er absolut klasse an den Mann bzw. die Frau. Sollte jemand eine Führung suchen, ich kann berlin kompakt wärmstens empfehlen. Uns hat zufälligerweise der Chef persönlich betreut.

Kurz vor der Sicherheitsschleuse zum Reichstag erwischte uns dann ein Wolkenbruch und tropfnass kamen wir drinnen an. Unser Programm enthielt einen Vortrag im Plenarsaal von einem der Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung. Sehr zu empfehlen! Wie es drinnen aussieht, das kennt ja jeder aus den Nachrichten...

Viel interessanter war dann der Gang auf die Kuppel. Auf der Dachterrasse waren wir nur kurz, wegen des nach wie vor regnerischen und windigen Wetters war es dort auch nicht wirklich gemütlich. Dann wendelten wir nach oben. Farben fehlten fast ganz, deshalb hier auch gleich mal schwarz/weiß. Für mich sah es im grauen Gegenlicht aus, wie ein filigraner Schrenschnitt.

#10 Scherenschnitt
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In der Kuppel hätte ich mich ewig aufhalten können. schade nur, dass die Aussicht nach draußen so gut wie nicht vorhanden war. Aber auch im Inneren gibt es genügend Motive. Sogar welche mit Spiegeln :)
Hier deshalb einfach ein paar Motive ohne weiteren Kommentar.

#11
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#12
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#13
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Nur zu diesem Bild fiel mir spontan der Titel "Politische Bildung" ein.

#14 Politische Bildung
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Hi Stefan,
das find' ich ja schön, dass wir Deine Bilder nun doch zu sehen bekommen :).
Sie gefallen mir alle sehr gut, v. a. weil sie mich doch sehr an mein WE in Berlin erinnern. Meine Top-5: 1, 5, 10, 11, 13. :up:

LG
Heike
 
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Nachdem wir den Reichstag endlich verlassen hatten, sind wir der ehemaligen Mauerspur gefolgt, die durch einen Pflaster-Zweireiher quer durch die Stadt gekennzeichnet ist. Ok, manchmal sind wir auch nur in der Nähe der Mauer gelaufen, die geht nämlich ohne Rücksicht auf den Verkehr mitten über alle Kreuzungen.

#15 auf den Spuren der Berliner Mauer
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Das Wetter war nach wie vor noch ziemlich bescheiden und wir sind am Holocaust Mahnmal vorbei gekommen. Dieses Mahnmal und dazu das Wetter - die Stimmung die ich dort hatte kann man mit Bildern schlecht transportieren. Klar hab ich fotografiert, aber irgendwie habe ich mich mit der Kamera dabei nicht wohl gefühlt - vielleicht eher wie ein Voyeur. Als dann auch noch eine Gruppe bunter Japaner begannen Fangen, Verstecken oder etwas ähnliches zu spielen, bin ich gegangen. Man sollte es besuchen, aber vielleicht sollte man sich darauf besser vorbereiten. Von den Bildern, die ich dann doch gemacht habe, ist höchstens eines zeigenswert.

#16 Holocaust Mahnmal
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Weiter ging es von hier in Richtung Sony Center, wohl auch so ein "must see" in Berlin. Zu all dem Grau dieses Tages passte aber die Fassade des Ritz ganz hervorragend. Man kann sich kaum vorstellen, dass hinter diesen grauen Mauern der Luxus herrscht. Obwohl ich noch nie in New York oder einer ähnlichen Stadt war, stelle ich mir so die alten ursprünglichen Wolkenkratzer vor. Eigentlich wollte ich das Bild - zur Stimmung passend - in s/w zeigen, aber beim Bearbeiten ist mir dann das einsame Licht ganz rechts im Fenster aufgefallen. Wenigstens ein Farbtupfer.

#17 im Ritz brennt noch Licht
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Übrigens eines der Bilder, die ich mit PTLens ein bisschen gerade gerichtet habe...
 
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Sehr schön, besonders mal einige gut umgesetzte Perspektiven zu sehen, die nicht unbedingt Mainstream sind und überall zu finden sind. Macht Lust auf mehr.
 
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Am Potsdamer Platz, direkt vor dem Sony Center, stehen noch ein paar Mauerstücke als kleine "Ausstellung". Von vielen aber eher als Kugummi-Entsorgungs-Station genutzt. Eigentlich nicht wirklich appetitlich, als Motiv fand ich es aber dennoch ganz schön.

#18 chewing gum
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Und danach gings bis zur Nackensteife unter die große Kuppel des Centers. Eigentlich müssten in den Lokalen dort Liegestühle angeboten werden. Ich hätte es gerne nochmal bei schönem Wetter oder am Abend, bzw. in der Nacht besucht. Leider gab es dafür keine Gelegenheit. Es hat mich fasziniert.

#19 it's not a trick...
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#20 ...it's a sony

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Weiter der Mauer folgend mussten wir unter diesen Röhren hindurch, die über/an vielen Straßen entlang gehen. Ob es mal Fernwärme war, ob es noch Fernwärme ist oder irgendetwas anderes, ich habe vergessen zu fragen. Während sie fast überall tristes Graublau tragen, waren diese hier der erste Farbtupfer des heutigen Tages. Und sollten für eine ganze Weile auch der einzige bleiben.

#21 pink tubes
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Weiter auf den Spuren der Mauer kamen wir zur Topographie des Terrors neben dem Gropius-Bau. Wir haben uns dort nur die Außenausstellung angesehen, das hat genügt. Auch von hier keine Bilder. Außer das ehemalige Reichsluftfahrtministerium hinter den Resten der Mauer. Wieder grau in grau. Heute sitzt hier wohl das Finanzministerium. Eine beklemmende Atmosphäre.

#22
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Ziel war von hier aus die Eastside Gallery, eine Empfehlung meiner Tochter. Also weiter zu Fuß, vorbei am Berlin für Touris. Zuerst die Trabiworld und dann der Checkpoint Charlie. Das erste - naja - das zweite irgendwie entäuschend. Gut, ich hatte keine Vorstellung, was dort zu sehen ist. Aber einfach nur so ein verkleideter US-Soldat mitten in einer belebten Straße? Ich fand es ziemlich albern. Totales Kontrastprogramm zum vorigen Stopp.

#23 Trabi World - wenigstens farbig
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#24 checkpoint charlie
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Dann ging es vorbei am Springer-Hochhaus in eine nicht wirklich einladenende Gegend, bis wir wohl den Streifen Niemandsland von früher überquerten. Inmitten dieser unwirtlichen Gegend stand alleine und heruntergekommen ein Gebäude, das sich beim Näherkommen als Schule herausstellte. Hier war nichts auf Tourismus gebürstet. Drinnen hörten wir die Kommandos zur Körperertüchtigung. Das Licht hinter den Fenstern war wirklich das einzige, was ein bisschen Wärme ausstrahlte. Deshalb auch hier mal als colorkey. Aber recht viel mehr Frabe wäre nicht zu sehen gewesen.

#25 Körperertüchtigung
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Auch die Eastside-Gallery war eher enttäuschend. Nicht die gestalteten Mauerstücke oder die Idee - das ist klasse. Aber, dass fast alles mit Graffitti beschmiert ist, fand ich sehr, sehr schade. Überhaupt macht es in Berlin wohl wenig Sinn, etwas frisch zu streichen. Ich hatte den Eindruck, hier wird schon gesprüht, noch bevor die Fassade trocken ist.

#26 Eastside Gallery
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Und dann kam plötzlich doch noch Farbe in den Abend. Die tiefstehende Abendsonne kam durch die Wolken des Tages und tauchte die Stadt in ein wunderbares Licht. Und auch hier wieder im Spiegel. Einmal quer durch Berlin und den größten Teil davon zu Fuß. Tag zwei endete beim Italiener mit leckerem Essen und einer Flasche Wein. San Francisco, 10 p.m.

#27 ERIA
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#28 san francisco, 10 pm
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Tag drei, 6. September 2011, begrüßt uns mit strahlend blauem, wolkenlosen Himmel. Ein wohltuender Kontrast zu gestern. Und auch die "geplante" Tour für heute unterscheidet sich thematisch ein bisschen von gestern, Heute stehen "schöne" Motive auf dem Programm. Den Anfang mach Schloss Bellevue. Es sieht fast ein bisschen unwirklich aus auf diesem Bild, ein bisschen zu künstlich. Das weißeste Weiß, das künstlichste Grün und ein himmelblaues Blau. Aber genau so hat sich Mr. President's Home gezeigt. Sogar der Rasen war frisch gemäht. Keine Ahnung, auf wen er gewartet hat...

Das Bild habe ich aus drei Aufnahmen als Panorama zusammengebaut, ohne viel zu korrigieren. Mangels Stativ einfach aus der Hand. CS4 macht da absolut saubere Arbeit.

#29 Dear Mr. President
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Ich habs schon mal in "Burgen und Schlösser" gezeigt. Wer es in GROSS (9992x2708) sehen will, der klickt hier: Bellevue XL (ca. 13 MB)

Und danach ging es in Richtung "Goldelse", wie sie laut unserem Kuppelführer von den Berlinern genannt wird. Die Siegessäule. Und wir hatten Glück. Nach ungezählten Treppenstufen vom Untergrund bis ganz nach oben, waren wir ganz alleine auf der Aussichtsplattform und hatten Zeit, über Berlin hinweg zu sehen. Völlig ungestört. Ich konnte der Goldigen sogar ungestört unters goldene Röcklein fotografieren ;).

#30 Stufen, Stufen, Stufen...
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#31 Unterm Goldröckchen
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Für einen Großstädter vielleicht ganz gewöhnlich, für mich eine noch nie gesehene Art Geld zu verdienen fand derweil unten auf der Kreuzung statt: Während der Rotphase wird jongliert und kurz bevor die Ampel auf Gelb und dann Grün springt wird versucht zu kassieren. Ob es lukrativ ist? Für mich Streetfotografie, auch, wenn es den strengen regeln kaum entspricht. Der Künstler hat es nämlich zig Mal wiederholt.

#32 Street
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Quer durch den Tiergarten ging es dann zum Ku' Damm, voller Erwartung. Keine wurde erfüllt. Die Gedächtniskirche haben wir ewig gesucht, dabei standen wir längst davor: sie war hinter Gerüsten verhüllt und sah aus, wie ein Bürohochhaus.

#33 Unbekanntes Bürohochhaus
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Und er ganze Kurfürstendamm hinterließ den Eindruck einer einzigen, lauten Baustelle. Teure Dinge in den Auslagen der Geschäfte, in den Parklücken die nobelsten Karossen und in den Restaurants und Cafes sitzt man, sieht nach verdammt reich aus und lässt sich anschauen. Baustelle an Baustelle, rechts zwei Kilometer hoch, auf der anderen Seite wieder zurück, wenigstens die Currywurst bei Nr. 195 schmeckte lecker.

Das einzig zeigenswerte waren die bunten Bären, die auf ihrer Welttournee gerade Station in Berlin machten:

#34 Bärliner
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Danach ging es mit dem gelben Bus zurück zu moderner Architektur. Nachdem wir Herrn Präsident bereits besucht hatten, wollte ich auch bei Frau Kanzlerin vorbei. Sie wohnt ja wirklich auch ganz nett :)

#35 Angie's Home
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Kann ja sein, dass die Architektur hier überall Geschmackssache ist. Meinen Geschmack hat sie getroffen. Mich haben diese Betonbauten absolut fasziniert. Vielleicht auch die "Zusammenstellung" von neuer, moderner Architektur rund umd das Reichstagsgebäude, über dem sich gegenüber ein wunderbarer weiß-blauer Himmel ausbreitete.

#36 Reichstag weiß-blau
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na da hast Du dir aber wirklich ein paar ordentliche Hardcore-Touristenziele rausgesucht, aber ich würde sie mir wahrscheinlich auch erst einmal ansehen, wenn ich das erste Mal hier wär ;)
Ansonsten sind da einige wirklich schöne Bilder dabei.

Noch zwei Bemerkungen zu zwei Bildern:

#21 Pink Tubes - falls Du es noch wissen möchtest, das sind Entwässerungsrohre. Die sieht man recht häufig in Berlin, vor allem dort wo neue Häuser gebaut werden. Allerdings habe ich sie noch nie so dekorativ wahrgenommen.
Beim Fundamentbau wird meist eine Art Pool aus Stahlverschalungen gebaut, das trotzdem eindringende Grundwasser wird gesammelt und dann durch solche Rohre in den nächstbesseren Wasserlauf/Fluss/Kanal gepumpt. Wenn das Fundament dann fertig und nach aussen hin abgedichtet ist, wird der Pool drumherum zurückgebaut und die Grube geschlossen. Das ist in den letzten Jahren schlimmer geworden, da mehrers Pumpwerke geschlossen wurden und der Grundwasserspiegel zwangsläufig angestiegen ist.

#26 Eastside Gallery - die Graffities in Berlin sind Geschmackssache und da ließe sich wohl lange drüber diskutieren, bezogen auf die Eastside Gallery, kann ich Deine Ressaintements sogar verstehen. Allerdings solltest Du Dir das bei Gelegenheit noch einmal etwas genauer ansehen, dann wirst Du merken, das 99% der Nachrichten an dieser Wand von Touristen stammen :D

Irgendwie scheint da jeder Dritte der Meinung zu sein, sich dort verewigen zu müssen, finde ich persönlich eher schade, da die Wand ne Geschichte erzählt (mit der ich aufgewachsen bin). Übrigens habe ich den ein oder anderen Sprüher aus Berlin im Freundeskreis und die würden niemals diese Wand anfassen. Aus Respekt!

Ansonsten, mehr Bilder bitte. Finde es spannend meine Stadt mit den Augen eines anderen zu sehen.:up:
 
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@unionist: da hast du sicher Recht mit den Graffities. Die "Künstler" sind bestimmt an Mauerresten und Häusern meist unterschiedlicher Herkunft. Darum ging es mir auch nicht. Im Fall der Eastside Gallery gings mir eigentlich um Respekt vor diesem zeitgeschichtlichen Kunstwerk. Schade, dass der offensichtlich nur wenig verbreitet ist. Und sicher gibt es an den anderen Wänden einen riesigen Unterschied zwischen Graffiti (für das man eine Idee und auch Zeit braucht) und Schmiererei. Eine absolut schöne Stadt hast du aber in jedem Fall. Und ein paar Erinnerungen hab ich noch, es fehlen ja noch eineinhalb Tage...

Grüße,
Stefan

PS: und danke für die Rohraufklärung, darauf wäre ich nie gekommen
 
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So, ein paar hab ich noch.

Nach dem Kanzleramt war erstmal ein bisschen Ausruhen am Spreeufer angesagt - und nein, wir haben keinem Schiff gewunken ;)

Bis jetzt war zwar unser Weg durch die Stadt zwar anstrengend, weil viel zu Fuß, dafür hatten wir aber auch richtig Spaß. Dass es auch andersrum geht, das zeigen diese beiden Herren, die am gegenüberliegenden Ufer unterwegs waren. Die Anstrengung war sicher kleiner, aber der Rest-Spaß (falls vorhanden) ist umso deutlicher in ihren Gesichtern zu lesen.

#37 on tour
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Mit Berliner Weisse (ja, als Tourist probiert man's halt) gestärkt, ging es jetzt in Richtung Betonviertel. Meine Frau hat sich nochmal ein bisschen in die Sonne gesetzt, ich durfte auf Motivsuche gehen. Wobei Suche hier wohl falsch formuliert ist. Motive gibt es unzählige. Was mich total überrascht hat, war die Leere und Stille, die dort herrschte. Es war ungefähr halb sechs. Entweder waren alle noch in ihren Büros oder schon längst woanders. Keine Ahnung. Wir waren jedenfalls ziemlich alleine. Das Licht, die Menschenleere und die großen Bauklötze. Und ich :)

Hier hätte ich mir ein Weitwinkel gewünscht. Aber wahrscheinlich wäre ich dann mit den stürzenden Linien gar nicht zurecht gekommen. Die nächsten Bilder fallen bei unter den Punkt "Architektur". Dass aber nicht nur die Regierenden gute Architekten hatten, das kann man auch sehen. Ich weiß leider nicht, was das für ein Gebäude ist.

#38 non governement
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#39 Marie-Elisabeth-Lüders-Haus mit Radfahrer
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#40 Marie-Elisabeth-Lüders-Haus - mit meiner Frau
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#41 Marie-Elisabeth-Lüders-Haus - III
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Wie mag das hier erst in der Dämmerung bzw. nachts aussehen?

Und dann konnte ich noch Zeuge eines Geheimtreffens zwiachen Rot/Grün und Schwarz werden. Aha!

#42 Rot-Grün trifft Schwarz
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Im weiten Bogen ging es von hier aus nochmal ans Brandenburger Tor. Und hier habe ich eines meiner Lieblingsbilder dieser vier Tage gemacht. Danach endete der Tag diesmal thailändisch. Bis morgen.

#43
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Mittwoch, 7. September, unser letzter Tag.

Auf dem losen Plan steht für heute nicht mehr viel, vielleicht mal noch in den Dom. Zuerst aber queren wir Berlin per U-Bahn, um unsere Koffer am Bahnhof in eines der Schießfächer zu packen. Von dort aus geht es per Pedes nochmal durchs Regierungsviertel, inzwischen kennen wir uns ja schon aus.

Dabei ist mir Angie's home nochmal aufgefallen. Gespiegelt in der Glasfassade des Paul-Löbe-Hauses. Nein, die beiden Damen dort haben sicherlich nicht mich fotografiert. Der Titel zum Bild kam mir dann beim ersten Betrachten.

#44 Machtspiegelung
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Auch heute - ein ganz normaler Mittwoch bei schönem Wetter - waren kaum Menschen unterwegs. Und die Hochsicherheitsbewachung des Reichstages, die war mir vorgestern schon aufgefallen. Ein Mann in einem alten VW-Bus :D
Von weitem sah das eher aus, wie ein Hippie-Bus mit großer Sonne. Ich fands richtig goldig. das Gegenlicht machte es nicht ganz so einfach, aber mir gefällts. Keine Ahnung, ob der Bus immer dort steht, vielleicht hätte ich den Beamten einfach ansprechen sollen. Auf jeden Fall fühlte ich mich von da an noch sicherer ;)

#45 Sicher ist sicher
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Von hier aus liefen wir Unter den Linden entlang bis zur Universität. Herrn von Humboldt habe ich eigentlich nur fotografiert, weil meine Tochter über ihn mal ein Referat gehalten hatte. Dass außer ihm nochmal zwei Leser mit auf dem Bild sind, ist mir eigentlich erst im Nachhinein aufgefallen. Das Bild habe ich auch schon mal unter "street" gezeigt.

# 46 Drei Leser
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Tja, und danach waren wir gegen Mittag an unserer letzte Station, dem Dom.

#47 Domfassade
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"Keine Führungen während den Andachten" stand angeschrieben. Andacht wäre um 12.00 Uhr gewesen, sicherlich ist eine Schlange an der Kasse, deshalb stellten wir uns trotzdem schon mal an. Und es war keine Schlange. Kurz vor Beginn der Andacht saßen wir dann in einer der Logen "für den Hofstaat, für Diplomaten, Mitglieder des Bundesrats, Reichstags, Herrenhauses, Landtags und für höhere Beamte".
Auf der riesigen Orgel spielte eine Organistin und der Hausherr hielt eine Andacht. Und es war ein schöner Moment zum Innehalten. Gut, dass keine Schlange an der Kasse war.
Gerührt hat mich irgendwie der Anblick des Paares in der Bankreihe. Das Bild ist nur ein Ausschnitt, bis ich die Kamera bei der Hand hatte, waren schon ein paar mehr Menschen gesessen. Sonst wären die beiden noch viel mehr für sich gewesen.

#48 Andacht
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In der relativen Stille des Domes dem Orgelspiel zuzuhören, das war, als würde man kurz mal aus Berlin "aussteigen". Und es ist eine gewaltige Orgel!
Wenn ich mir dieses Bild ansehe, bin ich mit der "Leistung" meiner D5000/Sigma-Kombi doch recht zufrieden. Viel nachbearbeitet ist hier nicht.
Allerdings schien da auch die Sonne genau im richtigen Moment.

#49 Andacht II
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Ein weiteres unserer Berlin-Highlights war der anschließende Kuppel-Rundgang.
Absolut begeistert bin ich dabei nach wie vor von den CS4 Qualitäten beim Panorama-Bauen. Die beiden Panoramen sind einfach aus der Hand fotografiert und aus vier bzw. sieben Einzelbildern zusammengebaut. Klasse Sache!





Dass es auch andere Aussichten gibt zeigt diese Bild. Schön ist etwas anderes.


#52 Zimmer mit Aussicht - rooms with a view
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Und abschließen möchte ich meine kleine Reportage mit einem Blick nach unten. Ein Kreuzgang.

#53 Kreuzgang
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Das war Berlin, wie ich es sah. Vielleicht fand es ja der eine oder andere auch interessant, vielleicht ist es für andere "Neuberliner" auch mal eine Anregung, so wie es die Reportage von Rainer Martini für mich war. Auf jeden Fall habt ihr Berliner eine klasse Stadt - auch, wenn ich nun wohl nur einen Bruchteil davon kenne.

Danke fürs Zuhören und Zuschauen,
Stefan

PS: Und falls jemand zu einzelnen Bildern Anregungen oder Kommentare hat, die sind gerne willkommen. Wie gesagt, ich übe noch...
 
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Touristenziele hin, oder her. Ich dachte: Berlin, kennste, brauchste erstmal nicht reinzuschauen. Gut, dass ichs gemacht habe, denn die Bilder gefallen mir richtig gut, zum Teil tolle Perspektiven. Mein Favorit, wenn ich das denn überhaupt so sagen kann: Die No.44 !
 
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