Befindet sich Nikon in der Z-Falle?

"Der Händler/der Hersteller (nicht Zutreffendes bitte streichen) braucht nur billiger verkaufen. Dann verkauft er mehr, und alles ist gut."

Klar, wenn man die besten Produkte hat und diese dann auch noch zu Kampfpreisen anbietet, dann braucht man keine Verkäufer mehr. Dann reichen dressierte Affen, die den Kram für die wartenden Horden nur noch vom Lkw schmeißen.

So platt war Tonys Vorschlag nicht.

Er verweist einfach auf die Tatsache, dass Nikon in der F-Mount Welt, Einsteiger-Primes, wie das DX 35/1.8 und das AfS 50/1.8G mit guter Qualität, für rund 200 USD anbietet. Zudem gibt es die DSLR-Starter-Cam D3500 mit Kit für rund 400 USD.

Die Produktion von spiegellosen Kameras ist insgesamt weniger aufwendig und günstiger, als die Fertigung von Spiegelkasten-Cams. Es sollte also möglich sein, auch bei den Spiegellosen ähnliche Preis-LeistungsPakete, wie bei den DSLRs anzubieten. Eine Preisprämie für Spiegellose ist durch die Herstellkosten nicht gerechtfertigt.

Klar versucht man zu bekommen, was der Kunde gerade noch bereit ist zu bezahlen. Man sollte als Unternehmen allerdings seine Marktposition richtig einschätzen. Sony und nun auch Canon sind die Platzhirsche bei den Spiegellosen, Nikon ist der verspätetet Underdog. Sony und Canon können möglicherweise Preisprämien durchsetzen, der Underdog kann sich Preisprämien abschminken, wenn er substanzielle Marktanteile erreichen will. Und die Preisentwicklung, Z6 Body für knapp 1400 € vor Weihnachten, zeigt überdeutlich, dass die Vertriebsziele bei Nikon nur über Kampfpreise erreicht werden können.

Die Hersteller versuchen (als Basisstrategie) bei sinkender Nachfrage, bei dem einzelnen Kunden höhere Deckungsbeiträge zu realisieren. D.h. den Margenaufschlag in Bezug zu den Herstellkosten zu steigern. Wenn ich als Kunde das Gefühl habe, dass ich abgemolken werde, kaufe ich nicht, oder noch nicht. Wird mein Target-Preis nicht erreicht, dann brauche ich das Produkt nicht, Fotokram habe ich schon jetzt viel mehr, als ich sinnvoll nutzen kann. Zum Targetpreis (z.B. die Z7 mit Adapter und 27-24/4S für rund 2200€) kaufe ich gerne und habe dann auch Freude an dem Produkt.

Wenn sich viele potentielle Kunden ähnlich verhalten, sinken die angepeilten Preisprämien und wir bekommen unser "Spielzeug" günstiger.
 
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Genauso machen wir's. Wir treten in den Fotografiestreik oder kaufen nur noch bei Leica und Hasselblad.
Die S1 von Panasonic ist auch groß, schwer und teuer, da bekommt man auch viel Kamera fürs teure Geld, wobei das ist doch auch DSLM, also dürfte die in der Herstellung auch nichts kosten. Schon seltsam die Fotoindustrie, warum müssen jetzt ausgerechnet die eine Ausnahme sein und ihre Produkte an ewig unzufriedene Kunden mit Gewinn verkaufen wollen.
Jeder Mercedes oder BMW Käufer stellt seinen SUV klaglos in die Werkstatt und gibt Unsummen für jeglichen Komfort aus, wie Arschwärmer oder Lüfter, schmeißt den Herstellern sein Geld in den Rachen und beklagt sich nicht. Oder?
Da bin ich mal froh daß ich nur in zwei Foren in denen es um Nikon Kameras geht Mitglied bin, und nur die geistigen Ergüsse dieser Marktstrategen ertragen muß.
Falle hin oder her, das ficht mich nicht an und das war mein letzter Beitrag zu diesem Thema, ich habe auch anderes zu tun als mir hier den Kopf heiß zu reden.
Aber da ich auch noch mit einer D700 fotografiere und keine Z habe werde ich wahrscheinlich sowieso nicht ernstgenommen.:closed:
 
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Klar, wenn man die besten Produkte hat und diese dann auch noch zu Kampfpreisen anbietet, dann braucht man keine Verkäufer mehr. Dann reichen dressierte Affen, die den Kram für die wartenden Horden nur noch vom Lkw schmeißen.

Die Hersteller versuchen (als Basisstrategie) bei sinkender Nachfrage, bei dem einzelnen Kunden höhere Deckungsbeiträge zu realisieren. D.h. den Margenaufschlag in Bezug zu den Herstellkosten zu steigern. Wenn ich als Kunde das Gefühl habe, dass ich abgemolken werde, kaufe ich nicht, oder noch nicht. Wird mein Target-Preis nicht erreicht, dann brauche ich das Produkt nicht, Fotokram habe ich schon jetzt viel mehr, als ich sinnvoll nutzen kann. Zum Targetpreis (z.B. die Z7 mit Adapter und 27-24/4S für rund 2200€) kaufe ich gerne und habe dann auch Freude an dem Produkt.

Wenn sich viele potentielle Kunden ähnlich verhalten, sinken die angepeilten Preisprämien und wir bekommen unser "Spielzeug" günstiger.

Also überteuert finde ich die Z-Serei jetzt nicht
Nimmt man die z50, wleche der D7500 überlegen ist, die jetzt gonstiger als damsls die D7500 auf den Markt kommt fragt man sich eher ob Nikon sich nicht mit Kampfpreisen die "Restbestände" der Speigelkasten kaputt macht
Ein weiterer Aspekt sind die XQD-Karten!
Was ist die Hersteller geritten nur XQD Karten zu implementieren? Also ob Sony schon Nikon übernommen hätte.
 
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Genauso machen wir's.

Was andere machen, darauf habe ich keinen Einfluss, ich selbst habe einen gewisse Kaufdisziplin und setze mir Targetpreise für Konsumgüter, die ich nicht unmittelbar brauche. Muss jeder selbst wissen, was er mit seiner Kohle macht.

Aber wenn Du noch die D700 nutzt und bei den Zs noch nicht zugeschlagen hast, gehörst Du auch nicht gerade zu den Traumkunden von Nikon. Somit sind die angeführten Leica und Haselblad Vergleiche auch nur Fiktionen ohne Realitätsbezug.
 
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Nimmt man die z50, wleche der D7500 überlegen ist, ...

Die mir bekannten "Einordnungen" der Z50 positionieren sie unter der D7500 , etwas über der D5600.
Die D7500 kostet aktuell 720€, für die Z50 läge mein Targetpreis tiefer. Aber jeder darf selbstverständlich von seinem Netto das für die Z50 bezahlen, was sie ihm jetzt vor Weihnachten wert ist.
 
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Nur so ernst, wie man das Video mit der Z-Falle nehmen sollte. Also: nope. :-D
Habe ich mir fast gedacht. Ich habe aber trotzdem meine kleine Abhandlung zum Thema geschrieben,
weil es Leute gibt, die das, was ich widerlegt habe, hartnäckig glauben.

Grüße, Chrstian
 
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Mal ein Blick von außerhalb der Nikon Welt.
Die Z-Serie von Nikon ist für mich seit langen wieder mal ein Produkt, das mein Interesse weckt.
Ich konnte ein paar Exemplare der Z-Serie mal am Wochende bgrabbeln. Haptik und Bedienbarkeit gefallen mir gut.
Die Bildergebnisse auch. Die Preise finde ich angemessen.

Für die Anwendungsfälle außerhalb der Reisefotografie (Enkel fotografieren, Filmen und Scanner ersetzen) ziehe ich sie im Moment ernsthaft in Betracht.
Einzig das Objektivangebot ist etwas klein, aber das macht ja nichts, es gibt ja den Adapter. Vor allem das 24-70/4 erscheint mir interessant.
Die Primes halte ich allerdings für einen schlechten Witz.
 
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Was ist an denen so witzig?

Immerhin folgt Nikon damit dem derzeitigen Trend: Groß, schwer, teuer und sauscharf.

Vor allem die Größe bei 1,8. Der Preis ist eigentlich ok, wenn die Abbildungsleistung passt. Vom Noct einmal abgesehen, das sieht nach Geldverbrennung aus.
 
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@ Roland L.: Das aktuelle Leica M 2.0/90mm wiegt 500g, ist knapp 8cm lang, hat eine Naheinstellgrenze von 1m, hat keinen AF und kostet 4200 EUR. Das Nikkor Z 1.8/85mm wiegt 470g, ist knapp - u.a. wegen des geringen Auflagemasses der Z - 10cm lang, hat eine Naheinstellgrenze von 80cm, eingebauten flüsterleisen Hochgeschwindigkeits-AF und kostet aktuell 699,00 EUR. Die Bildqualität des Nikkor ist fantastisch und für mich ist das Fotografieren mit diesem in Kombination mit dem 1.8/35mm Z eine große und leichtgewichtige Freude.
 
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@Christian B. Das Fotografieren mit einem 90/2.0 und einer Leica M ist etwas für Masochisten.
Kann man machen, muß man aber nicht.

Man kann auch schlecht die Preise von Leica Objektiven mit denen von Nikon oder Canon vergleichen.
Leica Rechnungen sind für eine Manufakturfertigung ausgelegt, das wäre auch bei Nikon und Canon teuer.
Vergleicht man aber preislich das Noct mit dem Noctilux, würde ich das Noctilux vorziehen, aber nur wegen des Werterhalts.
Abgesehen davon, dass ich mit 0.95ern eh nichts anfangen kann.
Ich habe aber auch geschrieben, dass ich die Preise ok finde. Überteuert sind sie jedenfalls nicht und die Objektive fassen sich richtig gut an

Ich finde trotzdem, dass (für mich) das 24, 35 und 50 zu groß für meine Art der Reisefotografie (keine Kameratache und am liebsten mit dem 28er bei Blende 8 und 11) sind.
Der Autofocus hat mich übrigens auch sehr beeindruckt.

Jetzt schweife ich aber ab, ich wollte nämlich keinesfalls die uralte und überflüssige Diskussion Leica vs. Nikon aufmachen, sondern eher darlegen, dass die Z außerhalb des Nikonlagers durchaus positiv aufgenommen wird.

Meine Checkliste ist:
- ohne Spiegel
- adaptieren meiner M und alten manuellen Nikon Objektive
- gutes eigenes Objektivsortiment
- Vollformat (wegen adaptieren)
- wertiges Anfassgefühl
- Filmen mit 60fps (4k wird nicht benötigt)
- gute JPEG Engine

Bis jetzt stehen in meiner engeren Auswahl Nikon Z6/7 und Leica SL. Alleine preislich liegt die Nikon im Moment klar vorne.
 
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Lieber @Roland L. : Eine Markendiskussion wollte ich auch nicht aufmachen, nichts lag mir ferner als das. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass vergleichbare Objektive im Leica-Universum auch nicht viel kleiner sind.
 
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Zum Thema subjektiv empfundenen Staubs bei anderen Herstellern
habe ich heute im Lensrentals Blog einen sehr interessanten Artikel
über die (Teil-) Zerlegung eines Objektiv gelesen.

Zitat daraus:
But one thing that is very clear: the RF lenses contain some new technology
they haven’t used before. There’s a lot of engineering that’s gone into these.
Things are different inside here. As we’ll see in the next teardown we do, some
of that is carrying over to at least some EF lenses. What does this mean?
It means Canon has invested very heavily into developing the lenses of the
R system. This level of engineering didn’t all happen in the last year, they’ve
been working on this for quite a while.

They step back so that they may leap further. African proverb


Der Link zum Artikel:

Nikon hat ebenfalls viel Geld in die Z-Objektive gesteckt.
Die Verlagerung der Schwerpunkte in die hinteren Linsengruppen
haben sie noch nicht drauf, aber nachdem Canon das öffentlich
postuliert hat, werden mindestens Nikon und Sigma sich das näher
ansehen und in absehbarer Zeit ebenfalls einsetzen können.

Da sehe ich den Staub eher auf Sonys Seite. Nachdem alle anderen
nun Bajonette mit großem Durchmesser und kurzer Schnittweite
einsetzen, ist Sony der einzige Hersteller, der diesen Wechsel im
Schwerpunkt nicht mitmachen kann, für den es auch von Drittherstellern
solche Angebote nicht geben kann. Das Bajonett ist einfach zu eng.

Das heisst nicht, daß man für Sony keine Hochleistungsobjektive
bauen kann. Aber es bedeutet daß man für Sony separat entwickeln
muss, und daß die Resultate frontlastig, trichterförmig und mit großem
Vorderlinsendurchmesser daherkommen werden.

Zurück zum Ausgangsthema: Nein, Nikon befindet sich nicht in
der Z-Falle. Das Z-System an sich ist richtig, auch wenn es ein
wenig spät kommt.
 
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Zurück zum Ausgangsthema: Nein, Nikon befindet sich nicht in
der Z-Falle. Das Z-System an sich ist richtig, auch wenn es ein
wenig spät kommt.

Nikon hatte keine Wahl, sie müssen den mirrorless Trend bedienen und das war mit dem F-Mount nicht sinnvoll möglich.

Ein neues System wird in den ersten Jahren noch über kein vollständiges Objektivprogramm verfügen und die Kundenbasis für Z-Produkte ist zu klein um wirtschaftlich zu überleben. D. h. Nikon muss in den nächsten Jahren parallel weiter F-Mount Produkte, vor allem Objektive (denn da gibt's die hohen Deckungsbeiträge) verkaufen.

Dieser Spagat ist die eigentliche Herausforderung. Warum soll jetzt noch jemand in hochwertige F-Mount Objektive investieren 24/1.4, 58/1.4, 105/1.4, wenn diese einen hohen Wertverfall haben werden und es schon bald Z-Alternativen geben wird, die besser und vielleicht günstiger sind.

Die nächsten Quartalsergebnisse hängen wesentlich von guten Verkaufsergebnissen bei den F-Mount Objektiven ab und das wird sauschwierig.
 
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Warum soll jetzt noch jemand in hochwertige F-Mount Objektive investieren 24/1.4, 58/1.4, 105/1.4,
wenn diese einen hohen Wertverfall haben werden und es schon bald Z-Alternativen geben wird,
die besser und vielleicht günstiger sind.

Besser ja, günstiger eher nicht. Alle Hersteller rüsten sich für die Auflösungen der Zukunft.
Das erfordert mehr konstruktiven Aufwand und höhere Präzision in der Fertigung.

Unwahrscheinlich, daß das billiger geht.

Zumindest mit den neueren Objektiven ist der FTZ-Adapter eine gangbare
Lösung - ich hatte nicht den Eindruck, daß der die Performance bremst.
Wer noch Schraubendreherobjektive einsetzt, für den ist der Frust aber im
Adapter auch eingebaut und kostenlos mitgeliefert.

Die Roten sind da besser aufgestellt. Alles was die in den letzten 32 Jahren
gebaut haben läuft auch heute noch am RF Mount Converter ohne jede
Einschränkung.
 
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