Ausgeschlagenen Fokus-Zahnkranz drehen

[Beuteltier]

Hallo Leute,

bekanntlich bekommt man Objektive, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, nicht repariert.
Ich habe gerade wieder so ein altes Sigma AF 400/5.6 APO für Nikon da gehabt wie das mit der ausgebrochenen Frontlinse aus meinem Thread
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showpost.php?p=1275589&postcount=1.
Bei diesem Exemplar ist der Zahnkranz im Fokus-Tubus, in den das Zahnrad der AF-Triebstange greift, gegen Unendlich ausgeschlagen, ein paar Zähne sind abgeschliffen:

Ich habe einfach den Kuststoff-Zahnkranz, der in den Aluminiumtubus geschraubt und festgeklebt ist, herausgelöst und um 180° weiter gedreht wieder festgeklebt.
Es wird ja nur ein gutes Drittel der vollen Kreisdrehung gebraucht, jetzt greift das Zahnrad eben in bisher unbenützte Bereiche des Zahnkranzes ein:

:up:

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[Alexander Hill]

Du bist der letzte wahre Held in der Szene. Unglaublich.:up:

Alex

 

[PeMax]

...
Ich habe einfach den Kuststoff-Zahnkranz, der in den Aluminiumtubus geschraubt und festgeklebt ist, herausgelöst und um 180° weiter gedreht wieder festgeklebt.
Es wird ja nur ein gutes Drittel der vollen Kreisdrehung gebraucht....

Geniale Ideen sind immer einfach.

Wobei Du ja da Glück hattest, dass da überhaupt ein voller Kreis drin ist - meist wird heute auch nur das erforderliche Teilsegment verbaut, und ist die Ersparnis auch nur 1/4 Cent...

 

[Beuteltier]

Hallo Peter!

...meist wird heute auch nur das erforderliche Teilsegment verbaut, und ist die Ersparnis auch nur 1/4 Cent...

Stimmt.
Wäre dieses 400/5.6 auch so gebaut gewesen, hätte ich den Zahnhalbkranz von meinem 400/5.6 eingebaut.
Das ist zwar weit älter und an vielen anderen Teilen weit stärker abgenutzt, aber der Zahnkranz sieht noch aus wie neu.

Die Ursache dafür dass bei diesem 400/5.6 der Zahnkranz Zahnlücken aufwies vermute ich übrigens in einer losen Schraube, die im Fokustubus umherkollerte und ggf. den AF-Trieb blockierte.

Es handelt sich da um eine der drei Schrauben, mit denen der Ring des Fokus-Tubus am Vorderteil des Objektives festgeschraubt ist:
Normalerweise sind da drei Gewindelöcher zum Einschrauben von drei Schrauben - bei diesem Objektiv war das mittlere Loch ohne Gewinde, die Schraube die da offenbar trotzdem hineingetan wurde hielt natürlich nicht fest => Fertigungsfehler...

 

[safari]

Hallo,
wieder mal sehr interessant.
Man sollte mal mit dem Chef sprechen und dir hier ein eigenes Unterforum mit dem Titel "Michael´s Bastelecke" einrichten.

mfg Stefan

 

[PeMax]

...Es handelt sich da um eine der drei Schrauben, mit denen der Ring des Fokus-Tubus am Vorderteil des Objektives festgeschraubt ist:
Normalerweise sind da drei Gewindelöcher zum Einschrauben von drei Schrauben - bei diesem Objektiv war das mittlere Loch ohne Gewinde, die Schraube die da offenbar trotzdem hineingetan wurde hielt natürlich nicht fest => Fertigungsfehler...

Da hat man halt die falsche Schraube genommen, für sowas gibt es die DIN 898: Schlagschraube, siehe http://www.luftpiraten.de/sonderschrauben.html ....

 

[Beuteltier]

Hallo Peter!

Da hat man halt die falsche Schraube genommen, für sowas gibt es die DIN 898: Schlagschraube....

Nein, bestimmt nicht.

In dem fraglichen Aluminiunteil sind normalerweise drei gleich große Löcher in die ein Gewinde geschnitten wird und dann eine Stahlschraube mit Feingewinde
hineinkommt.

In diesem Fall war das mittlere Loch ja nicht nur ohne Gewinde sondern größer, da hätte man auch keine ihr Gewinde selbst schneidende Schraube hineintun können, die wäre viel zu dick gewesen und hätte nicht durch das Loch des zu befestigenden Aluminiumteils gepasst.

Die Konstruktion hält einwandfrei auch mit zwei Schrauben, möglicherweise ist das Aluminiumteil aus einer neueren Fertigungsserie und erwartet in dem mittleren Loch einen Pass- oder Zentrier-Stift der an dem anzuschraubenden Teil aber noch nicht vorhanden war.

 

[PeMax]

Hallo Peter!

Nein, bestimmt nicht.

In dem fraglichen Aluminiunteil sind normalerweise drei gleich große Löcher in die ein Gewinde geschnitten wird und dann eine Stahlschraube mit Feingewinde
hineinkommt.

In diesem Fall war das mittlere Loch ja nicht nur ohne Gewinde sondern größer, da hätte man auch keine ihr Gewinde selbst schneidende Schraube hineintun können, die wäre viel zu dick gewesen und hätte nicht durch das Loch des zu befestigenden Aluminiumteils gepasst.

Du hast schon das verstanden?

Aber im Ernst: vielleicht hat da der Gewindebohrer "durchgedreht" oder auch die Schraube wurde mit zu viel Schwung eingedreht und hat sich ihr Gewinde rausgerissen, dann ist das Loch natürlich zu groß.

 

[Beuteltier]

Hallo Peter!

Du hast schon das verstanden?

In deinem Beitrag war kein

vielleicht hat da der Gewindebohrer "durchgedreht" oder auch die Schraube wurde mit zu viel Schwung eingedreht und hat sich ihr Gewinde rausgerissen, dann ist das Loch natürlich zu groß.

Abermals nein.
Ich habe mir das Loch mit starker Lupe genau angesehen:
Da sind keinerlei Spuren von Gewindeschneidern oder herausgerissenen Gewinden zu sehen, das Loch ist zylindrisch und innen wie aussen glatt schwarz eloxiert.