Auge in Auge ....

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sam25

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Auge in Auge .... Gedanken zu einer Debatte

Kein Beitrag ohne Augen - AF. Nun ja, fast keiner. Wenn eine Kamera und ein Objektiv etwas bieten müssen, dann scharfe Augen. Automatisch.
Warum sind die Augen so wichtig? Warum müssen Augen auf Biegen und Brechen scharf sein? Ein Blick in die Geschichte.

Augen gelten seit es die Menschen gibt als ein sehr wichtiges und symbolträchtiges Organ. Augen stehen noch heute für Erkenntnis, Wahrheit, Allwissenheit, Hellsichtigkeit, Licht und Geist. Augen widerspiegeln die Seele, sprechen also die Wahrheit und wir sind in einem Gespräch sehr irritiert, wenn uns das Gegenüber nicht in die Augen schaut.

Die gesellschaftliche Ordnung wird auf Sehen aufgebaut, das Internet, die Wirtschaft, ja selbst das Essen. Unschön angerichtetes Essen lässt uns auf den Geschmack ahnen. Schöne Augen können einem das Herz verdrehen, verliebte Augen sind sexy, böse Blicke können töten.

Mit Auge symbolisieren wir Freude und Hass, Liebe und Hölle, Schönheit und Gefahr. Ein Hurrikan hat ein Auge, Hühneraugen können schmerzen und Auge in Auge stehen, bedeutet nichts Gutes. Unsere Augen werden immer mehr gefordert, am Bildschirm, beim Einkaufen, in den Ferien. Schöne Landschaften soweit das Auge reicht, paradiesische Augenblicke in einer verträumten Bucht, flirten mit den Augen und wenn etwas offensichtlich ist, dann ist es auch augenscheinlich.

Der Vielfalt der Augen, ihrem Aufbau und ihrer Fähigkeit, Wahrnehmung an das Hirn zu geben, sind fast keine Grenzen gesetzt. Vom Falken bis zum Insekt, die Vielfalt ist gross und faszinierend. Ob wir die Augen geöffnet haben oder nicht, wir sprechen auch über unser inneres Auge und meinen damit wohl einen zusätzlichen Sinn, der uns ohne offene Augen sehen lässt.

Aber warum der Hype auf den Augen-Auto-Fokus? Etwas ketzerisch gefragt: ist es nicht stinkelangweilig, in einer Tausendstelsekunde scharfe Augen auf ein Bild zu bringen? Ich meinerseits geniesse es mit einem manuellen Objektiv mich minutenlang den Augen zu widmen. Seien es Augen von Menschen oder von Tieren. Dabei ist mir selbstverständlich schon manches Auge aus dem Bild gegangen, bevor ich ein Bild im Kasten hatte. Dennoch genoss ich diese Momente sehr.

Es gibt durchaus Momente, in denen ich mein fotografisches Augenmerk auf die Augen lege. Wenn ich denke, dass in den Fokus eines Bildes gehören. Oft müssen aber Augen nicht scharf sein, sondern sind Teil eines gesamten Bildes, eines Motives. Scharfe Augen lenken ab, respektive lenken den Blick des Betrachters nur noch auf die Augen. Der Rest des Bildes wirkt wie die Garnitur eines Geburtstagskuchens. Motive reduzieren sich buchstäblich zu Augenblicken und verlieren an Wirkung eines Gesamtkonzeptes.

Und Hand aufs Herz. So scharfe Augen wie die neuen Kameras und Objektive darstellen könne, nehme ich in Natura nicht wahr. Und habe ich oft bei so scharfen Augen auf Bildern den Eindruck, dass die Menschen farbige Kontaktlinsen tragen würden.

Augen sind Teil des Gesichtes, des Gesichtsausdruckes eine jeden Menschen. Ich hatte Mühe Menschen unter der Maske zu erkennen. Mir fehlten die Nasen, der Mund, die Backen. Augen wirken für mich selten alleine. Ich sehe sie immer im Zusammenhang mit etwas. Und ich verweile gerne bei Gesichtern, betrachte Augen, Nasen, Mund und Stirn in ihrem Zusammenspiel. Und dafür brauche ich Zeit. Keinen AF, und keine Gesichtserkennung und niemand, der mich stört dabei. Verlieren wir mit AF und Augenerkennung nicht das Geheimnis des Gesichtes, der Menschen?



Ja, wo ist also der Hype um die Augenschärfe begründet? Eine Einladung für eine Debatte. Ohne Firma, ohne Marken, ohne Objektive. Nun seid Ihr dran.



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Ich sag mal einfach auf Neuhochdeutsch: Geiles Foto!
Danke fürs zeigen.
Ob der Augen AF hier abgesehen von den geschlossenen Augen überhaupt relevant wäre, dafür fehlt mir die Kompetenz für eine Stellungnahme.
 
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Haha, bitte nicht böse sein und gleich Bescheid geben, wenn es jemanden stört in diesem Thread, aber es passt zu gut um es nicht zu "verbinden" mit diesem herrlichen "Augen-AF" Beitrag.

Dieses Bild des Jazz Pianisten Colin Vallon habe ich gleich mehrmals verkauft (inkl. dieser Titelseite) und zeigt, wie enorm wichtig ein guter Augen-AF ist: :ROFLMAO:
 

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Haha, bitte nicht böse sein und gleich Bescheid geben, wenn es jemanden stört in diesem Thread, aber es passt zu gut um es nicht zu "verbinden" mit diesem herrlichen "Augen-AF" Beitrag.

Dieses Bild des Jazz Pianisten Colin Valon habe ich gleich mehrmals verkauft (inkl. dieser Titelseite) und zeigt, wie enorm wichtig ein guter Augen-AF ist: :ROFLMAO:

…ich merke doch, dass wir beim Thema sind … danke für das tolle Bild… :)
 
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Es geht aktuell ja nicht mehr wirklich um den Augen-AF (war gestern), sondern nur noch um dessen Speed. Beim Bild in Post #5 offensichlich zu langsam.
 
1 Kommentar
soulbrother
soulbrother kommentierte
Neee, so wie der gute Colin damals den Kopf geschüttelt hat, hätte ich nen Mitzieher hinkriegen müssen, das hätte sicher mehr gebracht, als ein 100% korrekter Fokus o_O
Seitdem weiss ich, dass es auch im Jazz sowas wie Headbanger gibt :biggrin:
 
@ Sam

Warum lässt du dich von der Technik so treiben anstatt sie zu beherrschen? Der Augen-AF ist eine neuere Funktion, die in bestimmten Situationen hilft eine Bildidee leichter, schneller, sicherer etc. umzusetzen. Genauso wie der AF an sich und trotzdem kann es Sinn machen, drauf zu verzichten und mit manuellen Objektiven zu arbeiten. Genauso wie TTL und trotzdem kann es Sinn machen, einen Blitzbelichtungsmesser zu verwenden. Genauso wie ein Stabi und trotzdem kann es sinnvoll sein, ein Stativ zu verwenden etc. etc. Man kann es nutzen oder auch nicht. Es ersetzt ja nicht die Bildidee an sich und schon gar nicht das gestalterisch-technische Konzept.

Die übergeordnete Idee dahinter mag ja sein, dass man oft von den Augen als den Fenstern zur Seele spricht. Und viele Fotografen nehmen sich vor, nicht nur das Äußere von Menschen darzustellen, sondern mit einem Bild auch den Charakter einzufangen, ins Innere zu blicken. Und durch eine ungeputzte, stumpfe Scheibe sieht man nun mal nicht viel. Daher sollten Augen schon scharf abgebildet sein.

Der "Hype" um den Augen-AF, begründet sich vor allem im Neuigkeitswert und damit der aktuellen Phase, wo viele damit beschäftigt sind auszuloten, wo die Grenzen der neuen Technik sind. Sicher auch um den Preis, dass damit mehr Bilder dieser Art gemacht werden als an sich gestalterisch notwendig wären. Aber wie soll man sonst lernen damit umzugehen?
Und natürlich auch schlicht in der Tatsache, dass sich Leute aus rein pragmatischen Gründen erwarten, dass eine Technologie, für die sie bezahlt haben, auch möglichst klaglos funktioniert.
 
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5 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
So ist es,
wenn ein Hersteller mit dem AugenAF wirbt, dann sollte er auch zuverlässig funktionieren,
auch bei weniger Licht, oder buntem Partylicht.

Was zuverlässig funktioniert in der Praxis bedeutet, kann man dann beim Wettbewerb betrachten.
 
sam25
sam25 kommentierte
Danke Tom für deine Worte. Ich wollte ja bewusst eine Debatte starten, nicht im Sinne, dass ich Recht haben wollte.
Ich bin mir ja selbst auf der Spur, vielleicht deshalb auch, dass für mich Fotografie weit mehr ist auf einen Auslöser zu drücken. Das mag man betrachten wie man will, aber ich in Folge davon nicht gerne die Kontrolle aus der Hand.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Augen ein Teil des Gesichtes sind und somit in einem Gestaltungsprozess scharf oder eben nicht scharf sein können.
Es ist richtig, dass ein Augen - AF die Bildidee nicht verändern muss. Aber sie tut es, subjektiv empfunden, doch immer mehr. Und ja, wenn ein Hersteller schon mit einem Augen - AF wirbt, dann sollte er auch funktionieren. :)
 
T
Tom.S kommentierte
Es ist richtig, dass ein Augen - AF die Bildidee nicht verändern muss. Aber sie tut es, subjektiv empfunden, doch immer mehr.

Mein subjektiver Eindruck ist, dass die Reihenfolge eher andersrum ist. Es gibt eine gestalterische "Mode", die von vielen FotografInnen umgesetzt wird und die Industrie liefert die Instrumente dafür weil es eben einen Markt dafür gibt.
Man braucht nur die relativ kurze Geschichte der Digitalfotografie Revue passieren zu lassen, um zu sehen, dass es da "Hypes" gab, die auch sehr schnell wieder verschwunden sind und sich in ihrem Umfang gesund geschrumpft haben. Anfangs waren es Techniken aus der analogen Fotografie, die dort schwierig umzusetzen waren und dann per Mausklick oder Effektprogramm in jeder kleinen Knipse für jedermann funktionierten. Was wurden wir überschwemmt mit Color Key, Solarisationen etc. Davon ist nicht mehr viel zu sehen.

Der Augen-AF wird vermutlich auch in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen als obig genannte Beispiele weil er mehr Technik als Effekt ist aber es wird ruhiger darum werden, man wird lernen in welchen Situationen er nicht nützlich ist und vor allem wird was Neues kommen, was die Aufmerksamkeit der Massen auf sich zieht und der Zirkus zieht weiter.
 
sam25
sam25 kommentierte


Danke Tom für deine Ausführungen. So habe ich das noch nicht gesehen und ich hoffe doch dass ich mich irre und Du Recht behältst. Der fotografischen Vielfalt und der individuellen Einzigartigkeit eines jeden Bildes wäre es zu wünschen ... :)(y)
 
T
Tom.S kommentierte
Ich weiß nicht ob ich recht behalte. Es ist für mich auch nicht so wichtig und ich hoffe bleibst deinen Ideen treu oder hast neue, die dann aber immer noch deine sind.
Gestern vormittags bin ich losgezogen, um ein neues fotografisches Projekt zu beginnen und nachmittags habe ich die Filme dann in der Dunkelkammer entwickelt :D
 
Gibt es eigentlich schon einen "geschlossene Augen-Thread"? Sollten wir starten.
 
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sam25
sam25 kommentierte
Gute Idee ... ich hätte eine Menge davon ... auch von Katzen .... :)
 
Ein zuverlässigen Gesichts- oder Augenfokus ist in vielen Situationen bei der People, Street- und Eventfotografie sehr hilfreich, man kann häufiger offenblendig fotografieren und bekommt trotzdem scharfe Augen/Gesichter. Eine gute Kamera erkennt Gesicht/Augen sofort, als Fotograf kann man sich auf den richtigen Moment konzentrieren und braucht sich um den AF nicht mehr kümmern. Das ist schon hilfreich. Nicht immer, aber in vielen Situationen.


Zwei Fotos von vorgestern, A7C mit 135/1.8 GM, bei 1.8,
solche Fotos entstehen ohne großen Aufwand und ohne Ausschuss, da sitzt jedes Bild:


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Danke für die Beiträge über Nacht. Ich bin ein Morgenmensch, so dass ich Euch über Nacht habe "arbeiten" lassen.

"Eine gute Kamera erkennt Gesicht/Augen sofort, als Fotograf kann man sich auf den richtigen Moment konzentrieren und braucht sich um den AF nicht mehr kümmern. Das ist schon hilfreich."

Und hier beginnt mein Problem, @HaDiDi .
Selbstverständlich kommt jetzt der Einwand, dass ich ja den Augen - AF abstellen könnte, wenn ich wollte. Würde ich auch. Wie ich im Eingangsvotum geschrieben habe, möchte ich das Gesicht erkunden. Ein für mich wichtiger fotografischer Prozess, den ich niemand anderem und keiner Technik überlasse. Oder vielleicht der Anspruch an mich selbst, Fotografie als einzigartigen, persönlichen und einmaligen Prozess verstanden zu wissen.

Schöne Portraits, schön scharf und schön farbig. Ob die scharfen Augen in den beiden Portraits (fotografisch) tatsächlich von Bedeutung sind, ist natürlich Ansichtssache. Bei der Billiardspielerin würde ich es bejahen, wobei mir ihre linke Hand ebenfalls ins Auge sticht und ich als Version die auf die Schärfe ihrer Augen verzichten könnte.

Ich möchte nicht - das ist natürlich eine komplett andere Sache, wenn man von Fotografie lebt - dass mir Fotografie einfach gemacht wird. Und schon gar nicht möchte ich den Prozess, welcher zu einem Bild führt, abgeben. Ich war in den Anfängen meiner Konzertfotografie sehr froh über einen - doch noch sehr langsamen - Autofokus. Zwar ohne Gesichts- und Augenerkennung. Die ersten "scharfen" Konzertbilder brachten mir doch Freude und Motivation weiter zumachen. Obwohl ich nie mit Serie fotografiert habe, auch dies läuft mir zuwider, waren meine Speicherkarten nach einem Konzert jeweils voll von Bildern.

Mittlerweile sind es nur noch wenige Bilder, welche ich von Konzerten mache. Manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger. Und immer mehr werden es Bilder mit manueller Einstellung. Warten auf den richtigen Moment, zwischen mir und dem Motiv. Eindrücklich habe ich dies erfahren, als ich während der Pandemie letztes Jahr mit 50 Zuschauern auf im Konzertsaal sass. In der zweiten Bankreihe, eine D4 mit einem 500mm, MF. Das war "Hardcore-Fotografie", aber so was von einmalig und intim.

Vielleicht stören mich die neuen technischen Errungenschaften gar nicht. Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass ich von fotografisch etwas anderes von mir erwarte. Wenn ich dann nur noch scharfe Augen zu Gesicht bekomme, dann wird es langweilig. Spätestens dann werde ich mit der Malerei beginnen ... :)



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T
Tom.S kommentierte
Ich mag den Anspruch der "Zeitlosigkeit" in der Malerei, der Musik, der Literatur und eben auch in der Fotografie.

Das wäre ein sehr interessantes eigenes Thema aber ich sehe den Anspruch der "Zeitlosigkeit" vor allem beim Publikum während die Kunstschaffenden ihre Werke als künstlerisch-ästhetische Positionierung in der Zeit sehen.
 
sam25
sam25 kommentierte
Danke Tom. Ja, der Aspekt der "Zeitlosigkeit" wäre ein eigener Thread wert. Damit möchte ich aber nicht missverstanden werden. Für mich persönlich beim Fotografieren steht dieser Begriff nicht immer im Fokus. Aber wenn ich dann ein Bild drucke oder als Leinwandbild bei mir zuhause aufhänge, setze ich die strengen subjektiven Kriterien der "Zeitlosigkeit" an...
 
ernst.w
ernst.w kommentierte

Fotos die vor ein paar Jahren noch Hingucker waren, sind heute langweiliger Durchschnitt, heute erwartet man das einzigartige Spitzenbild.
DAS ist für dich Fortschritt? In einer Kunstrichtung? Dass tolle Bilder durch Technik entwertet werden? Dass das Web mit nochmal Milliarden von Fotos - jetzt alle mit scharfen Augen, weil wer fotografiert denn keine Augen, die sind schließlich das Wichtigste überhaupt - überschwemmt wird.

Nur mal draufhalten … ratatata … die Technik wird schon dafür sorgen, dass unter den hundert Bildern etwas Brauchbares, zumindest scharfe Augen, dabei sein wird. Das kann man dann als Spitzenfoto vermarkten und sich als Weltmeister fühlen.

Traurig. Aber zweifellos ein Trend. Wie schön, dass es wenigstens Vinyl zurück ins Licht geschafft hat.
 
Kay
Kay kommentierte

Mecker nicht. Kauf schiggen Krempel. Technik ist auf der Zeit. Kunst ist was für alte Leute!
 
ernst.w
ernst.w kommentierte
Ich verwende den „Schiffen Krempel“ ohnehin. Nur nicht verbissen und auch nicht als Notwendigkeit, wie hier gebetsmühlenartig wiederholt angepriesen.
 
HaDiDi, beim Betrachten deiner Bilder stelle ich fest, dass du zu sicherlich 90 % statische Motive fotografierst, bei denen der von dir so gepriesene Augen-AF völlig überbewertet wird.

Beim Foto deiner Billardspielerin ist die Schärfentiefe bspw. so groß , dass es völlig egal ist, ob der Fokuspunkt auf dem Auge, der Nasenspitze oder Sonstwo sitzt.

Am Wochenende habe ich die AF-Modi meiner neuen D6 ausprobiert. Pferd im Longierzirkel, vom Dunklen ins Helle und umgekehrt, im Galopp, alles sehr schnell. Bewusst alles bei offener Blende. Der Fokus saß perfekt auf dem Auge, auch im Dunkeln. Ergebnis: Maul unscharf, störend und für die Tonne.

Blende 8 hätte hier eindeutig die besseren Ergebnisse gebracht, aber dann wäre jeder andere AF an der Kamera xy ebenfalls zielführend gewesen.

Der Augen-AF mag in bestimmten Situationen hilfreich sein, aber er ist ganz sicher nicht der Paradigmenwechsel, der Fotos hervorbringt, die ohne nicht zustande gekommen wären.

Ist ähnlich wie 100 fps. Machen wir uns nichts vor, wenn es mal irgendwann 1.000 fps sind, werden einige Foristen schreien, dass es ohne gar nicht geht und eigentlich auch noch nie ging.
 
4 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
In meinem Beitrag habe ich nichts von Paradigmenwechsel geschrieben, stattdessen: "...und braucht sich um den AF nicht mehr kümmern. Das ist schon hilfreich. Nicht immer, aber in vielen Situationen."

Wobei es nicht nur um Gesichts- und AugenAF geht, sondern dieses kombiniert mit Real Time Tracking und Prae-Fokus.
In Summe bringt das eine deutlich höhere Trefferquote.

Die Diskussion mit Nikon-Fotografen zu diesem Thema ist derzeit sowieso noch etwas "unergiebig". Den meisten fehlt einfach die praktische Erfahrung zum Thema. Aber das ändert sich gerade. Mit der Z9 scheint Nikon nun auch einen ordentlich Gesichts- und AugenAF anbieten zu können und sieh da, die Kollegen, die schon eine Z9 in den Händen halten und den neuen AF testen konnten, sind begeistert. In ein paar Jahren ist auch im Nikon-Lager ein sicherer Gesichts- und AugenAF überall Standard und wird ohne Diskussion genutzt und auch erwartet.
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte


Hast du jetzt nicht geschrieben, aber so lässt sich der Tenor von sicher 100 Deiner Emails zusammenfassen......
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Frank2111
Frank2111 kommentierte
Sorry, Freud´sche Fehlleistung.....;)
 
Ja, wo ist also der Hype um die Augenschärfe begründet?
Das ist eine sehr gute Fragestellung.
Ist der Hype um's Auge oder um die Schärfe desjenigen?
Und wenn ja, dann welches?

Vermutlich gibt es bei Portraits schon einen Hype ums Auge.
Wenn es sichtbar ist will man es zu 95% auch gerne scharf sehen.
Für weit offenblendige Portraits insbesondere bei sich bewegenden Motiven ist ein gut funktionierender Augen AF sicher für den Fotografen (verglichen mit DSLR-Zeiten) revolutionär und macht das Leben wesentlich einfacher.

D.h. jetzt kann jeder solche Portraits machen?
Wenn jetzt also jeder Influencer/ Blogger im Cinema-Look postet kommt eine solche Flut von Cinema-Shoots (das iPhone kann das ja eh schon) auf die Welt zu, dass man es bald nicht mehr sehen kann.

Cinema-Look wird die neue Sonnenuntergangs- oder Bokeh-Ringe-Fotografie.

Und der Hype wird vorbei sein.
 
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Als Ende der 1970er/Anfang der 1980 Jahre der Autofokus eingeführt wurde, liefen viele der damaligen Berufsfotografen dagegen Sturm.
Heute ist der Autofokus eine Selbstverständlichkeit, auch die einfachsten Kameras bis hin zu Mobiltelefonen sind schon damit ausgestattet.
Dieselbe Entwicklung werden wir auch hinsichtlich des Eye-AF, RealTimeTracking etc. erleben.

Für meine Landschaftsaufnahmen, Aufnahmen von Bauwerken, Langzeitaufnahmen etc. brauche ich das allerdings nicht, die mache ich in der Regel mit klassischen manuellen Objektiven von Zeiss und Voigtländer und Verwendung eines stabilen Stativs und eines Kabelfernauslösers.
 
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Das ist eines der Testfotos (!!!!!) der D6:

Ganz bewusst fotografiert mit offener Blende = 2,8 bei Brennweite 140mm. Distanz ca 3 bis 4 m.

Der AF-frisst sich am Auge fest. Da gibt es auch gar nichts zu meckern (kommt aber hier aufgrund der Forenbeschränkung nicht so gut heraus). Das Maul ist bei der Blende schon außerhalb des Tiefenschärfebereiches.

Und genau das ist der Punkt: Bei Blende 5,6 oder 8 wäre es wohl gut gewesen, aber da ist es dann egal, ob der Fokus exakt auf dem Auge sitzt.

Augen-AF, Auto-AF und Fliegenhoden-AF werden aus meiner Sicht völlig überbewertet und dabei ist es egal, um was für eine Kamera es sich handelt.

Es kommt vielmehr darauf an, dass der Fotograf weiß, wie er handelt..... ;)

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Frank2111
Frank2111 kommentierte
In dem Fall war es 3D-Tracking mit "Gesichtserkennung".... 😉
 
L
lebemann kommentierte
Das ist krass. Ich nutze bei meiner D500 fast nur Einzelfeld oder Group, glaube aber kaum, dass sie das Auge im 3d-tracking halten könnte.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Nein D500 und D5 können das noch nicht, aber die D6 schon.
 
L
lebemann kommentierte
Ich muss wirklich sagen, daß mir die Entscheidung zwischen der D6 und der Z9 sehr schwerfallen würde, wenn ich dann bereit wäre, so viel Geld für eine Kamera auszugeben. Ich habe heute noch ein Video von Foto Leistenschneider gesehen (sehr interessant), wo man schon sehen kann, wie gut die Z9 ist. Als dann aber die D6 im Hintergrund losknatterte (rattattatterte;)), war es doch etwas um mich geschehen.🤣
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte
Ich nutze sie professionell, weil wir das verkaufen, was ich damit ablichte. Vorsteuerabzug und die steuerliche Abschreibung machen das Ding rechenbar. Sonst hätte ich sie nicht. Die Tatsache, dass sie vielleicht bei max 10 % der Aufnahmesituationen einen Mehrwert bietet, rechtfertigt bei einer nicht professionellen Nutzung imho (!) nicht den Preisunterschied zu einem System, das für 3000 € ebenfalls sehr viel Leistung bietet.

Du machst das schon richtig, du kaufst tolle Objektive, die Kamera ist da gar nicht so entscheidend.
 
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Das Motiv, das für mich wichtig ist, sollte scharf gestellt sein. Das können die Augen sein, wenn sie mein Hauptmotiv sind... aber auch der Mund oder ein Tatoo auf der Backe können ein Motiv sein. Dann sollten aber auch alle anderen Körperteile des Gesichts unscharf bleiben. Denn man fühlt sich immer erst von einer freigestellten Form, Farbe oder Grafik dann auch angezogen, wenn dieses Motiv scharf abgebildet erscheint und man nicht durch unwichtiges (wie vielleicht eben auch mal durch die Augen) im Bild durch Schärfe abgelenkt wird.
 
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Hier mal ein Beispiel, wo eben hauptsächlich der Blickkontakt zum Dirigenten für mich das wichtige Motiv waren und nicht die Haare oder die Geige in Aktion:

Blickkontakt.jpg
 
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2 Kommentare
sam25
sam25 kommentierte
Ein sehr ausdrucksvolles Bild, Bernd. Und hier würde ich auch zustimmen, dass das Auge richtigerweise mit Schärfe gewichtet wurde. (y)
Ich meinerseits hätte noch eine s/w Variante vorgezogen, weil die Farben hier obsolet sind.
 
BVJK
BVJK kommentierte
Da kannst du durchaus recht haben:
 
Was ist Kunst und was ist Handwerk? Ein handwerklich einwandfreies Foto muss kein gutes Foto sein und ein gutes Foto kann beabsichtigt oder unbeabsichtigt mit den Grundregeln des Handwerks brechen. Eine Kamera mit Augen-AF kann nicht mehr sein als ein gutes Werkzeug. Wenn es um Spot und Action geht, kann es ein wertvolles Hilfsmittel sein, wenn der Fokus auf dem Auge liegen soll. Ich kenne nur wenige gute Bilder bei denen das Motiv offene Augen hat und die unscharf gut aussehen. Ehrlich gesagt, habe ich auf die Schnelle kein einziges gefunden.
Du @sam25 würdest mit Augen-AF vermutlich keine schlechteren Bilder machen. Vermutlich ist es nur die Freude, die es Dir bereitet, manuell zu fokussieren, auf die Du verzichten müsstest.
 
1 Kommentar
sam25
sam25 kommentierte
Danke für den Kommentar.
Ich finde der letzte Satz hat es ziemlich getroffen. Ich lege besonderen Wert auf den Prozess vor dem eigentlichen "Abdrücken". Dieser Prozess war und ist für mich immer noch "die halbe Miete". Den würde ich definitiv vermissen ... :)
 
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