Auge in Auge ....

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Ich habe "hunderte" Portraits auf meinen Festplatten, bei denen die Schärfe nicht perfekt auf dem richtigen Auge liegt. Einige davon zählen trotzdem zu meinen Lieblingsfotos, weil eben Ausdruck oder Emotion oder Posing besser sind als auf den richtig scharfen Bildern der Serie. Für meine "Art der Verwertung" sind diese Fotos meist sehr gut brauchbar:

1. Abzüge für das Model und mich in 13/18. Da fällt das kaum auf.
2. Gelegentlich ein Abzug bis vielleicht 30/45. Bei normalem Betrachtungsabstand unwichtig.
3. Veröffentlichung auf Instagram. Merkt in der Zielgruppe (potentielle Models) niemand.
3.b. Wenn es einer merkt, dann garantiert ein anderer Fotograf.
3.c. Wenn der dann "Lust auf Stänkern" hat, darf er das gerne kommentieren.

Daher stellt der Augen-AF (ohne das ich bisher je damit gearbeitet hätte) für mich und meine Art der Fotografie die bahnbrechende Erfindung der letzten Jahre dar. Bei meinen Shootings, zu 99% ein Model und ein Fotograf, muss ich nicht mehr den Daumen permanent bemühen, das Fokusfeld zu verschieben. Und ich muss nie wieder bei der Bildgestaltung darauf achten, immer das Auge hinter dem gewählten Fokusfeld zu halten. Für mich fallen damit zwei Einschränkungen bzw. nervige Aufgaben weg und ich habe mehr Kapazitäten für bessere und freiere Bildgestaltung sowie Kommunikation mit dem Model.
 
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Das mit der Handwerkskunst ist gut, darum geht es einigen hier im Thread.
Nun hilft die Technik und was man sich früher hart erarbeiten musste, geht heute fast automatisch und nebenbei.
Das "besondere Können" vieler Altmeister wird so schrittweise entwertet.

Warum Andreas Jorns bei seinen Fotos eine Leica mit manuellem Objektiv nutzt, ist nur schwer zu erklären. Vielleicht will er damit eine bestimmte "Aura" schaffen - ich bin sicher, viele gute Aufnahmen sind ihm so entgangen...

Gerade Andreas Jorns ist für mich ein gutes Beispiel, wie mit Schärfe gearbeitet werden kann ... Manuelles Fokussieren und ist immer ein "Verlustgeschäft". Man nur (guten Aufnahmen) nachtrauern, wenn man weiss, welchen dann nachzutrauern wäre. Und so wie ich Andreas Jorns kenne, trauerte er vermutlich wegen dem Augen AF keiner Aufnahme nach .... :)
 
Kommentar

Ich stelle, als Zweitverwertung" mal dieses Bild zur Diskussion:
Immer noch eines meiner absoluten Lieblingsbilder!


full



Dieses Bild lebt von Lenis Augen. Nur von Lenis Augen und dem Lachen dieser Augen!
Alles andere ist ziemlich unwichtig und wird beim Betrachten kaum wahrgenommen.
Übrigens funktioniert dieses Bild, für mich ziemlich überraschend, in monochrom wesenentlich schlechter.
 
5 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Da gibt es nicht viel zu diskutieren, auf die Augen kommt es an!

Und bei so einer Fotosituation helfen nun mal ein sicherer AugenAF in Kombination mit einer höheren Bildrate.
Da gibt es dann Bilder, wo sich der Blick, die Augengröße, etc. minimal verändern und man sucht sich dann aus den vielen guten Aufnahmen die beste aus.
 
goodyhundini
goodyhundini kommentierte
Das ist ein sehr schönes Proträt, mir gefällt es.
Ich als Betrachterin teile aber nicht Deine Meinung der Wirkung. ;-)
Mir gefällt an diesem Bild die Komposition am besten, die Haltung der Dame, die durch die hochgezogenen Ellenbogen entstehende Symmetrie. Die Rahmung des Gesichtes und was mir am meisten gefällt sind die Wassertropfen im Gesicht, Mütze, Haaren durch den schmilzenden Schnee. In Verbindung mit dem Lächeln und der Mütze hat es eine ansteckende Fröhlichkeit, Heiterkeit, Leichtigkeit und das wirkt.
An den Augen bleibe ich tatsächlich nicht besonders hängen, weil mich getuschten Wimpern stören.
 
Kay
Kay kommentierte

Eine Serie zu shooten ging früher auch schon mit der F und Motor. Da hab ich auch schon sortiert und das geilste genommen.
Die damalige Freundin konnte sich unnatürlich versteifen, hielt das aber nicht 36 Aufnahmen lang durch.
So bekam ich das Foto meiner Wünsche.
 
sam25
sam25 kommentierte
Gefällt mir auch sehr, das Portait, Heiko. Ich habe es vorhin kurz vor meinem "geistigen Auge" in monochrom ausgemalt ...
Würde gar nicht so schlecht aussehen ... 1 Motiv, 2 unterschiedliche Bilder .... :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Awi
Awi kommentierte
Das ist ein wirklich schönes Bild. Und es ist Leben in den Augen. So kann man sagen, dass dieses Bid von den Augen lebt. Aber auch die Komposition stimmt und der Schärfeverlauf. Wobei ich mir nicht sicher bin, dass der Schärfepunkt auch auf den Augen liegt. Stirn, Nase und Augen sind Scharf. Der Mund schon nicht mehr und die äußeren Augenwinckel werden auch weich. Der Fokus könnte daher mehr auf der Stirn oder Mütze liegen. Was ich sagen will. Das Bild mag von den Augen leben aber ein sitzender Augenautofokus hätte hier vielleicht einen anderen Schärfeverlauf erbracht.
 
Hier ist ein Beispiel eines Porträts, das für mich so ausdrucksstark ist, weil es so schön komponiert ist, auch mit geschlossenen Augen und einem Fokus der nicht auf den Augen liegt:
 
1 Kommentar
B
Brunke kommentierte
Tolles Bild auch ohne dass Augen zu sehen sind.
 
3 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Wir haben doch einen eigenen Faden mit Aufnahmen von Menschen mit geschlossenen Augen und brauchen keine Fremdbilder.
 
goodyhundini
goodyhundini kommentierte
Warum nicht, wenn sie unterstreichen, was ich meine?
Bitte überlasse doch mir, welche Kommentare ich hier verfasse, Kay. Ich bin schon groß und kann das selbst entscheiden. ;-)
 
Kay
Kay kommentierte

Komisch - ich habe Dich auch ohne diese Fotos verstanden. Das Bild vom Musiker (das so aussieht wie das von Sven @jazzmasterphoto ) gefällt mir auch.
Das darüber ist für mich zu gewollt und ich mag das gar nicht. Ist halt Geschmackssache.
 
Augen gelten seit es die Menschen gibt als ein sehr wichtiges und symbolträchtiges Organ.
Lieber Sam,

der Mensch erkennt heute in vielen Dingen des täglichen Bedarfs, aber auch in der freien Natur ein Gesicht, wo gar keines ist, weil er zwei kleine runde Formen mit geringem Abstand zueinander als Augen sieht.
Das war vor vielen Jahren wichtig, weil Raubtiere die es auf Menschen abgesehen hatten meist in der Deckung versteckt waren, und nur ihre Augen, mit denen sie die Beute fixierten, sichtbar waren.
Vor etwa 100 Jahren war von jungen Frauen, auf die ein junger Mann "ein Auge geworfen hatte", der Ruf zu hören "Mein Herr, Sie haben mich fixiert!"
Auch wird berichtet, dass Menschen es manchmal fühlen, wenn jemand sie von hinten ansieht.
Also ist nicht nur das Sehen wichtig, sondern (womöglich noch mehr) das gesehen werden.
Bei einem Portraitfoto (von Menschen, aber auch von Tieren) wirken (zumindest bei mir) die Augen um so mehr, wenn ich als Betrachter den Eindruck habe, dass das portraitierte Wesen mich direkt anblickt.
Das fiel mir vorhin bei der Bilderfolge der Filmstars auf, wo einige nicht direkt "in die Kamera" blickten sondern schräg daran vorbei...
 
5 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Filmstars sehen an der Kamera vorbei, damit sie den Text lesen können.
 
Kay
Kay kommentierte
Das mit "fixiert" gehörte zu der Zeit der Verbindungen und säbelrasselnden Burschenschaften:

" Sie haben mich fixiert; ich verlange Satisfaktion ! "
 
sam25
sam25 kommentierte
Lieber Michael

Danke für deinen Beitrag. Das von Dir erwähnte "gesehen werden" hat mir einiges zum Denken gegeben... Ein spannender Satz, auch im Zusammenhang mit der Fotografie .... :)
 
EvaK
EvaK kommentierte
Auch wird berichtet, dass Menschen es manchmal fühlen, wenn jemand sie von hinten ansieht.
Das ist tatsächlich so, wie ich selbst mal ausprobiert habe. Aus dem Fenster im 3. Stock habe ich SpaziergängerInnen gezielt mit dem Fernglas hinterher geschaut. Nicht wenige fingen an, unruhig zu werden und sich mehrfach umzuschauen.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Man kann Schlafende durch anschauen zum Aufwachen bringen!
 
Wir haben doch einen eigenen Faden mit Aufnahmen von Menschen mit geschlossenen Augen und brauchen keine Fremdbilder.
Ich war gerade spazieren und musste mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Mich hat die Betrachtung und Besprechung anderer/ fremder Bilder in meiner eigenen Entwicklung (als Hobbyknipserin!) extrem vorangetrieben, auch bei anderen befreundeten (Hobby-)fotografen war eine tolle Entwicklung zu sehen.
Bildbesprechungen, konstruktive Kritik, über den eigenen Tellerrand zu sehen, empfinde ich nur als vorteilhaft.

Warum soll ich denn nur hier nach Bildern schauen? Was ist verwerflich daran, sich ander Fotoschaffende anzusehen?
Erst recht, wenn ich selber kein eigenes Bildmaterial dazu besitze, aber schon viele Bilder sah, die genau das zeigen, was ich sagen möchte.

Und was bedeutet: Wir?
Woher weißt Du, wie andere Foristen darüber denken? Warum sagst Du nicht, Du!!! brauchst keine Fremdbilder?
Ich mag es nicht, wenn mir Regeln auferlegt werden, die mir sinnlos erscheinen.
Wer sich die Bilder nicht ansehen möchte, muss dem Link nicht folgen, das ist total einfach.
 
4 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Liebe Gudrun,
ärgern wollte ich Dich nicht.

Wenn ich jetzt über meine Reaktion nachdenke, fand ich Deine Art für mich unverständlich.
Ich hätte Dich fragen sollen, oder Dich nicht beachten können.
Mir kam es so vor, als würdest Du über die Bilder unserer Fotografen hinwegsehen. Wir hatten schon Aufnahmen von Sven.
Da habe ich mich wohl geärgert, dass Du nicht ihn und sein Bild zitierst hast,
sondern meintest, ein externer "Künstle:in" sei wichtig, um Dich zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kay
Kay kommentierte
Kay

Anm. 2:
Das hat jetzt weder etwas mit Dir noch mit mir zu tun.
Inzwischen geht es nicht mehr um Augen auf oder Augen zu,
sondern darum, welche Entwicklung Herr A.J. mit welcher Kamera gemacht hat.
Vielleicht verstehst Du mich dann hierbei ein klein wenig, wenn mir dies mißfällt.

Das Thema kam/kommt von @sam25. Wir können besser mit ihm als über andere sprechen.
(Meine Meinung. Hat auch nichts mit Dir zu tun)
 
goodyhundini
goodyhundini kommentierte
Ich weiß gar nicht, wer A.J. ist...
Aber wir können das auch beenden, Kay, es ist alles gesagt.
Alles gut :)
 
EvaK
EvaK kommentierte
Mich hat die Betrachtung und Besprechung anderer/ fremder Bilder in meiner eigenen Entwicklung (als Hobbyknipserin!) extrem vorangetrieben
Das kenne ich von mir auch. Ich habe ein paar VHS-Kurse bei einem Werbe- und Architekturfotografen mitgemacht, die Ergebnisse wurden nachher gemeinsam angeschaut und besprochen, es entstand sogar eine Ausstellung daraus. Auch schaue ich gerne bei Flickr durch. Wie sehen andere? Was sehen andere? Möchte ich sowas auch hinbekommen? Es lohnt sich immer, über den eigenen Tellerrand zu schauen, um etwas mitzunehmen und zu lernen.
 
Liebe Gudrun,
ärgern wollte ich Dich nicht.

Wenn ich jetzt über meine Reaktion nachdenke, fand ich Deine Art für mich unverständlich.
Ich hätte Dich fragen sollen, oder Dich nicht beachten können.
Mir kam es so vor, als würdest Du über die Bilder unserer Fotografen hinwegsehen. Wir hatten schon Aufnahmen von Sven.
Da habe ich mich wohl geärgert, dass Du nicht ihn und sein Bild zitierst hast,
sondern meintest, ein externer "Künstle:in" sei wichtig, um Dich zu verstehen.
Weil die Aufnahmen von Sven nicht das zeigen, was ich sagen möchte.
Das ist keine Kritik an Svens Fotografie, sondern ein Statement für irgendein Bild, das ich zur Illustration benötigt habe.
Lass uns die Diskussion ad acta legen, ist alles nicht so wichtig :)
 
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Als die Fotografie aufkam hat sich die Malerei emanzipiert und konnte ganz andere Wege gehen. Eine große Veränderung.
- Zeitsprung -
Irgendwann kam der Voksempfänger und auch die Volksknipse mit dem Kleinbildfilm (praktischerweise im Kinofilmformat) und hat diese Technik einem breiteren Publikum erschlossen.
- Zeitsprung -
Irgendwann begann man sich bei Verwandtenbesuchen vor dem Wort "Urlaubs- Diaabend" zu fürchten.
- Zeitsprung -
So um '95 begann die digitale Variante der Fotografie - zu Beginn belächelt - mit ersten zarten Zuckungen. Meine erste Digitalknipse: die hatte megamäßige 640x480 Px (0,31 Mp). Manche wollten diese Entwicklung nicht so recht wahrnehmen "...das dauert noch Jahrzehnte, bis die Auflösung erreicht wird, die an Film annähernd herankommen kann".
- Zeitsprung -
Ein Hype an Kameramodellen (digital wie analog) von X Herstellern schwemmte den Markt - wöchentlich neue Modelle und nach wenigen Wochen nicht verkauftes Material blieb bleischwer beim Händler liegen. Um Filmmaterialien - auch im SW-Bereich - wurde die Luft schon dünner. Die Filmtechnologie hatte sich - ähnlich einer untergehenden Epoche - zum Ende hin nochmal gewaltig aufgebäumt, mit neuen Formaten und neuer Grain-Technologie, um dann förmlich zu implodieren. Ein gewaltiger Schnitt in der Fotografie.
- Zeitsprung -
Die Digitalfotografie hat sich emanzipiert und steht bereits auf einer respektabel breiten Basis. Analoge Fotografie mutiert zur Randtechnologie für Enthusiasten und wenige ewig-gestrige und schrumpft sich auf relativ niederem Niveau in ruhig plätscherndes Fahrwasser.
- Zeitsprung -
2007. Die Smartphone-Epoche ist am Start. Jobsens iPhone erscheint. Die Bilderflut, die mit der digitalen Entwicklung eingeleitet wurde, erfährt eine großen, vielleicht den entscheidenden, Schub. Diese Entwicklung formuliert die Definition "Bild" völlig neu. Durch diese "immer dabei"-Technik werden plötzlich Bilder möglich, die vorher nur schwer denkbar waren und die es sonst nicht gegeben hätte. Die Entwicklung in diesem Bereich vernichtet den Markt für kleine und billige "immer-dabei"-Kompaktkameras und die Kameraindustrie verpennt Entwicklung der in Smartphones implementierten und ständig weiterentwickelten "intelligenten" Software komplett. Diese ermöglicht inzwischen für jeden "Foto"-Laien infolge der implementierten Sofware und Szene-Programme ein technisch nahezu optimales Bild zu erstellen - auch wenn es vom Bildgehalt her gesehen lediglich durch die Anzahl seiner Pixel glänzt. Ein neuer Begriff etabliert sich: "Fotos teilen".
- Zeitsprung -
Der Selfie-Modus etabliert sich, der Selfie-Stick erobert den Markt. Für dieses Gerät erscheinen umgehend Testvergleiche. Die großen Kamerahersteller üben sich im verzögerten Gesundschrumpfen - die verschlafene Entwicklung hinterlässt ihre Spuren. Produktreihen werden gestrichen. (Nebenbei erlebt die Analogfotografie nochmal einen Minihype). Die noch verbleibenden Modellreihen kommen inzwischen mit faszinierenden Funktionen und Software daher, deren Leistung sich manchmal nur noch in umfangreichen Testreihen differenzieren lässt. Marken-Grabenkämpfe hier im Forum machen mich schmunzeln. Augen-AF, linkes Fokusmessfeld, SD-Kartenspeed. Technische Daten sind das Maß der Dinge - aber mal offen gesagt: wenn man bei der Menge an Einstellmöglichkeiten halbwegs Durchblick erahnt stellt sich bereits ein echtes Erfolgserlebnis ein. Frustrierend: jedes Spitzen-Händy mit 3 (drei) eingebauten Kameras kann das inzwischen locker auch, und das auch noch gewichts- und zeitschonend. Ist immer dabei. Draufdrücken fertig und gut.

Aber wie wichtig ist das tatsächlich alles? Wie man mittels manuellem Fokusieren und überschaubarer Kameraintelligenz noch ein Bild zustande bringt erscheint erklärungsbedürftig?
 
2 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Ich bin vor über 40 Jahren mit der Nikon FM und einem manuellen 50/1.8 angefangen. Mit Nikon FM und FE habe ich den beginnenden Bürgerkrieg 1983 in Sri Lanka fotografiert und Hotelanlagen auf den Malediven und konnte mit dem Verkauf der Bilder 6 Monate Asien finanzieren. Während des Studiums habe ich mit den beiden Kameras bei WAZ Lokalredaktionen die Wochenenddienste übernommen - Fußball, Tischtennis und das Jubiläum im Karnickelzuchtverein....

In meiner momentanen Objektivsammlung befinden sich ein Voigtländer 35/1.4 Classic und eine Voigtländer 58/1.4 Nokton, die nutze ich auch, wenn es zu den Motiven und meiner Stimmung passt.

Trotzdem nutze ich nun gerne meine Sony-Kameras mit perfektem AugenAF und anderen Erleichterungen und freue mich über die hohe Trefferquote.

Wer jetzt erst mit der Fotografie startet, wird nur noch selten den Umgang mit mechanischen Kameras und manuellen Objektiven lernen, Altes geht, Neues kommt, das ist doch in allen Bereichen des Lebens so - einfach die Vorteile des Neuen ins jetzige Leben einbauen. Das Leben kann doch so leicht sein.
 
P
pulsedriver kommentierte

Das mit den manuellen Objektiven sehe ich was eingeschränkter. Wer heute mit der Fotografie startet und sich vertieft da reinarbeitet, der wird wohl kaum mehr Actionfotos mit manuellen Linsen machen. Aber für statische Motive wird doch der eine oder andere durchaus in Kontakt mit manuellen Objektiven kommen. Ich war gestern mal wieder mit der A7R II unterwegs, Winterlandschaft nach dem Schneefall. Zwei der Objektive waren manuell. Und ich hab rund 50% der Bilder mit dem manuellen 50/2.0 gemacht, obwohl das 28-200mm auch 50mm hat und auch gut ist. Das 50/2.0 ist einfach noch besser.
 
Am Schluss - ja - zählt immer das Bild. Ganz allgemein gesprochen zählt immer das Resultat. Wie es letztlich zustande gekommen ist, ist egal.

Hinter all dem was ich tue, steckt ja eine Haltung dahinter. Und diese ist individuell geprägt. Vielleicht gehört es zu meiner Berufskrankheit, dass ich permanent Dinge am Hinterfragen bin. Und ja, ich könnte mir das wesentlich einfacher machen. Das wiederum würde bedeuten, dass ich einen wesentlichen Teil dessen abgeben würde, was meiner Haltung entspricht.

Augen als zentralster Punkt der Wahrnehmung in der Fotografie, der Malerei, überhaupt in der sichtbaren Welt. Es ist es mir wert, darüber immer wieder nachzudenken.
Vergleiche lohnen sich nicht. Wahrnehmung ist stark zeitgebunden und den Möglichkeiten unterworfen. Im Genre der Musik sehen wir das genau so wie in der Kunst. Es gab Epochen, Strömungen, die andere ablösten. Das hat einerseits die neue Entwicklungen zugelassen. Und auf die andere Seite hat es das Bestehende aufgefordert, es zu hinterfragen.

Das Auge bleibt als zentraler Punkt in der Fotografie. Nicht nur, weil wir auf Sehen angewiesen sind, sondern weil sich unsere Sehgewohnheiten verändern und den Gegebenheiten anpassen. Ob mein Interesse nur dem Resultat gilt, oder dem dazu geführten Prozess, oder beidem, ist jedem selbst überlassen.

Für meinen Teil gilt abschliessend, dass ich nur fotografieren kann, wenn ich mich mit dem Motiv auseinandersetze. Hier liegt meine Faszination an der Fotografie. Oder anders ausgedrückt. Das was ich sehe, deckt sich nicht immer mit meiner Wahrnehmung ...

In diesem Sinne ...
 
Kommentar
1 Kommentar
goodyhundini
goodyhundini kommentierte
Sehr interessantes Interview, danke!
Dieses Statement fand ich sehr spannend:
Vincent Peters: Das ist ein sehr großes Thema und auch der Grund, weswegen ich analog fotografiere. Analoge Fotografie ist ein absoluter Kontrollverlust. Es ist eine absolute Nervensache, wenn du in Los Angeles Fotos von Penelope Cruz machst und die Bilder danach vier bis fünf Tage lang nicht siehst. Ich weiß nicht einmal, ob ich die Aufnahmen falsch belichtet habe. Ich denke jedoch, es ist dieser Kontrollverlust, bei dem das Bild seine Eigenständigkeit entwickelt. Das Bild kommt zu mir als etwas zurück, das mich mit mir selbst und mit der Sache konfrontiert. Ich will ein Bild nicht durch Kontrolle auf etwas reduzieren. Es kann viel mehr sein, es kann mich überraschen und über sich selbst hinauswachsen.
https://www.fotomagazin.de/bild/interview/vincent-peters
 
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