Auge in Auge ....

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Ich möchte mich zwischendurch bedanken für die rege Teilnahme an diesem Thread. Gleichzeitig möchte ich festhalten, dass im Eingangsthread auch einen kurzen geschichtlichen Überblick beigefügt habe und den "Hype betreffend den Augen, respektive Augen-AF" verstehen möchte.
Spannend finde ich ja den Aspekt, warum wir die Augen so "vergöttern".
Spannend ist ja ein Rückblick in die Malerei.

Auf Edward Munch's "Der Schrei", sind die Augen ja nur angedeutet und haben aber dennoch eine unglaubliche Wirkung. Und auf Jan Vermeer'S Gemälde "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" wird kaum mit Schärfenunterschieden gespielt. Die Augen sind Teil des Gesichts und Teil der Szene, wirken für mich aber unglaublich intensiv.

Dies nur zwei Beispiele aus der Kulturgeschichte....
 
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Jetzt habe ich noch ein exemplarisches Bild gefunden, wo als mein Hauptmotiv der Blickkontakt zum einen durch die Schärfe der Augen betont wird und man zum anderen durch den dreieckigen Bildaufbau nach oben zu diesen Augen hinführt wird. Im Bild wurde nur noch mit einem rotgelben Filter ein wenig versucht, die "Furiosität" im Solo-Vorspiel farblich zu untertreichen : :)

Blickkontakt_2.jpg
 
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5 Kommentare
Sans Ear
Sans Ear kommentierte
Weiß nicht, für mich sehen die Augen ein bisschen aus wie nachträglich reinkopiert.
 
K
kumuliert05 kommentierte
Für mich ist das Bild nicht stimmig. Die totale Unschärfe der linken Hand und die relative Schärfe des Bogens passen nicht. Für mich eher ein Horrorfoto als das Abbild keiner konzentrierten Solistin.
 
BVJK
BVJK kommentierte
Super: Dann passt ja wenigstens die Wahl meiner Farbfilter! 👹
 
Kay
Kay kommentierte
Auch nicht. Nur weil die Technik es hergibt, Bilder zu verändern, muß das Ergebnis nicht besser werden.
 
sam25
sam25 kommentierte
Hier sind mir die dominanten Augen auch zu dominant. Aber das ist schon auch Geschmacksache. Ansonsten finde ich es ein sehr schönes Motiv....
 
Der Hype um AF, Augen-AF und weitere technischen Errungenschaften in diesem Bereich kommt mir manchmal wie ein Marketing-Selbstläufer vor. Klar sind viele dieser Neuerungen hilfreich, aber manche schaffen auch schleichend und leichtfüssig eine gewisse Distanzierung zum Motiv. Ist eben (fast) alles so easy geworden. War alles schon mal da: "You press the button, we do the rest".
Eigentlich - so erscheint es mir - rennt hier die technische Entwicklung und das korrespondierenden Marketinggetrommel lediglich den allgegenwärtigen Smartohones hinterher, die für jeden "Laien" immer ein gutes Bild "errechnen" können. Manchmal muss man ganz schön strampeln, um auf dem herkömmlichen Weg da so halbwegs hinterherzukommen. Aber diese Bild-Welt bestimmt eben den aktuellen Blick auf Bilder - in deren Menge wir inzwischen fast ersaufen. Unmengen an Einheitsbrei, aber technisch eben meist absolut sauber. Bilder werden gemacht, weil es geht, nicht unbedingt weil es wirklich Sinn macht (in welcher Form auch immer). Das Ausloten technischer Limits wird förmlich zum Selbstzweck. Stichwort Testreihen. Alles scharf, Bild für die Tonne - trägt nicht zur wirklichen Erhellung bei. Wer die Kohle hat kauft eben immer neues Zeug am Limit der technischen Innovation, wer richtig viel Kohle hat fliegt juxhalber eben mal für ein paar Minuten ins All.
Ich denke mal, dass gelegentlich ein Rückblick in die analoge Fotografie bzw. die Arbeitsweise vor dem Auslösen recht hilfreich sein kann, zumindest im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit einem Motiv. Da hat jede Belichtung einiges an Arbeit bis zum fertigen Bild nach sich gezogen - und die Überlegung, ob das was taugt, was ich da gerade tue, hat etwas Ruhe in die Sache reingebracht. Arbeitsbedingte Bilderflutbegrenzung.
Früher war nicht alles besser, aber manches eben schon.
 
Kay
Kay kommentierte

Naja, das kennen wir wohl alle (mehr oder weniger, wenn wir alt genug sind).
Dennoch finde ich es ganz amüsant, alte Alben von Zeit zu Zeit mal wieder in die Hand zu nehmen und zu sinnieren,
was mein Vater beim fotografieren und die Mutter beim einkleben so gedacht haben.
Irgendwie ist das alles verdammt lange her und manches kommt mir dann auch wieder gut in Erinnerung.
 
B
Brunke kommentierte
Der Blick in alte Fotoalben zeigt doch am deutlichsten, welche Fortschritte gemacht wurden Und wie sinnvoll Augen-AF und all die kleinen Helferlein sind.
 
Frank2111
Frank2111 kommentierte
Der Blick ins Fotoalbum zeigt ganz sicher nicht in erster Linie unscharfe Augen sondern dass die Auflösung der Objektive deutlich besser geworden ist (jedenfalls in unseren Fotobüchern).
 
Kay
Kay kommentierte

Von der Zeit der Fotoalben her habe ich noch eine Zeiss Ikon Contarex.
Die heutigen Objektive sind nicht deutlich besser, haben höchstens mehr Technik wie AF und sind dementsprechend störanfällig.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
In meiner Kindheit wurden 6x6-Dias gelegentlich abends projiziert.
Ein Päckchen enthielt maximal 12 Dias, die nicht nur 10 Sekunden sondern oft mehrere Minuten lang angeschaut wurden, und das manuelle Wechseln brauchte seine Zeit. Alles also ganz entschleunigt wie man das heute nennen würde...
Daran habe ich nur positive Erinnerungen.
 
Ich als weniger action- und portraitgeübter Fotograf greife gerne auf den Augen AF zurück. Damit ich mich mehr auf den Gesichtsausdruck etc konzentrieren kann, als auf die Technik. Ich muss aber auch dazu schreiben, dass ich das nicht mit irgend einem High End Gerät mache, sondern mit einer von vielen verachteten Canon RP. Der billigsten aktuellen KB DSLM also, die es gibt, billiger findet man allenfalls mal alte Sony Modelle als Restposten.
Ich nutze auch nach wie vor gerne die D810 für Portrait mit dem 24-35/2.0 und dem 105/2.0 DC, das sind dann aber Menschen, die sich nicht oder nur sehr wenig bewegen.
 
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warum wir die Augen so "vergöttern"
Die „Spiegel der Seele“?

(Disclaimer: Ich bin in solchen Fragen kein bisschen gebildet, kann nur sagen wie ich es laienhaft wahrnehme.)

Die Augen (die Augenpartie!) sind schon das ausdrucksstärkste Element unserer Gestik und Mimik, oder?
Mit einem „Blick“ kann man andere begeistern, anziehen, mitreißen, gewinnen (wenn man ihn hat oder draufhat, den Blick).

1641323415959.png
Quelle: Google

Das ist was alle Schauspieler mindestens haben: einen eindrucksvollen Blick
 
1 Kommentar
sam25
sam25 kommentierte
Danke Frank, ja wie ich es eingangs beschrieben habe, werden die Augen seit es die Menschen gibt vergöttert. Danke für den durchaus schönen Überblick ... :)
 
Ist eben (fast) alles so easy geworden.... Manchmal muss man ganz schön strampeln, um auf dem herkömmlichen Weg da so halbwegs hinterherzukommen.

Klingt für mich so, wie das Gejammere vor rund 30 Jahren von Sekretärinnen, die noch Steno und 10 Finger blind konnten und trotzdem durch Microsoft und PCs wegrationalisiert wurden....

Sind Bücher dadurch schlechter geworden, weil sie nun am Notebook formuliert werden und nicht mehr mit der mechanischen Schreibmaschine getippt werden müssen?
 
5 Kommentare
hjklemenz
hjklemenz kommentierte
Statistisch betrachtet mit Sicherheit :)
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Durch PCs wurde keine einzige Sekretärin wegrationalisiert. Die Schriftsätze wurden entsprechend der neuen Möglichkeiten entsprechend länger. Wofür mein Vater 5 Sätze brauchte, muss man jetzt 5 Seiten schreiben.

Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung heute bietet, sind zwingend erforderlich, um dem Fachkräftemangel halbwegs begegnen zu können.
 
Kay
Kay kommentierte

5 Seiten gab es, wenn diktiert wurde - egal, ob mit Steno, damals auch mit Diktiergerät, oder in den PC.
Bei 3-5 Sätzen wußte ich, dass der Kollege (oft die Kollegin) angefangen hatte, selbst zu schreiben.
Die sog. "Einzelkämpfer" konnten so Kosten sparen.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Kay
Mein Vater hat natürlich schon diktiert - unsere Kanzlei hatte dafür schon Anfang der fünfziger Jahre Tonbandgeräte - aber er wusste, dass seine Sekretärin alles mit einer mechanischen Schreibmaschine felhlerfrei schreiben musste. Also hat er sich kurz gefasst und die Dinge auf den Punkt gebracht. Natürlich gab es auch mal einen längeren Schriftsatz als einen solchen mit 5 Sätzen; aber mein Vater konnte das. Er galt vielen Richtern seinerzeit als bester Anwalt in Kiel, eben deswegen. Irgendwann gab es Schreibautomaten, und ich habe Ende der Neunziger Jahre Windows und Internet eingeführt. Beides führte dazu, dass die Schriftsätze auch in unserem Hause immer länger wurden. 50 Seiten in einer Normenkontrollsache sind absolut keine Seltenheit. Auch die notariellen Urkunden werden immer länger, weil die Notare durch Gesetzgeber und Rechtsprechung dazu verpflichtet werden, auf immer mehr Dinge hinzuweisen. Selbst ein ganz normaler Vertrag über ein Einfamilienhausgrundstück hat heute über 10 Seiten, Bauträgerverträge 20, Verträge über Baugrundstücke 25 Seiten. Würde ohne EDV überhaupt nicht funktionieren.
 
Kay
Kay kommentierte

Wußte ich doch: Bei Euch war schon immer alles perfekt.
Bei uns in der Stadt hat das etwas länger gedauert.
 
Klingt für mich so, wie das Gejammere vor rund 30 Jahren von Sekretärinnen, die noch Steno und 10 Finger blind konnten und trotzdem durch Microsoft und PCs wegrationalisiert wurden....

Die letzte Sekretärin habe ich auch nach der Einführung vom PC noch gebraucht. Jemand muß das Teil ja auch bedienen.
Sind Bücher dadurch schlechter geworden, weil sie nun am Notebook formuliert werden und nicht mehr mit der mechanischen Schreibmaschine getippt werden müssen?
Ja.
Bücher, die man auf einem Lesegerät lesen kann/muß, sind ein Greuel.
Versuch mal, mit einem herkömmlichen Kuli dort etwas zu notieren!!
 
3 Kommentare
T
Tom.S kommentierte
Es geht um das Bücher schreiben. Nicht das Lesen.
 
Kay
Kay kommentierte

Das wäre ja noch noch schlimmer: Meinst Du, so ganz ohne Reiseschreibmaschine auf den Knien ?
Irgendwann schreibt dann eh die KI die Bücher und keines der Kinder versteht mehr den Zauberlehrling.
Lesen und schreiben braucht auch niemand mehr. Im Handy wird alles erklärt.
 
T
Tom.S kommentierte
Kay


Was heißt Reiseschreibmaschine? Thomas Mann hat den Zauberberg mit Bleistift geschrieben.
 
@HaDiDi
...sinnentstellendes zitieren und zwei äußerst dürre Beispiel"argumente" erhellen das Thema m. E. nicht sonderlich.
...nur so ganz nebenbei - Bücher sind durch die gegebene Technik auch zur Massenware und im Schnitt tatsächlich schlechter geworden. Da ist auch alles relativ easy geworden. Die Definition, was ein Buch bzw. ein gutes Buch ist, ist heute eben eine ganz andere als noch vor "30 Jahren". Ein Beispiel zur heutigen Bücherinflation (weils so easy geworden ist) - zu nahezu jeder Kamera-Neuerscheinung erscheint ziemlich rasch ein Buch vom "Fachmann", der im Wesentlichen die BA etwas überdehnt und breittritt, mit allgemeinem Text- und Bildmaterial (das bei jeder anderen neuen Knipse ebenso verwendet wird) würzt. Copy-paste rulez. Dürre Weisheiten manchmal auch. Konfektionierte Makulatur. Money talks...
Nicht alles was neu ist ist auch gut - aber es ist eben möglich.
 
3 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Von den BA´s, die ich versucht habe zu verstehen, war nicht eine halbwegs logisch aufgebaut.
Da wurde/wird munter von vorn nach hinten verwiesen, von dort irgendwo in die Mitte und am Ende weiß man nicht mehr,
wo man war.
Die Fachbücher vom Fachmann haben oft einen besseren Aufbau und erklären der Reihe nach.
 
F
FredB kommentierte
...hast Du noch nie was bei IKEA gekauft. Da lernt man BA's zu ignorieren um genau damit den Spaß zu maximieren. So what - learning by doing. (vielleicht eine leichte Macke, aber betr. derlei "Büchern vom Fachmann" bin ich weitgehend saniert)
 
Kay
Kay kommentierte

Die Aufbauten aus dem Möbelhaus hat meine Frau bewerkstelligt - ich habe die Geduld nicht (mehr).
 
Lesen und schreiben braucht auch niemand mehr.
Ich denke es ist ein realistisches Szenario dass ein großer Teil der Menschen lesen und schreiben verlernen werden.

Die Maschinen verstehen uns und lesen auch vor.
Tastaturen werden verschwinden.
Die heutigen Endgeräte verschwinden in der Brille.
 
  • Traurig
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Wuxi
Wuxi kommentierte
Nicht traurig sein. Erst in 30 Jahren oder so.
 
Wie wichtig die Augen sind hat man in der Pandemie gemerkt. Alle Pressefotos mit Maske und dadurch bekommen die Augen noch eine ganz andere Bedeutung
Leider sind diese beiden Mädels nie auf der Titelseite erschienen. 2020 gab es mehrere Wochen keine Zeitung weil die Verlagsserver gehackt wurden. 2021 Hat sich der Verlag überlegt alles was zum Thema Weihnachten gedruckt wird soll ohne Masken sein. Man möchte den Leser damit nicht belästigen! Ich sah das ein wenig anders, also durften sie ihren Scheiß selber machen.

Engel 23.12.2020 L1000982.jpg
 
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Ich hake nochmal nach: Kennt jemand ein Foto, bei dem der/die Portraitierte unscharfe, offene Augen hat und von man sagen kann, dass es ein gutes Foto ist? Im Idealfall ist das Foto deshalb gut, weil die Augen unscharf sind. Letztere Einschränkung, um die unbeabsichtigt unscharfen Bilder auszusortieren, die mit scharfen Augen noch besser gewesen wären.
Wenn es dafür kaum Belege gibt, könnte man annehmen, dass scharfe Augen erstmal grundsätzlich gut sind. Mal ketzerisch gefragt: Wird das Bild durch den Prozess des manuellen Fokussierens besser oder sind das irrationale Gründe aus denen man diese Bürde auf sich nimmt?

Mich hat das Thema beschäftigt und ich habe mich gefragt, ob ich es mir mit der Verwendung des Augen-AF zu leicht mache. Werden meine Bilder dadurch automatisch gut? Dem ist nicht so. Wenns wuselig ist, lösche ich Bilder, weil der Bildaufbau nicht passt. Die Augen waren aber scharf. Aus meiner Sicht ist das eine Erleichterung, eine Fehlerquelle weniger. Ich werde den Augen-AF ohne schlechtes Gewissen weiter nutzen. Allerdings habe ich noch nicht so richtig verstanden, worin der Vorteil des Verzichts liegt.
 
5 Kommentare
T
Tom.S kommentierte
Mal ketzerisch gefragt: Wird das Bild durch den Prozess des manuellen Fokussierens besser oder sind das irrationale Gründe aus denen man diese Bürde auf sich nimmt?

Ich verwende bevorzugt manuelles Fokussieren bei Makros weil der AF immer wieder auf andere Bereiche scharfstellt als mir wichtig sind. Und ich habe es in der Landschaftsfotografie verwendet wenn ich bewusst mit Hyperfokaldistanz fotografieren wollte. Wobei ich gestehen muss, dass in der Landschaftsfoto noch nicht wirklich eingearbeitet bin. Ob die Bilder dadurch besser wurden, kann ich nicht sagen. Jedenfalls lag die Schärfe dort wo ich sie wollte.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
"Allerdings habe ich noch nicht so richtig verstanden, worin der Vorteil des Verzichts liegt."

Ich vermute mal eine selbst gesetzte Challenge.... wahrscheinlich reicht bei einigen die "Lebensleistung" noch nicht und sie müssen sich noch etwas beweisen, andere haben vielleicht einen Hang zu einer fast religiösen Askese.

Bei mir gehts im letzten Lebensdrittel dagegen nur noch um "Convenience und Fun".

(Ich bin mir bewusst darüber, dass ich in meinem Beitrag diverse "Reizwörter" benutzt habe, das gehört dann auch zum Thema Fun.) ;)
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Ich glaube da fast Du das Thema zu weit, es geht nicht ums manuelle Fokussieren ganz allgemein, sondern um manuelles Fokussieren bei Portraits und Augen.... am besten dann noch mit einem 50er bei 1.2 ... bei 30 Aufnahmen habe ich tatsächlich dann ein Foto, wo der Gesichtsausdruck stimmt und die Augen scharf sind... :unsure: ... Challenge eben.
 
L
lebemann kommentierte
Von Peter Lindbergh habe ich schon viele unscharfe Fotos im Bereich der Augen oder komplett gesehen, die ich wirklich gut finde. Ich glaube tatsächlich, daß diese gerade durch die leichte Unschärfe besonders gut wirken. Das ist jetzt natürlich sehr subjektiv. Aber für mich sind sie gut wie sie sind und Punkt. Manchmal vermisse ich den Augenautofokus an meinen Kameras schon, aber wenn ich Screen-Videos mit diesem hüpfenden Quadrat sehe, wird mir übel. Na ja, Gott sei Dank kann man die Funktion nach Bedarf an- und abschalten, auch deswegen weil ich den handwerklichen Aspekt mit der Kontrolle des Fokuspunkts sehr mag und das besonders dann, wenn ich eine Kamera mit Joystick habe. Ich habe sogar schon oft darüber nachgedacht, daß es sehr schade wäre, die über Jahre erarbeiteten Skills durch erweiterte Technik verkümmern zu lassen.
 
B
Brunke kommentierte
@lebemann
….Na ja, Gott sei Dank kann man die Funktion nach Bedarf an- und abschalten, auch deswegen weil ich den handwerklichen Aspekt mit der Kontrolle des Fokuspunkts sehr mag und das besonders dann, wenn ich eine Kamera mit Joystick habe. Ich habe sogar schon oft darüber nachgedacht, daß es sehr schade wäre, die über Jahre erarbeiteten Skills durch erweiterte Technik verkümmern zu lassen.
Den Teil kann ich verstehen und nachvollziehen. Wenn ich diese Fähigkeiten noch nicht erworben habe, würde ich aber schlicht und ergreifend diese Automatik verwenden. Aber Du hast recht, man kann es einfach abschalten und gut ist.
 
Ich verwende bevorzugt manuelles Fokussieren bei Makros weil der AF immer wieder auf andere Bereiche scharfstellt als mir wichtig sind. Und ich habe es in der Landschaftsfotografie verwendet wenn ich bewusst mit Hyperfokaldistanz fotografieren wollte. Wobei ich gestehen muss, dass in der Landschaftsfoto noch nicht wirklich eingearbeitet bin. Ob die Bilder dadurch besser wurden, kann ich nicht sagen. Jedenfalls lag die Schärfe dort wo ich sie wollte.
In den beiden Anwendungsfällen hätte ein Augen-AF auch nicht weitergeholfen.
 
1 Kommentar
T
Tom.S kommentierte
Okay Landschaft nicht. Aber gerade bei den Makros von Insekten ist es oft besser manuell auf die Augen scharf zu stellen. Vielleicht kann da ja der neue Tieraugen-AF helfen.
 
Danke für die Beiträge, spannend ...

@lesitzki
Ein spannender Gedanke bringst Du da in die Debatte. Das Maskentragen verhindert ja die Gesichter ganz zu sehen. Und ich habe an mir festgestellt, dass ich Menschen zum Teil nicht mehr kannte. Ich habe mir dann die Frage gestellt, wie ich Menschen "speichere" und da ist mir aufgefallen, dass mir Nase und der Mundbereich genau so wichtig ist wie die Augen...
Und es gibt Menschen, die erkenne ich auch an dem, wie sie gehen, nur das kann man fotografisch nicht festhalten.

@Brunke
Danke auch Dir für die Beiträge in der Debatte. Wir sind uns einig darüber, dass man den Augen-AF ja ein- und ausschalten kann und dass diese Möglichkeit ja das Fotografieren erleichtern kann.
Ich betrachte meine Fotografie als ein innerer Prozess zwischen meinem Inneren und meinem Äusseren. Bei diesem Prozess gebe ich ungern zu viel an die Technik ab, oder zumindest an jene Technik, welche mir etwas vorweg nimmt. Es ist nicht "sich etwas antun", es ist eine bewusste Entscheidung sich in einen Prozess zu vertiefen.

Wir haben natürlich durch die Technik mittlerweile auch ein ganz anderes Selbstverständnis was Schärfe, Dynamik und Kontraste betrifft. "Sichtweisen", wie jede menschliche Wahrnehmung ist nicht nur biologisch zu erklären, sondern ist auch Zeit gebunden. Die "Fotografen" von gestern verstanden ihr Handwerk genau so gut oder so schlecht wie wir heute. Da heute Fotos die Welt dominieren, ist es auch schwierig, seine Nische und seinen eigenen Stil zu finden.

Es geht hier nicht darum, Heute mit Früher zu vergleichen, weil das ohnehin nicht geht. Viel eher ist das Verhalten interessant, wie wir mit Bildern, mit Motiven und eben mit "Augen" umgehen. Und letztlich ist nicht jede neue technische Möglichkeit eine Erleichterung. Oder anders gesagt:
Die teure Pfanne sagt nichts über die Qualität des Essens aus.

Hier im Forum und anderswo gibt es genügend Beweise, dass mit irgendeiner Kamera, mit oder ohne Augen AF, Bilder entstehen, vor denen ich stehen bleibe ...
 
1 Kommentar
lesitzki
lesitzki kommentierte
@sam25 - die Stummfilmzeit ist sehr lange vorbei. Wir achten viel stärker auf den gesamten Gesichtsausdruck - ein Lächeln - was dann zur Wiedererkennung genutzt wird. Durch die Masken haben die Menschen aber wieder ihre Augen stärker eingesetzt. Wenn ich bei meinen Presseterminen zu den Leuten gesagt habe, sie sollen mit den Augen lächeln dann hat das im laufe der Pandemie immer besser geklappt.
 
Moin, zur Frage nach der Schärfe auf den Augen mag der eine oder die andere auch mal Videos von Peter Coulson auf Youtube anschauen. Er fotografiert mit Hasselblad, gelegentlich mit Sony, und das für die großen Magazine.
Er fokussiert mit der Hasselblad manuell, weil er die Schärfe gerne etwas defokussiert, um die Augen nicht so scharf zu haben, wie es technisch möglich wäre.
 
Kommentar
Mittlerweile ist Augen-AF ja zum Unwort erklärt worden.

Wir sollten daher vielleicht über Automatische Augen-Entfernungsmessung und -einstellung (AAME) reden.

Interessanterweise habe ich noch nie von Problemen damit gelesen, die es eigentlich mit der AAME geben muss:

Was ist wenn mehrere Personen im Bildfeld auftauchen?
Wer entscheidet welches Auge das wichtigste ist?
Wie kann der Fotograf eingreifen?
Oder stellt die AAME die Blende kleiner, damit alle Augen scharf sind?
Und wenn noch Tiere dazu kommen?…..

Triage!
 
4 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Typische Frage aus dem Nikon-Lager, bei Sony wurde das schon gelöst. ;)

Man kann sogar ein Foto im EyeAF-Setting abspeichern und dann werden bei Gruppenaufnahmen, die Augen dieser Person angepeilt. Z.B. die Braut beim Hochzeits-Shooting.
 
Kay
Kay kommentierte
Hochzeits-Shooting kannste auch gleich nebenan in die Liste setzen.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Kay
Genau deshalb habe ich es hier genutzt.... ein bisken Provokation muss sein. :)
 
  • Hug
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Kay
Kay kommentierte
Mmh, ich finde es kommt hierbei doch sehr auf die Bildgestaltung und Bildaussage an.
Bei dem Porträt eines afghanischen Mädchens von dem Fotograf Steve McCurry würde die Bildaussage ohne Fokus auf die Augen eine andere sein, denn die Augen machen das Bild so eindringlich und unvergessen.
Es gibt auch Bilder, die so gestaltet werden, dass andere Bildelemente tragend sind. Da braucht für mich der Fokus nicht auf den Augen liegen.
Welche Emotionen möchte ich mit meinem Foto wecken? Wo soll der Blick des Betrachters hingeführt werden? Was ist die Aussage meines Bildes?
Diese Überlegungen trifft der Fotograf ja optimalerweise im Vorfeld, dann kommt ja erst der Einsatz der Technik.
 
1 Kommentar
sam25
sam25 kommentierte
Das meine ich vermutlich auch, Gudrun...
Ob manuell oder mit AF fotografiert, dürfen Augen niemals als Augen, aber auch als Gesamtkomposition langweilig werden, auch wenn sie technisch perfekt fotografiert wurden...:)
 
Wird das Bild durch den Prozess des manuellen Fokussierens besser oder sind das irrationale Gründe aus denen man diese Bürde auf sich nimmt?

Ich behaupte ganz entschieden: Nein. Nur "Fotografen" interessiert überhaupt, wie Bilder entstehen. Möglicherweise steigt die Anerkennung der Handwerkskunst z.B. bei Sportfotos ohne Autofokus.

Ansonsten zählt nur das Ergebnis, also das Bild. Bei der Beurteilung eines Bildes spielt das Medium keine Rolle. Wenn das Bild gut ist dann ist vollkommen egal wie es entstand, ob mit dem Handy oder einer Linhof Fachkamera, didital oder analog.

Schärfe an sich ist auch kein Kriterium, weder bei Augen noch bei anderen Motiven. In der Regel gefallen mir gut erkennbare bzw. scharfe Augen bei Menschenbildern ganz gut, besser zumindest als komplett unscharfe. Davon gibt es natürlich Ausnahmen.

Und, ich nenne mal Lindbergh und Andreas Jorns als Beispiele, die sehr erfolgreich auch "unscharfe" Portraits veröffentlichen bzw. veröffentlicht haben. Vielfach geht es dabei ja um Bewegungsunschärfe, die z.B. sehr gut geeignet ist, um Dynamik auszudrücken. Und viele Portraits funktionieren "auch mit leicht unscharfen Augen". Weil Emotionen oder Stimmungen überwiegen. Selbst davon würden einige noch besser funktionieren wenn die Augen "richtig scharf" wären.
 
lesitzki
lesitzki kommentierte
Wenn man sich eine Leica oder eine Z9 oder was weiß ich kauft macht man automatisch keine besseren Fotos. Die Fotos macht der Mensch hinter der Kamera. Andreas hat mit der Leica viel intensivere Bilder gemacht. Sein "sehen" hat sich mit dieser Kamera völlig verändert.

Das "sehen" hinter der Kamera ist das eine Problem. Das "sehen" beim betrachten von Fotos ist das andere Problem. Die einen schauen sich das Bild an und die anderen den Pixelhaufen.
 
B
Brunke kommentierte
Für mich wird es immer deutlicher, dass in der Fotografie offene Augen scharf sind. Auch bei den genannten Beispielen Peter Lindbergh und Andreas Jorns, die mit weichem Licht und Unschärfe arbeiten, sind die Augen in den Portraits, die ich auf die Schnelle gegoogelt habe, scharf. Es gibt tolle Portraits mit geschlossenen Augen. Da hätte der AF vermutlich nichts genutzt.
 
Kay
Kay kommentierte

Für mich, aber hier auch nur für mich, ist die ganze Diskussion eh wurscht:
Bei meiner Fehlsichtigkeit hilft eine Gleitsichtbrille. Scharfstellen manuell ist Glücksache. Mir hilft nur AF. Ist schade, aber isso !
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Gerade bei den Spiegellosen gibt es nicht nur Ziegelsteine, eine Sony A7C mit dem 40/2.5G ist z.B. eine sehr kleine Kombi, die trotzdem technisch auf der Höhe der Zeit ist, was man von einer Leica nicht behaupten kann.
 
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Portrait bei Fensterlicht, da sind die Menü-Einstellungen bei Leica, oder Sony sehr ähnlich, nur dass die Sony dann noch den präzisen AugenAF und den Prae-Fokus-Funktion hat. Da halte ich die Kamera nur in Richtung Model und schon sitzt der Fokus auf dem Auge, ohne dass ich den Auslöser, oder den AF-ON Button berühre.
 

Die heutigen Objektive sind nicht deutlich besser, haben höchstens mehr Technik wie AF und sind dementsprechend störanfällig.

Da bin ich mir - was Festbrennweiten anbelangt - sehr sicher. Da gab es auch vor 40 Jahren Optiken, die heute kaum besser sind. Aber bei den Zooms sieht das anders aus. Anfang der 80er, ich meine Nikkor 28 - 85 - nicht billig, aber Mann, war das eine Scherbe verglichen mit heutigen Zooms.
 
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