Astrofotografie mit der D300

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Thomas Ferber

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Hallo - nach inzwichen einigen Threads mit Themen um den Nachthimmel hat es mich doch gepackt. Ich wollte endlich wissen, wie viel die D300 bei Langzeitbelichtungen drauf hat.



Die Aufnahme zeigt den südlichen Bereich des Sternbildes Orion. Darin ist der Orionnebel (M42). Auf die D300 war das 105mm 1,8Tele mit 2-fach Konverter montiert. Bei ISO 2000 wurden 30 sec belichtet. Die rote Spur stammt von einem Flugzeug. Während der Zeit wurde die Kamera nachgeführt, um die Erddrehung auszugleichen.



Die zweite Aufnahme entstand durch mein Teleskop, ein Celestron C8. Mittels Telekompressor war die Brennweite auf 1000mm reduziert und bringt dann Lichtstärke 5. Belichtet wurde bei ISO3200 30sec. Auch hier lief die Nachführung. Die Scharfstellung erfolgte auf der Mattscheibe. Ein Versuch mit LiveView ergab, daß die Sterne im Gesichtsfeld zu schwach sind, um damit angezeigt zu werden. Damit fiel auch die Scharfstellung danch weg. Schade mit der Mattscheibe für Astrofotografie und dem Vergrösserungssucher von der F3 war das soooo schön ;-)



Vielleicht haben ja auch andere sich schon an den nächtlichen Himmel gewagt - und dabei ihre Erfahrungen gesammelt???

Grüße,

Thomas
 
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Hallo,

die zweite Aufnahme gefällt mir besser als die erste.

Mal eine (dumme?) Frage:
Warum hast Du ISO3200 benutzt? Die Nachführung am Teleskop müsste doch auch längere Zeiten zulassen und damit niedrigere ISO (die das Rauschen reduzieren).

Viele Grüsse,
Ralf
 
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Hallo,

die zweite Aufnahme gefällt mir besser als die erste.

Mal eine (dumme?) Frage:
Warum hast Du ISO3200 benutzt? Die Nachführung am Teleskop müsste doch auch längere Zeiten zulassen und damit niedrigere ISO (die das Rauschen reduzieren).

Viele Grüsse,
Ralf

Hallo Ralf,

ja klar - die Nachführung würde das zulassen, wenn das Teleskop präzise ausgerichtet ist. Für eine präzise Ausrichtung benötigt man Stunden. Ich habe keine feste Kuppel oder anderen festen Standort für mein Gerät. Also muß ich mich jedes mal mit einem Aufbau für die eine Nacht begnügen. Und diesmal hatte ich nicht mal das Leitfernrohr montiert um damit noch korrigieren zu können. Daher sollte es schnell gehen. Daher die ISO3200. Bei einer längeren Belichtung hatte ich Angst, daß die Sterne dann zu Stichen verzogen werden.

Grüße, Thomas
 
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Auch wenn ich mich hier als absoluter Astrofotografie-Dummie oute: Wie macht man das ohne die Erddrehung zu überholen oder langsamer zu sein? :confused:

Schönen Sonntag,
Andreas

Hallo Andreas,

ganz am Anfang dieses Hobbys von Hand - durch Drehen einer Welle und dem Ziel, einen zuvor gewählten Leitstern auf dem Fadenkreuz zu halten. So entstanden Aufnahmen mit bis zu 40 Minuten Belichtungszeit. Heute übernimmt ein Syncronmotor diese Aufgabe. Dieser treibt die eine Achse des Teleskops an, nämlich die, die zum Polarstern ausgerichtet ist. Heute kommen meist Schrittmotoren zum Einsatz. Zum Korrigieren kann man dann noch ein Gerät vorschalten, mit dem man die Frequenz etwas erhöhen oder absenken kann. Dies habe ich hier aber nicht eingesetzt. Die Kunst ist, einen Antireb zu finden, der das Teleskop in 23h56m ein mal um die Achse dreht - dann ist ein Sterntag um. Im Prinzip bleibt das Gerät "einfach" immer auf denselben Stern ausgerichtet. Für Mond und Sonne gibt es bei dem Frequenzgenerator ein eigenes "Programm", das dann mit deren Geschwindigkeit nachführt. Es ist immer dasselbe - nicht "überholen" und auch nicht "überholt werden".

Grüße,

Thomas
 
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Hallo Thomas,

die Aufnahmen sind doch schon gut gelungen.
Wenn Dein Teleskop nicht sauber eingenordet ist, kannst Du, wenn Du Strichspuren vermeiden willst, mehrere kürzer belichtete Aufnahmen machen und die dann mit Hilfe von Stackern wie bspw. Iris, Fitswork, Deepskystacker oder Giotto zu einem Bild überlagern. Ach bei einwandfrei nachführenden Geräten wird das heute oft verwendet. Das ist sehr wirkungsvoll und kann zu Aufnahmen führen, die vor wenigen Jahren undenkbar waren.
Selbst mit feststehender Kamera, also ganz ohne Nachführung sind mir dadurch schon ordentliche Aufnahmen geglückt, die allerdings keinen Vergleich mit nachgeführten Bildern standhalten. (Hier , hier und hier)
 
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Hallo Horst,

bisher habe ich Stacker nur verwendet, um bei sehr kleinen Objekten - Saturn, Mars, Jupiter aus bis zu 100 Aufnahmen eine höhere Auflösung zu erreichen. Mir ist klar, daß ich beim Stakcen von solchen Aufnahmen einen höheren Kontast erreichen kann. Aber den Effekt, den ich durch längere Belichtung erreiche?? - Durch längere Belichtung kann ich lichtschwächere Objekte ablichten .... Aber die Objekte, die auf Aufnahme 1 nicht drauf sind, sind doch auf den anderen auch nicht drauf - oder??

Noch eine Frage - gibt es bei CCD's so etwas bie den berüchtigten Schwarzschild-Effekt beim Film?? - Da hatte ich ja zeitweise das Phänomen, daß ich ab einem bestimmten Punkt auf einer Aufnahme mit 200ISO nehr drauf hatte als bei einer mit 800ISO.

Grüße,

Thomas
 
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Hallo Thomas,

Du musst das einfach mal ausprobieren. Die Ergebnisse sind unglaublich. Du siehst fast nichts auf dem ersten Bild und mit jedem weiteren Bild, dass Du addierst, tauchen neue Sterne, Nebel und Strukturen auf.
Klar, je besser das Ausgangsmaterial, umso besser auch die Ergebnisse, aber wenn Du bei längeren Brennweiten nur kurz belichten kannst, bleibt Dir nichts anderes übrig als viele Aufnahmen zu machen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Bilder zu staken. Wenn man die Belichtungszeiten addieren will, muss man auch die Bilder addieren. Will man höhere Schärfe und Kontrast, wird man den Durchschnitt der Bilder ermitteln. Die Programme haben da die unterschiedlichsten Methoden. Ich verwende gerne Iris, da kann man Raws direkt aus der Kamera verwenden. Es ist ein wenig sperrig in der Bedienung, aber hier gibt es eine Kurzanleitung. Auf der Site sind auch viele, z. T. ganz hervorragende Astroaufnahmen zu bewundern.

Einen Schwarzschildeffekt gibt es bei CCDs nicht, hier ist thermisches Rauschen ein wesentliches Kriterium. Professionelle Chips haben in der Regel Kühlmöglichkeiten, eine D300 hat das nicht - hier besteht die Möglichkeit "Rauschunterdrückung bei Langzeitaufnahmen" einzustellen.
Dabei wird nach jeder Aufnahme ein zweites Bild ohne Lichteinfall aber gleicher Empfindlichkeit und Belichtungszeit gemacht, also ein Bild, auf dem nur das Rauschen sichtbar ist. Dieses "Dunkelbild" wird dann von der ersten Aufnahme subtrahiert. Im Prinzip ein kamerainternes Staken. Bei welcher Zeit bei der D300 die Grenze bei Langzeitaufnahmen erreicht ist, müsste durch Versuche ermittelt werden. Der Chip wird ja immer wärmer, je länger die Belichtung und dadurch der Stromdurchfluss dauert.
Alle Staker sehen vor, dass zusätzlich zu den Arbeitsaufnahmen weitere Bilder gemacht werden sollten, auch eben diese Dunkelbilder, zusätzlich Offsetbilder und Hellbilder. Sie dienen zur Berechnung der Chipfehler wie Hot- und Coldpixel, Staub, ungleichmäßige Empfindlichkeit der Chipoberfläche und des Rauschens. Dadurch kann man viele Störungen herausrechnen.
 
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Hallo Horst,

du empfielst also die rauschunterdrückung zu aktivieren?

Ich fotografier mit ner D50 da wird es dann also 1600iso. Als Objektiv hab ich mal gedacht 135 2.8 wären ne gute kombi aus lichtstärke und brennweite. sonst bleibt mir nur nach oben entweder nen 2x tc anzuklatschen oder 500/8.

Habe mir mal deepskystacker und iris runtergeladen, erste tests und vlt auch ergebnisse wird es wohl mitte nächster woche geben, je nach wetter.

Viele Grüße
Adrian
 
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Hallo Adrian,

die kameraseitige "Rauschunterdrückung bei Langzeitaufnahmen" würde ich nur bei Einzelaufnahmen einschalten, nicht bei Bilderstapeln.
ISO 1600 bei der D50 sollte noch gehen, probiere es aus.
Bei längeren Brennweiten wird die Belichtungszeit schnell zum Problem, bei 500mm ist die max. Zeit unter Berücksichtigung des Cropfaktors etwa 0,25sec, danach gibt es Striche statt Sterne - es sei denn, Du führst nach. Je nach Objekt muss man schon mal 5min oder mehr belichten. Das sind ganz schön viele Bilder. :rolleyes:
Plattenplatz wird dann zum Problem. 200 Bilder im Format der D300 benötigen locker 20 bis 30Gb während der Verarbeitung.

Eine gute Site mit grundlegenden Infos findest Du hier.
 
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Hallo Horst,

ah okay. Hatte mich schon gewundert, hatte mich vor einer weile schon in das thema eingelesen, aber ist an einem funktionellem stacker gescheitert der versuch.

Danke für den link :)

Hui, ja das ist dann schon ne menge holz. Gut die nef's der d50 sind ein wenig kleiner, aber trotzdem..

ne nachführen ist nicht. das würde dann mein budget sprengen. daher wird es wohl bei stacking bleiben.

Ich freu mich schon richtig :)

Viele Grüße
Adrian
 
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Hallo Stephan,

das Thema geistert schon geraume Zeit durch die Foren. Im Nachbarforum wird es ausführlich hier besprochen.
 
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