Vielen Dank für
die Kommentare. Noch ein wenig Hintergrund zum Bild:
Entstehung-> Treppenaufgang zur S-Bahn am Hackeschen Markt, nur wenige Schritte vor der Treppe läuft das samstagabendliche Partyprogramm, alle Cafes und Kneipen voll. Kontrast im Treppenhaus, auf dem Absatz eine bettelnde Person und oben eine weitere, ebenfalls bettelnde Person. Kühl wirkendes Umfeld durch Beleuchtung/Kacheln.
Bearbeitung/Gedanken-> Es blieb zuwenig Zeit um das Motiv richtig zu erfassen (Hinter mir kamen weitere Menschen durch das Treppenhaus) und die linke Lichtreihe ordentlich einzubinden und die Störung durch das Oberlicht etwas abzumildern.
Während die Frau auf dem Treppenabsatz eher passiv bettelte (aufgestellte Schale/Becher) bot oben der ältere Osteuropäer kleine Blumen an und redete wohl in seiner Heimatsprache. Sieht man das Bild, kann man denken, daß die Szene einerseits ein Abbild der Gesellschaft widerspiegeln könnte (Konkurrenz, Ellenbogengesellschaft, Gewinner-Verierer), andererseit sin einer anderen Denkebene ebenso die Mühen, nicht selbst zu straucheln und daß dem Grat, auf dem man wandert, immer die Möglichkeit innewohnt, abzustürzen. Eine andere Denkebene lässt die Idee zu, daß sich hier zwei auf derselben Armutstufe Stehende mustern, abwägen, sich ins Gehege kommen bei der Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden partylaunigen Gesellschaft.
Meiner Meinung nach unterstützt das Licht und das Vorhandensein der Kacheln eher das Kalte, Unwirklich anmutende, und die Belanglosigkeit der Szene unterstreicht, daß (zumindest hier in Berlin an sehr vielen Kreuzungen, Mitfahrten in S-und U-Bahnen) eine "Gewöhnung" an diese Situation eingetreten ist. Solche Szenen sind Alltag geworden.
Fehler-> Im Erfassen der Szene/Umfeld.Ich kann das oben Gesagte noch herausstellen, indem die untere Treppe sehr dicht an den Treppenabsatz abgeschnitten wird und damit nach unten endlos ausläuft- der Tip oben zur quadratischen Umsetzung ist gar nicht mal so schlecht.
Das Bild läßt sich außerhalb solcher Besprechungen (was kann/sollte man besser amchen) nicht verwenden- entgegen sonstiger gewohnheit habe ich die Personen nicht angesprochen, die sonst auf dem Bild dominant sind. Erst am Monitor zuhause erkannte ich das dem Bild innewohnende Potential. Muß ich beim nächsten Mal daran denken ...
Danke für die Anregungen.
Jock-l