Andalusien in der Karwoche

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Eleonore1

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Soll ich wirklich?

Noch nie in Spanien gewesen, und nun in der Karwoche nach Andalusien.
Vom Palmsonntag bis Ostermontag hatten meine Frau und ich die Gelegenheit, zusammen mit Tochter und Schwiegersohn dessen spanische Verwandtschaft und das sie prägende Land in einem "Intensivkurs" kennen zu lernen.
Ausgehend von deren Heimatort Alcalá de Guadaíra (ca. 5 km südostwärts Sevilla, also schon fast anschließend) konnten wir mit Alcalá, Sevilla, Granada, Carmona, Cadiz, Jerez de la Frontera und Cordoba Bekanntschaft (kurz aber intensiv) machen.
Auch wenn aus dieser Region und dieser besonderen Woche (Semana Santa) sicher schon zahlreiche Bilder gezeigt worden sind, möchte ich doch einige (na ja, es sind schon eine ganze Menge) vorstellen (auch wenn ich nicht annähernd an Rainer Martini und Andere heranreichen kann), um vielleicht den Einen oder Anderen zu einem Besuch in dieser reizvollen Region in einer sehr angenehmen Jahreszeit anzuregen.
Wenn es denn von Interesse ist (auch wenn schon einige Zeit seit Ostern vergangen ist).
Es wird sich allerdings etwas hinziehen. Es gab viel zu sehen (und zu photographieren).
 
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Am Samstag dem 13.04.2019 sind wir per Flugzeug in Sevilla eingetroffen und per Mietwagen nach Alcalá de Guadaíra, eine mittlere Stadt mit ca. 75.000 Einwohnern, gefahren. Dort hatten wir nun für die nächsten Tage unsere Bleibe. Seit Urzeiten besiedelt, gelangte Alcalá erst zu einiger Bedeutung, als die Römer ein Kastell erbauten das später ( 12. Jh.) von den Arabern zu einer großen Burganlage ausgebaut wurde, eine der größten in Andalusien. Aus dieser Zeit stammt auch der Name (al-Qalat = arab. Burg; Guadaíra = Name des Flusses).

Der nächste Tag, der Palmsonntag (14.04.), führte uns zu einem ersten "Schnupperkurs" nach Sevilla. Es war ja schließlich die Semana Santa.
In den Kirchen der Stadtviertel hatten die verschiedenen Bruderschaften bereits die schweren Heiligenfiguren (Pasos) aus Holz, Edelmetall, Blumen und Kerzen bereitgestellt. Sie werden in den Prozessionen, die oft bereits am sehr (sehr!) frühen Morgen beginnen und mehrere Stunden dauern, von Männern getragen, wobei jeder einzelne von ihnen bis zu 100 kg Gewicht auf den Schultern trägt. Daher bewegen sich die Züge sehr langsam und die Trägermannschaft muss häufiger ausgewechselt werden. Da sich die Träger unter dem Paso befinden und diese seitlich zugehängt sind, müssen sie von außen per Zuruf "gesteuert" werden.

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Die Kathedrale (Santa Maria de la Sede) gehört zu den größten der Welt, etwas unzugänglich um sie problemlos photographieren zu können, dafür aber umzingelt und besetzt von einem Heer an Besuchern.
Sie wurde im 15. Jh. auf den Überresten einer im 12. Jh. errichteten maurischen Mesquita Mayor gebaut.
Das Minarett der alten maurischen Moschee dient heute als Turm der Kathedrale. Dieser Turm, die Giralda, ist das Wahrzeichen der Stadt.


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Doch das eigentliche Ziel des Tages war der Königspalast (Real Alcazar; Alcazar bedeutet Burg auf Spanisch), direkt neben der Kathedrale.
Man sagt, daß er der älteste noch verwendete Palast Europas sei.
Auch hier stand zunächst eine römische Festung, bevor im Jahre 913 der erste maurische Kalif an ihrer Stelle eine Burg errichtete, die im 11. Jh. zu einem Palast erweitert wurde.
Der Ansturm an Touristen ist kolossal. Wir hatten zum Glück bereits Monate (!) voraus die Eintrittskarten im Internet gekauft. Als wir in der Warteschlange in dem Kontingent für den uns zeitlich zugewiesenen Eintritt warteten, hörten wir von Umstehenden, die keine Karten mehr bekommen hatten, daß Karten für den Palast für 4 Wochen ausverkauft seien. Unsere spanische Verwandtschaft hatte uns vorgewarnt.

Antizyklisch die zunächst etwas ruhigeren Regionen des Palastes aufgesucht.


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Doch nun zurück nach Alcalá. Einen kleinen Imbiss nehmen, zu Abend wird hier sehr spät gegessen (eigentlich sind wir irgendwie immer dabei, eine Kleinigkeit (Tapas) bei einem Glas Wein zu essen, man könnte sich daran gewöhnen), und dann in den Straßen der Stadt an den Umzügen teilnehmen.
Diese Umzüge haben nichts gemein mit den uns u.a. aus dem Rheinland in einer 5. Jahreszeit bekannten.
Hier findet man tiefe Gläubigkeit Seite an Seite mit lockerem, freudigem Gemeinschaftserlebnis der Familien und der Nachbarschaft. Den Erwachsenen ist es eine Ehre, bei den Brüderschaften mitwirken zu können, und die Jungen sind von Anfang an mit dabei. Von ganz früh am Morgen bis spät in die Nacht. Schule findet in der Karwoche nicht statt. In Andalusien (nicht in ganz Spanien) sind in der Semana Santa Ferien.
Manche Erwachsene können sich Urlaub nehmen, den anderen sieht man ihr Leiden dann doch irgendwann an.

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Am Montag (15.04.) fuhren wir für zwei Tage nach Granada. Wir hatten uns dort (sehr angenehm) im alten Zentrum einquartiert. Blick vom Balkon auf die Alhambra inklusive.
Kleiner Spaziergang zur Erkundung der näheren Umgebung und dann zur Kathedrale.
Granada, altehrwürdige geschichtsträchtige Stadt, Hauptstadt der Provinz Granada, ist in jedem ihrer zahllosen Winkel beeindruckend, bisweilen überwältigend. Zwei Tage (netto zwei halbe Tage und eine Nacht) zwingen zur Konzentration aufs Wesentliche (jeweils eine sehr persönliche Entscheidung) wenn ein Urlaub nicht zur Stressveranstaltung werden soll.

Wir begannen mit der Kathedrale. Sie ist noch relativ jung an Jahren (Bau aus der Renaissancezeit), jedoch nicht unbedeutend. In der angrenzenden Capilla Real, der Königskapelle, ruhen u.a. die Gebeine König Ferdinand II. und Isabella von Kastilien sowie Philips des Schönen.

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Für den frühen Abend hatten wir Plätze in den "Jardines de Soraya" reserviert. Granada ohne Flamenco geht gar nicht!
Da ich dort uns und den übrigen Gästen die Stimmung mit meiner "Großen" (D700) nicht verderben wollte, hatte ich meine neue "Kleine" (Sony DSC-RX100 III) dabei. Ich hatte, glaube ich, mehr Anpassungsschwierigkeiten als die Sony. Ich denke, sie hat diese schwierige Aufgabe gut gemeistert. Fehler gehen auf mein Konto.


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Am nächsten Morgen (Dienstag, 16.04.) hieß es früh aufstehen. Frühstück um 07:00 in der Innenstadt, dann hinauf zur Alhambra. Wir hatten die Einlasszeit 10:00 Uhr gebucht (wiederum Monate voraus). Um 09:00 Uhr wollten wir oben sein, um noch etwas den Außenbereich der alten Stadtburg (der Burgberg war bereits in vorrömischer Zeit besiedelt), die im Laufe der muslimischen Herrschaft, vor allem aber unter der Dynastie der Nasriden (ca. 1238 - 1492) zu ihrem Regierungs- und Verwaltungssitz (Kalifat Cordoba) auch mit Palastanlagen weiter ausgebaut wurde, durchstreifen zu können. Es lohnt sich auf jeden Fall, aber 1 Std. war zu knapp geplant. Die Burganlage ist etwa 740 m lang und bis zu 220 m breit (ohne den im Osten vorgelagerten Sommerpalast).
Ich empfehle, nicht mit dem eigenen Wagen hinaufzufahren. Am besten: Taxi (von der Innenstadt 5,00 €).


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