analoge scans irgendwie "echter" ?

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Die neuen Fotos mit der D800 sind schon krass, vielleicht aber zu perfekt weil mann das letzte aus den Tiefen herausholen kann??..Irgendwie sind die Ergebnisse bei mir zu "glatt"
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ja und Nein.
Das Gefühl ohne großen technischen Schnick-Schack und ständigen
Kontrollblick auf das Kameradisplay nur Zeit/Blende/Sucher *Klick*
zu fotografieren unterscheidet sich gravierend von dem digitaler Vollautomaten.
Es befreit mich auch wenn die Ergebnisse nicht mehr an das was eine Nikon D800 leisten kann heran kommen gönne ich es mir ab & zu.
Dabei ist Digital nur der Filmersatz für meine auf AI modifizierten Nikkor Objektive und der Unterschied zur Vorgehensweise in Analog ist minimal,
Schärfeverlauf und Auslösezeitpunkt entscheide immer noch ich.
 
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Zitat:
Bei Filmen wird die Empfindlichkeit durch den SchichtAuftrag bestimmt- also ganz physisch, analog

Nein, eigentlich wird die Empfindlichkeit eher durch längeres Entwickeln erreicht.

Sorry, da hat jemand was falsch verstanden.
Filme werden in standardisierten Prozessen verarbeitet (=entwickelt). Die unterschiedlichen Empfindlichkeiten sind durch Unterschiede in der Chemie bedingt - und zwar die Chemie der Emulsion, nicht der Chemie im Entwicklerbad.

Abweichungen von der Entwicklungszeit gibt es nur dann, wenn bei der Belichtung des Films von dessen Nennempfindlichkeit abgewichen wurde. Deswegen bezahlt man dann ja auch mehr für die Entwicklung.

Vergleiche auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/C-41
oder:
http://www.lomography.de/magazine/tipster/2012/05/17/c-41-zu-hause-selbst-entwickeln
 
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Mich interessiert nun aber eher die Frage, warum ein digitales Foto, das auf analog getrimmt wurde (angenommen, es sieht *genau so* aus, wie das entsprechende analoge),

Und ich bin ziemlich davon überzeugt dass man das hinkriegt: eine selbst Experten täuschende analoge Anmutung eines Digitalbildes.



...nicht genau so gut sein soll, wie das analoge Bild.
Was macht den Oldtimer besser, als seinen (perfekten) Nachbau?

Die eigentliche Frage ist doch: warum zum Teufel sollte man das tun und ein Digitalbild als Analog "umpfuschen"?
Also man kann das machen. Man kann alles machen. Ist alles erlaubt. Aber warum?
Ich kann ein Digitalbild in 50000 Arten bearbeiten. Wenn ich aber gerade die eine Bearbeitung, den einen Look suche, der Agfachrome C100 (z.B.) imitiert - dann kann ich ja gleich das Originalverfahren wählen.
Das wäre dann authentisch und fair gespielt!:up:

Nur, ist das dann besser als alle 50000 Optionen der digitalen Bildbearbeitung? Wohl kaum. Eine Option statt 50000. Eine krasse Beschränkung. Manchmal kommt aus Beschränkung Kreativität und Kunst. Manchmal aber auch nur limitierter Unterdurchschnitt.
 
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Uff!

Was macht den Oldtimer besser, als seinen (perfekten) Nachbau?

Die Geschichte die das Auto zu erzaehlen hat.
Die Spuren des Alltags die man sehen kann.

Das Flair, das alles hat ein perfekter Nachbau nicht.

Leider sind viele Fahrzeuge mit "noch alten Fahrgestellnummern" heute
auch nur noch perfeke Nachbauten, auch wenn sie als Original
bezeichnet werden.

Sowas ist geil, hatten wir die Tage hier schon an anderer Stelle:
http://www.nzz.ch/panorama/sensationeller-scheunenfund-1.18441413

Kommt sowas in die "richtigen" Hände, werden die Fahrzeuge komplett zerlegt,
alles was nur irgendwie nach "hat schon mal jemand angefasst" aussieht, wird durch Neuteile ersetzt. Grrfrrrrr.

Eine ehemals alte Kamera bei der fast alles durch neue und nachgefertige Ersatzteile getauscht ist,
wär die noch alt?

In der Altwagenszene setzt angsam ein Umdenken ein.
Manche haben gecheckt dass man Patina und Originallack nur einmal ersetzten kann.

Und ein analoge Bild lebt von der "handwerklichen" Herstellung,
nicht vom "it looks like".


Gruß
Jürgen
 
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der Autovergleich hinkt.

denn beim oldtimerfahren geht es darum, alte Gefährte aufzumöbeln und im jeweils gewünschten Maß in einen neuwertigeren Zustand zu versetzen. Im Anschluss daran werden die Gefährte eher weniger genutzt.

bei analogen fotografieren geht es dem heutigen Nutzer um den Workflow. er nutzt dabei moderne Chemie und moderne Filme. der Workflow als solcher ist antiquiert genug. sogar eine heute noch neu erhältliche F6 oder Leica M-A kommt da als Arbeitsgerät in Frage und keiner stellt hier die Frage nach der "Originalität" solcher aktueller Kameras.

bei den Autofahrern wäre das in etwa vergleichbar mit dem caterham super 7 der , wenn ich nicht irre, seit -zig Jahren nahezu unverändert gebaut wird. wer mit so einem Gefährt heute noch fährt, erlebt beim Autofahren in etwa das, was der Analogfotograf beim fotografieren erlebt.

eine back to the roots- Bewegung habe ich beim Autofahren aber bislang nicht wahrgenommen: während tausende HiFi-Freaks sich auf die schallplatte besinnen und wir um das analoge Filmmaterial kämpfen, werden nach wie vor kaum noch Autos ohne Airbag oder ABS hergestellt. und das ist vermutlich auch gut so.

und ein "looks like" beim digitalen Bild ist in der Autowelt eben der aktuell zu beobachtende Retrostil: Minocooper, Fiat500 oder VW Beetle sind nur drei Exemplare der Gattung.

natürlich ist das nicht das Selbe. aber wers mag, soll doch damit glücklich werden.
 
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an [MENTION=8035]Arno[/MENTION]

Beim Oldtimerhobby geht es darum alte Technik am Leben zu halten.
Leider verwechseln das mit "so isser vom Band" gelaufen.
Das eigentliche Ziel ist es aber nicht.
Und es gibt tatsächlich ein wachsendes Bewusstsein das zu ändern.
Das hat sich u.a. analog der Charta von Vendig in der Charta von Turin niedergeschlagen.
Erhaltung und Pflege ist das Ziel, nicht die kompromisslose Ernerung aller Bauteile.

http://www.oldtimer-markt.de/aktuell/nachrichten/die-charta-von-turin

Ich habe weder von modernen neu produzierten Autos gesprochen,
noch von einem "back to the roots" Trend bei Autofahrern.

Und vom Retrotrend hatte ich weder beim PKW Design, noch der PWK Technik, gesprochen.
Der Designrückwärtstrend funktioniert nur bei wenigen Kisten, und vermutlich nur weil vom
deutschen Luxuswagen bis zur asiatischen Billigkarre, fast immer der gleiche Designquark auf die
Beine gestellt wird. Und wenn es nicht langweilig ist, ist es mindestens hässlich.

Das hat aber mit dem Thema nix mehr zu tun.


Gruß
Jürgen


Gruß
Jürgen
 
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Der Auto-Vergleich hinkt, denn wer ein "Retro Auto" fährt (Mini, Fiat 500, New Beetle, Mazda MX-5 etc...) sucht dabei garantiert nicht Young- oder Oldtimer "Feeling" bei der Bedienung, den Sitzen oder den Sicherheitselementen. Hier stinken die alten Karren von A bis Z ab. Es ist eher ein Trend, den "Charme der alten, einfachen Autos" mitzunehmen, ohne sich die vermeintlichen (technische Zuverlässigkeit, Wartungskosten, Verbrauch) und klaren (Sicherheit, Komfort) Nachteile in die Garage zu holen.

In einem Käfer-Cabrio ist eine Frau halt immer 21 Jahre alt, und wenn alle Menschen am Strand liegen würden, gäbe es weniger Kriege. Meine Frau ist inzwischen ganz knapp über 21, ich würde sie nicht mit einem 1968 Käfer Cabrio jeden Tag zur Arbeit fahren lassen. Die Bremsen sind aus heutiger Sicht eine Katastrophe, die Heizung (und damit verbunden die Belüftung der Windschutzscheibe an einem feucht-kalten Tag) ist indiskutabel, Licht gibt es gar nicht und bei einem leichten Aufpraller (der Verkehr ist inzwischen DEUTLICH dichter als vor 50 Jahren) geht kein Airbag auf, sondern die Lenksäule bohrt sich durch ihr Brustbein. So schön es ist, an einem Samstagmorgen im Juni den Käfer aus der Garage zu holen und mit aller Zeit der Welt 120 km ans Meer zu fahren, so unangenehm ist die Vorstellung, bei 3°C im Novemberregen damit 40 km ins Büro zu eiern.

Ein New-Beetle Cabrio ist da einfach besser geeignet. Und wenn man nicht zwei oder drei Autos unterhalten (oder auch nur parken) kann, ist ein New-Beetle die einzig mögliche Wahl.

Die analoge Anmutung eines Photos ist ein künstlerisches Ausdrucksmittel. Hinter der Amateurphotographie stecken keine Sachzwänge. Während mich mein Auto zur Arbeit und in den Supermarkt bringen muss, gibt es kein MUSS bei der Photographie. Man kann komplett darauf verzichten und dennoch ein normales Leben führen. Ohne Auto kann man nur in einer Grossstadt halbweg normal leben. Auf einem Dorf findet ohne Auto kein Einkauf statt - und keine gut bezahlte Arbeit.

Wenn es um die Qualität der photographischen Arbeit geht, muss man zwischen Dokumentation und Interprätation unterscheiden. Ich denke nicht, dass technisch-dokumentarische oder Katalog-Photographie häufig mit Retro-Filtern überzogen wird. Hier geht es um die genauest mögliche Abbildung/Darstellung. Da ist die Digitaltechnik längst tonangebend. Ebenso nehme ich nicht an, dass man über Reportagestrecken einen "Kodak Pan"-Filter legt. Solche Verfremdungen sind stets Ausdrucksmittel und/oder sollen einen gewissen Touch (auch Wiedererkennungswert) bringen. Sie dienen aber nicht der Darstellung an sich.

Ich kann mir vorstellen, dass ein Portrait, ein Stilleben oder eine Landschaft gewinnt, wenn man es mit kleinen Dosen "Analog FX" würzt. Daraus zu schliessen, dass "die analoge Aufnahmetechnik ohnehin besser war" ist aber unsinnig. Viele Bilder hätten analog überhaupt nicht gemacht werden können (und sei es nur, weil gerade der falsche Film in der Kamera war). Sie dann mit einem Effekt zu beladen ist legitim und gibt dem Bild eine Stimmung oder Richtung, die aber eigentlich nur erkannt werden kann, wenn man mit beiden Arten der Photographie (eng) vertraut ist. Handyknipser finden Film-Simulationen einfach nur unscharf (und legen deher gern blasse Farbfilter auf, um "old picture" zu erreichen).

Damit man den New-Beetle irgendwie hübsch finden kann, muss man den Käfer kennen. Ohne Käfer ist der New Beetle einfach nur ein seltsam abgerundeter Klumpen. Und tatsächlich verkauft er sich auch nur in den USA und Deutschland (Ländern mit "Käfer Legende") einigermassen gut. In China oder Russland (sehr starke Märkte für VW) wissen die Kunden überhaupt nichts mit dem Auto anzufangen.

So wie viele Kids sich nicht zwingend mit den Einschränkungen analogen photographierens belasten wollen. Sie kennen halt von Anfang an digitale Qualität und Schärfe. Vielleicht ist der Auto-Vergleich doch nicht soooo unpassend.
 
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