Analoge Portraits in SW...reicht da KB?

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Jürgen B.

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Hallo Leute,


obwohl auch bei mir der Anteil der digitalen Bilder einen immer grösseren Prozentsatz ausmacht, habe ich mich von der analogen Fotografie immer noch nicht ganz verabschiedet.

Viele Dinge, von denen ich glaube das sie auch in Jahrzehnten noch von Interesse sein könnten, lichte ich immer noch auf Diamaterial ab.
Dabei arbeite ich auch häufig mit dem Agfa Scala, allerdings hauptsächlich im Reportagebereich.

Nun möchte ich mich mal an Portraits in SW versuchen......das dann allerding eher auf Negativmaterial.
Aber das meiste was ich bisher von Namhaften Fotografen gesehen habe, ist wohl eher mit Mittel- bzw. Grossformat entstanden.
Nun will ich mich nicht gleich in die Reihe Namhafter Fotografen einreihen :scherz:, aber ich frage mich dennoch, ob SW Portraits mit meiner analogen KB Ausrüstung überhaupt Sinn machen?

Wie ist eure Einschätzung dazu?


Gruss Jürgen
 
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Hallo,

mache ich bis heute gerne, gerade bei Porträts schätze ich die geringere Tiefenschärfe gegenüber dem etwas kleineren Sensor meiner DSLR (D 300).

Die S/W Filme entwickle ich aber mittlerweile selbst, da man "richtige" S/W Filme kaum noch irgentwo zum Entwickeln abgeben kann und ich leider manchmal sehr schlecht entwickelte Filme/Abzüge zurückbekommen habe.

Gerade die modernen Feinstkornfilme wie Fuji Acros 100 oder Kodak T-MAX 100 und 400 geben einem heute die möglichkeit problemlos auch größere Abzüge (z.B. 20 x 30cm vom T-MAX 400 ohne mit den Augen sichtbares Korn) vom Kleinbildfilm herzustellen, so das man gerade heutzutage sehr viel mit dem Kleinbild machen kann. Eine Mittelformat ist natürlich noch besser aber ich komme mit den Abzügen von Kleinbildfilm schon recht gut zurecht.

Auch bein Einscannen ist man beim kleinbildfilm einfacher dran da richtige DIA/Negativ-Scanner für Mittelformat selten und teuer sind. Hingegen brauchbare Negativscanner für Kleinbild gibt es ab 250€ und gute ab 500€.

Gruss

Patrick
 
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Pardon Jürgen, aber willst du uns hier verarschen??

Was ist das Ziel deines Tuns???
Wenn du sagst "Portrait" gehe ich mal von kontrolierten Lichtbedingungen aus - Blitz- oder Lichtanlage in welcher Form auch immer, so daß du einen 100ASA-Film verwenden kannst - davon kannst du bedenkenlos 30x40-Prints anfertigen - ok, wenn das nicht reicht, stellt sich in der Tat die Formatfrage, ansonsten reicht KB völlig aus.

lg
Axel
 
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Servus,

es kommt weniger auf das an, was du fotografieren willst, als auf die Ausgabegröße. Selbst mit KB und dem entsprechendem Workflow, kann man ansprechende Fineartprints in 50x60 anfertigen (lassen).
 
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Pardon Jürgen, aber willst du uns hier verarschen??

lg
Axel


Na nun komm mal besser wieder etwas runter, ok?!

Ich bin zwar in der SW Portraitfotografie etwas unbadarft, aber insgesamt fotografiere ich schon lange genug, und der Versuch andere Foto-Hobbykollegen verarschen zu wollen geht mir völlig ab!!!!

Mir ist schon klar das bei dem heutigen Filmaterial durchaus grossformatige Abzüge möglich sind. Aber was ist mit dem was darauf ist?
Wer z.B in der letzten Woche die Reportage über Jim Rakete gesehen hat, wird wissen das er nur ein einziges Mal ne KB Kamera in der Hand hielt...und das war ne DSLR.
Alle anderen Aufnahmen enstanden mit MF oder GF.

Ich entwickele und vergrössere nicht selber...und gute Abzüge in SW sind sicher nicht billig....deshalb stelle ich hier meine Fragen bevor ich kostenintensiv drauflos probiere...das hat mit Verarsche recht wenig zu tun!


Gruss Jürgen
 
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Hi Jürgen

Versuche es mal mit dem BW 400 CN, falls Du Dich mit 400 ASA anfreunden kannst. Dieser Film läßt sich super scannen, da er dem Farbfilm ähnelt und genauso entwickelt wird -> d.h. die Staub- Und Kratzerentfernung des Scanners funktioniert.

Dazu eine lichtstarke Linse um die Schärfentiefe auf das Nötigste reduzieren zu können und dann kannst Du eigentlich loslegen.

Gruß
Matthias
 
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Hallo Jürgen,

Entschuldige bitte, aber ich habe mein Unverständnis über deine Frage wohl etwas unangemessen grob kommentiert.
ich denke mal, die Tatsache, daß ein Großteil aller "klassischen" Portrait-Aufnahmen auf Mittelformat entstatanden sind hat wohl eher damit zu tun, daß die Gestaltungsmöglichkeiten auf einer Mattscheibe andere sind, als in einem SLR-Sucher; technische Notwendigkeit sehe ich - wie schon gesagt abgesehen vom Zielformat - erstmal nicht.
Im Übrigen ist "Portrait" ja auch ein weites Feld, es gibt ja auch die eher "reportagehaftige" Herangehensweise, für mich spricht nun wirklich gar nichts dagegen, so etwas mit KB zu machen.

lg
Axel
 
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Hallo,

also wenn du S/W machen möchtest entstehen eigentlich keine sehr hohen Kosten. Wenn du dich mit den beiden S/W Filmen (Kodak BW400CN + Ilford XP2) für C41
(werden einfach wie ein Farbfilm entwickelt, daher kann man diese überall problemlos zu entwickeln abgeben)
anfreunden kannst benötigts du nur einen Scanner um die Bilder auch am Rechner zu bearbeiten/auszudrucken. Wenn du einfach Abzüge davon machen lässt nicht mal den.
Ich entwickle seit kurzem meine S/W Filme selber und scanne Sie dann ein, hierfür benötigt man außer dem Scanner (natürlich einer für Negative) eigentlich nur eine Tageslichtentwicklerdose, Chemie und etwas Kleinkram. Zusammen sollten diese Sachen max. 50€ kosten.
Jetzt habe ich angefangen mir eine eigene Duka einzurichten und insgesamt werde ich wohl auf ca. 300€ kommen, wenn man im Internet etwas sucht kann man recht viele Dinge gebraucht recht günstig erwerben, auch hier im Forum habe ich schon Dinge angeboten bekommen.

Gruss

Patrick
 
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Meine Frage in Bezug auf das optimale Format ging in allererster Linie in Richtung Detailauflösung.
Das man mit KB bis zu einer bestimmten Ausbelichtungsgrösse/Abzüge ne Menge machen kann, war mir schon klar.
Nur was z.B reine Kopfportraits angeht, da dachte ich halt das man da deutlich mehr Details mit MF oder gar GF (das für mich fakt nicht in Frage käme) rausholen kann.

Nehmt die Frage vielleicht mal so, als würde sich ein Digi-Fotograf fragen, ob er für eine gewisse Aufgabenstellung 6, 12 oder gar 24 MP brauchen würde. ICH hätte die Frage digital nicht....die sehen mir, egal wieviel MP, alle gleich glattgebügelt aus.

Bei analog hatte ich den Verdacht, das die Unterschiede in den Formaten schon deutlich zu sehen sein wären.
Aber vielleicht sollte ich tatsächlich mal erste Versuche starten um zu sehen ob KB in dem Bereich für mich ausreichend ist.


Gruss Jürgen
 
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Das hängt nicht unwesentlich vom verwendeten Filmmaterial ab. Einen mit niedriger Empfindlichkeit und guter Schärfe kann man deutlich größer ausbelichten, als z.B einen gepushten 400er. Aber auch das geht, wenn man Korn als künstlerisches Mittel einsetzen mag. Das wichtigste ist, wie immer, das Licht. Wenn die Möglichkeit besteht, vernünftiges Licht einzusetzen, kann das toll werden, auch mit KB.
 
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Hallo,

natürlich ist ein größeres Format besser weil man mehr Reserven hat, aber wenn du keine sehr großen Vergrößerungen macht oder starke Ausschnittsvergrößerungen kommst du mit einem "modernen" Feinstkornfilm schon recht weit (sprich groß).

Der Vorteil beim Kleinbildformat sehe ich nicht nur bei den Kosten sondern auch darin das die Kameras recht kompakt sind und man so gut mobil Arbeiten kann. Bei Mittelformat bist du bei den Filmen etwas flexibler und kannst auch Filme nehmen die ein etwas gröberes Korn haben da die Vergrößerungen hier nicht so ins Gewicht fallen.

Es ist halt die Frage wieviel Geld du ausgeben willst und wie mobil du sein möchtest. Bei Kleinbild kannst du dir für max. 700 - 1000€ alles incl. einem Scanner und einer kompletten Duka (diese natürlich gebraucht) alles zulegen, PC und Kamera natürlich extra wobei man auch mit recht wenig Geld schon viel machen kann. Bei Mittelformat wird es bei der Duka etwas mehr, beim Scanner unter Umständen viel mehr und die Kameras und Objektive sind auch seltener und teurer.

Gruss

Patrick
 
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Meine Frage in Bezug auf das optimale Format ging in allererster Linie in Richtung Detailauflösung.
Das man mit KB bis zu einer bestimmten Ausbelichtungsgrösse/Abzüge ne Menge machen kann, war mir schon klar.
Nur was z.B reine Kopfportraits angeht, da dachte ich halt das man da deutlich mehr Details mit MF oder gar GF (das für mich fakt nicht in Frage käme) rausholen kann.



Gruss Jürgen


Ich sag' mal ja, mit Mittelformat, ist ja heutzutage nicht mehr teuer, hast du (vernünftige Lichtverhältnisse vorausgesetzt) die besseren Bilder. Da ich selbst vergrößere ist mir ein MF-Negativ immer lieber, da die Staubkörnchen und Fusseln nicht so stark vergößert werden. Insgesamt ein entspannteres arbeiten in der Dunkelkammer. Auch als Grundlage zu Scannen finde ich MF besser, da bei silberbasierten Filmen IR-basierte Kratzer und Staubentfernung nicht funktioniert.

Gruß
Stefan
 
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Meine Frage in Bezug auf das optimale Format ging in allererster Linie in Richtung Detailauflösung.
Das man mit KB bis zu einer bestimmten Ausbelichtungsgrösse/Abzüge ne Menge machen kann, war mir schon klar.
Nur was z.B reine Kopfportraits angeht, da dachte ich halt das man da deutlich mehr Details mit MF oder gar GF (das für mich fakt nicht in Frage käme) rausholen kann.

Mmh, was für Details möchtest Du denn bei Kopfportraits da so groß herausstellen? Mitesser? Poren?

Ich liebe bei Portraits das 50 1.8 bei Blenden >2.8 gerade weil es weniger sharf in dem Bereich ist. Für extreme Close-ups verwende ich gerne auch mal ein makro, bei dem ich aber regelmäßig anschließend dei messerscharfe Auflösung wieder etwas entschärfen muß - zumindest bei der Haut. Bei digital geht das wenigstens, bei analog wohl eher nicht.

Was ich nicht ganz verstehe, ist, warum Du überhaupt das analog machen möchtest, wenn es Dir um geringes Korn und Detailauflösung geht. IMHO ist das bei Digital mittlerweile besser zu bewerkstelligen.

Ich beneide schon auch die Analogfotografen bei manchen Motiven - aber da geht es eher um den analogen "Touch", der aber eben gerade aus den Unzulänglichkeiten wie Korn und nichtlineare Gradationsverläufen herrührt.

Gerade Portraits lassen sich aufgrund der "flachen" Strukturen hervorragend vergrößern - das sollte das allerkleinste Problem sein.

vg, stefan
 
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Das reicht auf jeden Fall.

Mit dem Tri-X habe ich kornlose Prints in 40x60cm gemacht. Wenn das zu klein ist nimmt den Technical Pan den gibt es jetzt von Rollei dann geht es auch auf Plakatwandgröße. Entscheident ist die Laborarbeit.

Von diesen ganzen C-41 möchtegern SW halte ich nichts. Ebenso von den Scannerkram - ich habe Jahrelang 9x12 und 6x6 Dias auf highend Trommelscannern auf 30x40 scannen lassen und der Scanneroperator hatte Ahnung (keine Praktikantentussen). Damals war ich von den Scans überzeugt. Wenn ich die Scans vergleiche mit dem was die D2x heute abliefert gewinnt eindeutig die D2x.
 
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Hallo,

die heute angebotenen KB-Filme bieten oft mehr als ausreichende Schärfe und Kornfreiheit. In den letzten Ausgaben des Magazines "fotoforum" findest Du da einiges zu.

Vorteile beim größeren Format sehe ich eigentlich viel stärker bei den Tonwerten. Ich zitiiere Karl Stechl in seinem Buch Mittelformat: "Die feine Modulation der Tonwerte läßt die glatte Oberflächenbeschaffenheit des Puppenkopfes fast fühlbar werden." Für mich wirkt Mittelformat oft fast dreidimensional. Hört sich sicher seltsam an - ist aber so!!!
Außerdem kannst Du damit weicher arbeitende höher empfindliche Filme nehmen, die halt körniger arbeiten. Was sich im Mittelformat aber noch nicht oder kaum bemerkbar macht. Siehe übrigens auch bei fotoimpex.de deren Hinweise auf die alten ADOX-Filme die angeblich eine wunderbare Grauwerttrennung, usw. hätten.

Grundsätzlich: Aber für den Einstieg würde ich auf jeden Fall erst einmal bei Kleinbild bleiben. Und, dann, nur so zum probieren, halt mal eine Mittelformat, am Besten 6x7-Kamera, ausleihen.

Gruß

Tysker
 
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von KB??? in welchem Zaubertrank bei Vollmond hast du den denn entwickelt?
Fotografenlatein ???

lg
Axel

So ungefähr ... :D

Tri-X auf 25 DIN belichten. Wichtig ist Tageslicht - bei Kunstlicht wird das Korn größer. Genug Licht sollte auch vorhanden sein ca Blende 2,8 bei 1/125 sec. Dann in D76 1:3 verdünnt 13 Minuten entwickeln. Das Wasser, mit dem der Entwickler angesetzt wird ist sehr entscheidend. Die Vergrößerung sollte auf die Gradation Spezial gemacht werden. Je härter die Gradation um so größer das Korn.
 
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