Am Rande von Olympia

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dkochina

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Hallo ans Forum,

einige Spiele des olymischen Fussballtuniers werden auch in Shanghai ausgetragen und so hat sich die Stadt auch entsprechend rausgeputzt. (Zumindest dort, wo die Besucher erwartet werde).
Seht selbst (im ersten Beitrag nur ein Foto):


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Auch die direkt am Shanghai Stadium ist alles beleuchtet und dekoriert.


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Doch nur 10 Gehminuten entfernt sieht es ganz anders aus.
Nein diese Bilder sind nicht vor ein paar Jahren in der Armenprovinz Anhui entstanden. Gestern, 2 Stunden vor der Eroeffungsfeier, an der Zhong Shan Xi Rd, also fast Downtown in Shanghai. Hier wohnen Menschen und kaempfen gegen die Zwangsumsiedlung an den Stadtrand.

Gruesse, Det


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Bilder aus einer anderen Welt, immer interessant.
Irgendwie sehe ich auch hier einen Rotstich bei den meisten Bildern. Was war das für Licht? Bild #2 sieht aus wie eine überbelichtete Nachtaufnahme.
Gruß Peter
 
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Krasse Gegensätze, schöne Bilderserie. Weiterhin viel Spass dort und für uns weitere interessante Motive.
 
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ich sehe deinen thread als ergänzung und als unmittelbaren anschluss an den
OLYMPIA BERLIN 1936 - PEKING 2008 -thread von David und mir. du bist quasi "vor ort".
klasse, DET, mach bitte weiter.
farbstiche sollten hier zuerst mal zweitrangig sein.
was hier vor dem aktuellen hintergrund zählt, ist die authenzität.

gruesse
ralf
 
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Tolle Fotos die die Gegensaetze in dem Land zeigen. Ich bin 2005 und 2006 dort gewesen und die Eindruecke waren einfach ueberwaeltigend. Auf der einen Seite die Hightechstadt mit super sauberen Einkaufsmeilen, eine Strasse weiter denkt man, man wuerde 50 Jahre in der Zeit zurueck gegangen sein.
Wuensche dir noch viel Spass in China.
 
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Gestern, 2 Stunden vor der Eroeffungsfeier, an der Zhong Shan Xi Rd, also fast Downtown in Shanghai. Hier wohnen Menschen und kaempfen gegen die Zwangsumsiedlung an den Stadtrand.

Gruesse, Det

Woher weisst du, dass sie gegen ihre Zwangsumsiedlung kaempfen? Und woher weisst du, dass sie an den Standtrand umgesiedelt werden? Die meisten Leute, die ich kenne, die dort ein Haus haben WARTEN auf den Abriss, weil ein Abriss bedeutet, dass sie eine neue Wohnung in dann neu errichteten Haeusern bekommen oder sie bekommen Geld. Die duerfen sich das sogar aussuchen.

Aber das will wahrscheinlich keiner in Deutschland hoeren.
 
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Woher weisst du, dass sie gegen ihre Zwangsumsiedlung kaempfen? Und woher weisst du, dass sie an den Standtrand umgesiedelt werden? Die meisten Leute, die ich kenne, die dort ein Haus haben WARTEN auf den Abriss, weil ein Abriss bedeutet, dass sie eine neue Wohnung in dann neu errichteten Haeusern bekommen oder sie bekommen Geld. Die duerfen sich das sogar aussuchen.

Aber das will wahrscheinlich keiner in Deutschland hoeren.


Na ich habe einfach mit ein paar Leuten dort gesprochen.

Mich wuerde in diesem Zusammenhang schon interessieren seit wann Du in Shanghai lebst? Ich bin Ende 1996 nach China gezogen und habe gut 10 Jahre die Entwicklung des Immobilien-Marktes in Shanghai miterlebt. Selbst auch mehrere Wohnungen gekauft und verkauft.

Nur einige 100 Meter entfernt von dem von mir fotografierten Gebiet, liegt ein bewachtes Areal, dort kann man nicht mehr fotografieren. Es wird schon neu gebaut und zwischen Schutt und Bauaktivitaet stehen vereinzelt noch ein paar bewohnte Haeuser. Die Bewohner konnten sich wohl nicht zwischen der angebotenen Wohnung, oder der grosszuegig bemessenen Abfindung entscheiden.

Die Abfindungen reichen nicht aus, um sich in aehnlicher Lage wieder anzusiedeln, also bleibt nur der Stadtrand zumindest hinter dem Outer City Ring. Der neugeschaffene Wohnraum liegt auch am Stadtrand.

Ja Shanghai ist schon ziemlich sozial, waehrend in Deutschland ein qm Eigentum etwa ein Durchschnittsmonatsnetto kostet, braucht der Durchschnittsshanghaier (nur in Shanghai registrierte Menschen, nicht die rund 3 Mio. ohne Hukou) etwa 5 Monatsgehaelter zum Kauf eines qm-Wohnraums.

Gruesse, Det
 
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...du bist quasi "vor ort".
klasse, DET, mach bitte weiter.
farbstiche sollten hier zuerst mal zweitrangig sein.
was hier vor dem aktuellen hintergrund zählt, ist die authenzität. ...

So sehe ich das auch und ich finde es toll, dass wir so zu sagen "einen Mann vor Ort" haben mit Aktualität pur ...

und mit einem Besserwisser, dem auffällt, dass ein Banner unglücklich beschnitten ist (da fällt selbst Hugo nichts mehr ein!) ...
 
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Na ich habe einfach mit ein paar Leuten dort gesprochen.

Mich wuerde in diesem Zusammenhang schon interessieren seit wann Du in Shanghai lebst? Ich bin Ende 1996 nach China gezogen und habe gut 10 Jahre die Entwicklung des Immobilien-Marktes in Shanghai miterlebt. Selbst auch mehrere Wohnungen gekauft und verkauft.

Nur einige 100 Meter entfernt von dem von mir fotografierten Gebiet, liegt ein bewachtes Areal, dort kann man nicht mehr fotografieren. Es wird schon neu gebaut und zwischen Schutt und Bauaktivitaet stehen vereinzelt noch ein paar bewohnte Haeuser. Die Bewohner konnten sich wohl nicht zwischen der angebotenen Wohnung, oder der grosszuegig bemessenen Abfindung entscheiden.

Die Abfindungen reichen nicht aus, um sich in aehnlicher Lage wieder anzusiedeln, also bleibt nur der Stadtrand zumindest hinter dem Outer City Ring. Der neugeschaffene Wohnraum liegt auch am Stadtrand.

Ja Shanghai ist schon ziemlich sozial, waehrend in Deutschland ein qm Eigentum etwa ein Durchschnittsmonatsnetto kostet, braucht der Durchschnittsshanghaier (nur in Shanghai registrierte Menschen, nicht die rund 3 Mio. ohne Hukou) etwa 5 Monatsgehaelter zum Kauf eines qm-Wohnraums.

Gruesse, Det
Sprichst du Chinesich oder wie hast du dich mit denen unterhalten? Auf deine vielen Jahre komme ich nicht, dazu fehlen noch einige. Ich spreche nur von meinen Erfahrungen und die Leute, dich ich kenne warten jedenfalls auf den Abriss bzw. waren froh, dass es so gekommen ist.

Das man als Ausgleich fuer eine solche Bruchbude (sry fuer den Ausdruck, was besseres ist mir nicht einfallen) nun nicht Towntown was bekommt sollte klar sein. Rein wertmaeissig sind die Leute weit besser gestellt als vorher, dass man nicht alles in Geld bemessen kann ist mir klar.

Der Punkt ist jedoch, wie sollte man es besser machen?

Deine Aussage kann leicht so verstanden werden, dass die Leute allesamt gegen ihren Willen in Ghettos am Stadtrand umgesiedelt werden und dem ist nicht so. Ich moechte dir auf keinen Fall unterstellen, dass dies von dir gewollt ist. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass Deutsche alles in Verbindung mit China alles gerne in diesem totalitaeten Licht sehen.

Das hier nicht alles Friedefreude Eierkuchen ist klar, aber es ist hallt lange nicht so, wie man aus Deutschland heraus kennt.

Loehne sind in China nicht viel weniger unsozial wie in Deutschland, wobei man in China sich im Moment grade in richtige Richtung bewegt.

Und rein aus Neugier, was machst du in China? Vielleicht kennt man sich ja ohne es zu wissen? ;)
 
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Das hier nicht alles Friedefreude Eierkuchen ist klar, aber es ist hallt lange nicht so, wie man aus Deutschland heraus kennt.

Das klingt jetzt ja schon etwas abgeschwaechter.

Ja ich spreche auch Chinesisch (bin aber kein Sinologe). Meine Frau ist in Shanghai geboren und vor vielen Jahren nach Hong Kong emmigriert. Ich denke ich bin ganz gut ueber China und Shanghai informiert.

Die von Dir angesprochen Lohnentwicklung fuehrt gerade zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und steigender Arbeitslosigkeit in China. Textil wandert z.B. verstaerkt nach Bangladesch und Pakistan ab. Das Anfang des Jahres verabschiedete Arbeitsschutzgesetz hat nur in Shenzhen und Dongguan zur Schliessung von rund 10.000 Taiwanesischen Betrieben gefuehrt. Die fackeln nicht lange, wenn der Preis nicht mehr stimmt.

Warte mal auf den naechsten Infaltionsschub nach Olympia und vor allem auf die Boersenentwicklung (Shanghai A,B) bis Ende 2008. Hu Jintao versucht jetzt noch so friedlich wie moeglich Olympia ueber die Buehne zu bekommen, danach wirds duester. Daher auch die fast panische Angst vor Aufstaenden und Demonstrationen im Land.

2008 wird ein echtes Wendejahr fuer China, nach fast 20 Jahren Aufschwung. Die Exporte brechen ein Importausgaben (Rohstoffe und SoftComodities) steigen. Die drei Erfolgsfaktoren des chin. Aufschwungs verlieren ihre Wirkung: Billigstloehne, intensive Umweltnutzung/zerstoerung und unterbewerteter RMB/ungesicherte staatliche Kredite.

China wollte eigentlich dieses Jahr Deutschland als Exportweltmeister abloesen, daraus wird wohl nichts.

(Wir koennen ja mal Kontakt via Skype aufnehmen.)

Gruesse, Det
 
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Da muss man nun wieder gegenhalten, dass schon viele der Abschwung heraufbeschwoert haben und das ist bis jetzt nicht eingetroffen. Und ein Wirtschaftswachstum von unter 10% wuerde China erstmal guttun.

Das mit den Loehnen ist klar, aber war das nicht bis jetzt bei allen Aufsteigern der letzten 50 Jahre so? Japan, Suedkorea, usw. Ist ja nun nicht so, dass es einfach nur hoehre Loehne gibt. Die Infrastruktur wird besser (nun, aktuell kann sie nicht mit dem Wirtschaftswachstum mithalten), die Ausbildung, es wird mehr Forschung betrieben und China als Absatzmarkt wird auch interessanter.

Meine persoenliche Erfahrung ist bis jetzt, dass man China einfach nur verdammt schwer einschaetzen kann. Aus diesem Grund halte ich mich auch mit Prognosen prinzipiell zurueck.

Deine Grundgedanken moechte ich dabei ohne Gegenspruch zustimmen, es wird nicht einfach fuer alle Beteiligten. Zum Beispiel fand ich persoenlich die Reaktionen hier zum Fakellauf teilweise sehr beaengstigend. Stimmungen koennen hier schnell schwanken und auch in Extreme ausarten.
 
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Stimmungen koennen hier schnell schwanken und auch in Extreme ausarten.

Das ist auch im Kaukasus und dem Rest der Welt so.
Um den Bogen wieder zurück zur Olympiade, dem olympischen Gedanken und Idealen zu spannen.

Ein kranke Welt ist das in der wir leben.
 
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Weitere Bilder und diese sind auch nur aus Shanghai. Fotografisch natuerlich nicht die Besten.

Die "Impossible is nothing" Werbung von Addidas, koennte man durchaus mehrdeutig auffassen.
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Werbung fuer Olympia, oder was?
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ohne Titel
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London 2012
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