Altes Ai-s Objektiv mit schwergängigem Focus in den Backofen zum Lösen?

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Klausentreiben

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Hallo ich habe ein
älteres Ai-s Objektiv mit schwergängigem Focus erstanden. Das Fokusrad war frisch von der Post, bei ca 10 Außentemperatur nur sehr schwer gängig zu bekommen, bei Zimmertemperatur läuft es stramm, aber ohne Reibgeräusche. Was noch nicht befriedigend ist.

Ich habe wohl irgendwo gelesen, dass die Erwärmung im Backofen bei moderaten Temperaturen, dem wohl verharzten Fett die Zähflüssigkeit nimmt.
Wer hat Erfahrung damit und kann mir seine Vorgehensweise und Erfahrung berichten?

Ich habe Angst, dass sich bei diesem Vorgang Fett auf die Blende oder die Linsen fließen kann. Beides währe fatal. Ist das unbegründet?

Was würde alternativ eine Wartung kosten, oder bringt man das mit Geschick selbst hin.

Ps: Es handelt sich dabei um ein nikkor ais 2,8/105mm Micro, das ich gerne behalten will.
 
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Ich denke auch so. Wenn Bestandteile des Schmiermittels über die Jahre verdampft sind, hilft ein Erwärmen nur kurzfristig zur Verflüssigung. Ein unkontrolliertes "kriechen" in die Blendenmechanik ist sicher auch möglich. Hinzu kommt, dass vermutlich der Gummi am Fokussierring Schaden nehmen wird. Ich würds lassen :oops:.

Ohne Zerlegen, Reinigen und neu schmieren wird das nichts.
 
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auf alle Fälle würde ich eine Bachpapier drunter legen damit der Ofen sauber bleibt :cool: :fahne:

nein, im ernst, ab damit zu Michael @Beuteltier. der wird es richten können.
 
häuschen
häuschen kommentierte
Meinem 105/1.8 auch nicht, aber mit der ordentlichen Rohrzange kann ich damit noch knipsen gehen ;)
 
Beuteltier
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Beuteltier
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Auch das kann passieren, z.B. wenn das Fokusgewinde nicht nur verklebt sondern durch einen Sturz auch gestaucht ist.
 
häuschen
häuschen kommentierte
So war es bei Meinem :) War auch keine Kritik an Deiner Arbeit.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Sollte ja auch kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung sein.
 
3 Kommentare
häuschen
häuschen kommentierte
Was hier natürlich Niemandem hilft ;)
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
häuschen
häuschen kommentierte


So bleibt es Euer gemeinsames Geheimnis und wir Anderen werden unsere Öfen anwerfen müssen.
 
Ps: Es handelt sich dabei um ein nikkor ais 2,8/105mm Micro, das ich gerne behalten will.
KORREKTUR: Ich hatte dir schon im Digicamclub-Forum, wo du die Lichtstärke nicht angegeben hattest, geantwortet:
Beim 105er MICRO Nikkor (f/2.8 oder f/4?) wird wie beim 55/2.8 MICRO Nikkor das Fett im innersten Fokusgewinde oft fest.
Durch eine Stunde Erwärmung im Backofen bei 50°C Umluft (senkrecht auf stellen, damit das Öl aus dem Fett nicht auf die Blendenlamellen läuft!) wird das zwar "flüssiger", meistens nach Abkühlung aber wieder fest.
Daher sollte man das noch heiße Objektiv (mit Handschuhen!) viele male durchfokussieren, bevor es abgekühlt ist.
Falls die Blende trotz des senkrechten Aufstellens verölt wurde (oder schon bei Anlieferung verölt war), muss man diese noch reinigen, dazu muss das Objektiv nur teilweise zerlegt werden.
Beim 105/2.8 MICRO Nikkor ist das Zerlegen der Fokussierung erheblich schwieriger als beim 105/4 MICRO Nikkor oder beim 55/2.8 MICRO Nikkor.
Wenn alles nichts helfen sollte, ist eine Reparatur unumgänglich, da bei großer Gewaltanwendung beim Fokussieren die inneren Elemente verbogen werden und das Objektiv danach u.U. nur noch Schrottwert hat.
 
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Ich würde es nicht in den Backofen legen, wenn Du nicht eine Totalrevision machen möchtest. Been there, done that! ;)

Das Fett kann mitunter so flüssig werden, dass es überall in läuft, auch auf die Lamellen der Blende und dann kannst Du es nur noch komplett zerlegen.

Die einizige mir bekannte und dauerhaft wirksame Methode ist: Zerlegen, entfetten und mit einem hochwertigen temperaturstabilen Silikonfett neu abschmieren. Die Silikonfette/-öle behalten ihre Viskosität in einem seeeehr weiten Temperaturbereich. Das funktioniert dann in der Antarktis annähernd genauso geschmeidig, wie in der Savanne Afrikas am Mittag.

Solche Hightech-Schmierstoffe gab es natürlich vor 40 Jahren in der Form nicht oder waren schlicht viel zu teuer. Mineralisches Fett wird immer zum verharzen neigen. Moderne Silikonfette haben das Problem nicht.

Sven
 
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Moin.
Das Beuteltier hat da schon eine gute Antwort gegeben - auch wenn sich das viele hier offensichlich (mangels Erfahrung) nicht vorstellen können ...
Also Blende nach oben, auf "lang" ausdrehen, erwärmen und nach einger Zeit gängig drehen.
Js das geht nur, wenn das Fett ungleichmässig im Helicoid verteiilt ist.
Andere Ursachen werden dadurch nicht behoben.
Auf der anderen Seite kostet so ein Versucj nix - zum Zerlegen und neufetten kann man es danach immer noch geben.

Mein Z Pancolar geht nach so einer prozedur wieder super. Andere Altgläser eben auch mal nicht ....

Viel Erfolg !
 
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@ bambusbär. Mit Blende auf lang ausdrehen meinst du, kleinste Blende zb 32.
 
1 Kommentar
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Es ist leider völlig egal, wie die Blende eingestellt ist, da das Öl am Rand der Irisblende einsickert, wenn es "unterwegs" ist.
Ich hatte schon Objektive da, deren geschlossene Blendenlamellen völlig ölfrei waren, deren Blende sich aber nicht mehr öffnen ließ, weil die Irisblende am Rand völlig verklebt war.
Ich hatte schon Objektive da, deren völlig geöffnete Blende sich nicht mehr schließen ließ, weil die Irisblende am Rand völlig verklebt war.
 
Hi

ich meinte nicht Blende, sondern Tubus ( Entfernung / Fokus ) auf lang ausdrehen.
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das ist zwar durchaus sinnvoll, lässt sich aber bei sehr schwergängigen Fokussiertuben oft nicht machen - dann hilft nur, das Objektiv so wie es ist senkrecht in den Ofen zu stellen.
Ich verwende in solchen Fällen allerdings eine andere Methode: Alle Linsensätze entfernen und dann mit einer Heißluftdusche in den leeren Tubus hinein blasen.
Bei manchen Objektiven wie z.B. dem 55/2.8 und dem 105/2.8 MICRO-Nikkor geht das aber leider nicht, weil man den inneren Linsensatz nicht heraus bekommt, ohne das Ganze zu zerlegen.
 
Danke für die Tipps. Wuxi ich habe den Kauf rückgängig gemacht. Hätte ich vorher nichts investiert wäre die Backofen Methode sicher eine erste Option gewesen. Letztlich habe ich erste Versuche auf dem Heizkörper gestartet was zwei Effekte hatte.
- der Focus lief nun leichter, aber immer noch mit Widerstand. Nun konnte man mehr die Übergänge im Helicoid spüren.
- bei Zimmertemperatur wieder etwas schwerer, wie beschrieben ist es nicht nachhaltig. Und man konnte mineralisches Fett riechen. Die Blenden blieben Gottseidank noch sauber.

Wie Beuteltier beschrieb, bin ich vermehrt auf das Phänomen festsitzender Focus in den Angeboten bei den Micro Objektiven gestoßen.
@Beuteltier Ab wann wurden die Ai-s Objektive mit besserem Schmiermittel gebaut. Kann man ab einem gewissen Baujahr davor sicher sein?
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Ich hatte schon uralte, ziemlich alte und auch welche, die laut Seriennummer aus der letzten Charge stammten, bevor deren Fertigung eingestellt wurde, MICRO-Nikkore 55/2.8 hier.
Da war praktisch immer das Fett im vordersten Fokussiertubus fest geworden, obwohl das in den hinteren zwei Fokussiergewinden bei vielen schon mal durch ein "besseres" ersetzt worden war.
Bei den nicht so wie dieses MICRO konstruierten Nikkoren, die nur zwei Fokussiergewinde haben und nicht drei, hatte ich bis heute noch keinen so festgefressenen Fokus, dass man ihn nur durch völliges Zerlegen wieder gängig hätte machen können.
 
Klausentreiben
Klausentreiben kommentierte
Gut zu wissen.
Ps:Der Verkäufer hat einen KV über 175 Euro von Nikon erhalten. Da muss man das Objektiv schon in einwandfreiem Zustand und für unter 100 bekommen.
 
Auch mein 2,8/55 Micro hat das Problem. Kennt ihr jemanden der es kostengünstig und gut repariert bzw. neu fettet? Danke
 
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Bevor ich das Objektiv ins Backrohr stelle würde ich es Beuteltier schicken, reparieren lassen und ohne zu Zögern mit Dank die Rechnung begleichen.
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das Backrohr ist gerade bei der vorderen Fokussierschnecke (das 55/2.8 AI hat drei!) absolut kontraindiziert...
 
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