AF-Ungenauigkeit, ein Problem der Linse

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David_USA

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Nach all den Diskussionen über das leidige Thema der AF Genauigkeit habe ich mal meine Objektive durchgetestet. Auch deshalb weil ich doch einige unscharfe Bilder mit dem 18-70 bekam.

Das Ergenis ist etwas ernüchternd.

AF-S 18-70: deutlich zu weit hinten
AF 24-120: sichtbar hinten
AF 85/1.8: ein kleines Stück zu weit hinten
AF-S 300/2.8 perfekt, genau in der Mitte

Mit allen Objektiven habe ich mehrere Fotos die jeweils neu focusiert wurden gemacht. Die Ergebnisse waren sehr konstant. Es ist also keine Streuung der Ungenauigkeit, sondern falsche Justierung in eine Richtung. Das die Kamera (eine D70) nicht falsch eingestellt ist schließe ich daraus das sie mit dem 300/2.8 (von dem man erwarten kann das es am genauesten gefertigt und justiert wird) exakt focusiert.

Hier die Testfotos:
http://www.pbase.com/david_hofmann/focus-tests

Es ist schon auffällig das alle Linsen (bis auf das 300er) nach hinten focusieren. Das trifft auch auf die Tests zu die ich im Netz gefunden habe. Alle gehen zu weit nach hinten. Ich kann nicht glauben das dies Zufall ist.
 
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Der Einfluß von Kunstlicht sollte wirklich vernachlässigbar sein. Allerdings fällt mir auf, daß der AF bei wenig Licht etwas weniger genau arbeitet. Auch die Einschränkungen im Handbuch (Reichweite des AF-Hilfslichts, objektivspezifische Einschränkungen bei AF und Hilfslicht) sind ernst gemeint. Ich würde bei solchen Tests einfach für hinreichend Licht sorgen. Wenn das Licht reicht, um aus der Hand zu fotografieren dann sollte auch der AF genau sein.

Aber wie auch immer, genau die Probleme von David hatte ich bis letzte Woche auch. Da die Kamera vom Nikon-Service schon zweimal kalibriert worden war, war ich schon kurz davor auf ein anderes System umzusteigen. Dann ein letzter Versuch direkt bei Nikon ... und jetzt fokussiert das Ding richtig!

Grüße
Andreas
 
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Re: RE: AF-Ungenauigkeit, ein Problem der Linse

Nobody";p="8090 schrieb:
kollegen des canon forums waren anderer meinung. abhaengig von der farbtemperatur ergaben sich teils merkliche unterschiede, aber testen kostet bekanntlich nichts

Solche Objektive hatte ich auch mal. Aber nicht von Nikon.

Im Ernst: Achromatische Korrektur darf man doch schon seit 60 Jahren voraussetzen, oder nicht?

Grüße
Andreas
 
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@Dirk-H

Einen Verbesserungsvorschlag hätte ich allerdings noch: Ich stelle immer auf die 0-Linie des Testcharts bündig mit der Linie einen kleinen Karton mit einer unregelmäßig strukturierten Vorderseite. Die Fläche im AF-Meßfeld sollte parallel zur Chipebene sein. Man fokussiert sonst auf eine schiefe Ebene, und das könnte allein durch die Papierstruktur einen Meßfehler produzieren.

Wenn die Bilder beim geänderten Testaufbau immer noch so aussehen, dann ab zum Service. Ich habe mich wochenlang mit solchen Tests herumgeärgert weil ich das Problem einfach nicht wahrhaben wollte. Mach nicht denselben Fehler.

Es ist übrigens typisch, daß dieser Fehler sich bei verschiedenen Objektiven unterschiedlich stark (und manchmal auch überhaupt nicht) zeigt.

Grüße
Andreas
 
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Hallo Dirk,

krass wie extrem das 85er bei Dir daneben liegt. Beim 18-70 faellt es mir schwer was zu sehen. Der Abstand von Kamera zum Blatt ist etwas weit, so dass der Unschaerfeeffekt nicht so deutlich ist.
Tendenziell scheint Deine Kamera aber nach vorne zu focusieren.

Waren alle Objektive auf offener Blende?
 
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Re: RE: AF-Ungenauigkeit, ein Problem der Linse

AndreasH";p="8092 schrieb:
Im Ernst: Achromatische Korrektur darf man doch schon seit 60 Jahren voraussetzen, oder nicht?

eher nicht. kommt erschwerend hinzu, dass viele af-systeme unglaublich sensibel fuer infrarot sind, aber das gro aller optiken abweichenden ir-fokuspunkt besitzt
 
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Re: RE: AF-Ungenauigkeit, ein Problem der Linse

Nobody";p="8103 schrieb:
eher nicht. kommt erschwerend hinzu, dass viele af-systeme unglaublich sensibel fuer infrarot sind, aber das gro aller optiken abweichenden ir-fokuspunkt besitzt

Also die ganze Testreihe auch nochmal bei unterschiedlichen Beleuchtungen durchführen. Naja, ist ja bald die Zeit "zwischen den Jahren" - da werden dann Linienmuster mein Hauptmotiv ;-)

Gruss - Martin
 
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AndreasH";p="8100 schrieb:
Man fokussiert sonst auf eine schiefe Ebene, und das könnte allein durch die Papierstruktur einen Meßfehler produzieren.
Du hast schon recht. Der Meßfehler dürfte allerdings maximal im Bereich des AF-Feldes liegen, also ca. +/- 2cm. Und überhaupt: Wenn der AF nicht mal auf solch eine simple Linie scharfstellen kann, auch wenn sie schief liegt...
 
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Re: RE: AF-Ungenauigkeit, ein Problem der Linse

Nobody";p="8103 schrieb:
[kommt erschwerend hinzu, dass viele af-systeme unglaublich sensibel fuer infrarot sind, aber das gro aller optiken abweichenden ir-fokuspunkt besitzt

Das würde den Fehler in meinen Bildern natürlich sofort erklären, da Baustrahler nun wirklich "heißes" Licht sind und viel IR senden. Ich habe ernsthafte Fokusprobleme bisher auch nur bei meinen "Studio" Aufnahmen gehabt. Allerdings waren meine Außenaufnahmen auch keine kritischen Portraits...

Ich werde den Test nochmal bei Tageslicht wiederholen, wenn ich tagsüber Zeit habe und die Sonne mal mitspielt.

Wenn das Ergebnis da genauso ist: Ab zum Service.
 
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Hallo Dirk,

spar Dir die Arbeit, das macht keinen Unterschied. AF Sensoren haben IR-filter drauf. Frueher war das AF Hilfslicht rot und gleichzeitig wurde vom AF Sensor der IR-Filter weggezogen (konnte man bei der F4 richtig hoeren) wenn das Hilfslicht anging. Mit den vielen Sensoren ist das technich zu aufwendig und siehe da, die AF Hilfslichter (bei der D70) sind auch nicht mehr Rot, sondern ein "gewoehnliche" Gluehbirne. Wenn Nikon eine Kunstlichtlampe als AF Hilfslicht einsetzt kanns Du Dir sicher sein das der AF damit auch richtig arbeiten kann.

Nur kurz zur Erklaerung: der Begriff "Kunstlicht" bedeutet nicht irgend eine kuenstliche Lichtquelle, sondern eine Wolfram Gluehlampe mit einer Farbtemperatur von ca 3200 Kelvin. Gluehlicht hat uebrigens ein perfekt durchgehendes Farbspektrum, ledigleich der Blauanteil ist schwaecher. Deine Baulampe ist ist eine sehr gute Kunstlichtquelle.
Tageslicht von der Sonne unterscheidet sich davon nur in der Farbtemperatur und hat ein gleichmaessigeres Farbspektrum (sprich alle Farben sind halbwegs gleich stark vertreten). Kunstlicht hat keinen hoeheren IR- oder Rotanteil, es hat weniger Blau- und Violettanteil.

Du wirst keinen Unterschied beim back/front-focus Problem feststellen ob Du nun bei Kunstlicht oder bei Sonne testest. Wie gesagt, Nikon verwendet als AF Hilfslicht eine Gluehlampe die Kunstlicht aussendet.

Wie auch immer, zurueck zum eigenbtlichen back/front-focus Problem: Wie ich geschrieben habe, das Ergebnis ist das gleiche egal ob ich den AF benutze oder per Hand scharf stelle. Das bedeutet ganz eindeutig das es kein AF selbst ueberhaupt nicht das Problem ist. Auf der Mattscheibe sieht das Bild auch scharf aus. Es ist eine falsche Justage.
 
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seltsam, seltsam. stellen doch f80, d100, s2 etc trotz installiertem irfilter problemlos scharf - und mit uv-filter auch
 
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Am 2. Weihnachtsfeiertag ist Vollmond.
Wenn das Wetter mitspielt, werde ich die D100 eine Stunde lang mit offenem Bajonett ins Mondlicht legen - das sollte reichen - hilft ja auch bei Warzen ;-)

Gruss - Martin
 
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Ein kurzes update zu meinem Problem.

habe heute mal eine D100 ausgeliehen und mit der mal den Focustest gemacht. Die Kamera scheint im Vergleich zu meiner D70 "weiter nach vorne" eingestellt zu sein. Mit anderen Worten, bei alle Objektiven sind die Fokuspunkte weiter vorne was bedeutet die sie liegen jetzt richtig, bzw ein Stück zu weit vorne. Das einzige Objektive was mit der D70 korrekt war ist mit der D100 nun deutlich zu weit vorne.

Falsche Justage ist also schon ein problem der Kamera, aber scheinbar ist es auch möglich das ein Objektiv falsch justiert ist. Wie das sein kann ist mir ein Rätsel. Das wird noch bestätigt dadurch das ich mit der D100 noch ein weiteres 85/1.8 bekommen habe. Interessanterweise liegt das eine genau in der Mitte, das andere ewas zu weit vorne.

Wer dafür eine erklärung hat, ich bin ganz Ohr!
 
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in dpreview gibt es tief unten einen bericht, wonach laut fuji uk hoehere blendenoeffnungen zu mehr oder weniger sichtbaren problemen fuehren koennen, da digiseitiges anforderungsprofil (zulaessiger zerstreuungskreis usw) sowie verwendete kleinbild-af-messbasis nur noch bedingt konform seien. Ungeachtet dessen sind optische zentrierungs-/justierungsfehler ein weiteres uebel in dieser pikanten angelegenheit
 
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Hallo David,

mögliche Objektivursachen für AF-Probleme (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Fokusverschiebung beim Abblenden
Manche Objektive verschieben beim Abblenden den Fokus erkennbar nach vorn oder hinten. Manchmal tritt das auch nur in bestimmten Entfernungsbereichen (Nahbereich) auf. Der AF der D70 nimmt zwei Strahlengänge für die Messung, die einem leicht abgeblendeten Objektiv entsprechen. Mein AF-Nikkor 2,8/80-200 ist im Nahbereich bei offener Blende falsch fokussiert, abgeblendet aber richtig.

Dezentrierung
Wenn - stark vereinfacht - die rechte und linke Objektivhälfte durch Dezentrierung nicht gleich fokussieren dann kann auch der AF kein richtiges Ergebnis liefern weil er ja zwei Strahlengänge aus beiden bereichen abzweigt.

Mechanischer Verschleiß
Wenn die Übertragungselemente für die Fokussierung zu viel Spiel haben, dann stimmen die für einen bestimmten Fokussiervorgang errechneten Verstellwege nicht mehr. Es kann passieren daß der AF dann den korrekten Fokus nie erreicht.

Schnittstellenprobleme
Bei Objektiven von Fremdherstellern kann es sein, daß sowohl die Mechanik als auch die Elektronik nicht 100% dem Nikon-Standard entsprechen. Da der wohl nicht veröffentlicht ist muß er wohl durch aufwendiges Reengineering vom Fremdhersteller erarbeitet werden, und da sind Fehler durchaus möglich.

Wie gesagt, die Liste ließe sich sicherlich noch verlängern.

Grüße
Andreas
 
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AndreasH";p="8803 schrieb:
Mein AF-Nikkor 2,8/80-200 ist im Nahbereich bei offener Blende falsch fokussiert, abgeblendet aber richtig.

Öhhm...

... die Kamera misst doch aber grundsätzlich bei Offenblende !?
Die Abblendung bringt natürlich auch mehr Schärfentiefe - wird es evtl. nur dadurch "richtiger"?

Gruss - Martin
 
Kommentar
MartinF";p="8804 schrieb:
AndreasH";p="8803 schrieb:
Mein AF-Nikkor 2,8/80-200 ist im Nahbereich bei offener Blende falsch fokussiert, abgeblendet aber richtig.

Öhhm...

... die Kamera misst doch aber grundsätzlich bei Offenblende !?
Die Abblendung bringt natürlich auch mehr Schärfentiefe - wird es evtl. nur dadurch "richtiger"?

Gruss - Martin

fokusverschiebung beim abblenden schaut irgendwie nach sphaerischer aberration aus
 
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