Adobe RGB und sRGB Farbräume

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

fotofelix

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Wie ich erfahren habe ist es zum Ausdrucken der Bilder besser den RGB Farbraum zu verwenden. ?Da dieser mehr Farbkanäle bietet?
Ist es möglich ein JPG-Bild von sRGB in RGB zu wandeln? - Bzw. wo lässt sich der Farbraum auf der Kamera einstellen/wählen?

Danke im Vorhinein
Felix:hallo:
 
Anzeigen
"Den" RBG-Farbraum gibt es nicht. Ich hab da mal eine meiner Meinung nach recht interessante Beschreibung gefunden:

http://www.medienfrech.de/randgebiete/archiv/R2-2005.pdf

Kameramäßig kommen wir wieder mal auf den Punkt, dass Raw das sinnvollste Format ist, in der EBV wird dann ggf. auf das benötigte Ausgabeformat gewandelt bzw. das Farbmanagement bestimmt die Ausgabe auf dem Drucker.

@all: Wenn ich Käse geschrieben habe, bitte korrigieren!
 
Kommentar
Wie ich erfahren habe ist es zum Ausdrucken der Bilder besser den RGB Farbraum zu verwenden. ?Da dieser mehr Farbkanäle bietet?
Ist es möglich ein JPG-Bild von sRGB in RGB zu wandeln? - Bzw. wo lässt sich der Farbraum auf der Kamera einstellen/wählen?

Danke im Vorhinein
Felix:hallo:

Hallo Felix,

dazu steht in der aktuellen CoFo (? - bin gerade nicht sicher) ein interessanter Beitrag. Adobe-RGB macht grundsätzlich schon Sinn, weil ein gleichmäßigerer Verlauf möglich ist. Basis kann dabei aber nur RAW oder TIF als Ausgangsformat sein, da nach meinem Kenntnisstand schon alleine die geringere Farbtiefe von JPEG eine Reduktion darstellt (8.bit JPEG vs. 12 oder 14-bit RAW). In dem Vergleich wurde für Fotografen übrigens das ProPhoto-RGB (o.ä.) empfohlen - habe den Text nicht dabei.

Ist sicherlich verkürzt dargestellt und ich hoffe, dass hier noch weitere Spezies die richtigen Ergänzungen liefern können.

Helmut
 
Kommentar
Ganz einfach:

sRGB eignet sich besser wenn die Bilder weiterhin in RGB bleiben. Adobe hat seit 86 diesen Standart eingeführt und Windos + Mac haben es übernommen und berücksichtigen es bei der Ausgabe/Wiedergabe. sRGB I ist etwas wärmer (Richtung rot), der IIIer sRGB Farbraum ist hingegen etwas grün-bläulich und somit kühler.

Wer später die Bilder am Rechner in CMYK zwecks Druck umwandelt, erlebt je nach gewählten Umwandlungs-Profil im Bildbearbeitungsprogramm eine böse Überraschung. Adobe hat sich dazu Gedanken gemacht und einen AdobeRGB-Profil mit eingespeist. Dieser Profil zeigt schon bei der Wiedergabe am Monitor Schwächen bzgl. Farbtreue und Kontrast gegenüber dem sRGB auf. Die Farben des AdobeRGB-Farbraums wurde nämlich für die substraktive Farbmischung optimiert (CMYK). Der Vorteil: bei der Umwandlung zu CMYK gehen kaum Farben verloren.

Also: Farbraum immer vorher selbständig bestimmen, je nach Situation. Z.B.: sRGB III wenn man einen roten Sonnenuntergang neutraler halten möchte. Verstärken tut man diesen Effekt mit sRGB I.

Auf Nummer sicher geht man allerdings mit NEF (RAW) ... da kann man den Farbraum sogar nachträglich ändern!


Hoffe geholfen zu haben.
 
Kommentar
Hallo Felix,

Ich vermute, du willst wissen, was du an der Kamera einstellen sollst, damit du die besten Ergebnisse bekommst, wenn du die Fotos anschliessend zum Ausdrucken bzw Ausbelichten zu einem Fotodienst gibst, oder wenn du sie selber am Tintenstrahldrucker auf Fotopapier ausdruckst?

Wenn das deine Frage ist, hier mal eine praxisorientierte Antwort:

An der Kamera kannst du Adobe RGB oder sRGB einstellen. Der Adobe RGB-Farbraum ist grösser (kann mehr und differenzierter Farben darstellen) als sRGB. Das ist für die Bedingungen, unter denen die meisten Fotoamateure arbeiten, aber nur ein scheinbarer Vorteil.

Die allermeisten Fotodienste und Consumer Fotodrucker für zuhause können nämlich kaum mehr als sRGB ausgeben, wenn überhaupt. Die meisten bezahlbaren Monitore übrigens auch nicht (dh, du siehst den Vorteil von RGB am Bildschrim womöglich gar nicht).

Die Farbinformationen, die dein heimischer Drucker oder der Fotodienst bekommen, müssen also in die jeweils darstellbaren Farben des verwendeten Geräts (Gamut) umgerechnet werden. Dabei kann es mit Adobe RGB zu grossen Überraschungen kommen, leider keine positiven. Wenn du sRGB wählst, bist du auf der sicheren Seite, und du bekommst in etwa das (ein guter Fotodienst voraussgesetzt), was du zuhause am Rechner gesehen hast. Es sei denn, du weisst ganz genau, was du tust. Deiner Frage entnehme ich aber, dass du dir da noch nicht so sicher bist.

Wenn du du in RAW fotografierst, hältst du dir aber alle Optionen auch für später offen.

Ansonsten ist Farbmanagement ein sehr weites und komplexes Feld, aber das kriegen wir später ;) Du kannst ja mal anfangen, dich im entsprenchenden Unterforum einzulesen. Ein erster Schritt wäre mE die Kalibrierung deines Monitors.
 
Kommentar
Rextav, du musst zwischen "Druck" (= ausbelichten, bzw selber ausdrucken) und Druck unterscheiden. Felix wird mit allergrösster Wahrscheinlichkiet seine Bilder nicht in eine Druckerei geben, sondern nur zum Fotodienst. Nur im ersten Fall wäre ein Umwandlung nach CMYK relevant.
 
Kommentar
... dann beschreiben Oliver Kürten und Jörg Walther (Verfasser des Profihandbuchs zur Nikon D200 von Data Becker) falsche Tatsachen?

"Falsche Tatsachen" gibt es nicht. Davon abgesehen ist das DataBecker Buch zur D200 voll von sachlichen Fehlern - nicht nur zum Thema Farbmanagement.
Statt dessen empfehle ich zum Einstieg die Lektüre, die Oliver bereits vorgeschlagen hat - sehr lohnenswert, sich da durchzukämpfen. Hilfreich für ein gewisses Grundlagenverständnis (mit weiterführenden Links) ist auch die Darstellung auf NikonPoint (hier).

Nichts für ungut; meine Verbalattake entsprang einem kurzen Moment großer Müdigkeit, die mich mittlerweile bei diesem Thema beschleicht. :)
 
Kommentar
Hi Johannes,

ich weiss, Farbmanagement ist ein komplexes Thema und eigentlich sollte ich mir das Buch (Daniel Graefens "Farbmanagement"), das hier gerade vor mir liegt, erstmal durchlesen, bevor ich Fragen stelle:)... Dennoch, speichert ein RAW/NEF das Bild mit den gleichen Farbinformationen ab, egal ob ich sRGB oder AdobeRGB ausgewählt hab? Ich dachte mir nur, ich wäre auf der sicheren Seite, wenn ich AdobeRGB eingestellt hab (auch wenn ich damit zurzeit nicht viel anfangen kann), was die Zukunft angeht. Ansonsten konvertiert mein CNX die RAWs in sRGB JPGs, weil wie gesagt es kaum Belichtungsanlagen oder Drucker gibt, die mit dem Adobe Profil umgehen können (ich meine, fotocommunity.de kann es z.B.)...

Cheers, tibo
 
Kommentar
...speichert ein RAW/NEF das Bild mit den gleichen Farbinformationen ab, egal ob ich sRGB oder AdobeRGB ausgewählt hab?

Hi Tibo, ja das tut es, das ist der Vorteil von RAW. Und du kannst dann beliebig umwandeln.

Eigentlich wollte ich schreiben, dass RAW gar keinen Farbraum hat, aber dann kommen wieder die Klu.....r, und erklären lang, warum NEF doch einen Farbraum hat, deswegen schreib ich das jetzt nicht. ;)
 
Kommentar
Der native Farbraum deiner Nikon Kamera ist viel größer, als der sRGB und/oder AdobeRGB Farbraum, so dass in deinem RAW_File sogar genügend Reserven für die Konvertierung in ProPhotoRGB stecken. Da diese Konvertierung erst am Rechner stattfindet, ist es vollkommen egal, was du in der Kamera einstellst.

Anders bei JPEG: hast du hier in der Kamera "sRGB" und damit den kleinsten Farbraum gewählt, bekommst du bei Konvertierung deiner JPEGs am Rechner in einen größeren Farbraum (z.B. AdobeRGB) keinen Zugewinn an Farbinformation.
 
Kommentar
Dennoch, speichert ein RAW/NEF das Bild mit den gleichen Farbinformationen ab, egal ob ich sRGB oder AdobeRGB ausgewählt hab?

Hi tibo,

Eine RAW Datei enthält grundsätzlich den vollen Farbumfang den der Sensor aufnimmt bzw. die Kameraelektronik in den Pixelinformationen festhält. Dies ist der Farbumfang (Gamut) der Kamera/des Sensors. Allerdings folgt dieser keinem Standard, somit wird bei der Weiterverarbeitung (Entwicklung) dieser RAW Dateien der Gesamtfarbumfang meist ausgabeorientiert in einen Farbraum eingefaßt. Dabei gehen je nach Größe des Farbraums mehr (z.B. sRGB) oder weniger (z.B. ProPhotoRGB, AdobeRGB) Farbinformationen verloren - also Farben die in dem Zielfarbraum per Definition nicht vorhanden sind werden "weggeschnitten" bzw angepaßt. Dafür gibt es verschiedene Umrechnungsmethoden (Konvertierung: perzeptiv, relativ farbmetrisch, absolut farbmetrisch, etc.).
Ziel ist es, einen möglichst konsistenten Workflow bis zum Ausgabegerät zu schaffen. Um dies möglichst kontrollierbar und standardisiert zu gestalten, wurden Farbräume definiert.
 
Kommentar
... (kann mehr und differenzierter Farben darstellen) ...

So kann man das nicht sagen, denn AdobeRGB ist zwar größer, hat aber genauso viele Farben wie sRGB (256x256x256).

@ Felix:
Wenn du nicht genau weißt was du tust, dann lass die Finger von AdobeRGB. Bei meiner D80 gibt es die Farbräume Ia (sRGB), II (AdobeRGB) und IIIa (sRGB). Ia ist besser geeignet für Portraits und IIIa für Landschaft. Wie du das bei deiner Kamera einstellen kannst sollte in der BDA stehen.
 
Kommentar
"Eigentlich wollte ich schreiben, dass RAW gar keinen Farbraum hat..."

"Der native Farbraum deiner Nikon Kamera ist viel größer, als der sRGB und/oder AdobeRGB Farbraum, so dass in deinem RAW_File sogar genügend Reserven für die Konvertierung in ProPhotoRGB stecken..."

"Eine RAW Datei enthält grundsätzlich den vollen Farbumfang den der Sensor aufnimmt bzw. die Kameraelektronik in den Pixelinformationen festhält. Dies ist der Farbumfang (Gamut) der Kamera/des Sensors..."

Danke Jungs! Da hätte ich doch eigentlich selber draufkommen müssen bzw. es wissen sollen...

Cheers, tibo
 
Kommentar

Danke Jan. Der wichtigste Abschnitt für die allermeisten NFF-User aus diesem Artikel ist vermutlich dieser:

"Fazit:
Zwar ist die Verwendung von sRGB als Arbeitsfarbraum in vielen, wenn nicht gar den meisten Fällen ausreichend, dennoch gibt es besonders im professionellen Bereichen, durchaus Anwendungen, die grössere Farbräume erforderlich machen.


Es bleibt die Frage: Wem nützt es?
Wohl nur professionellen Werbe- People- und sonstigen Fotografen/Fotodesignern, die für die qualitativ hochangesiedelte Druckvorstufe für Magazine, hochwertige Zeitschriften und ähnliches arbeiten."
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten