Absoluter RAW Anfänger braucht Eure Hilfe

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genki

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Hallo zusammen,

nachdem ich hier im Forum viel über die Vorteile von RAW gegenüber JPEG gelesen habe, möchte ich mich nun auch versuchsweise mit dem Thema beschäftigen. Es geht mir weniger um kreative Bildbearbeitung, als um die Ausnutzung der oft beschriebenen besseren Bildqualität aufgrund der 12bit. Sicherlich ist es nicht von Nachteil, wenn man bei z.B. Fehlbelichtungen nachträglich noch etwas retten kann, aber das ist wie gesagt nur zweitrangig.

Ich bin nicht so der Technikfreak und habe daher keine grossen Softwarekenntnisse und keine Lust, viel Zeit am PC zu verbringen. Möchte daher den Workflow so kurz wie möglich gestalten.

Zur Info, ich habe folgende Software:
- Picture Project
- ein uraltes Adobe Photoshop Elements 2.0 - nutze ich bislang nur zum Ausschneiden oder Verkleinern


Ich habe heute früh ein paar Photos im Garten sowohl mit RAW als auch JPEGfine gemacht und dieser per Picture Project auf den Rechner überspielt.

Ich habe sehr viel im Forum gelesen und mich durch etliche Threads gearbeitet, aber trotzdem bleiben noch einige Fragen offen. Und zwar welche, die die Grundsätze betreffen.

1. was macht Ihr mit den Dateien? Sind die NEF Dateien wie Ihr sie auf dem PC habt weitestgehend gebrauchsfähig oder muss man sie alle bearbeiten?

2. wenn Ihr bearbeitet, was macht Ihr? Habt Ihr einen Standard/ eine Automatik oder schaut Ihr jedes Bild genau an?


3. mit welchem Programm schaut Ihr die Bilder an bzw. zeigt z.B. Freunden die Photos?
- Picture Projekt nutzt bei mir nicht den ganzen Bildschirm aus – allerdings sehe ich Farbunterscheide zwischen den JPEG´s und RAW´s , die RAW´s sehen von den Farben her „satter“ und „klarer“ aus
- ich habe mir den Microsoft RAW Viewer runtergeladen, kann jetzt sowohl JPEG´s als auch RAW`s sehen. Leider sehe ich keine Unterschiede bei den Bildern, wie ich es mit Picture Project beobachten kann.

4. Wandelt Ihr alle Bilder in JPEG um? Wenn ja, sind die dann qualitativ besser, als wenn ich direkt in JPEG fotografiere und mit welchem Programm macht Ihr das?

5. muss ich um z.B. Bilder abziehen zu lassen diese in JPEG umwandeln oder können Labors auch RAW Formate lesen?


6. kann ich alle erforderlichen Konvertierungen und Bearbeitungen per Nikon Capture durchführen? Wenn ja, würde ich mir einmal die 30 Tage Testversion anschauen

7. Fotografiert Ihr in RAW unkomprimiert oder komprimiert, wie im Buch von Michael Gradias empfohlen?



Vorab schon einmal herzlichen Dank für Eure Unterstützung und Geduld.

Viele Grüße

Katja
 
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Hi Katja!

Jaja, ich hatte mir einmal geschworen, dass ich dieses unnötige RAW-Zeugs nicht brauche - und jetzt fotografiere ich ausschließlich in RAW. Warum? Na ja, Speicherplatz ist ja heute im Überfluss vorhanden, auch auf den Karten, warum also beim Aufnahmeformat geizen?

Aber zu deinen Fragen. Ich werde mal schauen, was ich für dich tun kann.

genki schrieb:
Es geht mir weniger um kreative Bildbearbeitung, als um die Ausnutzung der oft beschriebenen besseren Bildqualität aufgrund der 12bit.

Und jede Kompaktknippse braucht heutzutage mindestens 10 Megapixel... Die alte Zahlen-Lüge.

Wenn du deine Bilder nicht bearbeiten willst, sondern so wie sie aus der Kamera kommen speichern/entwickeln lassen willst, dann brauchst du auch keine 12 bit. Da ist im fertigen Bild kein Unterschied zu sehen. Je nach dem, welches Entwicklungslabor du verwendest, musst du deine Bilder ohnehin auf 8 bit herunter rechnen. Wenn du also sicher wärst, dass alle Bilder okay sein werden und du nichts daran ändern wolltest, dann kannst du dir den Schritt für das Umwandeln sparen. Denn das musst du so auf jeden Fall tun. Das NEF-Format akzeptiert kaum ein Labor. Und wie du dir vielleicht denken kannst, wenn du hunderte Fotos gemacht hast, dann dauert das umrechnen ein ganzes Weilchen...

Aber: Meiner Erfahrung nach sind immer wieder Bilder dabei, die zwar ein super Motiv haben, aber von der Belichtung her nicht optimal geworden sind. Und da zahlt es sich aus, wenn du im RAW-Format fotografiert hast. Da kannst du dann besser aufhellen, Gradationskurven ändern, Farben verstärken und so weiter. Und wenn du dich da einmal eingearbeitet hast, dann wirst du feststellen, dass man selbst gelungene Bilder oft noch etwas optimieren kann. Insofern ist also RAW durchaus zu empfehlen. Auch wenn es letztendlich mehr Arbeit macht. Nur werden die Bilder nicht automatisch besser! Die Unterschiede machen sich erst nach einer Bearbeitung bemerkbar!


genki schrieb:
Zur Info, ich habe folgende Software:
- Picture Project
- ein uraltes Adobe Photoshop Elements 2.0 - nutze ich bislang nur zum Ausschneiden oder Verkleinern

Das sollte eigentlich auch genügen.


genki schrieb:
1. was macht Ihr mit den Dateien? Sind die NEF Dateien wie Ihr sie auf dem PC habt weitestgehend gebrauchsfähig oder muss man sie alle bearbeiten?

Gebrauchsfertig sind die bei mir nicht... Zum einen optimiere ich gerne noch einmal die Belichtung und die Farben, zumal ich den automatischen Schnick-Schnack in der Kamera komplett deaktiviert habe. Das heißt, meine Bilder sind direkt aus der Kamera gerne mal etwas flau.

Aber das größte Problem ist das Anzeigen der großen Dateien. Wenn du die Bilder anschauen möchtest, dann läd sich der PC ja einen Wolf. Dafür rechne ich die (optimierten) Bilder in JPG um und speichere sie in einem neuen Ordner ab.

genki schrieb:
2. wenn Ihr bearbeitet, was macht Ihr? Habt Ihr einen Standard/ eine Automatik oder schaut Ihr jedes Bild genau an?

Sowohl als auch. Ich habe CAPTURE NX, da sieht das mit der Automatik eher dürftig aus. Aber selbst da lasse ich oft mal die automatische Tonwertkorrektur machen und schaue mir das Ergebnis an, bevor ich versuche, das noch besser zu machen... ;)

Ich habe natürlich auch Werte, die ich standardmäßig ausprobiere. Gerade beim Nachschärfen weiß ich bei den unterschiedlichen Motiven schon in etwa, was ich eingeben muss. Bei Bildern, die mir sehr wichtig sind, gucke ich natürlich extrem genau hin. Aber mit Picture Project stehen dir ja gar nicht so viele Spielereien zur Verfügung. Ich glaube, ich würde den Ordner komplett automatisch nachbessern lassen (geht ja ganz einfach) und würde mir in der Rechenzeit einen Kaffee machen. Wenn der fertig ist, würde ich mit der heißen Tasse Kaffee die Bilder anschauen und prüfen, wo die Automatik zu viel des Guten angewendet hat und nur dort nachbessern, wo es eben nicht so optimal geworden ist.


genki schrieb:
3. mit welchem Programm schaut Ihr die Bilder an bzw. zeigt z.B. Freunden die Photos?

Ich schaue/zeige meine Bilder ausschließlich im JPG-Format und benutze dann die Adobe Photoshop Album Starter Edition. Ist kostenlos und funktioniert prima. Und es ist sehr schnell - das ist die Hauptsache.

genki schrieb:
4. Wandelt Ihr alle Bilder in JPEG um? Wenn ja, sind die dann qualitativ besser, als wenn ich direkt in JPEG fotografiere und mit welchem Programm macht Ihr das?

Wie oben schon erwähnt: Die Bilder sind nur dann besser, wenn du sie bearbeitet hast. Ansonsten wirst du kaum Unterschiede erkennen können - höchstens durch den Umrechen-Algorithmus. Aber eigentlich sollte es in JPG genauso aussehen wie in RAW. (Ich hoffe, die Fotografen, die Flöhe husten hören, haben mal eben schnell weg gehört... Oder muss ich jetzt unbedingt relativieren, dass man mit Hilfe von Lupen und Analyse-Werkzeugen schon noch irgendwo einen Unterschied ausmachen kann? Das ist doch wie mit CD und mp3. Man muss schon sehr daran glauben, damit man einen Unterschied hört... ;) )

genki schrieb:
5. muss ich um z.B. Bilder abziehen zu lassen diese in JPEG umwandeln oder können Labors auch RAW Formate lesen?

Mein Labor für Schnappschüsse kann das nicht. Bleibt also JPG. Oder, alternativ, tiff. Da ist die Qualität noch mal etwas besser als bei JPG (Jetzt hör ich auch schon Flöhe husten...). Bei der Ausbelichtung kann sich das unter Umständen auszahlen, aber eigentlich auch nur dann, wenn du im Poster-Format ausbelichten lassen möchtest.

Aber was dein Labor nimmt, das musst du nachfragen (Oder, wenn du das übers Internet tust, nachlesen. Steht garantiert irgendwo in der Hilfe auf der Seite des Anbieters.)


genki schrieb:
6. kann ich alle erforderlichen Konvertierungen und Bearbeitungen per Nikon Capture durchführen?

Klar. Kannst du doch aber auch mit Picture Project. Mit Capture hast du nur mehr Möglichkeiten herumzuspielen. Aber vielleicht solltest du dich erst einmal richtig in Picture Project einarbeiten und dir darüber klar werden, was du von Capture erwartest, bzw. was es können soll, was Picture Project nicht kann. Ansonsten sind die 30 Tage nämlich schnell um, bevor du noch richtig gelernt hast, damit umzugehen.

genki schrieb:
7. Fotografiert Ihr in RAW unkomprimiert oder komprimiert, wie im Buch von Michael Gradias empfohlen?

Die Frage stellt sich bei meiner D70 nicht...


Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiter helfen. Wenn du noch Fragen zu meiner Vorgehensweise hast, nur raus damit. Ich werde dann versuchen, mich zu rechtfertigen... :D
 
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Hallo Heiko,

vielen Dank für die detaillierte Antwort. Das ist genau das, was ich wissen wollte. Ich werde mal ein wenig in Picture Projekt probieren und ggfs mit ein paar Rückfragen auf Dich zukommen. Ich sehe es wie Du, die 30 Tage Testversion sind schnell rum.
Danke und Gruss
Katja
 
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Hallo nochmal zusammen,

ich habe mich ein wenig in Picture Projekt versucht und dazu noch zwei Fragen.

Sobald ich Bilder bearbeite, setzt das System einen Vermerk unter "Versionen". Diese finde ich aber in der Gesamtübersicht nicht wieder. Wir kann ich die Versionen als eigene Datei unter eigenem Dateinamen abspeichern? Und wie kann ich diese anschliessend in JPEG umwandeln? Geht das auch mit Picture Projekt?:confused:

Hat sonst jemand noch einen Tipp zu meinen vielen Fragen? Ich würde mich sehr freuen.

Vielen Dank und einen schönen Tag
Katja
 
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Hallo Katja,

um NEF etwas kennenzulernen ist Picture Projekt ja vielleicht geeignet.
Wenn du dich wirklich mit NEF beschäftigen möchtest, wäre Capture-NX wesentlich sinnvoller.
Die Zeit, die du dir damit ersparen kannst, rechtfertigt den Preis mehrfach.

Wenn du Lust hast, etwas über RAW und Capture-NX zu lesen, kannst du dir gerne mein kostenloses eBook downloaden.

Walter
http://capture-nx.webtivation.at/
 
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<i>Wir kann ich die Versionen als eigene Datei unter eigenem Dateinamen abspeichern? Und wie kann ich diese anschliessend in JPEG umwandeln? </i>

Der Vorteil an NEF liegt garde darin, dass in der einen Datei mehrere Versionen gespeichert werden können. Im Normalfall ist das die unbearbeitete Originaldatei und die letzte Version vor dem Speichern. Du kannst aber natürlich unter "Versionen => hinzufügen" weitere Einstellungen abspeichern und den verschiedenen Versionen Namen geben.

Eine Funktion "speichern unter" unter dem Menüpunkt "Datei", wie bei anderen Programmen, gibt es bei Picture Project glaube ich gar nicht.

Macht nichts. Denn das Programm merkt sich sowieso nur die Originaldatei und die angewandten Einstellungen. Wenn du also zwischen den verschiedenen Versionen wechselst, dann wird das Programm fast immer kurz rechnen müssen, weil es die Einstellungen neu auf das Original anwenden muss.

Um das Ganze in JPG zu wandeln, musst du einfach auf "Datei => Exportieren" gehen. Da hast du die Möglichkeit, tiff oder jpg auszuwählen, die Bildgröße und -qualität zu bestimmen, sowie den Dateinamen.

Unter der Ansicht "Organisieren" kannst du auch bequem mehrere Bilder auswählen. Wie sonst üblich: Mit gedrückter Umschalttaste die Bilder von erstem Klicken bis zum zweiten Klicken. Mit gedrückter Strg-Taste kannst du einzelne Bilder der Auswahl hinzufügen (oder wieder aus ihr entfernen). Dann auf Exportieren, und du kannst alle angeklickten Bilder auf einmal in jpg umwandeln, sie umbenennen und ihnen eine Fortlaufende Nummer geben.
 
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scw2wi schrieb:
Wenn du dich wirklich mit NEF beschäftigen möchtest, wäre Capture-NX wesentlich sinnvoller.
Die Zeit, die du dir damit ersparen kannst, rechtfertigt den Preis mehrfach.

Ich habe Katja so verstanden, dass sie möglichst wenig bearbeiten will, aber ggf. die bessere Qualität von NEF und die "Rettungsmöglichkeiten" nutzen möchte.

Dafür braucht sie kein Programm für 150 Euro. Dafür ist Picture Project gut geeignet.

Und vor allem: Capture ist super. Aber es ist garantiert nicht schneller. Wenn du nicht bestimmte Einstellungen als Stapelverarbeitungvorlagen abspeicherst, hast du bei Capture nämlich kaum automatische Funktionen. Und selbst mit den Vorlagen: Picture Project bietet dem noch nicht ganz so erfahrenen Nutzer die bequeme Möglichkeit, ganze Order automatisch optimieren zu lassen (Auto-Anpassung). Dabei werden die Bilder analysiert die Helligkeit/Farbe automatisch berechnet. Nicht immer optimal, aber dann kann man ja immer noch nachbessern. Die Originaldatei bleibt ja in jedem Fall erhalten!
 
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Hallo Heiko, hallo Walter,

vielen Dank für Eure Antworten und Unterstützung. Ich werde mich Dank der Tipps jetzt mal ein wenig in Picture Project versuchen und schaun, wie weit ich damit komme. Und dann werde ich mir mal Testversion von Capture anschauen und vergleichen, ob ich das ausnutze oder nicht. Da wird mir dann Walters e-book eine tolle Hilfe sein.
Vielen Dank ich stürze mich dann mal in RAW.....
Viele Grüße
Katja
 
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