70, L2 > Kuppe voll, 120, R4- > R3 i ...

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Oliver K.

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Keine Ahnung in wieweit euch die Assoziation des Titel mit den Bildern geläufig ist - ich riskiers aber dennoch ... ;)
Allen "nicht Eingeweihten" eine kurze Erläuterung dazu:

Der Titel lehnt sich an die im Rallyesport gebräuchliche Schreibweise des sogenannten "Gebetbuches" - also des Streckenaufschriebs einer Wertungsprüfung an. Diesen Aufschrieb liest der Beifahrer dem Fahrer kontinuierlich während der laufenden Wertungsprüfung vor - somit hat der Fahrer auch vor nicht oder schlecht einsehbaren Kurven bzw. Kuppen die Information über den vor ihm liegenden Straßenverlauf. Gut eingespielte Teams haben durch das dadurch ermöglichte fast blinde Verständnis einer Wertungsprüfung gute Chancen auf schnelle Zeiten und sind in der Lage selbst bei schlechter Sicht enorme Geschwindigkeiten bei minimiertem Risiko zu realisieren.
Ein Fehler in einem solchen Aufschrieb kann allerdings verheerende Folgen haben, die Dank hoher Sicherheitsstandards allerdings meist glimpflich ausgehen...
Die stenographisch anmutende Schreibweise wird aus Gründen der Platzersparnis angewandt - die Buchstaben, Ziffern und Symbole müssen ausreichend groß abgebildet sein, da ein unterbrechungsfreies Lesen in dem stark durchgerüttelten Fahrzeug sonst kaum möglich ist. Da unter diesen Umständen aber nur wenige Worte auf einem DIN A4 Blatt Platz fänden, wird i.d.R. die Schreibweise auf solche Abkürzungen beschränkt.

Frei übersetzt bedeutet der Titel:

70m geradeaus, dann Linkskurve mit Radius 2, im Anschluß über eine Kuppe mit Vollgas, nach der Kuppe wieder 120m geradeaus in eine Rechtskurve mit Radius 4- die sich in eine Rechtskurve mit Radius 3 verengt. In der gesamten Rechtskurve das Fahrzeug nach Möglichkeit innen halten und möglichst nicht driften (meist wegen Schmutz oder Steinen im Außenbereich der Kurve)

gelesen wird es wie folgt: ... "70, links zwo in Kuppe voll, 120, rechts vier minus (wird enger) in drei innen" ...

Die Kurvenradien werden je nach Land unterschiedlich beziffert: In Deutschland steigt es von 1 (eng) bis 5 (weit) an, gefolgt von "voll".
Zwischenstufen werden je nach Beschaffenheit mit + oder - eingefügt. Neben dem "eigentlichen" Kurvenradius wird auch die Straßenbreite mit berücksichtigt - je breiter die Straße desto weiter der effektive Radius beim gekonnten Umsetzen der Ideallinie.
Analog verhält es sich mit den (Sprung)Kuppen...

Soweit ein kleiner Einblick in ein Rallyeauto "in action" und die Notwendigkeit des Beifahrers, im nächsten Post gibts ein paar Bilder der diesjährigen Rallye Deutschland dazu... ;)
 
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Durch das hohe Zuschaueraufkommen gab es in diesem Jahr unverhältnismäßig viele Staus - somit zerschlug sich ein wenig meine ursprüngliche Planung der Streckenpunkte...
Ich stand daher nicht immer gut zur Sonne und die wechselnden Lichtbedingungen machten das Kamerasetup ein wenig zum Roulettespiel...
Meine eigenen Unachtsamkeiten bzgl. der Belichtung rundeten die Erfahrung dann ab - kurz: Ich bin mit den Ergebnissen nicht sonderlich zufrieden... :cool:

Da ich allerdings die Fahne für diese Sportart hochhalten möchte, zeige ich dennoch ein paar...

so sehen Sieger aus: Sébastien Loeb auf dem Weg zum siebten Sieg der Rallye Deutschland in Folge...

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Der Norweger Andreas Mikkelsen kämpfte sich spektakulär auf Rang 11.

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Die Unterstützung seiner "Asphalt-Spione" ...

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... verschaffte dem nicht minder schnellen Ex-Weltmeister Petter Solberg scheinbar einen kleinen Vorteil: Platz 7 am Ende.

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Die wenig spektakuläre aber effektive Fahrweise verhalf dem Belgier Francois Duval zu einem beachtlichen 3. Gesamtrang - die spektakulärsten Fans hatte er in jedem Fall... ;)

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weitere Eindrücke:

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Die letzten vier, speziell das Drittletzte sind die Besten. Das sieht schon sehr nach Rallye aus. Bei den ersteren rettet nur die Staubfahne das Bild, sonst hätte man - speziell beim C4 neben dem Strohballen - den Eindruck eines stehenden Autos. Außerdem noch Pech mit dem Wetter. Kein Regen. Da sehen die Autos so frisch gewaschen aus.
 
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Die letzten vier, speziell das Drittletzte sind die Besten. Das sieht schon sehr nach Rallye aus. Bei den ersteren rettet nur die Staubfahne das Bild, sonst hätte man - speziell beim C4 neben dem Strohballen - den Eindruck eines stehenden Autos. Außerdem noch Pech mit dem Wetter. Kein Regen. Da sehen die Autos so frisch gewaschen aus.

Ja, Christian, genau deshalb bin ich auch insgesamt etwas unzufrieden. Oft hatte ich die Verschlusszeiten nicht richtig im Blick und bei 400mm aus der Hand, was wegen der Zuschauer nicht anders möglich war, wollte ich ohnehin lieber auf der sicheren Seite sein...
OK, etwas Regen hätte in jedem Fall für den nötigen Platz fürs Stativ gesorgt... :hehe:
Allerdings muß man bei einer quasi reinen Asphaltrallye ohnehin sehr selektiv mit den Fotostandorten umgehen - schöne Drifts sind da in der Tat eine Rarität...
 
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