Übernimmt Lightroom die Camera-Einstellungen

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ThomasM

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Hallo,

ich bin gegenwärtig am evaluieren, welchen RAW-Converter ich mir für meine D80 zulegen soll.
Natürlich habe ich mit CNX rumgespielt, das Look & Feel ist merkwürdig, jedoch könnte ich das in Kauf nehmen.
Was mir aber gefällt ist die Übernahme aller Kamera-Parameter der Aufnahme.

Eine Untersuchung von Lightroom diesbzgl. fällt mir schwer, da ich zwar zum Teil getroffene Einstellungen sehe, diese aber nicht unmittlebar mit der D80 in Verbindung bringe.
Daher die Frage:
Übernimmt Lightroom ebenfalls die D80 Einstellungen und wenn ja wie??

Gruss
Thomas
 
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ThomasM schrieb:
... Übernimmt Lightroom ebenfalls die D80 Einstellungen und wenn ja wie??...
Nein, Lightroom übernimmt NICHT die Einstellungen der Kamera.

Diese Einstellungen in der Kamera sind Nikon-spezifisch und machen nur mit der Nikon Software überhaupt Sinn. Da die Adobe Software ganz andere Einstellungen anbietet, werden die Werte aus der Kamera schlicht ignoriert.

Allerdings hat mal jemand behauptet, daß bei einem RAW Converter wenigstens der Weißabgleich übernommen würde. Das kann man ja leicht ausprobieren, man stellt einen festen Weißabgleich ein (z.B. Glühbirne) und nimmt etwas ganz anderes auf (Tageslicht). Das Bild in Lightroom müßte nach diesem Beispiel voll blaustichig sein, wenn der Weißabgleich übernommen wird.

Roland
 
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blue_heron schrieb:
Nein, Lightroom übernimmt NICHT die Einstellungen der Kamera.
Diese Einstellungen in der Kamera sind Nikon-spezifisch und machen nur mit der Nikon Software überhaupt Sinn.
Da die Adobe Software ganz andere Einstellungen anbietet, werden die Werte aus der Kamera schlicht ignoriert.

Das ist so nicht richtig.
1) RAW Konverter sind Programme, die Daten interpretieren und diese Interpretation darstellen.
In der Kamera selbst sitzt ein Konverter, der das tut und sein Ergebnis im jpeg Format auf dem Display präsentiert. Ohne Konverter bekäme man kein Bild auf's Display.
Jede RAW Software tut das, nur muss sie hierzu wissen, wie sie die jeweils kameraspezifischen Daten verarbeiten muss. Adobe und Nikon arbeiten natürlich zusammen, allerdings nicht 100%ig, da Nikon nicht ALLE Einzelheiten preisgeben will.
2) RAW files sind kameraspezifisch, früher oder später wird man sich jedoch auf ein universelles Format, z.B. den offenen Standard DNG von Adobe einigen. Denn ohne die aktuellen Programme wird man die RAW files von heute in 20 Jahren nicht mehr öffnen können.
3) Die Verarbeitung macht also durchaus NICHT NUR mit Nikon Software Sinn. Das ist schlichtweg nicht richtig.
4) Was den Weissabgleich betrifft gibt es in den meisten RAW Konvertern die Option "as shot". Und das bedeutet genau das, dass der Weissabgleich der Kamera übernommen wird. Es wird selbst die exakten Farbtemperatur, mit der die Kamera bei jedem Bild gearbeitet hat, in Grad Kelvin angezeigt.
Man hat also die Möglichkeit, den Weissabgleich der Kamera zu übernehmen oder zu verändern.
 
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Lighroom übernimmt von den Kameraeinstellungen nur die Parameter Belichtungskorrektur und Weissabgleich.

Alles andere wird bei Lightroom wie bei allen anderen "nicht Nikon" Konvertern manuell oder über frei definierbare Profile eingestellt.
 
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a.brux schrieb:
3) Die Verarbeitung macht also durchaus NICHT NUR mit Nikon Software Sinn. Das ist schlichtweg nicht richtig.
Wenn ich in der Kamera einen Wert für Sättigung oder Schärfe einstelle, dann wird dieser Wert noch in der Kamera benutzt, um ein JPG (Vorschau-) Bild zu erstellen, welches in das RAW-File eingebettet wird.

Wenn ein RAW Konverter diesen Wert (Sättigung oder Schärfe) aus dem RAW-File liest, dann sollte der Algorithmus auch in der Lage sein, das gleiche JPG zu erzeugen (ich weiß schon, wer sich gleich zu Wort meldet), sonst kann man´s auch ganz bleiben lassen und dem User lieber ganz eigene Settings anbieten.

Roland
 
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a.brux schrieb:
2) RAW files sind kameraspezifisch, früher oder später wird man sich jedoch auf ein universelles Format, z.B. den offenen Standard DNG von Adobe einigen. Denn ohne die aktuellen Programme wird man die RAW files von heute in 20 Jahren nicht mehr öffnen können.

DNG ist kein "offenes" Format, sondern im Prinzip nur ein Container, indem die RAW Files untergebracht sind, zudem ist es ein Adobe Format und nicht vollständig offen gelegt.
Ein offenes Format ist OpenRaw, was aber wieder Adobe als Marktführer der EBV nicht annehmen will.
Ich weiß nicht was mir lieber ist, ein proprietäres Format eines Kameraherstellers oder das des augenblicklichen Weltmarktführers in EBV.
(siehe Netscape, die waren auch mal alleiniger Führer bei den Browsern)

a.brux schrieb:
3) Die Verarbeitung macht also durchaus NICHT NUR mit Nikon Software Sinn. Das ist schlichtweg nicht richtig.

Hat auch niemand gesagt. Falls man die int. Einstellungen auswerten will, dann macht es allein Sinn.
 
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Hallo Roland,

zappa4ever schrieb:
DNG ist kein "offenes" Format, sondern im Prinzip nur ein Container, indem die RAW Files untergebracht sind, zudem ist es ein Adobe Format und nicht vollständig offen gelegt.
Das verstehe ich nicht ganz, Adobe veröffentlicht doch z.B. die DNG-Spezifikation, welche Teile sind denn nicht offen gelegt?

zappa4ever schrieb:
... Ich weiß nicht was mir lieber ist, ein proprietäres Format eines Kameraherstellers oder das des augenblicklichen Weltmarktführers in EBV.
Nun, mir wäre ein offen dokumentiertes Format allemal lieber als ein nicht dokumentiertes Format eines Kameraherstellers, der obendrein auch noch Versuche unternimmt, das Format so zu verschlüsseln, dass möglichst nur die eigene Software damit zurecht kommt.

Grüße
-- Rüdiger
__________________
[size=-2]Gut, dass mein Rawkonverter wieder aus Licht und Vergrößerungsobjektiv besteht.[/size]
 
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Zitat aus Open RAW

DNG IS NOT THE ANSWER

Let me first make one thing clear: DNG is not an open standard for defining and storing all needed RAW camera information.

DNG makes the RAW format problem worse, not better.

DNG is not an open standard in that it does not document all the essential information contained in current RAW format files like NEF and CR2 (which also don't document this information).
In many ways, DNG can be viewed as simply yet another RAW format with undocumented information - except that DNG has the added risk that information can be lost during conversion to/from DNG and other RAW formats.
From a software developer point of view, DNG is a step backwards. From a camera manufacture's perspective, DNG does not address the missing elements in EXIF.
From a photographers perspective, DNG is dangerous because people believe they are storing for the future with the format, when nothing could be further from the truth.


Ich hab nur mal schnell gegoogelt. Hatte aber auch schon woanders gelesen, das eben nicht alle Spezifikationen veröffentlicht werden von Adobe.
Ich bin leider nicht Experte genug, um den Wahrheitsgehalt der verschiedenen Aussagen beurteilen zu können. Allerdings habe ich jetzt schon öfter gehört, dass eben die NEFs nur ins DNG eingebettet werden.
Und einem Quasi Monopolisten vertraue ich schon gar nicht mehr (Microsoft, Adobe usw.), sonst müssten wir ja auch alle mit Canon fotografieren.

Und wie das mit Standarts so ist, hat sich ja bei VHS-betamax CD-R/+R HD-DVD/Blueray gezeigt.

Mir soll alles recht sein, wenn ich nur in 20 Jahren noch meine Bilder betrachten kann, allerdings traue ich mir heute nicht zu, zu orakeln welches Format wir in 20 Jahren haben.
 
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zappa4ever schrieb:
Zitat aus Open RAW

DNG IS NOT THE ANSWER

...

Ich bin leider nicht Experte genug, um den Wahrheitsgehalt der verschiedenen Aussagen beurteilen zu können. Allerdings habe ich jetzt schon öfter gehört, dass eben die NEFs nur ins DNG eingebettet werden.
Ich bin auch nicht Experte genug. Dann bleibt also nur abzuwarten, wann auf der OpenRaw Unterstützerliste endlich einmal der erste Kamerahersteller auftaucht.

zappa4ever schrieb:
Und einem Quasi Monopolisten vertraue ich schon gar nicht mehr (Microsoft, Adobe usw.), sonst müssten wir ja auch alle mit Canon fotografieren.
Vorsicht, ist nicht Nikon der Monopolist wenn es um das NEF-Format geht? ;)

Grüße
-- Rüdiger
 
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rstobbe schrieb:
... Vorsicht, ist nicht Nikon der Monopolist wenn es um das NEF-Format geht? ...
KEINE Firma wird jemals ohne Not etwas freigeben oder die Kontrolle über etwas aufgeben.
Denn es könnte sich ja später herausstellen, daß damit doch noch ordentlich Kohle zu machen ist und die Manager sich ihr mageres Gehalt aufbessern können.

Das ist auch reichtlich OT.

Bei der Frage, ob Lightroom die Kameraeinstellungen übernimmt, geht es auch nicht darum, ob diese Einstellungen lesbar sind, sondern darum, ob das Programm mit den Werten etwas anfangen kann.
Ich denke, es ist sinnlos, die Kameraeinstellungen überhaupt zu lesen, weil der Algorithmus von Lightroom völlig andere Einstellungen verwendet und es den User nur verwirren würde, wenn er versuchen sollte, schon in der Kamera das Ergebnis in Lightroom zu beeinflussen.

Roland
 
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Hallo,

danke erst mal an die Runde. Ich denke, dass ich mir fürs CNX gönnen werde.
Damit habe ich, sofern ich dass richtig verstehe, erst mal keine additive Arbeit, sofern die Kameraeinstellungen an sich meinem Geschmack entsprechen.
Trotzdem kann ich bei Bedarf noch nach belieben an den Einstellungen drehen.
Da ich ohnehin mit Photoshop 7 gesegnet bin, denke ich mit dem Gespann PS und CNX bis auf weiteres bestens gerüstet zu sein.

Gruss
Thomas
 
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Ich bin leider nicht Experte genug, um den Wahrheitsgehalt der verschiedenen Aussagen beurteilen zu können. Allerdings habe ich jetzt schon öfter gehört, dass eben die NEFs nur ins DNG eingebettet werden.

Beim erstellen hat man die Wahl. a) ich kann die Datei komplett in ein DNG umwandeln, was eine Rückwärtskompatibilität (z.B. DNG -> NEF) ausschliesst. Oder b) ich kann zusätzlich zu der DNG Variante noch die original Datei einbetten, was mir später jederzeit die Möglichkeit gibt die original Daten über den DNG Konverter wieder herzustellen.

Und einem Quasi Monopolisten vertraue ich schon gar nicht mehr (Microsoft, Adobe usw.), sonst müssten wir ja auch alle mit Canon fotografieren.

In der Lizenz zum DNG Format verpflichtet sich Adobe sogar alle Spezifikationen aller Versionen zu veröffentlichen! Das heisst der Lizenznehmer hat ein Recht auf alle Spezifikationen! Die Lizenz ist kostenlos!

Adobe hat ausserdem mehrfach bewiesen das sie mit den von ihnen entwickelten Dokumentformate oder Standardtools offen umgehen und Sie nach ihrer erfolgreichen Verbreitung komplett frei verfügbar machen!

http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/84399
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/80637

Aber jetzt ein von allen aktzeptiertes OpenSource Format einzusetzen wäre mir natürlich auch lieber, aber das scheintert zur Zeit ja an den Kamera- UND Softwareherstellern.
 
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rstobbe schrieb:
Ich bin auch nicht Experte genug. Dann bleibt also nur abzuwarten, wann auf der OpenRaw Unterstützerliste endlich einmal der erste Kamerahersteller auftaucht.

Vorsicht, ist nicht Nikon der Monopolist wenn es um das NEF-Format geht? ;)

Grüße
-- Rüdiger

Rüdiger, man kann Sachen auch bewusst falsch verstehen wollen, gelle :hallo:
 
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zappa4ever schrieb:
Rüdiger, man kann Sachen auch bewusst falsch verstehen wollen, gelle :hallo:
Und ich dachte mein Smiley wäre eindeutig ... :frown1:

Und falsch verstehen wollen, davon kann eigentlich nicht die Rede sein. Ich dachte DNG wäre ein offen spezifiziertes Format (und denke das eigentlich immer noch) und soweit ich OpenRaw verstanden habe geht es da nicht um ein offenes Raw-Format sondern vielmehr darum die Kamerahersteller dazu zu bringen die ihre Rawformate offen zu legen. Der Ansatz ist ja ganz gut, aber wie will man denn die Kamerahersteller dazu bringen dies zu tun, wo z.B. Nikon selbst ja auch ganz gerne Software verkauft. Solange die alle dicht halten, hat man da auch kein Druckmittel gegenüber den Herstellern, ausser vielleicht die Drohung auf Film zurück zu wechseln, aber wer will das schon ausser mir? :dizzy:

Ich stecke ja auch in der Patsche, da lungern viele Raw-Dateien auf der Platte rum und harren der Dinge. Wenn ich mich auf Nikon-Software verlasse, wie lange kann ich meine Dateien damit noch bearbeiten. Ist das nicht bei Canon so, dass die neueren Raw-Konverter mit den Dateien der D30 nichts mehr anfangen können. Klar, man kann ja noch den alten Konverter benutzen, aber der läuft ja vielleicht auch nicht mehr auf aktuellen Betriebssystemen. Insofern ist es schon eine Überlegung wert auf welches Pferd man setzen will. Und da hat meines Erachtens und wie lemonstre schon bemerkt hat, Adobe schon recht guten Willen gezeigt was die Offenlegung und Pflege der hauseigenen Formate betrifft. Ob sich das Warten, bis Nikon mit Spezifikationen von NEF herausrückt, lohnt - wer weiss, ich jedenfalls bin unentschlossen.

Aber:
blue_heron schrieb:
Das ist auch reichtlich OT.
Und deshalb halte ich jetzt besser den Mund.

Grüße
-- Rüdiger
 
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