Ältere Nikon TTL-Blitzgeräte an der D700 ?

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Hallo Bernhard,

da übersiehst du den grundlegenden Unterschied der Arbeitsweise TTL zu iTTL:
Die TTL-Blitzbelichtungsmessung erfolgt während der Blitzbelichtung, es wird also beim Druck auf den Auslöser sofort der Verschluss geöffnet und der Blitz ausgelöst.
Die iTTL-Blitzbelichtungsmessung hingegen erfolgt während eines Messblitzes, der vor der Verschlussöffnung ausgelöst wird.
 
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Dass ein Blitzgerät einen eigenen Sensor für Automatikbetrieb besitzt, ist eher trivial, denn das haben fast alle Blitzgeräte, auch schon uralte.
Das haben gerade uralte, weil es damals keine andere Möglichkeit gab, die Lichtmenge zu steuern als entweder über manuelle Leistungregelung oder durch Unterbrechen der Blitzbelichtung nach Erreichen eines vorgegebenen Wertes der reflektierten Lichtmenge. Das ist schaltungstechnisch trivial. Bei den alten Geräten wird einfach die Blitzröhre über einen Thyristor kurzgeschlossen, wodurch die Blitzentladung abreisst. Das war schon mit der Technik der 70er Jahre machbar.

Heutige Geräte haben diese Funktion kaum noch. Heute hat man Funkfernsteuerung und dergleichen Techniken, für die Blitzmessung über Sensor gibt es mit aktuellen Kameras keinen Bedarf mehr. Ich habe 3 Blitzgeräte, die jünger sind als der SB-800. Davon hat keines einen Sensor für die Blitzsteuerung. Bestenfalls für die Auslösung über Infrarot oder als Zweitblitz. Wobei auch das durch die netten kleinen Funk-Steuerkästchen langsam aus der Mode kommt.
 
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da übersiehst du den grundlegenden Unterschied der Arbeitsweise TTL zu iTTL:
Die TTL-Blitzbelichtungsmessung erfolgt während der Blitzbelichtung, es wird also beim Druck auf den Auslöser sofort der Verschluss geöffnet und der Blitz ausgelöst.
Die iTTL-Blitzbelichtungsmessung hingegen erfolgt während eines Messblitzes, der vor der Verschlussöffnung ausgelöst wird.
Ich glaube Bernhard ging es um D-TTL. Das liegt irgendwie in der Mitte.
Bei iTTL erfolgt die gesamte Messung VOR der Auslösung. Wenn der Spiegel rauf klappt und Verschluss öffnet, weiß der Blitz bereits, was er zu tun hat.
Bei D-TTL klappt der Spiegel hoch, dann erfolgt der Messblitz und die Kamera misst die Lichtmenge auf dem noch geschlossenen Verschlussvorhang. Dann öffnet der Verschluss und der Blitz wird ausgelöst.

Das heisst, dass die zeitlichen Abläufe bei allen drei Varianten verschieden sind. Damit ist es nicht einfach möglich, das zeitlich zu simulieren. Das ginge nur dann, wenn die D700 wirklich D-TTL unterstützen und bei Erkennen eines solchen Gerätes umschalten würde. Dass Nikon sich dagegen entschieden hat, ist für einige wenige Freunde historischer Technik bedauerlich. Allerdings beherrscht die D700 auch im Gegensatz zur Ururgroßmutter F-801 keine Blendenautomatik mit chiplosen Objektiven und sicher noch einige andere Kinkerlitzchen mehr.

You can't always win, wie der Amerikaner sagt.
 
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Die TTL-Blitzbelichtungsmessung erfolgt während der Blitzbelichtung, es wird also beim Druck auf den Auslöser sofort der Verschluss geöffnet und der Blitz ausgelöst.
Die iTTL-Blitzbelichtungsmessung hingegen erfolgt während eines Messblitzes, der vor der Verschlussöffnung ausgelöst wird.
Dieses (Reflexionsmessung vs. Meßblitz) ist mir ebenfalls klar. Dass es hier keine gemeinsame Lösung gab/gibt, glaube ich jedoch nicht.

Denn auch ältere (von der Kamera entsprechend erkannten) TTL-Blitzgeräte könnten von der Kamera mit einem Meßblitz (wenn auch etwas anderem als bei i-TTL) vorbeauftragt werden oder vice versa der Digitalkamera-Belichtungsmesser könnte aus den zur Verfügung stehenden Belichtungs- und Entfernungsdaten eine Blitzleuchtzeit für ältere Blitze berechnen. Wäre dann zwar kein reines TTL, aber eine womöglich recht brauchbare TTL-Simulation. Softwaretechnisch sicher kein Hexenwerk.

M.M.n. hat man den einfacheren Weg der Inkompatibilität genommen, was auch dem Geräteerneuerungs-Umsatz nicht unzuträglich war.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich werde erstmal mit dem internen Blitz der D700 arbeiten, da gibt es genug Spielraum indem man Available Light mit dem recht brauchbaren Rauschverhalten auch bei höheren ISO-Werten kombiniert. Später kommt ein gebrauchter i-TTL-Blitz in die Tüte.

Grüße - Bernhard
 
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Noch eine Frage an die Blitz-Experten:

Ich besitze noch einen ca. 20 Jahre alten Metz 70 MZ 5 (damals das High-End-Gerät von Metz) inklusive dem Nikon-Systemadapter SCA 3402 M für's analoge Nikon TTL. Den Blitz habe ich bis jetzt an der F100 und F90x betrieben.

Gibt es für diesen alten Metz 70 MZ 5 einen Metz SCA-Adapter für's digitale Nikon i-TTL? :upset01:

Grüße - Bernhard
 
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[Interessant: Metz-Mecablitze, die bereits i-TTL können (z. B. AF - 1 44, AF - 1 48, AF - 1 52 und AF - 1 58), sind alle abwärtskompatibel zu d-TTL und sogar zum "neutralen", alten TTL. Und diese Blitzgeräte, mit enormen Leitzahlen wie z. B. LZ 58, gehen bei eBay-Kleinanzeigen in gutem Zustand für weniger als 100,- EUR über den Tresen. Master-Slave-fähig!"

Ich besitze sechs Metz Blitze, zwei AF58-N und vier AF48-N. Das sind aussergewöhnlich gute und vielseitige Blitze Made in Germany, aber Metz bescheisst bei den Leitzahlen, weil sie nur bei einem gebündelten Lichtaustritt mit kleineren Winkel messen (äquivalent 105mm an FX). Der Metz 58 hat eine "echte" Leitzahl von etwa 42 bei 50mm und liegt damit etwa gleichauf mit dem stärksten mir bekannten Aufsteckblitz, dem Nikon SB800 (LZ44) und etwas vor den Yongnuo 580ern, die ... nun ja ... ihre Leistung noch optimistischer berechnen.

Hätte ich nicht Metz, hätte ich Nissin oder Sunpak (letztere stellen auch die Nikon Blitze her).

@Nicname: ja. die Metz Blitze sind vollkommen kompatibel und arbeiten problemlos mit dem Nikon System zusammen.
 
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Danke Armin, ich habe mal den Support angeschrieben.

Im Netz habe ich eine Aussage des Metz-Supportes gefunden, dass der 70 MZ 5 das i-TTL mit Vorblitztechnik (Vorblitze über Hauptreflektor) beherrscht.
Dabei wurde der Adapter SCA 3402 M7 genannt.

Ich bin mal auf die Antwort gespannt.

Grüße - Bernhard
 
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Hier die prompte Antwort von Metz (Hervorhebungen von mir):

"
SCA-Stab-Blitzgeräte des Typs 'mecablitz 70 MZ-5' aus dem Blitzsystem SCA 3000 wurden von Metz in den Jahren von 2000 bis 2005 angeboten.

Für den Anschluss des 70 MZ-5 an moderne Nikon Digitalkameras, wie z.B. eine 'Nikon D700', wird von uns der Adapter 'SCA 3402M10' empfohlen.

Frühere Adapter M-Versionen des SCA Adapters 3402 werden von uns NICHT empfohlen, da mit diesen älteren M Versionen nicht immer ein korrekter digitaler Datenaustausch zwischen Blitzgerät und Kamera gewährleistet ist, wodurch es zu unerwünschten Fehlfunktionen kommen könnte.
Eine Beschädigung der Kamera oder des Blitzgerätes ist aber nicht zu befürchten.

Der von Ihnen genannte Adapter 'SCA 3402M' ist NUR für analoge Nikon Kameras mit dem traditionellen analogen TTL Blitzbetrieb geeignet.
Für Nikon Digitalkameras mit der speziellen digitalen "Nikon i-TTL" Blitzsteuerung, wie z.B. einer 'Nikon D700', ist dieser Adapter 'SCA 3402M' generell NICHT geeignet !

ACHTUNG !

SCA-Stab-Blitzgeräte des Typs 'mecablitz 70 MZ-5' sind NUR DANN technisch für die spezielle digitale Nikon i-TTL Blitzsteuerung geeignet, wenn die Seriennummer des Blitzgerätes größer als 28.501 ist !
Blitzgeräte 70 MZ-5 mit einer Seriennummer UNTER 28.501 sind technisch NICHT für die spezielle digitale Nikon i-TTL Blitzsteuerung vorbereitet !


Die Seriennummer des Blitzgerätes ist im Regelfall auf der "Control Unit" bzw. dem Steuergerät des 70 MZ-5 auf der Unterseite des Gehäuses und auf der Innenseite des Reflektor-Gelenkes eingeprägt.
Zum Ablesen muss der Reflektor nach oben geschwenkt werden.

Wir empfehlen Ihnen zunächst die Seriennummer Ihres Blitzgerätes 70 MZ-5 zu überprüfen.

Solche Blitzgeräte 70 MZ-5 mit einer Seriennummer UNTER 28.501 können dann nur im ungeregelten manuellen Blitzbetrieb M (mit manuellen Teillichtleistungen) oder im sogenannten Automatik-Blitzbetrieb A zusammen mit der 'Nikon D700' verwendet werden.
Wir empfehlen in diesem Fall den Automatik-Blitzbetrieb A zu verwenden.
Dabei regelt dann der in der Control Unit eingebaute Lichtsensor automatisch die Intensität des Blitzlichtes bei der Aufnahme.
Die erforderlichen Daten für die Einstellung des Blitzgerätes, wie z.B. Blende, ISO und Reflektorposition bekommt das Blitzgerät 70 MZ-5 dabei automatische vom Adapter 'SCA 3402M10'.


Die Entwicklung und Produktion von SCA-Adaptern wurde von uns bereits vor mehreren Jahren eingestellt.
Im Jahr 2016 wurden die letzten SCA-Adapter von uns abverkauft, sodass wir Ihnen leider auch keinen Adapter 'SCA 3402M10' als Zubehör anbieten können.

Leider ist ein Firmware-Update von Adaptern des Typs SCA 3402 M / M1 / M2 auf die erforderliche Version 'SCA 3402M10' technisch nicht möglich, weil hier ein anderes "Innenleben" verbaut wurde als bei den Adaptern des Typs 'SCA 3402M3' und den höheren M Versionen.

Wir empfehlen Ihnen daher, sich auf dem Gebrauchtmarkt nach einem Adapter des Typs SCA 3402 ab der Version M3 oder höher umzusehen (M3, M4, M5 etc.).
Diese Adapter M Versionen ab M3 können durch den Metz-Service auf die Version SCA 3402M10 umprogrammiert werden.
Innerhalb von Deutschland wird dieser Update-Service und auch der Rückversand von unserer Service-Werkstatt im Regelfall kostenlos angeboten.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen helfen konnten.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Wolfgang Becker
Technischer Kundendienst/Sachbearbeiter"

Leider habe ich einen Metz 70 MZ-5 mit der Seriennummer 21.XXX und somit generell für i-TTL nicht geeignet. Schade...

Grüße - Bernhard
 
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Da nichts mehr von meinem Bestand in digitalem i-TTL verwendet werden kann, wird es wohl ein gebrauchter Nikon SB-800 für unter 100 Euro. Ist wohl erstmal die beste Lösung für meine gebrauchte D700.
Ich hole den Blitz eventuell heute beim örtlichen Händler ab. Er hat auch den SB-900 für knapp 200 und den SB-600 für ebenfalls unter 100, aber der SB-800 scheint mir hier für mich der goldene Mittelweg zu sein. :cool:

Grüße - Bernhard
 
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Nun ist er da. Neuwertiger SB-800 persönlich vom lokalen Händler für 95 Euro inklusive Satz eneloop-pro-Akkus.

An die Bedienung kann man sich gewöhnen. Ich habe fast alles ohne die Biedienungsanleitung kappiert. :smilewinkgrin:

Grüße - Bernhard
 
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War der Adapter für die 5. Batterie noch dabei? Der geht gerne verloren. Beim SB-800 kann man die Klappe des Batteriefaches gegen einen Adapter austauschen, in welchen eine 5. Batterie Platz hat. Der Grund ist der Spannungsunterschied zwischen Alkali Mangan Batterieen (6V = 4 x 1.5V) und NiCd oder NiMH Akkus (6V = 5 x 1.2V). Es entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, wie praxisrelevant das jetzt tatsächlich ist. Ich kenne auch keinen anderen Nikon Blitz der sowas hat.
 
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Dabei war nur die Tasche SS-800 und der Standfuß AS-19. Leider waren der Batterieadapter SD-800 für die 5. Batterie, der Diffusor SW-10H und das Farbfilterfolien-Set SJ-800 nicht dabei.
Ist aber bei dem Preis aber verkraftbar - einen passenden Diffusor habe ich schon und die Folien brauche ich nicht.

Was die 5. Batterie angeht, bei Kälte verwende ich sowieso Lithium-Primärzellen die eine recht hohe Spannung um 1,7 V haben und zudem kälteunempfindlich sind. Ansonsten eine ausreichend hohe Blitzfolge sollten auch die 4 eneloops bieten, denn sie haben den kleinsten Innenwiderstand von allen NiMH-Akkus auf dem Markt, besser als alle Primärzellen sowieso.

Grüße - Bernhard
 
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Ergänzung:

Beim Lesen der Bedienungsanleitung des SB-800 habe ich mit Freude feststellen können, dass ich bei ihm auf etliches schon vorhandene, ältere Nikon-Blitzzubehör zugreifen kann, inklusive externes Batterieteil SD-8A und den Powerbügel SK-6. Darüber hinaus alle TTL-Blitzsynchronkabel, TTL-Multiblitzadapter AS-10 und Blitzsensor SU-4. Ein wahres Geräte-Multitalent... (y)

Grüße - Bernhard
 
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