Viltrox AF 1.8/16mm

Empfehlenswertes Weitwinkelobjektiv​

Das Viltrox AF 1.8/16mm Weitwinkel-Objektiv wird in Deutschland von Rollei vertrieben. Viltrox hat sich inzwischen mit seinen AF-Objektiven als Hersteller von Objektiven mit einem guten Preis/Leistungsverhältnis und sehr guter Qualität gut etabliert. Ich selbst nutze Viltrox-Objektive seit dem ersten Tag ihrer Verfügbarkeit in Deutschland. Als jüngster Spross erreichte mich das AF 1.8/16mm mit E-Mount-Anschluss, dass ich seither gerne für ungewöhnliche Perspektiven nutze.

Das Objektiv eignet sich auf Grund seiner Lichtstärke sehr gut für den Einsatz in engen Räumen und sorgt auch bei wenig Licht für gute Fotos. Unterstützt wird es dabei von einem schnellen und leisen STM-Autofokus-Motor. Der Autofokus trifft präzise und ist entsprechend der Kamera die zum Einsatz kommt, flott bis sehr schnell. Das Objektiv ist ganz aus Metall gefertigt und sehr gut verarbeitet. Es besteht optisch aus 15 Linsen-Elementen in 12 Gruppen, darunter 4 ED-Linsen, und 3 asphärischen Linsen mit hochauflösender Nano-Mehrschichtvergütung. Das Objektiv ist spritzwasserfest und witterungsbeständig. Insgesamt ein sehr wertig anmutendes Super-Weitwinkel-Objektiv, zu einem günstigen Preis - bleibt nur noch die Frage wie sich das Viltrox in Praxis bewährt!

Das Objektiv​

Das Viltrox AF 1.8/16mm ist sehr gut ausgestattet: Neben der beleuchteten Display-Anzeige für die Entfernungseinstellung gibt es noch einen Blendenring, zwei individuell belegbare Funktionstasten und einen Lock-Schalter.

Auch die technischen Daten können sich sehen lassen! Das Ganzmetall-Objektiv verfügt über 15 Linsen in 12 Gruppen, darunter vier ED- und drei asphärische Linsen. Die Naheinstellgrenze liegt bei nur 27cm und 9 Blendenlamellen sorgen für ein akzeptables Bokeh. Ein USB-C Anschluss ermöglicht gemeinsam mit der neuen Viltrox-App sowohl für die Individualisierung der Bedienelemente als auch für eventuelle Firmware-Updates. Leider ist ein Update nur noch über die kostenlose Viltrox-App möglich!



Die Viltrox App ist nur in englischer Sprache verfügbar und von der Bedienung her etwas aufwändig, zumindest wenn man nur ein Viltrox-Objektiv im Bestand hat. Für die Nutzung muss man neben der üblichen Anmeldung auch jedes Objektiv grundsätzlich in der App anmelden, ehe man z.B. ein Firmware-Update durchführen kann. Eine Installation auf dem heimischen Rechner ist momentan nur auf einem Mac möglich, da die Windows-Version leider nur auf Chinesisch angeboten wird.

Das ist schade, aber leider inzwischen auf Grund der allgemeinen „App-eritis“ leider Standard - Standard ist aber leider auch, dass diese Apps oft an den gleichen Mängeln leiden wie Gebrauchsanleitungen oder Handbücher, die durch die hin und her Übersetzerei meist wenig an nutzbarem Inhalt bieten.



Da sich das Viltrox 16mm natürlich gut für Aufnahmen in engen Räumlichkeiten eignet, setze ich es gerne für Reportagen oder Dokumentation ein, z.B. bei einer Fotoausstellung. Alle hier gezeigten Aufnahmen wurden mit Sony-Kameras, einschließlich der a7R5 (60MP), und mit Adapter an einer Nikon Z 6 gemacht. Die Bilder sind wie immer „out of cam“.


a7 lll; f/3.2; 1/30s; ISO 250


a7C ll; f/5.6; 1/640s; ISO 200, (LUT Profil)


a7RM5; f/5.6; 1/1250s; ISO 200. Auch bei 60MP zeigt das Objektiv was es kann!


A7RM5; f/5.6; 1/400s; ISO 200


A7C ll; f/2.8; 1/400s; ISO 400 (LUT Profil)

Für die Adaption an das Nikon Z-Bajonett konnte ich bisher zwei Adapter ausprobieren: Einmal die Version von Fotodiox und den Adapter von Neewer. Der neue Viltrox-Adapter war leider noch unterwegs, Artikel dazu folgt später!



Beide Adapter funktionierten nach einem Firmware Update einwandfrei. Wer mehr zum Thema Adapter wissen möchte sollte sich diesen Artikel von mir anschauen:

Hier nun einige Beispiele an der Nikon Z6:​

f/1.8; s/2500s; ISO 100, Original…


…und hier in Lightroom bearbeitet.


f/10.0; s/320s; ISO 100. Auch bei Gegenlicht halten sich Reflexionen und Flares angenehm in Grenzen.


f/1.8; s/2500s; ISO 100. Am Verlauf der eigentlich gerade verlaufenden Fahrbahnmarkierung zeigt sich, wie wichtig eine exakte Ausrichtung der Kamera beim Einsatz eines 16mm Objektivs ist! Darüber hinaus muss man auch hinsichtlich der Belichtung bei sehr starken Kontrasten zwischen den Bildbereichen etwas nachhelfen.


Eine Belichtungsreihe und das Zusammenfügen zur HDR-Aufnahme machen sich bei diesen Kontrasten durchaus positiv bemerkbar!


f/6.7; s/200s; ISO 100, beschnitten…


f/8.0; s/25s; ISO 100, Ausschnitt


Sony a6700; f71.8; s7640s; ISO 100. Auch an einen APS-C-Kamera lassen sich interessante Perspektiven abbilden.


Auch das nikoneigene NX-Studio erkennt das (Fremd-) Objektiv (zeigt natürlich nicht an, dass es sich um ein Viltrox-Objektiv handelt) und macht die gewünschte RAW-Konvertierung.

Fazit​

Ein 16mm Weitwinkel-Objektiv fällt schon deutlich aus dem üblichen Brennweitenbereich heraus. Die Arbeit mit einer solchen Brennweite erfordert Sorgfalt bei der Ausrichtung und Belichtungswahl. Für perfekte Landschafts- oder Architekturaufnahmen empfiehlt sich sogar ein Stativ mit Getriebeneiger!

Das Viltrox AF 1.8/16mm Objektiv kann mit seiner Leistung und seiner Ausstattung durchaus überzeugen! Abbildungsleistung und Bildanmutung sind an allen eigesetzten Kameras gut bis sehr gut. Der Autofokus funktioniert gut und präzise, ist allerdings, auch nach dem letzten Firmware-Update, kein Rennpferd. Natürlich hängt die Gesamtperformance des AF auch von den Möglichkeiten der jeweiligen Kamera ab, reichte mir aber auch an der Z6 völlig.

Mit seiner großen Anfangsblende erlangte das Viltrox AF 16mm im Vollformatbereich bei seinem Erscheinen ein interessantes Alleinstellungsmerkmal, zumal es dazu noch ein sehr attraktives Preis-/Leistungsverhältnis vorweisen konnte. Das Objektiv ist inzwischen auch als Nikon-Z-Variante erhältlich, der Preis von 599,00 € gilt für beide Ausführungen. Trotz eines Abzuges bei der Performance kann ich das Objektiv mit gutem Gewissen empfehlen!

Meine Bewertung​

Weitere Infos hier:

© Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Hersteller l Fotos: D. Doeblin, Hersteller