Review SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary

SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary im Praxistest
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Reiht sich in der Top-Liga ein​

SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an der Leica SL2


Vor dem Hintergrund unserer Testreihe zu den spiegellosen Top-Kameras und der Tatsache, dass ich in dieser Reihe auch die Leica SL2 und die Panasonic Lumix S1 (beide mit einem L-Mount-Bajonett ausgestattet) für einen Test zur Verfügung hatte, bot es sich an, ein Sigma-Objektiv mit L-Mount-Anschluss zu testen. Sigma stellte mir dafür das 24mm F2 DG DN Contemporary Premium-Objektiv zur Verfügung. Das Objektiv ist mit spiegellosen Vollformat-Kameras mit L-Mount kompatibel; es gibt außerdem auch eine Ausführung für Sony E-Mount.

Ein kurzer Exkurs in SIGMAs beachtenswerte Firmengeschichte, weil sie wirklich spannend ist und Einblick in die Philosophie des Unternehmens gibt:

„Am 9. September 2021 feierte SIGMA sein 60-jähriges Bestehen. Michihiro Yamaki gründete das Unternehmen ursprünglich 1961, um eine Gruppe kooperierender Unternehmen zu retten, die nach der Insolvenz ihres Zulieferers in Gefahr geraten waren, und vermutlich dachte damals niemand daran, dass das Unternehmen 60 Jahre später noch existieren würde. Heute, 60 Jahre später, sind wir um einiges schlauer und wissen, dass SIGMA auf dem Fotomarkt, als einer der Pioniere, nicht mehr wegzudenken ist. In diesen sechs Jahrzehnten meisterte SIGMA schwierige Situationen in der Foto Branche, brachte eine Vielzahl technologischer Revolutionen hervor, wie beispielsweise den ersten Tele-Konverter, und mauserte sich zu einem Vorreiter bezüglich Fertigungstechnologien und Design. 1979 entstand die erste SIGMA Tochterfirma in Deutschland. Später folgten Töchterfirmen in Hongkong, Amerika, Benelux, Singapur, Frankreich, UK und zuletzt, 2013, in China. Mit diesen Säulen wuchs SIGMA zu einem Global-Player heran, was auch die Übernahme der Foveon Inc. (San Jose, CA, USA) im Jahre 2008 unterstreicht. Foveon ist der Entwickler des einzigartigen 3-schichtigen, farbsichtigen Bildsensors, dessen Entwicklung durch SIGMA weiter ausgebaut und vorangetrieben wurde”. (Quelle: Netzwerk Fotografie)

Produktbild SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary in drei verschiedenen Ansichten


Technische Daten des SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary​

  • Objektivaufbau: 13 Elemente in 11 Gruppen, mit einer FLD-, zwei SLD- und zwei asphärischen Linsen
  • Innenfokussierung
  • Kompatibel mit Hochgeschwindigkeits-Autofokus
  • Schrittmotor
  • Kompatibel mit der Korrektur von Abbildungsfehlern*
  • Unterstützt DMF und AF+MF
  • Super-Multi-Layer-Vergütung
  • Blendenring
  • Fokusmodus-Schalter
  • Tulpenförmige Gegenlichtblende (LH656-02)
  • Magnetischer Objektivdeckel aus Metall (LCF62-01M)
  • Staub- und spritzwassergeschützter Objektivanschluss
  • Kompatibel mit dem SIGMA USB-Dock UD-11 (separat erhältlich / nur für L-Mount)
  • Reflexe und Geisterbilder minimierendes Design
  • Jedes einzelne Objektiv durchläuft das SIGMA-eigene MTF-Messsystem
  • Neun gerundete Blendenlamellen
  • Hochpräzises und robustes Messing-Bajonett
  • Handwerkliche Qualität „Made in Japan“
* Funktion nur in Kombination mit unterstützenden Kameras verfügbar. Darüber hinaus können sich die Korrekturmöglichkeiten je nach Kameramodell unterscheiden. (Quelle: Produktvorstellung im Netzwerk Fotografie)

Das Objektiv gehört zur neuen I-Serie der Contemporary-Kategorie von Sigma. Ziel dieser I-Serie ist es, höchste Ansprüche hinsichtlich der Abbildungsleistungen mit hoher Lichtstärke und einem kompakten Design zu verbinden. Und, wenn man dieses Objektiv auspackt und in die Hand nimmt, hat man tatsächlich sofort den Eindruck, dass es diesen Ansprüchen voll gerecht wird!

Das Objektiv ist haptisch hervorragend gelungen. Es ist dazu noch kompakt, für seine Lichtstärke leicht, und sehr, sehr gut verarbeitet. Die Glassorten, Linsenfertigung, Vergütung und die restlichen Features entsprechen allen Anforderungen, die die aktuellen, hochauflösenden Kameras an moderne Objektive stellen.

Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist die Rückkehr zum Blendenring! Das passt, z.B. bei der Leica SL2, wie die Faust aufs Auge und lässt sich schnell und sicher bedienen. Glücklicherweise scheint dieses neue „alte“ Feature, zumindest bei den Drittanbietern von Objektiven, wieder auf dem Vormarsch zu sein.

Testbild mit SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an der Leica SL2 zu Lichtabfall in den Ecken


Das Sigma 2.0/24mm ist schon bei offener Blende knackscharf, und der Lichtabfall zu den Ecken ist nur minimal. Wenn man eine Blende weiter abblendet, hat man schon die maximale Schärfe, die dann allerdings, sensorbedingt, ab f/11 merklich abnimmt.

Die 24mm Brennweite gehörte früher zur Standardausrüstung, die jeder Fotograf in seiner Tasche hatte. Es ist ein Weitwinkelobjektiv, das noch nicht ins Extreme reicht und auch gut in geschlossenen Räumen zu gebrauchen. Seit es ordentliche Zoomobjektive gibt, haben viele Fotografen ein 24-70mm oder ähnliches als Standardobjektiv dabei. Benötigt man allerdings eine hohe Lichtstärke, wird es z.B. bei einem 2.8/24-70mm schnell recht teuer. Da sind heute 2.500 Euro quasi Standard, und Leichtgewichte sind diese Objektive auch nicht unbedingt. Wer es also leichter und kleiner haben möchte, dazu noch eine höhere Anfangslichtstärke, kommt auch heute noch nicht um eine Festbrennweite herum. Abgesehen davon profitieren die hochauflösenden DSLM-Kameras natürlich von einer optisch gut gerechneten Festbrennweite ungemein. Nicht umsonst werden bei den Hersteller-Tests im Labor ausschließlich Festbrennweiten zur Ermittlung der technischen Daten herangezogen.

Neben den technischen Aspekten gibt es allerdings auch noch welche bei der Erschließung eines Motivs. Eine Festbrennweite zwingt den Fotografierenden dazu, sich mit der Kamera zu bewegen, um seine Vorstellungen für „sein“ Bild umzusetzen. Er muss sich also seinem Bild von unterschiedlichen Standorten aus annähern. Ein Zoom-Objektiv verführt dagegen dazu, sich eher nicht vom Fleck zu bewegen und sein Glück nur mit der Brennweitenveränderung vom gleichen Standort aus zu versuchen. Das ist sicher für die „journalistische“ Fotografie eine adäquate Methode oder für Situationen, in denen man nicht die Möglichkeit hat seinen Standort frei zu wählen. Die 24er Brennweite bietet sich allerdings auch gut an, um den Weitwinkeleffekt ganz bewusst als kreatives Element einzusetzen, denn es weicht schon deutlich vom „normalen“ menschlichen Sehwinkel ab. Ein 24mm Objektiv erschließt also nicht nur mehr Raum, sondern kann ganz bewusst eine Content-Idee ausdrücken.

Der Test​

SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an der Leica SL2, draußen auf einem Tisch des Eiscafes, natürlich mit Eis daneben :-)


Für den Test des Sigma 24mm F2 DG DN Contemporary konnte ich eine Leica SL2 nutzen, die sich gerade bei mir zu einem „Testbesuch“ aufhielt. Objektiv und Kamera passten auch optisch gut zusammen. Umso spannender war die Frage, wie sich das Sigma-L-Mount-Objektiv an der Leica schlagen würde.

Für diesen Bericht wurden, soweit möglich, Kamera-JPGs ohne weitere Bearbeitung genutzt. Für die Konfektionierung (Beschnitt, Verkleinerung) kam Affinity Photo zum Einsatz.

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/4; 1/500s; ISO 200

24mm; f/4; 1/500s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/4; 1/125s; ISO 200

24mm; f/4; 1/125s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/2; 1/125s; ISO 1600

24mm; f/2.0; 1/125s; ISO 1600

Die Kietz-Bilder zeigen die Leistungsbandbreite des Objektivs, auch bei nicht unbedingt idealen Bedingungen.

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/5.6; 1/640s; ISO 400

24mm; f/5.6; 1/640s; ISO 400

Dann ein schöner Herbst-Sonntag in Düsseldorf:

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/8; 1/60s; ISO 200

24mm; f/8; 1/60s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/8; 1/200s; ISO 200

24mm; f/8; 1/200s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/8; 1/400s; ISO 200

24mm; f/8; 1/400s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/8; 1/100s; ISO 200

24mm; f/8; 1/100s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/8; 1/500s; ISO 200

24mm; f/8; 1/500s; ISO 200

Beispielbild mit dem SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Leica SL2 bei 24mm; f/8; 1/250s; ISO 200

24mm; f/8; 1/250s; ISO 200

Das SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary an einer Lumix S1R


Auch an der Lumix S1R macht das Sigma 24mm F2 DG DN Contemporary eine gute Figur. Die Bilder mit der Lumix und dem Sigma 2/24mm gibt es dann demnächst im Review zur Lumix zu sehen.

Fazit​

Ich sage das selten so deutlich, hier schon: ich bin begeistert! Das Sigma 24mm F2 DG DN Contemporary zeigt, wie gut Objektive von Drittherstellern sein können. Mit diesem Objektiv muss man, auch als Leica-Besitzer, keinerlei Abstriche bei der Qualität machen. Das gilt sowohl für die Bild- als auch für die Hardware-Qualität.

Mit dem Handling und der Haptik kann sich das Sigma 2.0/24mm ebenfalls ganz oben in der Top-Liga einreihen. Dazu kommt mit dem aktuellen Preis von 619,00 € (UVP) ein nahezu unschlagbares Preis- /Leistungsverhältnis. Besonders gut gefallen mir Größe und das Gewicht in Verbindung mit einer DSLM – alles bleibt gut ausgewogen. Darüber hinaus finde ich die Rückkehr des Blendenringes sehr vorteilhaft, der ganz einfach auf Kamerasteuerung umgestellt werden kann. Das Arbeiten mit einem Blendenring ist – jedenfalls für mich - besonders bei den doch meist recht kleinen DSLM-Gehäusen, sehr bedienerfreundlich.

Ich bin von dem Objektiv begeistert und vergebe 5 von 5 Sternen

Weitere Informationen​

Zum SIGMA 24mm F2 DG DN Contemporary bei SIGMA
Videos zu SIGMA-Objektiven in unserer Mediathek
Mehr zur I-Series von SIGMA

Kaufmöglichkeiten:
Im SIGMA-Onlineshop
Händlersuche auf der SIGMA-Webseite
Online z.B. bei unserem Partner AC-Foto

Bewertung​

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© Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Sigma

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