Review Nikon Z 2.8/70-180mm und Tamron 70-180mm F/2.8 Di III VC VXD G2

Nikon Z 2.8/70-180mm und Tamron 70-180mm F/2.8 Di III VC VXD G2 im Praxistest
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Artikel Details

Kaum schlagbares Preis-/Leistungsverhältnis​

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Das Nikkor Z 2.8/70-180mm und das Tamron 2.8/70-180mm Di lll VXD (E-Mount) sind beide ein interessantes Angebot für alle, die sich ein kompaktes Telezoom wünschen, das den wichtigsten Brennweitenbereich abdeckt und dazu noch preisgünstig ist. Ich konnte beide Objektive an verschiedenen Kameras bei unterschiedlichen Projekten kurz nacheinander ausprobieren. Mit ihrer Brennweite von 70-180 mm eignen sich die Objektive gleichermaßen für Model-Shootings, Event- und Sportfotografie oder sogar Nahaufnahmen. Aufgrund ihrer Kompaktheit und geringem Gewicht gehört sie mittlerweile zu meiner Lieblingsbrennweite für Personen-Shootings mit dazu noch sehr guten Abbildungsleistungen!

Die Objektive​

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Aufbau und Vergleich als Schnitt. Wie man sieht, sieht man keine Unterschiede!

Da die Objektive sowohl technisch als auch im Aufbau identisch sind, gelten die folgenden Ausführungen für beide Objektive: Die Konstruktion besteht aus 19 Elementen in 14 Gruppen, darunter fünf ED-Elemente, ein Super-ED-Element und 3 asphärische Elemente. Die neun Blendenlamellen erzeugen ein angenehmes Bokeh und lassen sehr gute Freistellungen zu, auch leicht abgeblendet. Unterstützt wird diese Eigenschaft auch durch den möglichen größeren Abstand zum Motiv, z.B. bei Portraits. Obwohl die Objektive nicht als echtes Makroobjektiv bezeichnet sind, ist der Naheinstellbereich gut genug, um Makroaufnahmen, z. B. von Blumen, machen zu können. Wer noch näher herangehen möchte, kann das Nikon mit den Z-Telekonvertern TC-2.0x und TC1.4x kombinieren und z.B. mit TC-2.0x ein Abbildungsverhältnis von 0,96-facher Vergrößerung erreichen und hat so fast ein echtes Makro, was entsprechend auch für das Tamron und die Sony-Telekonverter gilt.

Einen eigenen, internen Bild-Stabilisator haben die Objektive nicht, was für das KB-Format wie ich festgestellt habe voll ausreicht. Für APS-C gilt das für Sony-Kameras, die eine Sensor-Stabilisierung haben ebenfalls. Für die Nikon APS-C Kameras der Z-Baureihe wie die Z50, Z50ll usw. empfiehlt sich bei langen Brennweiten allerdings ein Stativ! Auffällige Verzeichnungen, Aberration und Farbsäume sind nicht aufgetreten. Beide Objektive sind vor Spritzwasser geschützt und somit relativ wetterfest, und lassen sich gut reinigen. Das Handling ist sehr gut und ja, auch die Haptik fühlt sich bei beiden Optiken sehr gut an, was ich auch (!) wichtig finde...

Der Tubus fährt für längere Brennweiten aus dem Inneren des Objektivs heraus, kann aber über einen Verriegelungsschalter (in der 70mm-Position) arretiert werden, um ein Verrutschen des Objektivs beim Transport oder bei der Lagerung zu verhindern. Ein kleinerer Ring am Ende des Objektivs kann zur Steuerung verschiedener Funktionen verwendet werden, darunter Blende, Belichtungskorrektur und manueller Fokus. Einen AF-Umschalter gibt es nicht. Im Gegensatz zum 70-200mm f/2.8 ist bei diesem Objektiv leider auch keine spezielle Möglichkeit vorgesehen, um eine Stativschelle anzubringen. In Anbetracht der geringeren Größe und des geringeren Gewichts ist dies jedoch meist nicht wirklich notwendig. Wer dennoch gerne eine Stativschelle nutzen möchte, kann sich z.B. hier preisgünstig bedienen.

Ich habe das Tamron an folgenden Kameras eingesetzt: Sony a9lll, a7c ll, und der Nikon Z6 mit Adapter, das Nikon an der Nikon Z6. Alle Aufnahmen „out of cam“ (JPG) oder entsprechend gekennzeichnet.

Bildbeispiele​

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Nikon 180mm; f/4.0; 1/500s; ISO 200

NT-6.jpg

Tamron 180mm; f/2.80; 1/6400s; ISO 200. Mit Adapter an Z6

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Nikon 180mm; f/6.3; 1/125s; ISO 200

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Nikon 70mm; f/2.8; 1/100s; ISO 200

NT-9.jpg

Nikon 180mm; f/4.5; 1/160s; ISO 200

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Nikon 87mm; f/4.5; 1/400s; ISO 200

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Tamron 171mm; f/2.8; 1/320s; ISO 100. An Sony a7C ll.

NT-12.jpg

Tamron 180mm; f/2.8; 1/500s; ISO 100. An Sony a7C ll.

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Nikon 130mm; f/4.5; 1/125s; ISO 1600 (Bearbeitet)

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Nikon 105mm; f/4.5; 1/125s; ISO 1600 (Bearbeitet)

NT-15.jpg

Tamron 98mm; f/2.8; 1/8000s; ISO 200. Mit Adapter an Z6

NT-16.jpg

Nikon 70mm; f/4.5; 1/125s; ISO 1600

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Nikon 70mm; f/2.8; 1/800s; ISO 200

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Tamron 70mm; f/2.8; 1/320s; ISO 200. An Sony a9lll.

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Tamron 70mm; f/2.8; 1/1600s; ISO 200. An Sony a9lll.

NT-20.jpg

Tamron 180mm; f/3.5; 1/320s; ISO 100. An Sony a7C ll.

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Tamron 171mm; f/3.5; 1/320s; ISO 100. An Sony a7C ll.

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Tamron 94mm; f/2.8; 1/250s; ISO 100. An Sony a7C ll.

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Tamron 180mm; f/6.3; 1/200s; ISO 160. An Sony a7C ll.

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Tamron 70mm; f/6.3; 1/80s; ISO 125. An Sony a7C ll.

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Tamron 180mm; f/5.6; 1/250s; ISO 100. An Sony a7C ll.

Fazit​

Das 2.8/70-180mm Z von Nikon ist, so wie es aussieht, ein umgelabeltes Tamron und basiert in seiner optischen Konstruktion und den wichtigsten Spezifikationen eindeutig auf dem Tamron 2.8/70-180mm Di lll VXD G2, das von Tamron für Sony E-Mount erhältlich ist.

Beide Objektive stehen sich in Sachen Bildqualität und Bildanmutung in nichts nach. Sie bieten feine Details, die bei Motiven wie Haaren oder Federn bei Nahaufnahmen von Menschen, Blumen und Ähnlichem zu sehen sind. Die Schärfe bleibt über den gesamten Brennweitenbereich und über das gesamte Bildfeld bis in den Ecken erhalten, ohne dass es zu einem nennenswerten Schärfeabfall kommt.

Der Autofokus ist entsprechend der verwendeten Kamera schnell und präzise. Bei Serienbildanwendungen haben natürlich die neuen AI-gestützten Kameras mit den Objektiven leichte Geschwindigkeitsvorteile. Die Fokussierung ist leise und selbst in einem ruhigen Raum mit dem Ohr direkt neben dem Objektiv kaum zu hören. Dadurch eignet es sich nicht nur für Videoaufnahmen, sondern ist auch in Situationen wie Hochzeiten, Veranstaltungen sowie bei Sport- und Wildtieraufnahmen sehr gut.

Das Bokeh wird bei Aufnahmen mit Blende 2,8 und auch abgeblendet sehr schön wiedergegeben, mit einem natürlichen Abfall der Schärfe und einigen schönen Effekten in bestimmten Lichtsituationen. Die Blende mit neun Lamellen leistet gute Arbeit bei der Erzeugung von abgerundeten Lichtern.

Da in beiden Objektiven eine ausgezeichnete elektronische Korrektur vorhanden ist, gibt es natürlich keine Probleme mit Verzeichnungen, Vignettierungen oder chromatischer Aberration. Insgesamt ist die Bildqualität sehr gut, mit einem guten Kontrast, einer Top-Schärfe, mit vielen feinen Details.

Wer auf die fehlenden 20mm im Telebereich verzichten kann, ist mit beiden Objektiven gut bedient. Die Preisersparnis gegenüber einem 2.8/70-200mm ist signifikant - und das, ohne dass es bei den Ergebnissen in der Praxis ein veritablen Qualitätsnachteil gäbe!

Mit einem Preis von 1.195 € (Tamron) und 1.299 € (Nikon) bieten beide Objektive ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis, und ich kann sie also beide empfehlen!

Meine Bewertung:​

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Bezugsquellen:​

Im Tamron Onlineshop:

Für das Nikon Z 70-180 2.8 gibt es zurzeit noch 200 € Sofortrabatt, z.B. bei unserem Partner AC-Foto:

© Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Nikon, Tamron, Hersteller.

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