Professionell und hochwertig
Beim Usertreff am 18.Juni in Dortmund gab es unter anderem auch eine Studio-Blitz-Stage, auf der unsere User das Fotografieren mit einer Studio-Blitzanlage ausprobieren konnten. Als besondere Herausforderung hatten wir unter anderem auch ein Rock ‘n Roll-Tanzpaar für das Shooting eingeladen, das während der Tanzdarbietung abgelichtet werden konnte.
Für die Tanzfläche in der wunderschönen Maschinenhalle von Zeche Zollern waren natürlich zur Ausleuchtung für die Tanzdarbietung mehrere Blitzleuchten erforderlich. Freundlicherweise hatte uns die Firma Godox eine leistungsfähige Blitzanlage für unser Usertreffen leihweise zur Verfügung gestellt. So kamen drei Blitze zum Einsatz: 2 Godox 600 und ein AD400, welches ich weiter unten noch besonders vorstellen möchte. Das akkubetriebene Godox AD400 wurde als Kopf- bzw. Führungslicht eingesetzt. Insgesamt konnte das Tanzpaar, auch in Bewegung über die Fläche, mit der dreiköpfigen Anlage sehr gut ausgeleuchtet werden.
Der Blitz wird in einem maßgeschneiderten, sehr gut gepolsterten Koffer mit robustem Reißverschluss geliefert. Die Blitzeinheit, der Akku, der separate Bowens Adapter, Akkuladegerät und das notwendige Werkzeug für den Umbau auf Bowens Adapter haben einen festen Platz im Koffer und sind sehr gut geschützt.
Die technischen Daten der Blitze
Der QT 600ll ist ein klassischer Studioblitz mit einer Leistung von 600 Ws. Die Blitzfolgezeit beträgt 0,05-0,9 Sekunden und ist natürlich abhängig von der eingestellten Leistung. Der Blitz ist für High-Speed-Blitzen geeignet und bis 1/8000s synchronisierbar. Das LED-Einstelllicht hat eine Leistung von 150W. Die Auslösesynchronisierung ist per Kabel, als Slave, und natürlich auch über Funk möglich. Die Godox-Funkauslösung (2.4G) verfügt über 16 Gruppen und 32 Kanäle. Die Leistung ist in neun Stufen regulierbar (1/1 – 1/128). Der vorhandene Lüfter schaltet sich bei Bedarf automatisch zu. Über den Bowens-Anschluss können alle gängigen Lichtformer adaptiert werden. Grundsätzlich kann der QT 600ll in drei Modi (M, Hss und Multi) betrieben werden. Das große Display ist gut ablesbar und zeigt alle Einstellungen an. Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Jeder, der schon einmal mit einer Studioblitzanlage gearbeitet hat, kommt hier zumindest im Modus M (manuell) sofort klar. Akkus können leider nicht angeschlossen werden.
Der AD400Pro dagegen kommt aus der jüngsten Blitz-Serie, die als Akku-System konzipiert ist. Der Blitz ist deutlich kompakter, wiegt allerdings wegen des Akkus rund 2,1kg. Die Leistung beträgt 400Ws. Der Blitz ist ebenfalls bis 1/8000s synchronisierbar. Die Leistungsabgabe ist in neun Stufen von 1/1 – 1/128 möglich. Zusätzlich ist eine Blitzbelichtungskorrektur (FEC) manuell in Drittelstufen möglich. Stroboskopblitzen ist ebenfalls machbar. Das Einstelllicht hat 30W und kann abgeschaltet werden. Neben den üblichen Betriebsmodi für Studioblitze kann der AD400Pro auch im TTL-Modus mit den gängigen Kameratypen genutzt werden. Allerdings ist dafür ein auf die jeweilige Kamera abgestimmter Funkauslöser notwendig, der dann natürlich auch einen QT600ll auslösen kann. Auch hier ist ein Lüfter an Bord, der sich bei Bedarf zuschaltet. Das Li-Akkupack hat eine Leistung von 2600mAh und ist für rund 380 Vollleistungsblitze gut. Zusätzlich bietet Godox ein Netzteil an, das anstelle des Akkus an den AD400 geflanscht werden kann Die Blitzfolgezeit beträgt je nach Leistungsabgabe 0,01-1s.
Für die AD-Serie gibt es ein eigenes Reflektorensystem mit verschieden Lichtformern. Zusätzlich wird allerdings ein Bowens-Adapter mitgeliefert, der auch die Verwendung entsprechender Lichtformer zulässt. Insgesamt funktionierte die Godox-Blitzanlage, auch im Zusammenspiel, hervorragend und lieferte technisch professionelle Ergebnisse.
Die Bilder vom Usertreffen
Making of…
…von der Studio-Blitz-Stage (Fotos: Julia Hüsmert)
Eine kurze Einweisung durch unseren Coach Peter Taylor genügte in der Regel um sich einmal selbst an einer Studio-Blitzanlage auszuprobieren…
„Dancing auf Zeche“ (Fotos: Jürgen Hüsmert)
Model-Shooting mit Romana (Fotos: Peter Taylor)
Zum AD400Pro
Nach dem Usertreffen hatte ich die Möglichkeit, den kompakten AD400Pro auch noch bei anderen Gelegenheiten auszuprobieren. Da der Blitz sehr praktisch zu händeln ist, habe ich ihn z.B. für zahlreiche kleine Produkt-Shootings genutzt, natürlich netzunabhängig und auch outdoor. Ich habe, da vorhanden, meistens Lichtformer mit Bowens-Bajonett verwendet.Ohne großen Aufwand lassen sich Objekte gut freistellen…
…oder man improvisiert, indem man sich schnell ohne Aufwand ein Mini-Studio bastelt. Da reichen etwas Styropor sowie ein kleiner Drehteller und schon verwandelt sich der Schreibtisch in ein Studio.
Hier einige Beispiele:
Mit den leicht herzustellenden, freigestellten Objekten lassen sich dann auch Montagen etc. einfach und schnell realisieren.
Aber auch im Makro-Bereich lässt sich der kompakte AD400Pro gut verwenden.
Natürlich lässt sich auch schnell mal eben ein „Portrait-Shooting“ machen…
Fazit
Der erste Eindruck vom Godox AD400Pro hatte mich schon während unseres Usertreffens überzeugt. Die Haptik, Verpackung und Lieferumfang sind wirklich sehr hochwertig. Der originale Godox Reflektor ist kompakt und die Blitzröhre wird trotzdem perfekt geschützt. Leider lassen sich Lichtformer mit Bowens-Bajonett darauf nicht montieren. Dafür ist ein Bowens-Adapter im Lieferumfang enthalten und kann mit wenigen Handgriffen umgerüstet werden. Mit montiertem Bowens-Adapter passt der AD400 dann aber leider nicht in den Transportkoffer, was mir persönlich nicht gefällt. Wenn man sehr viel mobil unterwegs ist und die Blitze permanent auf und abbauen muss, ist das ein kleiner Nachteil. Bei der Nutzung von Lichtformern mit Bowens-Anschluss leuchtet die freiliegende Blitzröhre den Lichtformer in alle Richtungen sehr gleichmäßig aus, was sehr gut ist.In Kombination mit Blitzen von anderen Herstellern ist der AD400Pro wegen leider nicht universell funktionierenden Funkauslösern leider nur als Slave nutzbar und muss von Hand eingestellt werden.
Der Akku des Godox AD400Pro hat eine recht handliche Größe und ist leistungsmäßig sehr gut. Die Ladezeiten könnten allerdings etwas schneller sein. Man kann zwar den Akku laden, während er am Blitz angebracht und benutzt wird, was aber mangels Power nicht zufriedenstellend funktioniert. Zusätzliche Akkus sind für den mobilen Einsatz daher sinnvoll. Für das Arbeiten im Studio ist zusätzlich auch der Godox AC 400 Power Adapter unbedingt zu empfehlen.
Die Akkuleistung ist mit bis zu 380 Blitzen bei voller Leistung recht ordentlich. Da man in den seltensten Fällen den Blitz bei voller Leistung verwendet (meine Einstellungen bewegten sich meistens im Bereich 1/64stel oder 1/16), kommt man bei kleineren Portrait- oder Produkt-Shootings meist mit einem vollgeladenen Akku gut zurecht. Bei voller Leistung kann man 75 Blitze hintereinander abfeuern, bis der Überhitzungsschutz eingreift und die Blitzfolgezeit auf 10 Sekunden verlängert. D.h. der Blitz lässt sich nur alle 10 Sekunden auslösen, was man bei einem Modell-Shooting nicht vergessen sollte, da die notwendigen Auslösepausen dann den Flow stören.
Die Studio-Blitze von Godox haben heute nichts mehr mit den „China-Blechbüchsen“ früherer Jahre gemein, ganz im Gegenteil, sie erweisen sich als sehr professionell und hochwertig. Das AD400Pro ist sowohl als mobile Ergänzung für eine existierende (Godox-)Studioblitzanlage als auch als Einzelgerät zu empfehlen.
Bewertung
Mehr Informationen
Der Preis des Godox AD400 Pro liegt aktuell bei ca.540,-- Euro. In Deutschland ist das Unternehmen Transcontinenta mit seinem großen Netzwerk Vertriebspartner für Godox. Zur Händlersuche geht es hier entlang (Tipp: nach Marke Godox filtern):© Netzwerk Fotografie und Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Peter Taylor, Julia und Jürgen Hüsmert, Hersteller