Wilde Muschis

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Furby

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Europäische Wildkatzen sind an ihrer Färbung und an ihren anatomischen Eigenheiten eigentlich recht gut zu erkennen: Sie können massiger und kraftvoller werden als die Hauskatze. Der Schwanz ist dick und relativ kurz, weist typische drei schwarze Ringel auf und endet stumpf. Das Fell an der Innenseite der Schenkel ist rötlich. Die Fellzeichnung der Wildkatze ist verwaschen und ist nicht sehr kontrastreich. Auf dem Rücken befindet sich ein typischer, durchgehender schwarzer Aalstrich, der Nasenschwamm ist rosa. Auch wenn von Naturschützern immer wieder behauptet wird, Wildkatzen seien bedroht, so stimmt das nicht: Im mitteleuropäischen Mittelgebirge von Belgien über NRW , Rheinland-Pfalz bis Hessen und Südostniedersachsen sind sie mittlerweile gut verbreitet, auch hier im Westerwald.

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Wildkatzen sind Meister der Tarnung und obwohl sie alles sehen, sieht man die oft nicht

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Natürlich brauchen sie passende Lebensräume. Europäische Wildkatzen leben vorwiegend in Wäldern. Sie sind in deutschen Mittelgebirgswäldern nicht selten, jedoch kaum einmal zu sehen, weil die für sich relativ große Jagdreviere beanspruchen und außerdem sehr scheu sind. Große Populationen kommen in intakten und gesunden Laubwäldern oder Mischwäldern vor, in denen sie von Menschen nicht gestört werden. Sie meiden Gebiete mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Ausgedehnte Laubwälder, besonders mit hohem Eichen- und Buchenanteil, nicht zu aufgeräumt, besser mit viel Totholz, umgetürzten Bäumen, hohlen Baumstämmen sind ihr ideales Biotop, denn in denen finden deren klassische Beutetiere (Mäuse, Ratten, Eichhörnchen und diverse Vogelarten) ausreichend Nahrung und sind daher auch in genügender Menge vorhanden. Ihren Lebensraum Wald verlassen die Wildkatzen nicht gerne und auch nicht weit, besonders menschliche Siedlungen meiden sie. Für ihren Arterhalt ist daher wichtig, dass die Waldgebiete zusammen hängen, ja mindestens durch schmale, zirka 20 – 30 Meter breite Waldstreifen (Korridore) miteinander verbunden sind, in denen die Wildkatzen wandern können.

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Andere wilde Muschis würde Klaus mit dem Vorhängeschloss und einer Verwarnung honorieren ;)
 
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wilde Muschis mit dickem Schwanz ... und das gleich Montag Morgens! Bin gespannt was die Woche noch so bringt :rolleyes:v:Dv:cool:
 
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Damit kann ich dienen:

Mit menschlichen Hauskatzen, die nicht von der europäischen Wildkatze abstammen, sondern von der nordafrikanischen Falbkatze, haben die Wildkatzen nicht viel zu tun. Mit ihnen vermischen sie sich nur in extrem seltenen Ausnahmefällen. In anderen Regionen, in denen die europäische Wildkatze in weniger bewaldeten Gebieten leben, z. B. in Schottland, vermischen sie sich häufiger mit Hauskatzen. Die Hauskatzenrassen „Norwegische Waldkatze“ und „Maine Coon“ sind Hauskatzen und haben genetisch mit der europäischen Wildkatze nichts zu tun. Europäische Wildkatzen sind nach einhelliger Meinung nicht zähmbar.

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schon erstaunlich dass sie dich so viele Bilder hat machen lassen!
Bei meiner bisher einzigen Begegnung mit einer Wildkatze brachte diese ihr Mißfallen durch ein wahrhaft aggressives Fauchen zum Ausdruck und war, schwuppdiwupp, im Unterholz verschwunden. Die war wohl genauso überrascht wie ich ob der Begegnung.
 
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Schöne Tiere und schöne Bilder!
Hast du an einem Auswilderungsprojekt teilgenommen?
Schreib gerne mehr zur Entstehung der Bilder, sie sind vor dem Hintergrund der scheuen Lebensweise der Wildkatzen doch sehr bemerkenswert.

Beste Grüße
Hanjo
 
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Mich würde auch etwas mehr Hintergrund interessieren, vor allem da die Fotos ja auch noch mit sehr wenig Brennweite entstanden sind. Zum Teil sogar weit unter 300 mm (KB).
 
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Nicht so ungeduldig, einfach erst einmal die Bilder wirken lassen. Euere Fragen werden bald umfassend beantwortet.
 
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Nicht so ungeduldig, einfach erst einmal die Bilder wirken lassen. Euere Fragen werden bald umfassend beantwortet.

Hm, warum machst du da so ein Geheimnis drum? Ich wüsste schon gerne, ob ich mir Wildlife-Aufnahmen anschaue, oder nicht. Wenn ich nämlich auch noch deine anderen Fotos in deinem Album betrachte, habe ich da jedoch ganz starke meine Zweifel.
 
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Wildkatzen werfen meistens im April (möglich von März bis September) zwei bis vier (selten bis sechs) Welpen. Die relativ gute Verbreitung ist leider qaber auch kein Garant, dass das so bleibt: Natürliche Feinde hat sie außer Wolf, Uhu und Adlern nicht, letztere gibt es meines Wissens nicht in ihren Verbreitunsgebieten. Größere Gefahren drohen ihr meines Erachtens von anderer Seite: zum einen dadurch, dass ihre Lebensräume noch mehr auseinander gerissen werden und es zu Inselpopulationen mit genetischer Verarmung und Inzuchtdepressionen kommt andererseits kann es auch in starken Populationen von Beutegreifern, wie zurzeit vielerorts bei Füchsen zu beobachten zu Epedemien kommen, die auf einmal auftreten und einen Großteil der Population vernichten.

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Europäische Wildkatzen sind nach einhelliger Meinung nicht zähmbar. Gefangene oder in Gefangenschaft geborene Tiere brauchen große Gehege mit Verstecken. Bekommen sie diese, lassen sie sich vom Menschen beobachten, wenn man ihnen dabei nicht zu nahe kommt. Wildkatzen müssen sich vor den Menschen sicher fühlen, um sich zu zeigen. In Gefangenschaft aufgewachsene Tiere tolerieren die Nähe zum Menschen und kommen ihnen bekannten Menschen durchaus nahe. Bei der Fütterung ist es nicht ungewöhnlich, wenn sie ihnen zugeworfenes Futter in ca. zwei Meter Abstand fangen oder erbeuten. Sie kommen dabei auch völlig aus ihrer Deckung heraus, verschwinden aber sofort wieder dahin, wenn sie das Futter ergattert haben. Eine direkte Berührung durch den Menschen hingegen wird niemals erlaubt und führt immer sofort zu Abwehrreaktionen. Freilebende Tiere meiden den Menschen und kehren niemals an Verstecke zurück, die Menschen entdeckt haben. Daher kann man sich eigentlich auch nicht ansetzen, um sie zu fotografieren, wie anderes Wild. Wildkatzen haben einen noch besseren Geruchssinn und ein deutlich besseres Sehvermögen als hundeartige Beutegreifer (Füchse und Wölfe). Bilder freilebender Tiere wurden erstmals in den 1950er Jahren gemacht und gelingen bis heute fast nie. Die Wildkatzen, die ich in Freiheit gesehen habe, kamen auch immer unfotografierbar, im letzten Dämmerlicht. Die hier gezeigten vier Katzen, ein Pärchen alte und zwei halbwüchsige Welpen sitzen in einem Wildpark im Westerwald in einem großen und naturnahe eingerichteten Gehege. Auch dort zeigen sie sich in aller Regel recht scheu und bei meinen bisherigen Besuchen dort habe ich bestenfalls mal eine aus einem Loch schauen gesehen, die dann schnell weghuschte. Deshalb war ich sehr verwundert, dass sich die Tiere am ersten richtig warmen Tag des Jahres, als ich den Park besuchte, sehr vertraut zeigten und auch sich auch fotografieren ließen. Diese Bilder wollte ich Euch nicht vorenthalten.

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Bilder freilebender Tiere wurden erstmals in den 1950er Jahren gemacht und gelingen bis heute fast nie. Die Wildkatzen, die ich in Freiheit gesehen habe, kamen auch immer unfotografierbar, im letzten Dämmerlicht. ]

So kenne ich das auch. Ich sehe in meinem Revier in Südniedersachsen gelegentlich Wildkatzen. Dann allerdings wirklich im letzten Licht. Dazu sind sie extrem scheu und vorsichtig.
 
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Also doch keine "wilden Muschis", irreführender Titel! :nein:

Schon wilde Muschis: versuch mal eine zu fangen ;). Außerdem gehören die Welpen, die dort geboren werden, zu einem Auswilderungsprojekt und die beiden, die Du auf den Fotos siehst werden sehr bald durch heimische Wälder streifen.
 
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