Wann wie entsättigen (-Dynamik vs -Sättigung+Dynamik)?

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Cuby

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Hallo miteinander!

Leider habe ich wohl nach X Blogposts und Youtube-Tutorials das Thema Sättigung/Dynamik noch nicht 100%ig verstanden. Es wird oft empfohlen, mittels Sättigungsregler zu entsättigen und gleichzeitig die Dynamik etwas anzuheben, um einen natürlichen Look zu erhalten. Durch die zusätzliche Dynamik sollen die Sättigungsunterschiede der Farben angeglichen werden, sodass das entsättigte Bild etwas ausgewogener wirkt.

Aaaber: Warum nicht einfach die Sättigung unberührt lassen und ausschließlich über Dynamik entsättigen? Also statt
Code:
+Dynamik -Sättigung
einfach
Code:
-Dynamik

Denn laut Theorie berücksichtigt der Dynamikregler beim entsättigen die stark gesättigten Farben mehr. Das Ergebnis sieht auch bei mir sehr natürlich aus, wenn ich ausschließlich über Dynamik entsättige.

Nach meinem Verständnis braucht man den Sättigungsregler nur für künstlerische Effekte. ZB wenn eine bereits gesättigte Farbe nochmal aufgedreht werden soll. Stimmt das?

lg Cuby
 
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aaalso erstmal ist ganz wichtig, dass Sättigungs- und Dynamik-Regler nicht in jedem Programm gleich sind. Im Adobe-Ökosystem können bei einem Plus von 50% Dynamik andere Ergebnisse Rauskommen als bei Affinity Photo z.B.

Für Adobe-Programme ist es in diesem Artikel jedoch ganz gut beschrieben:
https://pixelsucht.net/der-unterschied-zwischen-saettigung-und-dynamik/

Kurzfassung:
Sättigung entsättigt/sättigt alle Farben linear
Dynamik entsättigt/sättigt alle Farben, jedoch werden Hauttöne und stark gesättigte Farben weniger entsättigt/gesättigt

d.h. daraus resultiert:
Sättigung auf 0: Schwarz-Weis
Dynamik auf 0: kein komplettes Schwarz-Weiß (Hauttöne und stark gesättigte Farben bleiben teilw. noch erhalten)

Wenn man z.B. einem Portrait mehr Sättigung geben möchte, ist es sinnvoll, den Dynamik-Regler zu verwenden, da er Hauttöne eher unberührt lässt. Dann sieht das ganze natürlicher aus.
 
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ich würde einen anderen Ansatz vorschlagen:


natürliche Farbwiedergabe in den Einstellungen der Kamera wählen
(die Bilder erscheinen dann gerne etwas flau)
und bei der Bildbearbeitung die Sättigung zusammen mit den anderen Parametern individuell einstellen
 
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H
Leider habe ich wohl nach X Blogposts und Youtube-Tutorials das Thema Sättigung/Dynamik noch nicht 100%ig verstanden....
...


...ZB wenn eine bereits gesättigte Farbe nochmal aufgedreht werden soll.
Viel Spass bei der weiteren pseudowissenschaftlichen Herangehensweise und bei noch mehr sinnlosen "Video-Tutorials".

Was hier einzig und alleine zählt ist der Seheindruck und der ist von etlichen Faktoren** abhängig, so dass es nie eine pauschale Vorgehensweise geben kann.

** z.B.:
- Motiv, Licht am Motiv,...
- Wiedergabemedium (Monitor, Print, etc.)
- Farbempfinden der Betrachter
- Umgebungslicht beim Betrachten



GROB wurde die Wirkung der Regler ja bereits ausreichend beschrieben, was diese aber beim jeweiligen Motiv, Monitor und Betrachter "bewirken" ist zusätzlich noch Geschmackssache ;-)
 
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[MENTION=68421]guitar-junky[/MENTION]
Danke! Scheinbar hatte ich mich geirrt. Zitat ich:
Denn laut Theorie berücksichtigt der Dynamikregler beim entsättigen die stark gesättigten Farben mehr

Im Gegensatz zum Sättigen mittels Dynamik werden aber beim Entsättigen mittels Dynamik die Farben nicht angeglichen, stark gesättigte Farben werden also nicht stärker berücksichtigt.

Welchen Effekt man erziehlen will, wenn man die Dynamik erhöht und gleichzeitig die Sättigung reduziert, habe ich aber noch nicht raus. Ich teste mal etwas...
[MENTION=106]Michael K.[/MENTION]
Ja, ich starte immer beim raw ohne jegliche Optimierung (außer Objektivprofil in Lightroom und "Camera Standard"). Manchmal ist es mir aber noch nicht flau genug ;-)
 
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Was hier einzig und alleine zählt ist der Seheindruck und der ist von etlichen Faktoren** abhängig, so dass es nie eine pauschale Vorgehensweise geben kann.
Ich weiß - die Antwort hört man immer wieder im Grenzbereich zwischen Technik und Design. Man kann auch in seinem Zauberkasten einfach an allen Knöpfen drehen bis was Schönes dabei rauskommt. Ich versuche trotzdem möglichst viel von dem zu verstehen, was ich da bearbeite. Das macht langfristig die Arbeit leichter. Für mich jedenfalls.
 
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Ich versuche trotzdem möglichst viel von dem zu verstehen, was ich da bearbeite. Das macht langfristig die Arbeit leichter.
Volle Zustimmung, aber was die beiden Regler genau machen war ja bereits beschrieben.
Was aber motivabhängig dabei rauskommt ist nunmal nicht immer gleich, ausser es reicht die "grundsätzliche" Wirkung, also wie bei einem der ach so modernen Instagram Filter, die leider nur allzu oft sinnlos drübergeknallt werden.


Damit es nicht nur allgemeins Gelaber bleibt: wie mache ich es i.d.P.:
Wenn ich ne Serie habe und einen bestimmten "Look" will (oder für ne Agentur brauche), dann such ich mir ein Bild raus, das mir geeignet erscheint und drehe -mit dem grundsätzlichen Wissen was die Regler bewirken- zuerst "zielgerichtet nach der Theorie" dran rum und falls es dann noch nicht passt, werden auch solche "Justagen" versucht, die laut Theorie nicht unbedingt zu dem gewünschten Ergebnis passen.
Das ist dann ein Stück weit "im Zauberkasten spielen", aber wir Kreativen dürfen das ja ;-)
 
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[MENTION=30229]soulbrother[/MENTION]
Danke, schöne Zusammenfassung! Vielleicht kann man noch ergänzen, dass zuviel theoretisches Wissen dazu verleiten kann, nicht mehr so genau hinzusehen. Ich mache es mir manchmal gerne einfach, nach dem Motto "Für den nostalgischen Look muss ich genau diese 5 Schritte anwenden, für den Südsee-Look wiederum diese 5...". Dabei schult man nur leider nicht seinen Blick.
 
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