Tausch des Kunststoff-Bajonetts an einem AF-S DX Nikkor:

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute,

weil hier im Forum immer wieder die Fragen zum abgebrochenen Kunststoffbajonett kommen, habe ich hier mal einen Reparaturanleitung erstellt.

Tausch des Kunststoff-Bajonetts an einem AF-S DX 18-55/3.5-5.6G II ED Nikkor:

1.) die zwei Schrauben der Kontaktschiene lösen.
Rechts unten liegt das neue Bajonett bereit:
picture.php


2.) die drei Schrauben des inneren Kunststoffringes lösen und diesen herausheben.
Rechts unten liegt das neue Bajonett bereit:
picture.php


3.) die drei Schrauben des Bajonettes lösen und es vorsichtig herausheben.
Links unten liegt der innere Kunststoffring, rechts unten liegt das neue Bajonett bereit:
picture.php


4.) die Schraube mit welcher der am weissen Kabel angelötete Massestift im alten Bajonett festgeschraubt war lösen, und den Massestift in das neue Bajonett einsetzen und festschrauben.
Links unten liegt der innere Kunststoffring, rechts unten liegt das alte Bajonett:
picture.php


5.) den Blendenmechanik-Ring durch 1/4 Umdrehung aus dem alten Bajonett lösen und die daran befindliche Zugfeder am alten Bajonett aushängen.
Links unten liegt der innere Kunststoffring, rechts unten liegt das alte Bajonett:
picture.php


6.) den Blendenmechanik-Ring in das neue Bajonett einsetzen und die Zugfeder einhängen.
Links unten liegt der innere Kunststoffring:
picture.php


7.) das neue Bajonett aufsetzen und dabei darauf achten, dass der Blendenbetätigungshebel in die dafür vorgesehene Öffnung des Hinterlinsensatzes eingreift.
Links unten liegt der innere Kunststoffring:
picture.php


8.) das neue Bajonett einsetzen und mit seinen drei großen Schrauben befestigen, dann den inneren Kunststoffring einsetzen und festschrauben (drei kleine Schrauben), zuletzt die zwei kleinen Schrauben der Kontaktschiene festdrehen:
picture.php


9.) das Objektiv auf die längste Brennweite einstellen (hier: 55 mm) und mit dem Zeigefinger den Blendenhebel am Bajonett des Objektivs aufdrücken.
Wenn die Blende sichtbar voll geöffnet wird, OK.
Sollte die Blende NICHT voll aufgehen, wurde der Blendenübertragungshebel bei der Beschädigung des alten Bajonettes leicht verbogen:
picture.php


10.) Wenn der Blendenübertragungshebel nur leicht verbogen ist (im Foto rot bepfeilt), kann man ihn mit einer kleinen Flach-Zange GANZ VORSICHTIG (nur Millimeter-Bruchteile) gerade biegen. Das muss man meistens mehrmals tun und immer wieder überprüfen wie zu Foto 9 beschrieben:
picture.php


Wenn das keinen ausreichenden Erfolg bringt, muss man alles wieder zerlegen und den Blendenmechanikteil im ausgebauten Zustand geradebiegen oder durch einen neuen ersetzen.

Bei allen Nikkoren mit Kunststoffbajonett dürfte die Vorgehensweise sehr ähnlich bis gleich sein.
 
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Hi Michael,

meines, am 18-105, war ja auch schon hinüber. Hab es damals bei Nikon machen lassen (Kosten 75€).
Die Bitte gleich ein Metallbajonett ein zu bauen wurde doch glatt übersehen, ich denke bewusst!

Schon dass du dir die Mühe hier gemacht hast. Finde ich echt toll. Danke.:up::up::up:

Was mich jedoch in diesem Zusammenhang interessieren würde:

Ist es denn nicht möglich gleich ein Metallbajonett zu bestellen (wenn ja welches?) und ein zu bauen?
Dies würde ja das Objektiv aufwerten und robuster machen!
 
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Ich glaube ja auch dass es kein passendes gib!

Doch möglicherweise eines, welches man mit Hilfe von Feile und Dremel passend machen kann.

So könnte man doch etwas unbesorgter mit den Objektiven los ziehen.
 
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Hallo Günter!
Doch möglicherweise eines, welches man mit Hilfe von Feile und Dremel passend machen kann.
So könnte man doch etwas unbesorgter mit den Objektiven los ziehen.
Wie in meinen zahlreichen Beiträgen immer wieder erwähnt, kann ich dir auch hier nur sagen:
Das Kuststoffbajonett an einem zu 95% aus Kunststoff gefertigten Objektiv ist eine Sollbruchstelle!
Wenn man da ein Metallbajonett dranbasteln würde (ich könnte das, für etwa 100 Euro, tun) und dann seitlich gegen das Objetkiv stößt, reisen eben nicht mehr nur die Bajonett-"Nasen" ab, sondern es bricht Etwas weiter innen im Objektiv, und die Reparatur wird weit teurer bis hin zum Totalschaden.
 
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Danke für die Antwort. Dann sollte es wohl nicht sein!

Jedenfalls haben wir hier eine gute Anleitung zur Selbsthilfe.
Dies ist schon mal viel wert!
 
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Hallo Michael, vielen Dank für deine Beschreibung die mir zweierlei zeigt:

Man
kann so etwas reparieren
Ich kann so etwas nicht reparieren und werde meine klodeckelformatigen Finger von solchen Operationen am offenen Herzen fern halten.
 
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Michael,
wenn ich Nikon wäre würde ich mir allmählich überlegen, Dir doch lieber ein festes Schweigegeld zu zahlen. Das ist schon toll, was Du da machst.Meine Hochachtung:
Jochen
 
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Hallo Beuteltier,

Vielen vielen Dank für deine Anleitung!

Mir ist meine Kamera vor kurzem auf den Boden gefallen und somit auch das 18 - 105 3.5-5.6 VR abgebrochen. Mit einem Ersatzteil von Nikonservice-München.de und deiner Anleitung konnte ich es noch reparieren! Leider ist mir währenddessen der Draht abgerissen, der übrigens bei mir schwarz und viel viel dünner und somit schon zum abreißen verdammt war. Doch mit Anlöten habe ich die ganze Geschichte dann doch noch retten können.
Ohne deine Anleitung hätte ich mir bestimmt eine neue Kamera + Objektiv kaufen können, da sich das Einschicken nicht gelohnt hätte.

Mit dem Objektiv sind mir auch noch der SB-600 und der interne Blitz der d3000, den ich aber so gut wie gar nicht mehr verwende. Den Externen habe ich dann mit einer anderen Anleitung repariert, da nur der Motor für die "Brennweite" aus der Halterung gerutscht war.

Hatte ich also noch einmal Glück im Unglück. Ich danke dir für die Anleitung, sie hat mir sehr geholfen. :)

lg

Raphael
 
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Hallo Raphael!
Leider ist mir währenddessen der Draht abgerissen, der übrigens bei mir schwarz und viel viel dünner und somit schon zum abreißen verdammt war. Doch mit Anlöten habe ich die ganze Geschichte dann doch noch retten können.
Der "Draht" ist nur beim 18-55er weiss, beim 18-105er ist er schwarz.
Am Bajonett des 18-105ers ist der aber nicht angelötet sondern nur mit einem Plastikring angeklemmt...
 
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Hallo ihr Lieben,

So nun ist meins auch im A...
Und ich habe mir ein neues Bajonett zugelegt und versuche es auf eigene Faust.

Nun meine Frage... bei dem 1. Foto, welche Größe vom Schraubendreher benötige ich hier????

Bitte dringend...

DANKESCHÖN
 
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Hallo Beuteltier,

habe gerade mit Hilfe Deiner Anleitung mein 18-105 repariert. Knifflig war es, die Metallringe die sich unter dem Bajonettring befinden, in Position zu halten, während man das Ding wieder drauffummelt.

Ohne Deine Anleitung wäre es für mich fast unmöglich gewesen das Objektiv zu erhalten, da ich dachte es gibt keine entsprechenden Ersatzteile. Die ca. 80,-€ für eine Reparatur wären mir grad zu teuer.

Vielen Dank :up:

Beste Grüße und eine schöne motivreiche Weihnachstszeit wünscht

Sven Ostermann
 
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Hallo Sven!
Knifflig war es, die Metallringe die sich unter dem Bajonettring befinden, in Position zu halten, während man das Ding wieder drauf fummelt.
Diese Ringe haben alle zwei kleine Löcher, damit steckt man sie auf die zwei kleinen Zapfen, die aus dem Objektiv-Hinterteil ragen.
Wenn diese Zapfen natürlich beim Abbrechen des Bajonetts auch abgebrochen wurden, ist es schwieriger, klar.
 
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Hallo Michael,

ist es möglich mit Beispielbildern noch tiefer in die Materie einzutauchen?
Habe mein AF-S DX Nikkor 18-55mm überdreht.
Nun das ganze aufgeschraubt (da fiel mir schon die Plastikröhre, welche auf der Zwischenlinse sitzt, entgegen). Beim zusammenstecken gibt es drei Möglichkeiten den Plastiktubus wieder zu arretieren. Bei der Linse gibt es zwei Möglichkeiten diese einzupassen, da diese ja von zwei Führungsstiften gehalten wird.
Diese bog ich soweit hin,dass nur noch bei Stellung 24mm ein leichter Widerstand zu spüren war. Als Perfektionist wollte ich diesen Makel auch noch beseitigen und habe durch wiederholtes biegen des Führungsstiftes die ganze Sache leider wieder "verschlimmbessert". Der Zoom lässt sich zwar ausfahren, geht jedoch nicht wieder zurück.
Eine Reparatur in München mit Portokosten hin- und zurück kostet um die 63 Euronen. Ein neues mit VR inzwischen um die 89€, so dass sich eine Reparatur nicht wirklich anbietet.
Vielleicht gibt es ja noch ein paar Tipps bezüglich Lage, Ausrichtung etc.
Die Einbauarbeiten habe ich bei 18mm ausgeführt, da dies mir am sinnvollsten erschien.

Schöne Grüße aus dem "wilden" Unterfranken

Albert

PS. Hätte gerne noch einige Bilder eingestellt, jedoch gibt es keinen Upload
 
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Hallo Albert!
Beim zusammenstecken gibt es drei Möglichkeiten den Plastiktubus wieder zu arretieren. Bei der Linse gibt es zwei Möglichkeiten diese einzupassen, da diese ja von zwei Führungsstiften gehalten wird.
Nein, für Beides gibt es jeweils nur eine Möglichkeit.
Der Plastiktubus hat einen Zapfen, der in einer Rille in der Innenwand des innersten Zoomtubus eingreifen muss.
Die "Linse" enthält auch die Irisblende, der Steuerstift vom Bajonett muss in den Hebel der Blende eingreifen können.
 
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Hallo Michael,

vielen Dank für deine letzte Erläuterung.
Bin momentan immer noch am einpassen der Linse inkl. Plastiktubus. Mein letzter Versuch war jetzt, die beiden Metallführungsstifte so einzupassen (ohne Linse + Tubus), dass es keine Stauchung oder Berührung zur vorderen Linse gab.
Passt auch sehr gut nur beim zurückzoomen von 55 auf 18mm gibt es bis 35mm einen sehr harten Drehwiderstand den ich nicht in den Griff bekomme. Gibt es da noch einen Trick oder eine mechanische Bearbeitung?
Könnte natürlich auch hergehen und die Filzstreifen komplett mit dem Cuttermesser entfernen (zumindest bei einer Führung). Wäre dies ein Nachteil?

Schöne Grüße aus "Lower Franconia"

Albert
 
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Hallo Albert!
Gibt es da noch einen Trick oder eine mechanische Bearbeitung?
Die zwei "Geradlinienführungen" (O-Ton Nikon) müssen beide absolut rechtwinklig sowohl in x- als auch in y-Achse von deren Montageplatten (mit den zwei Schraublöchern) ab gehen. Im ausgebauten Zustand entsprechend zurecht biegen!
Wenn beim Einbau dann etwas klemmt, sind die Kunststoff-Führungen in dem beweglichen hinteren Linsenblock beschädigt, da hilft nicht mehr viel, man kann nur versuchen die mit einem Cutter oder einer ganz feinen Feile zu glätten und etwas Polyglide hinein tun (spezielle Schmiere für Kunststoff), es wird aber nie mehr so wie vorher...
 
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Hallo, Bin auch gerade dabei das Bajonett zu wechseln. Leider hab ich beimn Austausch das Massekabel vom Anschluss zum Bajonett bei diesem federschrauben getrennt. Wie soll ich nun weiter vorgehen? Gehört das gelötet?
Danke, mfg maxolson
 
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