Sensorreinigung

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immerich

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Schon wieder Sensorreinigung?

Es ist ein Dauerthema. Ich weiß. Die Suchfunktion zeigt 250 Beiträge zu diesem Thema an. Es sind wohl noch mehr, aber alle werden sicher nicht angezeigt. Das sollte eigentlich genug sein, um sich schlau zu machen. Also: Wen dieses Thema nervt, bitte nicht weiter lesen.
Für alle anderen habe ich mal zusammengefasst, was es so für Möglichkeiten gibt, ohne damit den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

Als ich das erste Mal auf meinen Fotos Flecke feststellte, setzte ich mich ins Auto, um die Kamera zu einem Nikon-Händler zu bringen, der die Reinigung selbst vornahm. Zwei Tage später habe ich die Kamera wieder abgeholt. Die Reinigung kostete 25 Euro und dazu kam Benzingeld für 100 km mit dem Auto.
Das wird auf die Dauer teuer. Also habe ich hier im Forum und an anderer Stelle im Internet einer Recherche zur Sensorreinigung (d. h. des Tiefpassfilters vor dem Sensor) durchgeführt.
Ich besitze eine D80. Bei anderen Kameras sollte es hinsichtlich der Reinigung keine nennenswerten Unterschiede geben.
Die Preise, die ich nenne, können sich natürlich je nach Hersteller und Qualität ändern.


Vorab ein paar Hinweise zur Reinigung:

Es wird an sehr empfindlichen Kamerateilen hantiert. Sofern dies unsachgemäß geschieht, kann es zu Schäden kommen. Ich übernehme deshalb keine Haftung für Schäden durch unsachgemäße Reinigung.

Bevor mit der Reinigung begonnen wird, erst noch ein Foto von einer sauberen weißen Oberfläche machen. Das wird später gebraucht, um mit einem Vergleichsfoto den Erfolg der Reinigung feststellen zu können.

Der Akku der Kamera muss weitgehend geladen sein, um den Spiegel in der hochgeklappten Stellung zu halten. Möglichst keinen Multifunktionshandgriff verwenden. Wenn der MB nicht ganz fest sitzt, kann der Stromkontakt abbrechen und der Spiegel herunterklappen. Das wird wahrscheinlich zu einer Beschädigung führen.

Objektiv entfernen, Kamera einschalten.
Menütaste drücken, weiter zu „System“ und „Inspektion“. „Spiegel hochklappen“, „OK“. Es erscheint der Hinweis: „Spiegel und Verschluss durch Drücken des Auslösers öffnen; Schließen durch Ausschalten der Kamera.“ Damit ist gesagt, wie zu verfahren ist.
Auslöser drücken. Jetzt das Kameragehäuse mit der Öffnung nach unten in die Hand nehmen oder an einem Stativ befestigen.

Achtung: Nicht die Mattscheibe oben im Spiegelkasten oder die Verschlusslamellen berühren. Sie sind hochempfindlich.


1. Ausblasen.

Zum Ausblasen wird oft ein Klistier empfohlen. Das ist so ein kleiner Gummiball mit einem langen Etwas aus dem die Luft herauskommt. Mag sein, dass es hin und wieder funktioniert. Aber wenn dieses Ding zu klein ist, ist einfach zu schwach um wirksam Schmutz ausblasen zu können. Also mindestens Größe 5 wählen.
Druckluft wäre eine weitere Möglichkeit. Ich würde aber abraten. Niemand kann dafür garantieren, dass wirklich nur Luft herauskommt. Irgendwelche Partikel, vielleicht in Verbindung mit Fett, muss man schon zweifelsfrei ausschließen können, bevor man so etwas versucht. Außerdem wäre eine sichere Dosierung des Druckes nötig, um nicht in der Kamera etwas zu beschädigen.
Ich benutze zum Ausblasen einen kleinen Blasebalg. Der Luftstrahl, den man damit erzeugen kann, reicht in der Regel aus, um den Staub zu entfernen. Bei regelmäßiger Reinigung wohl die beste Methode.

8033478ba8553c1c7.jpg


Klistier vs. Blasebalg

Quelle: ich


2. Reinigung mit einem Pinsel

Da gibt es den motorgetriebenen VisibleDust Arctic Butterfly 700 SL - Sensor Brush. Er soll sich gut eignen, um Staubpartikel vom Sensor zu entfernen. Ein batteriebetriebener Motor lässt den Pinsel rotieren Er ist recht kompakt, kaum größer als ein Kugelschreiber.
Mithilfe einer Spin-Funktion kann er vor jeder Nutzung statisch aufgeladenen werden, so dass er Schmutzpartikel noch besser aufnimmt. Zusätzlich werden bereits vorhandene Staubpartikel und Spuren von Feuchtigkeit durch die Rotation einfach abgeschüttelt.
Der Pinsel kostet ca. 60 – 70 €. Im Kit, also mit Reinigungsflüssigkeit, Swabs u. a., muss man schon um die 150 € hinlegen.

http://ecx.images-amazon.com/images/I/31FZvXSV4-L._SS400_.jpg

Natürlich gibt es das ganze auch ohne Motor. Der D-SLR Brush - Sensor Reinigungspinsel ist aus besonders weichen Kunststofffasern gefertigt. Kosten: Ca. 25 €.

http://www.micro-tools.com/Merchant...een=PROD&Store_Code=MTE&Product_Code=D-SLR-16


3. Staubsaugen

Auch so etwas gibt es. Ein Sensorstaubsauger kostet etwa 19 € und wird mit Batterien betrieben. Über die Effektivität kann ich hier nichts berichten.

http://www.enjoyyourcamera.com/Kame....html?XTCsid=8b7d35fe6cfbc838869557619bc6b8b9


4. SpeckGRABBER

Der SpeckGRABBER wird von der Fa. Kinetronics hergestellt. Es ist ein längliches Teil mit einer feinen Spitze aus weichem, adhäsiv wirksamen Material. Diese Spitze kann, wenn sie schmutzig geworden ist, unter destilliertem Wasser abgespült und gereinigt werden. Das Teil kostet zwischen 5 und 12 €.

http://www.foto-erhardt.de/catalog/...o.jpg?osCsid=c41ef5f78f118ccf3ce7ca5835f3aa52


5. Verwendung von Reinigungsflüssigkeit

Hat unser Vergleichsfoto einer wiederum sauberen weißen Oberfläche gezeigt, dass noch immer Schmutz vorhanden ist, dann kommt die Reinigungsflüssigkeit an die Reihe. Am bekanntesten ist „Eclipse“.
Von Experimenten mit „irgendwas“ anderem rate ich erst mal ab. Schlieren auf der empfindlichen Oberfläche des Tiefpassfilters oder andere Schäden sind sonst vorprogrammiert. Aber andererseits soll „Eclipse“ zu 100 % aus hochreinem Methylalkohol bestehen …..
Die Reinigungsflüssigkeit wird entweder mit einem befeuchteten SensorSwab (sieht fast wie ein Ohrenstäbchen aus) oder mit einer SensorWand (ein Kunststoff teil, das mit PecPads – kleinen „Tüchern“ – umwickelt wird) aufgebracht. Man reinigt mit Swab oder Wand möglichst gefühlvoll und schnell. Die Reinigungslösung trocknet in äußerst kurzer Zeit.
In der Anleitung des Reinigungskits (hier von Micro-Tools) wird beschrieben, wie ein PecPad um die SensorWand gewickelt wird.

8033478bacd00a8f7.jpg


Da bei dieser Methode der Sensor, bzw. der Filter davor bei der Nassreinigung unmittelbar berührt wird, empfiehlt sich besondere Vorsicht.

Eins Sensor Reinigungskit mit Giottos Rocket-Air Blasebalg, Reinigungsflüssigkeit, SensorWand, Reinigungstüchern, Reinigungsstäbchen und Schaumstoffstäbchen kostet etwa 38 €.

http://www.micro-tools.com/Merchant...DIGI-KIT4A-F&Category_Code=DCK&Store_Code=MTE


Und wenn zum Abschluss das Vergleichsfoto keine Staubpartikel mehr aufweist, bleibt die Freude am Fotografieren (bis zum nächsten Mal) ungetrübt.


Hier noch einige Links zu Seiten im Internet, auf denen nach meiner Auffassung die Sensorreinigung gut beschrieben wird.

http://www.fotocommunity.de/info/Sensorreinigung
http://www.dforum.de/Technik/sensor-clean/sensor-clean.htm
http://www.cleaningdigitalcameras.com


http://www.youtube.com/watch?v=huOdzpl534k
http://www.youtube.com/watch?v=Z11mBKz22Uw

Nachbemerkung: "kiara" und "Horst S." haben mich darauf hingewiesen, dass Eclipse an der D300 nicht angewendet werden sollte. Nachzulesen ist das im folgenden Thread:
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showthread.php?t=54140

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Verwendung der bisher gezeigten Bilder rechtlich problematisch sein könnte. Habe sie deswegen gegen Links ausgetauscht. Schade.



Viel Spaß

Dieter
 
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Klar, und die Kette meines Fahrrads reinige ich im Schonwaschgang in der Waschmaschine. Aber ich packe sie vorher in ein Leinensäckchen, damit die Trommel keine Kratzer bekommt.
 
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Aber es kommt doch immer zu körperlichen Kontakt - das Staubkorn wird erst mal quer über den Sensor geschoben. Hat man erst mal einen Kratzter aus den Sensor, darf man den ganzen Sensor Wechseln. Nun, zu mindest bei meinem Bodenstaubsauger kann ich die Saugleistung von Hand regulieren. Man schiebt den Schlauch auch nicht brutal in die Kamera, man hält ihn vorsichtig an die Objektivöffnung.
Körperlicher Kontakt mit Glas muss unbedingt vermieden werden. Meine Brille reinige ich nur noch mit dem Staubsauger.
 
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Das ist ein Sensorfleck, den man eigentlich mit einer Nassreinigung zu Leibe rücken könnte. So was mache ich - je nach Bedarf - etwa 1 - 2x pro Jahr selbst. Es ist zwar ein Geduldsspiel, aber - mit den passenden Mitteln - durchaus machbar.
 
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Im Handbuch der Fuji S5 steht auf Seite 206:

Legen Sie das erforderliche Reinigungsmaterial bereit
• Reinigungstupfer Sensortupfer (Photographic Solutions, Inc.)
* Hinweise zu Lieferanten außerhalb von Japan finden Sie auf der unten aufgeführten Website:
(http://www.photosol.com/swabproduct.htm).
• Reinigungsflüssigkeit Wasserfreies Äthanol



Mit was soll ich jetzt am besten reinigen? :fahne:
(ja ich weis, jeder sagt was anderes.)

Ich hab in der Apotheke Ethanol und Isopropanol bekommen. Beides > 90%
Was soll ich nehmen? oder egal?
 
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Was soll ich nehmen? oder egal?

Sehr empfehlen kann ich das "Dust Wand Cleaner Kit". Es enthält alles, was man für ca. 30 bis 50 Reinigungen braucht: 50 spezielle fusselfreie Tücher, Spatel (in drei Größen für Crop-Faktor 1, 1.5 und 1.6) als Halter für die Tücher und Reinigungsflüssigkeit.

Hierzulande wird das Set für über 50,- EUR verkauft. Man kann es allerdings über ebay aus Großbritannien für ca. 30,- bekommen (siehe z. B. Artikelnummer: 200553810841). Der Händler ist seriös und empfehlenwert.

Ich kenne nichts anderes, was ein ähnlich gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat (max. 1 EUR pro Reinigung) und keine "Bastellösung" ist. Jedenfalls bin ich mit dem Kit sehr zufrieden.
 
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Hab gestern mal an einem UV-Filter folgendes probiert:

Q-Tips und Isopropanol >90%

Der Filter war danach voll Schlieren. Die waren nur sichtbar, wenn mann den Filter gut ins Licht gehalten hat. Fett und Schmutz geht super weg. Das Isopropanol ist auch sehr schnell verdampft. Man kann richtig zusehen.
Die Schlieren hab ich dann nur mit destilliertem Wasser und einem guten alten Stofftaschentuch weggebracht.
In der engen Kamera wäre das sicher nicht gut möglich.

Q-Tips und Ethanol >90%

Das hatte den gleichen Effekt wie Isopropanol, nur ist es subjektiv etwas schneller verdunstet. Die Schlieren waren minimal weniger ausgeprägt. Auch musste ich die Schlieren mit destilliertem Wasser und einem sauberen 1000mal gewaschenem alten Stofftaschentuch auspollieren.

Allerdings war auch deutlich zu erkennen, dass die Schlieren nur am Rand der mit Q-Tip gewischten Fläche entstanden. Also ein Gerät das breiter ist, ist sicher besser. Je öfter man wischt, desto mehr Schlieren.

Ich kann also von der Q-Tip Variante nur abraten. Es macht wunderbar sauber, aber die Schlieren gehen dann nur mit Nachbehandlung weg. In der engen Kamera ist das dann gar nicht so einfach.
Diese Variante möchte ich an meinem Sensor der Fuji S5 besser nicht testen.
Muss wohl doch mal das Eclipse Zeugs dazu vergleichen, wenn das schon die meisten Hersteller auch nutzen, muss wohl was dran sein.
 
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...Ich kann also von der Q-Tip Variante nur abraten. ...

Ich weiss nicht was ihr für Isopropanol kauft. Ich hohle mir meins immer frisch aus der Apotheke (so rein wie möglich) und benutze Q-Tips.

Noch nie hab ich Schlieren auf dem Sensor gehabt nach der Reinigung. Man sollte aber daruf achten das man nicht irgend ein Isopropanol nimmt was schon Wasser gezogen hat und Wochen in der Ecke rumsteht. Da bekomme ich dann auch schlieren.
 
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Hallo!
Ich kann also von der Q-Tip Variante nur abraten. Es macht wunderbar sauber, aber die Schlieren gehen dann nur mit Nachbehandlung weg.
Das liegt aber auch nur und ausschließlich an den Q-Tips.
Die sind nämlich aus Baumwolle, und mit einem Hauch Klebstoff an das Stäbchen / Röhrchen gepappt.
Beim Tränken mit Benzinen oder Alkoholen löst sich der Klebstoff und vor Allem das Baumwollfett, das die Baumwolle nun mal von Natur aus in sich hat, und hinterlässt diese Rückstände.
Deshalb putze ich immer nach einer Q-Tip-"Orgie" mit einem frischen Papier-Küchentuch oder Klopapier-Tuch nach.
 
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Vielleicht ist die Frage ja dusselig aber warum bringt man den Body nicht einfach zum Händler, wenn Nikon mal wieder mit der Service-Promo-Truppe da ist? Die machen das mit Lupe, Blasebalg,.... für lau.
Wenn man nicht warten kann, ist das doch auch für zu Hause eine Option, oder?
 
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Vielleicht ist die Frage ja dusselig aber warum bringt man den Body nicht einfach zum Händler, wenn Nikon mal wieder mit der Service-Promo-Truppe da ist? Die machen das mit Lupe, Blasebalg,.... für lau.

Es soll doch wirklich Gegenden in diesem Land geben, wo man bis zum Auftritt dieser Xtra-Billigheimer warten kann bis die Zitronenfalter endlich das Zitronen falten gelernt haben:lachen:
 
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Noch eine nette Methode, wenn man die Nassreinigung selbst nicht durchführen möchte, kein Check & Clean in Aussicht ist und auch der Nikon Point nicht erreichbar ist.

--> klick.
 
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Habe hier noch mal nachgesehen: die lokale Canon Servicewerstatt reinigt mit Heptan. Das schreiben die sogar auf ihrer Homepage....

Soll es in der Apotheke geben und ist ein Kohlenwasserstoff und kein Alkohol.

Nur so zur Info...
 
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Hi!
die lokale Canon Servicewerstatt reinigt mit Heptan.
Soll es in der Apotheke geben und ist ein Kohlenwasserstoff und kein Alkohol.
Äh- Alkohol ist doch auch ein "Kohlenwasserstoff" - oder nicht? :nixweiss:
Wenn ich mich recht entsinne- irgendwas mit 6.
Und Heptan nennt sich dann vermutlich deswegen so, weil es 7 hat?!?
 
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