Diese Phänomene erkennst Du deutlich, wenn Du beispielsweise eine F6 mit dem Z 24-70 S neben einer D750 mit dem Af-S 24-70 VR, beide bei Blende 4 unter völlig gleichen Bedingungen auf das gleiche Motiv ausrichtest und gleichzeitig auslöst (das ist ein komplizierter Aufbau, aber es geht). Dann steuert auf einmal beispielsweise die F6 1/80 sec und die D750 1/60 sec Belichtungszeit ein. Das Bildergebnis wird gleich sein. Ich denke, das ist ein schlüssiger Beweis für meine obige Behauptung.
Immer nach dem Motto "wenn Du sie nicht überzeugen kannst, dann verwirre sie" ? Zumindest bei mir hast Du es mit der "F6" geschafft ;-)
Ernsthaft - ich kann die Denkweise deiner Erklärung zwar nachvollziehen, aber ich halte sie dennoch für falsch.
Generell ist so ein Versuchsaufbau Toleranzen unterworfen - das Ergebnis wird also nie absolut korrekt sein - zumdem verfügen die Z6 und die D750 über komplett unterschiedliche Techniken zu Belichtungsmessung.
Einen Test, in dem die unterschiedlichen Belichtungszeiten (die diese beiden Kameras wählen) den Beweis für deine genannte These erbringen sollen, halte ich daher aus genannten technischen Gründen für unbrauchbar.
Durch den großen Bajonettdurchmesser und die entsprechend große Hinterlinse und deren deutlich bessere Nähe zum Sensor gelangt bei gleicher Öffnung viel mehr Licht auf den Sensor,
Den Zusammenhang zwischen Größe Hinterlinse uns Bajonettdurchmesser muss ich nicht verstehen, oder? Natürlich begrenzt der Bajonettdurchmeser den Durchmesser der rückwertigen Linse, aber es ist ja nun nicht so, dass alle Z Objektive zwingend eine Hinterlinse habe, die von der Größe beim F Bajonett nicht möglich gewesen wäre.
Der größere Bajonett-Durchmesser hat erst einmal keinen Einfluss auf die Menge Licht, die durch das optische System auf den Sensor gelangen kann. Man könnte auch ein bestehendes Nikon F Objektiv in ein größeres Bajonett einbauen - so lange man die optische Konstruktion nicht ändern, bleibt die Lichtmenge gleich.
Also um es kurz zu sagen - der größere Bajonettdurchmesser ermöglicht grundsätzlich die Konstruktion von optischen Systemen, die lapidar ausgedrückt "mehr Licht durchlassen"... man kann damit aber auch weiterhin auch Objektive bauen, die in diesem Punkt weder besser noch schlechter sind als mit kleinen Bajonett.
Der geringere Auflagemaß hat dagegen natürlich eine Auswirkung auf das optische System - denn beide optischen Systeme (Nikon Z und Nikon F - mit unterschiedlichen Auflagemaß) müssen ein Bild auf den unverändert gleich großen Sensor projizieren.
Positiver Effekt des größeren Bajonetts und damit im Durchmesser größerer Linsen am hinteren Ende des Objektives ist, dass man damit auch Systeme konstruieren kann, die weniger die Randbereiche der Linsen "nutzen", in denen es zu mehr Verzerrungen/Unschärfe kommt, als im Zentrum der Linsen.
Sprich, man kann zwar ein Z Objektiv konstruieren, welches bei gleicher Brennweite und Blendenöffnung zum Rand hin weniger verzeichnet oder vignettiert als ein F Objektiv - gleich "hell" bleiben sie aber dennoch.
Ein Vollformat Objektiv ist an einer APS-C Kamera auch nicht heller als ein DX Objektiv - es ist nur in aller Regel zum Rand hin schärfer und vignettiert weniger.
Mit dem Z Bajonett sind die Rahmenbedingungen besser geworden bzw. die Grenzen weiter gesetzt als beim F Bajonett - daraus aber abzuleiten, dass ein Z Objektiv (grob zusammengefasst) "mehr Licht durchlässt und heller ist" als ein F Objektiv, halte ich für sehr gewagt.
Aber nochmal zurück zu deinem Test... um die Einflüsse der unterschiedlichen Messmethoden auszuschalten, müsstest Du bei dem Testaufbau Blende und Zeit manuell wählen und dann die Helligkeitsunterschiede der beiden Fotos betrachten - natürlich im RAW Modus, damit Einflüsse von Kamerainternen Korrekturen nicht auch noch mit rein spielen.
Dann bliebe aber noch immer der Einfluss der anderen Konstruktion(smöglichkeiten) und das daher das Z Objektiv weniger vignettiert als das F Objektiv und daher das Bild erst einmal unterschiedlich hell erscheint. Beide Objektive hätten aber dann noch immer die gleiche Blende.
Mach doch deinen Test mit der Belichtungsmessung nochmal - aber dann mal mit Spotmessung (natürlich auf genau den selben Punkt, aus identischer Perspektive - aber schon das wird kaum möglich sein)... dann könnten beide Systeme (Z und F) wahrscheinlich auch die gleiche Zeit wählen, da Einflüsse der Vignettierung bei Offenblende weniger/nicht mehr ins Gewicht fallen (die z.B. bei Matrixmessung noch Einflüsse haben könnten).
Das Z System bietet die Möglichkeit einfacher Objektive zu konstruieren, die ein Bild auf den Sensor projizieren, das eine gleichmäßigere Helligkeitsverteilung hat als dies beim F System möglich wäre - grundsätzlich heller bei gleicher Blende sind sie aber sicher nicht.