50mm ist bei weitem meine liebste Brennweite und da ich viel Portraits mache, ist die Versuchung gross, DAS (!) Portrait-Fünfziger zu kaufen. Es gibt Einiges, was dafür spricht: der Abstand zum 35er, die Nähe zum 85er, welches evtl entfallen kann, das grandiose Bokeh ....
Dagegen spricht für mich vor allem eine Eigenschaft: die 58mm Brennweite. Ich mache oft Aufnahmen in engen Räumen und es vergeht kaum eine Session, ohne dass ich mich irgendwo in eine Ecke quetsche, um noch ein paar Zentimeter mehr vom Model aufs Bild zu bekommen. Ich vermeide den Umstieg auf mein 35er bis zuletzt. Zwar ist das 1.8-35 G ein ausgezeichnetes Objektiv, aber man muss schon sehr aufpassen, die Proportionen des Models nicht zu verzerren. Knie, Hand, Fuss - mit dem 35er können die schon unangenehm gross werden. Ich bleibe also bis zum letzten Moment beim 50er - und fürchte, dass ich mit dem 58er noch öfter, noch eher in die Situation käme, aufs 35er wechseln zu müssen. Die Brennweite von 58mm ist also zugleich Fluch und Segen, bei meinen häufigen Indoor-Shootings überwiegt aber wohl der Fluch.
Anders als [MENTION=65489]Hasi123[/MENTION] ist mir die Performance im Nahbereich vollkommen egal, und ich suche auch nicht nach der endgültigen, absoluten Schärfe. Ein ausdrucksvoller Blick funktionniert auch mit leichten, technischen Unzulänglichkeiten. Wer es unbedingt super scharf haben will, sollte sich beim Inder "Vindaloo" bestellen.