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Hundefotografie: Ab in den Wald!
von Bettina Löffler
Im zeitigen Frühling, kurz bevor die Natur erwacht, wenn die Tage schon deutlich länger als im Winter sind und das Licht intensiver wird, suche ich gerne mit meinen Hunden im Rahmen unserer Spaziergänge die umliegenden Wälder auf.
Nikon D3 - ISO 200 - F 2,8 - 1/1250s - 145mm
Noch hat sich kein Blätterdach in den Bäumen entwickelt, so dass selbst bei bedecktem Himmel ein Fotografieren abseits der hohen ISO-Empfindlichkeiten möglich ist. Auch am Boden findet sich bislang nichts nennenswertes Grünes, die Brauntöne abgestorbener Blätter, Baumstämme und Wurzeln und natürlich des erdigen Bodens selbst dominieren. An einigen Stellen können aber auch grüne Flächen durch Moosbewuchs an älteren Bäumen, Baumstümpfen oder verrottendem liegengebliebenen Holz für eine farbliche Abwechslung sorgen.
Nikon D3 - ISO 400 - F 3,2 -1/640s - 200mm
Das Fotografieren bei bewölktem, aber hellem Himmel bringt hier nun einige Vorteile mit sich. Zum einen finden sich keine großen Kontraste durch Schattenwurf von umstehenden Bäumen, d.h. man findet eine relativ gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche vor und ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die vierbeinigen Protagonisten. Sie haben es nicht so schwer entspannt zur Kamera zu schauen, müssen weniger blinzeln oder gar den Kopf in eine dem Licht abgewandte Position bringen, um eine Blendung durch das direkte Sonnenlicht zu vermeiden.
Nikon D3 - ISO 400 - F 2,8 - 1/400s - 175mm
Ähnliches trifft auf kurze Sonnenpausen bei wechselnd bewölkter Wetterlage zu. Hier sollte man aber stets angesichts der unterschiedlichen Lichtintensität ein ganz besonderes Augenmerk auf die Anpassung der richtigen Belichtung (Kontrolle mittels Histogramm/Spitzlichtanzeige) legen.
Nikon D3 - ISO 200, F 3,5 - 1/640s -170mm
Im direkten Sonnenlicht dagegen verwandelt sich die Waldszene zu einem Fest der Farben und im Licht liegende Bereiche treten durch ein farbintensives Leuchten hervor. Dies kann durch im Schatten liegende Hintergründe noch zusätzlich verstärkt wirken.
Nikon D3 - ISO 200 - F 2 - 1/4000s - 200mm
Zwar mangelt es in solchen Situationen nicht an Licht, dennoch lohnt sich das Schleppen lichtstarker Objektive zu solchen Orten, da meist wenig freier Raum im Hintergrund ohne störendes Gestrüpp oder anderes vorhanden ist, so dass man mehr Spielraum hinsichtlich der Freistellung vom Hintergrund hat. Wenn die Optik ein schönes Bokeh zaubert, umso besser!
Nikon D3 - ISO 200 - F 2 - 1/4000s - 200mm
Allzu viel Brennweite wird meist nicht benötigt, da natürlich auch im Vordergrund einiges an Gestrüpp o.ä. die freie Sicht auf den Hund versperren kann. Meist greife ich auf Brennweiten zwischen 85 bis maximal 200mm zurück. Die hier gezeigten Bilder sind mit 85- und 200-mm-Festbrennweiten, einem 70/200- und einem 80/200-mm-Objektiv entstanden.
Nikon D3 - ISO 200 - F 2 - 1/5000s - 200mm
Auch der Waldhintergrund kann sich als harmonischer Hintergrund für Kopfportraits anbieten. Bei Sonne ist Vorsicht vor dem Schattenwurf kleinster Ästchen aus der näheren Umgebung geboten: unser Auge nimmt sie beim Fotografieren kaum wahr; die Überraschung stellt sich dann zu Hause beim Sichten der Bilder ein.
Nikon D3 - ISO 200 - F 2,8 - 1/1250s - 200mm
Vielleicht konnte ich Euch mit diesen Tipps motivieren, bald auch einmal den Wald aufzusuchen, nach schönen Orten Ausschau zu halten und Eure Hunde (sofern man sie im Wald ableinen kann) in dieser Kulisse zu fotografieren. Tino und ich wünschen Euch viel Spaß dabei!
Nikon D3 - ISO 200 - F 1,8 - 1/4000s - 85 mm
Disclaimer
Bettina Löffler ist Autorin fotografischer Bücher und Fotografin mit den Schwerpunkten auf Natur- und Landschaftsfotografie sowie Hundefotografie und wohnt seit vielen Jahren in Nordhessen. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Bettina neben der Fotografie einfühlsam und kompetent mit Hunden. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten gibt sie momentan 4 Hunden aus dem Tierschutz ein Zuhause.
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