Frage zu Weißabgleich

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omo

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Hallo Nikon-Gemeinde, ich habe die D7200 und den Weißabgleich auf Auto1 eingestellt. Ist es richtig, dass ich mit dieser Einstellung problemlos gängige Aufnahmen von Portraits bis Sport indoor und outdoor machen kann? Oder was empfehlen hier Experten? Danke für die Unterstützung.
 
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Ist es richtig, dass ich mit dieser Einstellung problemlos gängige Aufnahmen von Portraits bis Sport indoor und outdoor machen kann? Oder was empfehlen hier Experten? Danke für die Unterstützung.
Kommt darauf an. Wenn Du in RAW fotografierst und später zum JPG entwickelst, ist das völlig okay. Ansonsten würde ich bei JPGs immer empfehlen, einen Weißabgleich passend für die Situation zu machen. LiveView kann Dir dabei gut helfen, nach Kelvin-Wert in Echtzeit abzustimmen, oder Du wählst einen vordefinierten Wert ("Sonnig", "Wolkig", usw.). Der Grund ist recht einfach: ist das Licht eher inhomogen, schwanken die Abstimmungen der Kamera manchmal unschön. "Auto1" ist tendenziell etwas kühler, "Auto2" etwas wärmer. Auch da muss man aufpassen - "Auto2" in der SOnne wird sehr gelb, "Auto1" in Schatten tendenziell zu kühl.
 
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@omo:

Hallo.

Auto1 gilt als (farb)neutral und passt meines Erachtens im Mittel tatsächlich für so einiges. Sofern Du in RAW (*.nef) schießt, ist das ja sogar nachträglich noch gut zu ändern, falls doch mal erforderlich. Für die Dinge, die Du genannt hast, wird das grundsätzlich passen.

Die D7200 sehe ich immer noch als ziemlich aktuelle Kamera (typseitig von 2015) und der Sensor ist - für eine DX-APS-C-Crop-Kamera - erstaunlich High-ISO-tauglich (nicht so gut wie ein FX-Sensor, aber für DX sehr gut). Wenn Du deshalb drinnen auch mal bei wenig Licht ohne Blitz/Aufhellblitz fotografierst, und dort Kunstlicht herrscht, dann haut Dir Auto1 allerdings auch dieses besondere Kunstlicht (z. B. eine Glühbirne) in die kühle Neutralität. Wenn ich bei meinen Fotos bei Kunstlicht zumindest ein bißchen was von der Kunstlichtatmosphäre behalten will, nehme ich eher Auto2, da wird noch ein bißchen Wärme mitgenommen.

Aber nochmal zur Frage: Auto1 geht für so ziemlich alles, und falls RAW verarbeitet wird, wär' das ggf. auch noch nachträglich in der EBV korrigierbar, falls Auto1 doch mal unpassend gewesen wäre.

Viele Grüße

von

departure69
 
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Hallo,
ich photographiere immer im RAW-Format, Farbtemperatur immer 5.600°K (Tageslicht um die Mittagszeit, Blitzlicht). Passt mir bei der Bildentwicklung die Farbwiedergabe aus Gründen auch immer nicht, wird sie in der Bildbearbeitung korrigiert. Weshalb? Die diversen WB-Automatikoptionen lagen für meinen Geschmack nicht nur bei Mischlicht eher immer als fast immer daneben und mussten ohnehin nachkorrigiert werden. Und ganz wichtig: Die wetter- bzw. Tageslichtbedingte (Farb-) Stimmung bleibt mir weitgehend erhalten. Bis dato ist es mir noch nicht gelungen, die Stimmung eines Sonnenauf- oder untergangs im Nachhinein mit der Bildbearbeitungssoftware zu realisieren...
Bei reinem Kunstlicht nützen einem die Automatikanbebote wenig - wer weiß denn schon, um welches Leuchtmittel es sich wirklich handelt? Da bleibt eh nur das Ausprobieren - oder nachträgliche Korrigieren in der Bildbearbeitung. Als Fazit habe ich gelernt: Was will ich? Eine korrekte Farbwiedergabe oder die Vermittlung einer Stimmung?

Liebe Grüße und viel Spaß beim Experimentieren
Emc2
 
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Bis dato ist es mir noch nicht gelungen, die Stimmung eines Sonnenauf- oder untergangs im Nachhinein mit der Bildbearbeitungssoftware zu realisieren...

Das wirst du auch nie schaffen. Diesen Farbumfang, diese Farbgewaltigkeit kann man auf dem Monitor oder Fotopapier nicht realisieren.
Der Darstellungsfarbraum ist dazu viel zu klein. Hinzu kommt der Dynamikumfang.
Solche Fotos sind immer ein Kompromiss.
 
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Zwei interessante Videos zu dem Thema WB:


Mmh, das erste Video zeigt, daß Auto-WB ziemlich überzeugend funktioniert.
Weshalb man im zweiten Video gern den Vergleich gesehen hätte …

Beim Langenberg-Treff haben wir mal Konzertfotos, wo immer Mischlicht ist,
verglichen – der Kollege hatte seine Location ausgemessen und die Kamera
auf einen fixen Kelvin-Wert eingestellt für alle Bilder, während ich mich immer
nur auf Auto-WB verlassen hatte in diversen Locations.

Nach einhelliger Meinung aller anwesenden Foristi waren die Bilder mit dem
Preset-WB zwar homogen in der Farbwirkung, aber gleichzeitig von gewisser
Leblosigkeit der Anmutung ...

Meine wirkten dagegen vitaler, obwohl (oder gerade weil) der Auto-WB etwa
einem weißen Hemd auch mal den Scheinwerfer-induzierten Farbstich ließ.

Mein Fazit:
Für definierte, nicht wechselnde Lichtsituationen ist Preset-WB das perfekte
Mittel für stets gleiche Ergebnisse – in wechselnden Situationen und vor allem
bei Mischlicht ist man mit dem Auto-WB besser dran und korrigiert ggf. später
per EBV, falls wirklich böse Farbstiche auftauchen.


.
 
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Na ja, ich kenne eine Location (ein Saal), da gibt es nur zwei Lichtsituationen.
Entweder draußen dunkel, innen beinahe schattenlos (!) von Leuchtststoffröhren
beleuchtet (welche inzwischen, glaube ich, auch noch gemischt sind (Kaltlicht
und Warmlicht), was ein Licht ergibt, das nie, nie, nie wirklich gute Fotos möglich
macht (schattenlos und undefiniert grünstichig).

Oder draußen Tageslicht, wechselnd je nach Tageszeit, plus das eben beschriebene
Sch...Licht. Auch dann ergibt sich nur ein brauchbares Licht, wenn die Sonne stark
durch die Fenster kommt und das Licht von der Decke dadurch keine Rolle spielt.
Die Fensterfronten liegen aber nach O NO und S SO. Somit ist spätestens am
Nachmittag Schluß mit Sonne. Bis Sonnenaufgang ergibt sich dann ein schlimmes
Mischlicht: nahe an den Fenstern überwiegt das Tageslicht, weiter drinnen das Kunstlicht.

Um das Desaster komplett zu machen, hat der gesamte Saal mittelbraune Wände aus Holz...

Da kann man einstellen was man möchte, das Ergebnis ist immer :censored: : puke:.
Deswegen wird in diesem Saal auch oft geblitzt (aber man kann es den Leuten
nicht zumuten, den ganzen Saal in Blitzlicht zu tauchen, das geht nur bei kleinen
Personengruppen), oder Fotos von dort werden häufig in Schwarz-Weiß
veröffentlicht.

Grüße, Christian
 
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Ich sehe das so: Es gibt fast keinen Grund mehr in JPG statt in RAW zu fotografieren, daher ist für mich die WB eher nachrangig.
Eventuell für erste Abschätzung des Histogrammes in der Kamera vor Ort kann es ein wenig Aussage machen, hier gibt aber die "Belichtungseinstellung" Neutral/Standard/Vivid .. mehr aus.
Vor allem bei Portrait würde ich nur in RAW knipsen (auch mit Blitz) und dann mit Capture NX-D die Farbe justieren. selbst mit Graukarte klappt es nicht richtig (reflexionen vom Blitz gemischt mit Kunstlicht, wir wollen ja nicht direkt Blitzen ).
Beim Sport ist Blitz sowieso verpöhnt, da würde ich ein paar Testaufnmahmen vor dem "Spektakel" mit verschiedenenr WB machen - auf der D7100 lasse ich aber immer Auto, wichtiger ist dass Du beim Sport die Belichtung und ISO halbwegs gutr hinbekommst (Histogramm ansehen) , die Farben dann in der Nachbearbeitung anpassen.
 
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Bei Kunstlicht habe ich auch Probleme, die Farbbalance aufrecht zu halten, wenn sich diese durch ein Frequenzflimmern (nur im LiveView zu sehen), ständig ändert. Gibt es Abhilfe für sowas.
 
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... nur ein kleiner Hinweis: Mit Rawtherapee kann man einen nachträglichen Weissabgleich auch bei jpgs durchführen.
RT findet man auch als "portable-Version" (zum Ausprobieren).
 
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na ja, wenn es ganz genau sein soll, helfen nur zwei Dinge:
SpyderCube und SpyderCheckR von Datacolor. Näheres auf der Website von Datacolor.
Gruß
Emc2
 
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Hallo Gert,
die Beruhigung ist nur relativ. Es geht nichts über RAW - weil die Korrektur in viel präziseren Schritten durchgeführt werden kann, es deutlich weniger zu Artefacten kommt. Selbst beim Nikons jpg-fine*-Format (Qualität vor Komprimierung) sind die Korrekturen kritisch - ich habe es ein Mal probiert und mache es nie wieder. Nicht zu vergessen: Korrigieren wir ein jpg-Bild, korrigieren wir die seitens des Cameraherstellers durchgeführte Bildbearbeitung an einem 8-Bit/Farbkanal-Bild. Korrigieren wir eine RAW-Datei, korrigieren wir vorliegende, uninterpretierte physikalische Gegebenheiten an einem 16-Bit/Farbkanal-Bild. Schöner wird es, wenn Adobe RGB 1968 genommen wird, statt sRGB.
Gruß
Emc2
 
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Schon klar :)
Die "Beruhigung" bezog sich ausschließlich auf die mögliche, nachträgliche Anpassung des Weissabgleiches von jpgs.
 
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