Hallo liebe Forumsgemeinde,
Wir sind von einer sehr erlebnisreichen und schönen Reise wieder zurück.
Wir habe eure Ratschläge angenommen und haben alles privat organisiert.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei Marc (Captn Marc) für die großartige Unterstützung bedanken. Wir haben viele hilfreiche Tipps erhalten, die maßgeblich zum Gelingen unserer Reise beigetragen haben. Dies ist in dieser Ausführlichkeit sicher nicht selbstverständlich. Wir konnten viele Dinge ohne Lehrgeld zu bezahlen entspannt angehen und haben uns mit den Informationen und einer Landkarte (ISBN 978-82-02-28507-4), die wir bereits zuhause gekauft hatten, gut vorbereiten.
Wir hatten uns, auch auf Empfehlung von Marc, für eine Reisezeit mit Vollmondphase entschieden. Wir haben das nicht nur wegen der schöneren Umgebung (Vordergrund) auf den Nachtaufnahmen, sondern auch wegen der leichteren Orientierung im Gelände abseits der Strassen als hilfreich empfunden. Dies werden wir beim nächsten Mal (ja der Entschluß steht bereits fest) wieder so machen.
Die Erfahrenen unter euch brauchen jetzt nicht weiterlesen, ihr wisst das alles schon !
Für Grünschnäbel wie mich, in Bezug auf Polarlicht, ein wenig von unseren Erlebnissen.
Bei der Jagt auf die grünen Lichter waren wir uns nicht im Klaren, welche Strategie die Beste ist. Entweder man entscheidet sich für einen Standort, wählt den Bildausschnitt und wartet auf die ultimative Aufnahme bzw. schöne Polarlichter (hier ist Geduld gefordert), oder man wechselt nach einiger Wartezeit den Standort und fährt weiter. Wir haben schnell realisiert, dass aus dem fahrenden Auto die Lichter meist nicht erkennbar sind, wenn nicht gerade ein starkes grünes Feuerwerk am Himmel entfacht ist.
Wir sind meist nach einiger Wartezeit ohne Grün weitergefahren und haben unterwegs häufig gestoppt um die Lage am Himmel zu prüfen. Dies führte gelegentlich zu etwas Hektik, wenn ganz plötzlich schönes Grün zu sehen war. Da war dann manchmal nichts mit optimalem Bildaufbau, es musste zum Teil ganz fix gehen. Wir haben nämlich die Erfahrung machen müssen, dass die Polarlichtaktivität manchmal intensiv, jedoch nur von kurzer Dauer ist.
Das größte Manko an meiner Ausrüstung waren meine Handschuhe. Die waren, obwohl nicht sehr dick trotzdem hinderlich beim Bedienen der Ausrüstung. So habe ich oft auf die Handschuhe verzichtet, was in Anbetracht der zweistelligen Minusgrade auch kein Genuss war (den Kugelkopf am Stativ zu verstellen war nicht lustig, warum gibts die Dinger nicht beheizt?).
Zu den Fotostandorten für die Lichter gibts im Netz viele Hinweise. Neben den unterschiedlichen Standorten entlang der Fjorde hat es uns in den Bergregionen sehr gut gefallen, da hier nirgends Lichtverschmutzung auftritt.
Da die Norweger begeisterte Skitourengeher sind, werden auf den Strassen im Gebirge ab und an Parkplätze geräumt, sodass auch Parkmöglichkeit besteht. Dies war während unseres Aufenthalts oft ein Thema, da sehr viel Schnee lag und neben der Strasse bis zu einem Meter hohe Schneewände das Stehenbleiben nicht möglich machten. Die Strassen sind zwar geräumt, aber eben durch den Schnee zu schmal um am Rand zu stehen.
Aufgrund des tiefen Schnees war es manchmal ein Herausforderung etwas ins Gelände zu gehen um einen schönen Bildausschnitt zu gestalten. Entweder bin ich selbst bis übers Knie eingesunken, oder das Stativ musste immer wieder korrigiert werden, da die Beine ebenfalls eingesunken sind. Ich hatte zwar Spikes für die Stativbeine dabei (ich glaube die bracht man eher nicht), drei Plastikbecher hätte ich besser gebrauchen können.
Eines meiner wichtigsten Ausrüstungsgegenstände war der Funkauslöser. Einen Kabelauslöser hatte ich auch dabei, der ist jedoch nicht so praktisch in der Handhabung. Das Kabel wird in der Kälte sehr hart und wenn man das Stativ versetzt, baumelt das Ding ständig an der Steckverbindung umher, da ich immer vergesse das Kabel vorher um den Stativkopf zu wickeln. Außerdem ist man immer genötigt dich bei der Kamera zu stehen.
Mit dem Funkauslöser kann man völlig entspannt die Hände in der Jackentasche verbergen und das Geschehen am Himmel beobachten und immer wieder auslösen. Manchmal, wenn der Wind allzu heftig blies sind wir sogar immer wieder zwischendurch ins Auto gesessen und konnte sofern nötig von dort auslösen.
Unsere Reiserlebnisse werde ich, wenns die Zeit wieder zulässt im Bereich - Naturfotografie: Reiseberichte - versuchen wiederzugeben. Schließlich gibt die Region auch außerhalb dem Thema Polarlicht Gelegenheit für schöne Erlebnisse und Fotomotive.
Ich habe ein Album mit einer kleine Auswahl an Bilder eingestellt, ich hoffe es gefällt euch. Sollte sich der Eine oder Andere motiviert sehen ebenfalls so etwas zu unternehmen, so seit versichert, ihr werdet es nicht bereuen. Unsere Erwartungen wurden jedenfalls mehr als übererfüllt.
Es geht auch ohne Gün
Zu den Bilder sei noch gesagt, dass mir der Weissabgleich gelegentlich nicht leicht gefallen ist.
An den Bilder ist nirgends die Sättigung erhöht, lediglich die Dynamik (LR) ist zwischen +10 bis +20 verändert. Bis auf das Freistellen zum Ausrichten des Horizonts sind die Bilder nicht beschnitten.
Ich hoffe ich konnt bei einigen Polarlichtneulingen Interesse wecken.
Grüße,
Friedrich