Frage Fine Art Print: Farben und Kontrast im Softproof abstimmen

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Hallo Allerseits,

demnächst möchte ich 12 Bilder großformatig als Fine Art Prints auf Hahnemühle Photo Rag Papier drucken lassen. Mir gefällt die besondere Tiefenwirkung dieses Papiers sehr gut.

Wie stimmt Ihr mittels Softproof in PS oder in CNX2 die Farben und den Kontrast auf eine möglichst gute Übereinstimmung mit dem Eindruck des Fotos auf einem kalibrierten Monitor ab?

Meine Vorgehensweise:

1. JPG-Testchart mit Grauskala, CMYK- und RGB Farben in ICC-Profil der Papiersorte konvertieren
2. Mit Schwarz-/Weiss-/Neutralgraupunktwähler von "Tonwerte und Kurven" eine "Normalkorrektur" für das Papier erstellen (und in CNX2 als "Einstellung" abspeichern)
3. Softproof mit ICC-Profil der Papiersorte ein-/ausschalten und prüfen, ob noch Abweichungen zwischen Proof "ein" und "aus" vorhanden sind und diese noch feinkorrigieren
4. Die 12 Bilder mit der abgespeicherten "Normalkorrektur" aus "Tonwerte und Kurven" anpassen und ggf. weitere Schritte individuell für jedes Bild abstimmen.

Bei Bildern mit eher hellen bis mittleren Farbtönen funktioniert das perfekt.

Bei Bildern aber, die in der Dämmerung aufgenommen wurden und infolgedessen von dunklen Tonwerten dominiert werden, ist das Ergebnis unbefriedigend, weil viel zu flau. Jegliche "Knackigkeit" der Schatten geht verloren.

Das geht auch mit einer S-förmigen Kontrastkurve oder Hochpassfilter mit Überlagerung nicht wirklich gut zu verbessern.

Wie ist Eure Vorgehensweise hierfür?

Herzliche Grüße Nic
 
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3. Softproof mit ICC-Profil der Papiersorte ein-/ausschalten und prüfen, ob noch Abweichungen zwischen Proof "ein" und "aus" vorhanden sind und diese noch feinkorrigieren

Wenn Dein System halbwegs korrekt kalibriert ist und das ICC-Profil für die Papiersorte auch stimmt, dann sieht der Druck so aus wie im Softproof ... ;). Alles andere ist leider nur Gefrickel ...
 
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Wenn Dein System halbwegs korrekt kalibriert ist und das ICC-Profil für die Papiersorte auch stimmt, dann sieht der Druck so aus wie im Softproof ... ;). Alles andere ist leider nur Gefrickel ...

Ja, der Monitor ist kalibriert, dass passende ICC-Profil des Papieres habe ich heruntergeladen.

Herzliche Grüße Nic
 
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Hallo Allerseits,

ist wirklich keiner hier mit Erfahrungen
beim Softproof für Fine Art Print?

Inzwischen habe ich bei Saal gelesen,
man solle für das Hahnemühle PhotoRag
Papier die Simulation der Papiersorte
ausschalten.

Kann das jemand von Euch bestätigen?

Denn dann sehen die Bilder mit den übrigen
Softproof-Einstellungen richtig gut aus.

Herzliche Grüße Nic
 
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Wenn es "dann" gut aussieht, mach' es einfach.

Es geht doch nur um die Bildwirkung und überhaupt gar nicht um die Anwendug irgendeiner Formel. Es wird viel zu viel Gewese und Geheimnis darum gemacht, bunte Tropfen auf Papier zu spritzen. Druckerhersteller und Softwarefirmen möchten uns glauben machen, dass es sich um eine Wissenschaft handelt, die hohe Investitionen an Zeit und Geld verlangt, aber das ist nur sehr, sehr begrenzt richtig.

Tinte fällt auf Zellulose. Wenn's so aussieht, wie Du es dir vorstellst, kannst du auf irgendwelche Profile und Prozeduren sch ... also, äh, es ist unwichtig.
 
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Bei Bildern aber, die in der Dämmerung aufgenommen wurden und infolgedessen von dunklen Tonwerten dominiert werden, ist das Ergebnis unbefriedigend, weil viel zu flau. Jegliche "Knackigkeit" der Schatten geht verloren.
Spontan würde ich sagen: DAS typische Problem nicht-glänzender Papiere. Oder Du hast das auf dem Material schon besser gesehen und Du kommst nur nicht auf das Ergebnis?
 
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Spontan würde ich sagen: DAS typische Problem nicht-glänzender Papiere. Oder Du hast das auf dem Material schon besser gesehen und Du kommst nur nicht auf das Ergebnis?

Probiert habe ich das Papier noch nicht. Es reizt mich, die enorm kräftige Wucht der Tonwertabstufungen des Papiers, wie sie auf der Photokina zu sehen waren, für meine Bilder zu erreichen. Ich möchte dazu verstehen, was die richtige Einstellung beim Softproof ist: Papierfarbe simulieren - ja oder nein - bzw. warum soll man lt. Saal diese Funktion zur Bearbeitung von Farben und Kontrasten deaktivieren?

Herzliche Grüße Nic
 
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Mmh, meine Empfehlung: Hardproof!

Optimiere ein geeignetes Bild einmal
ganz normal und einmal mit Softproof.

Danach läßt Du beide Dateien bei Saal
auf dem Photorag in 20x30 printen,
was keine 20 Euro kostet – und dann
vergleichst Du beide mal sorgfältig.

Anschließend weißt Du, welche EBV
besser für Dich ist. :cool:



 
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Mmh, meine Empfehlung: Hardproof!
...


Ja, das mache ich zusätzlich. Aber nicht dort,
sondern bei einem lokalen Dienstleister, der mir
anbietet, einen Probedruck zu machen und vor
Ort danach selbst die richtige Papiersorte aus
der Serie PhotoRag auszusuchen.

Unabhängig davon interessiert es mich einfach
fachlich, ob die Vorgabe, die Simulation der
Papierfarbe zu deaktivieren tatsächlich richtig ist.

Hintergrund der Frage ist die Tatsache, dass das
Papier in den Tiefen eine Farbverschiebung in
Richtung Blau aufweist, die zu den mittleren
bis hellen Tönen immer schwächer wird.

Da kann ich mir einfach nicht vorstellen, warum es
"richtig" sein soll, das für die Abstimmung auszublenden.

:confused:

Herzliche Grüße Nic
 
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Wie stimmt Ihr mittels Softproof in PS oder in CNX2 die Farben und den Kontrast auf eine möglichst gute Übereinstimmung mit dem Eindruck des Fotos auf einem kalibrierten Monitor ab?
Hallo,
eine Abstimmung ist nicht nötig. Das was Du, unter den richtigen Bedingungen (Bildschirm, Profile, Umgebungslicht), im Softproof siehst, entspricht ja bereits dem Ausdruck des Fotos.

Was bei Deiner Vorgehensweise passiert:
Stelle Dir einen Grauverlauf vor. Im Arbeitsfarbraum ist dieser neutral. Konvertierst du in das Druckerprofil, versucht das ICM diesen neutralen Farbeindruck beizubehalten. Da das Schwarz des Druckers aber nicht neutral ist, geht das nur durch Hinzumischen von Farbe. Dabei wird dann, dank Tiefenkompensierung, auch noch der Schwarzpunkt angehoben.
Als nächstes wandelst Du dein tiefstes, neutrales Schwarz im Bild mit dem Schwarzpunktwähler zu RGB=0 um. Damit wird es evtl. dunkler, bekommt aber auch einen Farbstich (da Drucker Schwarz nicht neutral) und die Tiefen laufen unter Umständen zusammen.
Zusammengefasst führst Du eine Bildbearbeitung durch, die Du so gar nicht haben möchtest.

Ich würde vorschlagen, Du ersparst Dir die Bearbeitung deines Testcharts.
Öffne stattdessen Dein Bild und aktiviere den Softproof. Je nach Qualität der Profile siehst Du schon sehr gut, was Dich beim Druck erwartet. Zum Beispiel wirst Du möglicherweise einen Farbstich in den helleren Farbtönen erkennen, aufgrund der Papierfarbe. Und Du wirst merken, dass trotz Tiefenkompensierung evtl. Schatten zusammenlaufen, weil ein tieferes Schwarz mit der Drucker / Papier Kombination einfach nicht möglich ist.
Hier kannst Du jetzt gezielt gegenarbeiten. Wenn es Dir z.B. auf die Zeichnung in den Tiefen ankommt, musst du sie evtl. etwas anheben um die Schatten an die Möglichkeiten des Druckers anzupassen.

Unabhängig davon interessiert es mich einfach
fachlich, ob die Vorgabe, die Simulation der
Papierfarbe zu deaktivieren tatsächlich richtig ist.
Was die Papierfarbensimulation angeht, habe ich Saal diesbezüglich vor längerer Zeit kontaktiert, weil ich mir dieselbe Frage gestellt habe. Die Antwort war, dass sie diese so in dem Profil implementiert haben, dass die Funktion nicht aktiviert werden muss. Sie ist quasi automatisch mit drin.
Nun meiner Meinung nach, ist das ein durchaus gangbarer Weg, dann hätte ich aber dafür gesorgt, dass das aktivieren der Funktion keine Veränderung in der Anzeige mehr bringt. Deshalb habe ich da meine eigene Theorie. Ich glaube, die wollen die Leute mit der flauen Darstellung nicht „erschrecken“ und geben deshalb diesen Hinweis raus. Derjenige der weiß, wie ein gedrucktes Bild im Vergleich zur Bildschirmdarstellung aussieht, der aktiviert die Papierfarbensimulation trotzdem. Denn mit der deaktivierten Papierfarbensimulation ist das Ergebnis meiner Meinung nach unrealistisch.
 
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Was die Papierfarbensimulation angeht, habe ich Saal diesbezüglich vor längerer Zeit kontaktiert, weil ich mir dieselbe Frage gestellt habe. Die Antwort war, dass sie diese so in dem Profil implementiert haben, dass die Funktion nicht aktiviert werden muss. Sie ist quasi automatisch mit drin.
Nun meiner Meinung nach, ist das ein durchaus gangbarer Weg, dann hätte ich aber dafür gesorgt, dass das aktivieren der Funktion keine Veränderung in der Anzeige mehr bringt. Deshalb habe ich da meine eigene Theorie. Ich glaube, die wollen die Leute mit der flauen Darstellung nicht „erschrecken“ und geben deshalb diesen Hinweis raus. Derjenige der weiß, wie ein gedrucktes Bild im Vergleich zur Bildschirmdarstellung aussieht, der aktiviert die Papierfarbensimulation trotzdem. Denn mit der deaktivierten Papierfarbensimulation ist das Ergebnis meiner Meinung nach unrealistisch.
Hallo,

ganz herzlichen Dank für Deine Hinweise. Dieselbe Antwort habe ich bei Saal auch bekommen. Deinen weitergehenden Überlegungen folge ich.

Inzwischen habe ich beim Printdienstleister die Probestreifen auf PhotoRag Bright White bekommen und weiß jetzt ziemlich genau, dass ich Bilder mit mittleren und hellen Tonwerten so lassen kann, wie sie sind.

Demgegenüber müssen Dämmerungsbilder mit tiefen Schatten in den Tiefen um ca. 15 - 30 % heller abgestimmt und evtl. noch mal im Detailkontrast knackiger ausgearbeitet werden.

Herzliche Grüße Nic
 
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