Familienreise zum Fuß der Buddhas von Bamiyan

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Und jetzt ein eigener Beitrag für eines meiner Lieblingsbilder. In Farbe wäre es sicher auch reizvoll gewesen.​


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Es sieht wie ein harmloses Picknick aus. War es aber nicht ganz

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Von Kollegen erhielt mein Vater den Tipp, man könne nordseitig der Seen bis zu einer schönen Aussicht fahren. Ein kurzer Weg, dann ziemlich weglos, aber es gehe. Wir kamen nach dem Weg ca. 500m weit, dann war Ende. Kupplung wohl endgültig ruiniert. Keinen Meter bewegte sich das Auto vorwärts. Jetzt wurde es ernst. Wie kommt man von hier mit einem defekten Auto zurück nach Kabul? Und dann weiter nach Tehran? Eine Reparatur hier im ländlichen Hazaradschat jedenfalls war völlig unmöglich. Erste Idee: Am Tag zuvor lernten wir eine Familie aus der Schweiz kennen. Sie waren mit einem Landrover hier. Ob sie uns nach abschleppen können? Wenigstens bis zum "Hotel"? Sie winkten sogleich ab. Auch ihre Kupplung, sagten sie, sei äußerst strapaziert und sie wären froh, wenn sie irgendwie Kabul erreichen können. Ein anderer Fahrer, ein Afghane, schleppte uns schließlich mit einem Toyota Landcruiser auf den Weg, den wir gekommen waren. Er werde alles weitere organisieren. Und was machen wir solange? Erstmal was essen (s. o.), Siesta und abwarten.


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Was nun folgte, ist auch heute noch innerhalb unserer Familie Stoff für nostalgische Erinnerungen bei Familientreffen. Innerhalb sehr überschaubarer Zeit traf ein (sehr alter ...) LKW ein, auf ihm und neben ihm herlaufend viele Männer, 20, 30 ... ich weiß es nicht. Einige von ihnen waren mit Schaufeln und Hacken ausgerüstet, manche einfach nur mit einem dicken Stock. Sie machten uns klar, dass sie das Auto auf den LKW verfrachten werden. Wir konnten es nicht glauben. Wie soll das gehen?

Etwa so ein LKW war es. Immerhin hatte er aber eine Motorhaube:

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Frage in die Runde: Any ideas?
 
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Ich traue den Leutchen durchaus zu, euer Auto einfach auf das Dach so eines Busses zu stellen. Vielleicht mit langen Brettern als Rampe?
Oder das Auto hinten dran zu binden.
Und auf euer Auto könnte man locker noch ein paar Ziegen stellen und einige Reissäcke.

Aus Nepal bin ich da manches gewöhnt. Was hierzulande als unmöglich gelten würde, wird da einfach gemacht.

Bin gespannt, wie es weiter geht!
 
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Es sieht wie ein harmloses Picknick aus. War es aber nicht ganz

Ein anderer Fahrer, ein Afghane, schleppte uns schließlich mit einem Toyota Landcruiser auf den Weg, den wir gekommen waren. Er werde alles weitere organisieren. Und was machen wir solange? Erstmal was essen (s. o.), Siesta und abwarten.

Ich muss mal sagen, dass du mächtig coole Eltern hast, auf die du echt stolz sein kannst!
Das ist schon riesig toll, sowas als Kind erleben zu dürfen!

Und dann finde ich, dass wir von den Menschen dort noch so viel lernen können! Besonders was Gelassenheit und Hilfsbereitschaft angeht.
Ich habe das schon in so vielen Teilen der Welt erlebt. Und irgendwie ist es mit dann immer recht peinlich, wie wir mit Mitmenschen (Nachbarn wie Fremden) umgehen.
Nach jeder Reise in einem solchen Land, sei es Neufundland, Grönland, Alaska, Nepal, Kamtschatka oder Kirgistan, lerne ich von den Menschen so viel, bin tief beeindruckt und hoffe, etwas von ihrer Lebensweise in meinen Alltag hinüber retten zu können.

Hast du das Gefühl, das Leben dort und die Reisen haben dich nachhaltig geprägt?
 
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Was hierzulande als unmöglich gelten würde, wird da einfach gemacht.

So ist es, Sylvia. In unserer Fixierung auf technische Hilfsmittel nehmen wir die einfachen Wege offensichtlich nicht mehr recht wahr. Und sind nicht gewohnt, dass vieles geht, wenn viele anpacken. Dabei war es so einfach. Zunächst wurde das Auto auf einen kleinen Hügel geschoben. Mit 20 Mann kein Problem. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde gegraben. Eine Art Rampe, mittels derer der LKW an das Auto ranfahren konnte. Dann die Klappe hinten aufgemacht, ein paar Bretter und Stangen noch hingelegt, Auto raufschieben - fertig.

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Ich muss sagen, dass du mächtig coole Eltern hast, auf die du echt stolz sein kannst!
Das ist schon riesig toll, sowas als Kind erleben zu dürfen!

Richtig. Dessen sind wir uns auch bewusst. Inzwischen haben die meisten von uns 5 (eine Schwester kam noch nach ...) selbst Kinder, da wird einem erst richtig klar, was wir da erleben durften.

Hast du das Gefühl, das Leben dort und die Reisen haben dich nachhaltig geprägt?

Ich könnte jetzt alles, was du schriebst, ganz fett unterstreichen. Und hierzu nur kurz: Aber hallo! Uns alle. So beeindruckt, dass unsere drei Kinder zumindest in einem Urlaub den Iran erleben durften (siehe hier: http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/foto-reportagen/179488-auf-der-achse-des-boesen.html.
Und so geprägt, dass jetzt zwei Flüchtlinge aus Afghanistan in unserem Hauhalt leben.
 
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Mit dem Verladen des Autos auf den LKW bin ich am Wendepunkt unserer Reise angelangt. Jetzt ging es nur noch zurück. Anders als gedacht, aber immerhin ging es zurück. Ohne Verzögerung gleich am nächsten Tag. Es folgt die abenteuerliche Rückfahrt nach Kabul, ein kurzer Zwangsaufenthalt dort wegen der Autoreparatur und dann die Rückfahrt über Kandahar, Herat und Maschad nach Tehran. Dabei berichtenswert: ein weiteres Erlebnis mit einer Autopanne (Marke "unglaublich, aber wahr") sowie eine Begegnung mit Kuchis. Und: Mein Lieblingsfoto aus Afghanistan kommt noch.
 
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Am nächsten Tag ging es in aller Frühe los. Zunächst die bekannte Strecke nach Bamiyan, dann über den Shibar-Pass weiter nach Charikar, wo wir auf die Straße Kabul - Masar-e Sharif und damit nach vielen Tagen wieder auf Asphalt trafen. Am Morgen war es - wie immer - sehr kalt. Ein kurzes Frühstück am "Hotel" und dann ab in bzw. auf den LKW.

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Leider gibt es nur wenige Fotos von der Fahrt. Ich vermute, die Film-Vorräte gingen zur Neige. Kein Wunder nach diesen Tagen. Wieviele Personen insgesamt mitfuhren, weiß ich nicht. Aber viele, das steht fest.:)
Zunächst kletterten mein Vater und ich in eine Art Kiste, die auf dem Führerhaus des LKW angebracht war. Wir platzierten uns mit Schlafsäcken zwischen den Melonen, die wohl auch nach Kabul sollten. Die Mutter nahm mit den drei Töchtern neben dem Fahrer Platz. Zu fünft war es dort recht kuschelig. Neben uns und unserem Auto fuhren noch etliche Männer mit. Ich weiß noch, wie der Vater etwas ungehalten reagierte, als ein Vielzahl von ihnen auf dem Dach des Autos Platz nahm.

Anfangs war es richtig knackig kalt, noch etwas kälter auf dem über 3600 m hohen Khan Kotal. Aber dann ging es allmählich runter, es wurde wärmer, sogar fast heiß. Und staubig, denn vor uns fuhr stundenlang ein weiterer LKW, beladen mit Schafen.

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In der Kiste auf dem Führerhaus konnte man das auch gut riechen. Hier, bei einem kurzen Halt irgendwo auf der Strecke, wurde eines der wenigen Fotos gemacht. Man sieht schön den Schatten des Fotografen, der über dem Führerhaus thront.

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Im Verlauf der langen Fahrt wurde auch mal der Platz gewechselt. Hier Andrea im "Ausguck".


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Bei Charikar hörte dann endlich das stundenlange Gerüttel und Geschüttel auf, der LKW konnte schneller fahren und bald erreichten wir die Außenbezirke von Kabul. Es dämmerte schon. Der LKW setzte uns am Hotel "Ariana" und das Auto bei einer Werkstatt ab. Wie es entladen wurde, weiß ich nicht, da wir schon gleich in die Hotelbetten fielen.
 
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Auto in Werkstatt - Familie im Basar. Große Teppiche müssen im Freien ausgebreitet werden.

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Ein Wermutstropfen: Irgendwann einmal wurden die besten Farb-Portraits rausgesucht um Papierabzüge machen zu lassen. Bisher sind diese Dias unauffindbar....
 
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Kleine Randbemerkung: Nach den anstrengenden Wochen gönnten wir uns zum ersten Mal eine Übernachtung in richtigen Betten, in richtigen Zimmern. Bisher hatten wir zwar mehrmals in Hotels genächtigt, aber immer im Hof bzw. Garten dieser Hotels in unserem Zeltanhänger. Anders als bei unseren vielen Reisen im Iran zelteten wir - auf Anraten der Kollegen des Vaters - nicht irgendwo im Freien. Ich weiß nicht, ob es zu Problemen kam, dass dieser Ratschlag in Kollegenkreisen rumging oder ob es eine reine Vorsichtsmaßnahme war.

Im Iran zelteten wir immer irgendwo, wo es uns gefiel. Davon gibt es nur Fotos, die Claudia mit ihrer "Kinderkamera" aufgenommen hatte. Unsere Eltern fanden das wohl nicht so wichtig, dass sie es fotografiert hätten. So sah das dann aus:

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Hier ein Foto aus der Zeit ab 1975. In diesem Jahr hatten wir den VW 412 gegen einen Peugeot 504 Familiale (mit drei Sitzreihen, absolute Seltenheit damals) getauscht. Der VW war nach 2 Jahren durch und wir Kinder eben größer und brauchten mehr Platz.


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Ich erinnere mich, dass die Kodak Instamatic zwei Einstellungsmöglichkeiten hatte; "Sonne" und "Wolken" - das war's.
 
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Diese Kinderkamera konnte irgendwie nur grau; weder schwarz noch weiß vermochte sie wiederzugeben. Daher jetzt wieder ein Foto mit der Rolleiflex. Es stammt nicht von unserer Reise 1974, sondern wurde zwei Jahre danach aufgenomen, als wir Afghanistan komplett von West nach Ost und wieder zurück durchquerten um weiter nach Pakistan, Indien und Nepal zu fahren (bzw. nach Nepal zu fliegen). Es entstand am berühmt-berüchtigten Khyber-Pass. Man beachte nicht nur die Separierung Auto / Kamel, sondern auch das Hightech-Gerät im Hintergrund.

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Aufgrund des Kupplungsschadens verlängerte sich unser Aufenthalt etwas. Orientalische Gelassenheit war aber nicht unbedingt angesagt, denn nach dem Afghanistan-Urlaub stand noch eine schon länger geplante Fahrt in die iranische Wüste mit dem Besuch der Städte Natanz, Isfahan und Naein an. Bilder und Berichte von dort, allerdings aus den Jahren 2009 bzw. 2010, gibt es hier ab Beitrag 92. Um wieder etwas Zeit herauszuholen und auch um eine Nacht im heißen Kandahar zu umgehen, sah der Plan vor, die etwa 1070 km lange Strecke von Kabul nach Herat an einem Tag zu fahren. Das dauert, wenn man in der Hitze nicht schneller als max. 80 km/h fahren kann, damit der luftgekühlte Motor nicht überhitzt. Entsprechend ging es mitten in der Nacht ins Auto und los. Die nun folgenden Erlebnisse stammen alle von der Strecke Kabul - Herat, jedoch aus drei verschiedenen Jahren. 1974 begegneten wir Kuchi-Nomaden, 1976 hatten wir einen Zwangsaufenthalt wegen eines defekten Radlagers und 1978 einen Unfall mit nachfolgendem Kühlerschaden. In der örtlichen Reihenfolge, wie es an der Strecke passierte, wird nun geschildert.

In der Nähe von Ghazni lief auf menschenleerer Strecke plötzlich ein großer Hund vor das Auto. Keine Chance, Hund tot, weiterfahren. Aber nicht lange, denn der Motor lief bald heiß. Kühlwasserverlust, und das in der Wüste. Etwas hilflos wurde der Schaden begutachtet. Klar war nur, dass der Kühler ein Loch hatte und das Wasser weg. Die Trinkwasservorräte waren begrenzt. Aber in der Nähe war zufällig ein kleiner Tümpel zu erkennen. Das Wasser war sehr schlammig und brackig - das kann man doch nicht als Kühlwasser nutzen......?!?

Nun ist wichtig zu wissen, dass damals in Afghanistan schon umgesetzt war, was Herr Dobrindt für Deutschland plant: Es wurde Maut erhoben. Alle vielleicht 150 km musste man einen Mautposten passieren. Diese bestanden aus einer Lehmhütte, einer Schranke und ein paar Soldaten. Man entrichtete die Maut, die Schranke wurde gehoben und weiter ging es. Ein solcher Mautposten befand sich nun glücklicherweise nicht weit. Also hinlaufen und um Hilfe bitten. Und wie das hier so ist, wird man zuerst zum Tee eingeladen. Immerhin - die können hier Tee kochen, also haben sie ja irgendwo Wasser. Und wo hatten sie das Wasser her? Eben aus dem vorgenannten Tümpel.....

Das Auto wurde an die Hütte geschoben und die Soldaten bauten den Kühler aus.

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Einer der Soldaten kam mit einer Schüssel voll Rosinen in der einen und einem Packen roher Baumwolle in der anderen Hand. Die haben wohl Hunger, aber wozu die Baumwolle? Der Soldat platzierte nun eine Lage Baumwolle auf einem flachen Stein, bedeckte diese mit Rosinen, legte wiederum eine Lage Baumwolle darauf, Rosinen, Baumwolle, Rosinen, Baumwolle .... und klopfte dann mit einem weiteren Stein als Hammer lange darauf herum. Dann nahm er dieses nun sehr klebrige Etwas und drückte es fest auf die beschädigte Stelle des Kühlers.

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Kühler einbauen, Wasser einfüllen, fertig.​


Um es kurz zu machen: Der Kühler verlor keinen Tropfen Wasser. Die Reparatur hielt nicht nur bis Herat (700 km), sondern noch weitere 1300 km bis nach Tehran. Dann brach meine Mutter mit uns Kindern zu einer mehrtägigen Fahrt in die iranische Wüste Dasht-e Kavir auf. Nach der Rückkehr wurde der Kühler in Tehran durch einen neuen ersetzt. Reine Vorsichtsmaßnahme.
 
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Auch 1976, auf der Rückfahrt aus Indien und Pakistan, kamen wir nicht ohne Panne durch. Diesmal war es ein Lagerschaden am Zeltanhänger. Nicht der einzige übrigens, aber das andere Mal war es im Iran. Wir retteten uns noch bis zu einem Hotel, das im Niemandsland ungefähr in der Nähe von Fahrarud an der Straße stand. So ein typisch sowjetischer Plattenbau. Der Vater fuhr nach Herat (ca. 200 km) um einen "Mohandes" zu holen. Der kam auch mit einem Ersatzlager. Zwei Tage Zwangsaufenthalt kostete dies. In ziemlicher Hitze. Genächtigt haben wir im Anhänger. Nachts wurde an ihm ja nicht gearbeitet.


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Hier wie auch bei anderen Gelegenheiten zeigte sich die unglaubliche Gleichmut und Gelassenheit der Menschen. Der Mechaniker kam nicht etwa mit einer Auswahl an Lagern, sondern nur mit einem. Immerhin hatte er einen Werkzeugkoffer dabei. Im Iran blieben wir mal mit Motordefekt in der Wüste liegen. Keiner hatte eine Ahnung, was kaputt war. Mit einem Kollegen fuhr der Vater ca. 200 km zur nächsten Stadt (Kerman) und kam mit einem "Mohandes" zurück. Dieser hatte bei sich: Einen Schraubenzieher, einen Zündverteiler. Ende. Nichts weiter. Er tauschte den Zündverteiler und der Wagen lief.
 
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Heute bin ich wieder zurück und hatte endlich auch genug Zeit für Deinen Thread.

Dank Dir für Deinen bebilderten Krimi !

Leck / Loch : Gun Gum (oder Datteln) hilft in solchen Fällen auch - beim Auspuff und wo man will.

(http://www.atu.de/shop/Zubehoer-w10...uctextension&gclid=CPS-rvLhsNECFSEG0wodGIcOeQ)

man muss nur eine leere Dose haben und sie platt klopfen und dann mit Draht über dem Loch fest machen, sonst fliegt einem das Zeug um die Ohren ... - und dann auch langsam erhitzen.

Mein erstes Auto war ein 2 CV Ende der 60´iger
und ich hatte (und habe) keine Ahnung von Reparatur - hatte damals aber noch weniger Geld als Ahnung.

Und ein Schraubenzieher reichte ... -
auch für eine Kotflügel-Reparatur:
Drei Schrauben lösen, Kotflügel umdrehen, Beule raustreten, wieder festschrauben und ein bißchen Farbe auf die Knitterstellen, damit es nicht rostet.

Meine Ente wurde oft und günstig wieder in Schwung gebracht, nur als der Boden durchgerostet war, kannte ich zwar Einen, der schweißen konnte, aber er wußte nicht, wo festschweißen - solche Autos waren Geschichte !

Entschuldige diesen "Gefühlsausbruch" - nun aber wieder zu Dir !
 
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Irgendwo zwischen Kandahar und Herat trafen wir sowohl im Sommer 1974 als auch im Frühjahr 1978 auf Kuchi. Die SW-Fotos sind von 1974, damals waren die Diafilme auf der Rückfahrt wohl schon verbraucht.

Die Kuchi sind überwiegend paschtunische Nomaden, die im Nordosten und Süden Afghanistans sowie in Pakistan leben. Sie werden von den Ethnologen nicht als Stamm gesehen, sondern als eine Art Kaste bezeichnet. Der soziale Status der Nomaden ist schwierig. Sie leben am Rande der Gesellschaft, gehören nirgendwo hin, niemandem an und queren Staatengrenzen je nach Jahreszeit und Bedarf ihrer Tiere. Wie auch die Bevölkerungsgruppe der Hazara gelten die Kuchi in ökonomischer, sozialer und politischer Hinsicht als marginalisiert. Ihre Zahl kann nur geschätzt werden. Diese Schätzungen schwanken zwischen einer und fünf Millionen.

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Dieses Foto ist nicht wirklich gelungen, aber die Szene war fast schon dramatisch. Der kleine Junge ging alleine mit dem Kamel neben der Straße. Wir hielten an, um ihn zu fotografieren. Panisch stürzte er davon. Mein Vater, ganz aufgelöst: "Der hat bestimmt geglaubt, er würde nun erschossen ..." Wohl aufgrund dieser Umstände wurde das Foto nicht scharf.

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