Digitale Fotografie ist tot! Es lebe Analog?

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ich sag ja dauernd, wir sind beieinander:


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Es gibt kein Motiv

77
Wir sind das Motiv

78
Klick

79
Somit ist jedes Bild ein Selbsportrait


(aus: Robert Leverant - Zen in der Kunst der Photographie)

Esoterisch kann ich auch :D
 
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Ich finde es immer nur befremdlich, wenn einer meint, das ginge nur mit EINER (seiner) Methode.
Darum geht's doch gar nicht und ist übrigens ein NonSense-Argument.

Heutzutage analog zu fotographieren, WEIL es schwerer ist, fällt für mich in die dritte Kategorie. :fahne:
Auch das entspricht nicht meiner Argumentation. Sonst könnte man ja auch sagen "Fotografieren ist doch anstrengender, mit Kosten und Aufwand verbunden - man kann Fotos doch auch sonst ansehen oder kaufen". Niemand braucht heute fotografieren, damit's auf der Welt gute Fotos gibt. Trotzdem machen wir's. Soinetwa würde ein Vergleich klingen.

Tatsächlich hast du aber richtig erkannt, dass dieser genannte Unterschied zwischen Analog und Digital im didaktischen Bereich eine gewichtige Rolle spielt. Wie ich selber immer beim "Begleiten". Von Einsteigern in ihren ersten Schritten oft erfahren durfte.


Aber auch im jeweiligen eigenen fotografischen Schaffen spielt dieser Aspekt eine Rolle.
Wie sollen wir denn ohne Vorstellungskraft überhaupt Fotos machen?
Zudem ist's ja auch das, was uns Versierte von Laien unterscheidet.

Die (Vor-)schnelle Bildkontrolle ist auch das, was mich an der Digitalfotografie gar etwas langweilt.
Die Gewissheit, das Foto "fertig im Kasten" zu haben, es aber noch nicht betrachten können ist mir sehr wichtig. Damit habe ich das Foto quasi "im Kopf".
Falls nicht oder falls unsicher, habe ich etwas falsch gemacht. Was ja sehr oft vorkommt und zu meinem fotografischen Alltag gehört.

Aus meiner Sicht ist das also kein Mangel, sondern Gewinn. Trotz der Nachteile die man durchaus eingeht und sie zu leugnen ja auch falsch wäre.
Drum finde ich Digitalfotografie keineswegs "falsch" oder die "unrichtigere" Fotografie.
 
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Vielleicht würde diese 'neue' hybrid Fotografie ganz neue Märkte und Methoden schaffen.
Kleine Entwickler für den Jedermann -Einsatz zu Hause.
Scanner in größerer Stückzahl.
Innovative und risikofreudige Köpfe produzieren dafür neue Filme...
Habe erst kürzlich meinem besten Freund ( erfahrener Fotograf ) zum Geburtstag eine FM + MD-12 geschenkt. Sein freudiges Grinsen ging bis hinter die Ohren.
Digital wird sicher nicht verschwinden, analog auch nicht. Die Menschen stehen auf alte Erinnerungen. Wir müssen sie nur unseren Kindern zeigen. Die sind neugierig...
Einfach mal laut gedacht und die ersten Gedanken getippt.



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Petapixel schreibt Amok .... Welche analogen Kameras werden denn gerade gesucht, gehyped, abgefeieret, benutzt? Schlagen sich die Leute um eine Nikon F801 oder F5? Das waren wichtige und technisch wegweisende Modelle. Sie werden dir aber für einen knappen Fuffi an den Hinterkopf geschmissen, weil sich der Analog-hype nicht um gute Kameras oder praktische Bedienung dreht.



Gesucht werden F2, FM und Nikkormaten; rein mechanische Kameras mit eingebautem Belichtungsmesser (ohne wäre dann ja doch zu schwierig). Die zur FM weitgehend identische FE (mit Belichtungsautomatik) hat heute viel weniger Fans (obwohl sie damals besser verkauft wurde). F und F3 sind ebenfalls hervorragende Kameras, aber die F wird eigentlich nur mit dem riesigen Photomic-Sucher gekauft, die F3 leidet schon etwas unter dem gleichen Problem wie die FE ... Bei Canon wird für eine F1 mehr Geld hingelegt, als für zehn A1 und die Leica M2, M3 oder M4 werden mehr gesucht als die (technisch bessere) M5



Es geht also überhaupt nicht um die beste Kamera - es geht ausschliesslich darum, sich den Weg zum Bild möglichst kompliziert zu gestalten, um "bewusster das Erlebnis Photographie zu geniessen". Und zwar mit den Werkzeugen, die man sich früher nie und nimmer leisten konnte. Bei mir wäre es die Pentax 67 oder eine Hasselblad 500 C/M, bei anderen eine Leica oder eine Mamiya ... Die Qualität des Bildes spielt überhaupt keine Rolle - es geht um das erleben der Kamera und ihrer Manipulation.



Und genau das hat Petapixel mal wieder nicht verstanden. Film ist nicht besser und seine Qualität wird nicht wiederentdeckt. Eine "neue" F7 (also eine F6 mit was? Mit 153er AF?) brächte keinesfalls das Erlebnis, welches eine FM bringt. Und eine solche, vollmechanische Kamera wieder aufzulegen wäre unverschämt teuer .... mal abgesehen davon, dass es echt Millionen mechanischer Kameras auf dem Gebrauchtmarkt gibt. Film lindert momentan die Langeweile von Gearfreaks. Mal wieder mit Film rumspielen, checken, dass man es mit den Legenden früherer Zeiten aufnehmen kann, dass man die Ergebnisse nicht nur aktueller Technik verdankt.



Ich habe noch immer meine (1981 gebraucht gekaufte) 1975er Nikon F2 (die FE - 1979 neu gekauft - ist an die Schwiegertochter gegangen). Bei fast jedem Model/Akt Set nehme ich die F2 mit und ziehe einen HP5+ durch. Die Grau-Abstufung bei 800 ISO, insbesondere in den Lichtern und Schatten, is SO DERMASSEN mieserabel und hängt dem digitalen Sensor erbärmlich hinterher - da gibt es gar keinen Vergleich. Film kommt nicht annähernd an aktuelle Sensoren ran.



Wer also Spass am Umgang mit alten Kameras und Film hat: absolut OK! Nach einer Wiederauflage der Technik zu schreien ist aber hirnrissig. Ja, es macht Spass, im Käfer-Cabrio meines Schwiegervaters herumzugurken. Allein schon der Geruch und die kleinen Lakritzschnecken an den Ausstellfenstern sind super. Ob man so ein Auto aber nochmal auflegen und bauen sollte? Katastrophale Umweltdaten trotz gefählich mieserabler Fahrleistungen, Trommelbremsen mit Anhaltewegen bis hinter den Horizont und entfall jeglicher Sicherheits-Features für Insassen und andere Verkehrsteilnehmer?



Man sollte sich an den Modellen freuen, die es noch gibt und ansonsten sitzt und fährt man in einem EOS echt besser.​



Tolle Einschätzung....


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Ich sehe das ähnlich wie Shovelhead, aber hinsichtlich der konkreten Modelle nicht so krass. Fakt ist aber: Der Reiz des Analogen liegt nicht in der erreichbaren Qualität (Gute Mittel- oder Großformatbilder oder tolle Diashows mal außen vor gelassen), sondern im Reiz der eigenen Verarbeitung im Labor und im "Angrabbeln" der alten Kameras. Zur Abkehr vom Digitalen würde ich auch eher zur F3 greifen als zur F801s. Es sei denn, ich käme wieder auf die Idee, Dias zu machen. Da wäre dann die 801 oder F90x wieder im Rennen. Zumal die 801 durch ihr geniales Konzept ihre tolle Technik extrem ergonomisch verpackt. Bei ihrem Erscheinen war sie defintiv ein Meilenstein, der Gefühle auslöst, wie heute die D500. Ich glaube, emotional kann man beide Kameras ganz gut vergleichen. Auch die D700 schlug mal in die gleiche Kerbe.
Jedenfalls gilt für mich: Wenn schon Abkehr vom Mainstream, dann richtig. Und wenn es nur für einen einzigen Film ist!
 
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Was die Beeinflussung durch die Arbeitsmittel angeht, glaube ich, Euch beide verstanden zu haben.
Vielleicht nimmt jeder das, was ihn zu einem jeweiligen Zeitpunkt am wenigsten einschränkt?? Man entwickelt sich ja schließlich im Zeitablauf, wodurch sich die Praktikabilität der Werkzeuge ändert.

Ich denke ich war einer der Ersten der hier regional
Digitale Fotografie anbieten mußte.
Die Qualität war damals noch grauenhaft und Anlass
zum Spot vieler traditionell auf Qualität ausgerichteten
Fotostudios welche später dann ebenfalls auf den Zug
aufspringen mussten oder inzwischen geschlossen haben.

Die Beschränkung der damaligen digitalen Technik im Vergleich
zum alles beherrschenden Film hat sich Heute umgekehrt.
Keiner kann oder möchte deshalb zurück das ist beruflich unmöglich.

Privat kann es aber eine richtige Bereicherung sein es etwas "ruhiger"
angehen zu lassen oder die "Beschränkungen" bewußt in Kauf zu nehmen.
Statt mit 2000 digitalen Bildern kommt man dann nur 5 Rollen 120er zurück
und weil nur das 150er mit der Hassi dabei war wurden keine Rennwagen
sondern nur Portraits oder Landschaften fotografiert.
Das aber zu 100% gestaltet und ohne Zwang alles erwischen zu müssen.
Man sieht das Motive, wertet das Licht, beginnt ein Gespräch und arragiert
bevor der Auslöser gedrückt wird. Vielleicht noch eine zweite Belichtung - fertig !

Natürlich ist diese Art der Fotografie auch mit digitaler Ausrüstung möglich.
Aber analog macht es einfacher das viele der digitalen Optionen fehlen.

Für die Masse ist Analog dennoch Geschichte und das ist vielleicht auch gut so oder ?
 
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Für die Masse ist Analog dennoch Geschichte und das ist vielleicht auch gut so oder ?

Nein.

Aus persönlichem Grund, weil mir digital bisher nie ein Foto besser gelang als analog.
In letzter Zeit habe ich das Verhältnis analog-digital merklich verschoben, seit bald einem Jahr foografiere ich zu ca 80-90% digital. Und nicht, dass ich mir dabei weniger Mühe gäbte, nicht dass ich mich dabei weniger freuen würde, wenn ich überhaupt mal dazu komme.
Meine bisher besten Fotos gelangen mir mit Abstand analog.
Aber klar, die Frage richtet sich auf die Allgemeinheit.

Zwei Dinge gingen verloren :

Das digitale Bild liefert sofort ein Ergebnis. Meiner Ansicht nach, hat das eine Auswirkung auf die Übung der Vorstellungskraft.
Nicht nur weil man das Foto gleich sieht (zeitlicher Aspekt), sondern weil der Film im Gegenzug ein Medium ist, welches bereits als Medium eine gestalterische Komponente einnimmt. Ob SW, ob hochkontrastiger oder niedrigkontrastiger Film usw usw, verlangt schon vor dem auslösen eine konkrete Vorstellung wie das Foto schlussendlich aussehen sollte bzw wird.

Was mir fehlt, sind die Fachgeschäfte. Klar, zusehends wurden Filme auf dem Postweg an Grosslabore gesandt, wo dieser Aspekt ebenso bereits wegfiel. Aber immerhin brauchte man noch in einen Laden wenn man sich etwas kaufen wollte.
Noch heute bin ich davon überzeugt, dass der damalige Aufschwung der Digitalfotografie bzw die sehr schnelle Verdrängung der Analogfotografie direkt mit dem Internet zusammen hängt.
Aber diese Fachgeschäfte hatten eine wichtige Bedeutung. Die Fotografie war auch in sozialer und didaktischer Hinsicht "physischer" als heute.
Dass es aber nach wie vor ein solches Bedürfnis gibt, bezeugen die inflationär angebotenen Events. Doch statt echter Ausstausch dienen die mehr zur verlaufsfördernder Produktepräsentation.

Zu sehr konzentrierte man sich in den Jahren der Ablösung um Fragen nach Bildqualität und Gründe die für Komfort sprachen, wurden zu sehr vorbehaltlos hingenommen.

Der bisher einzig relevante Vorteil der Etablierung der Digitalfotografie' sehe ich darin, dass durch sie vlt mehr Leute Gefallen an ihr gefunden haben. Besonders jene, die sich früher vlt von der Technik abgeschreckt wähnten.
 
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