Chinesische Seidenstraße

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Sehr schöner Reisebericht mit interessanten Eindrücken aus einem für mich fremden Land. :up:

Ich freue mich auf weitere Bilder und Informationen.
 
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Chronologisch gesehen kommt jetzt der Beitrag "Das kleine Yak". Nur für starke Nerven: siehe Link in der Fusszeile.


Und die Bilder für die Altstadt von Kashgar sind schon ausgewählt und in Arbeit. Ich mach die nur gerade noch bunter, damit meine Kritiker (im positiven Sinne!!!) sich freuen können. :p
 
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In Kashgar haben wir uns noch die Altstadt und unweit davon das Mausoleum von Abba Kotscha (oder so ähnlich) angesehen. Die Altstadt ist ein ziemliches Politikum, denn angeblich aus Gründen der Erdbebensicherheit plante die Zentralregierung den Abriss und die Umsiedlung der Ansässigen in die gängigen Wohnsilos.
Großer Aufruhr und Protest, bis hin zur UN.
Wie es aussieht wird jetzt Plan B verfolgt, Abriss aber Neuerrichtung in moderner Bauweise aber alter Optik am selben Ort.
Es waren aber Zivilpolizisten vor Ort, die uns beim Fotografieren mit zwei dicken Kameras sehr sehr arrgwöhnisch beobachteten.

Die aktuelle Lösung scheint mir ein guter Kompromiss zu sein, denn in der alten Bausubstanz (Lehmziegel) zu wohnen ist wirklich undenkbar und es hatte tatsächlich leichte Erdbeben als wir dort waren.



#42 Mausoleum von Abba Kotscha
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#43 Handarbeit von vor 1000 Jahren
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#44 Daneben der Friedhof für das normale Volk
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#45 Wir ziehen hier nicht aus
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Dieses Haus stand noch inmitten eines Abrissgebietes. Aber auf den Grundrissen der alten Häuser entstehen die neuen.



#46 Ein Foto? Gerne!
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Unser Guide klärte uns über die Besuchssitten vor Ort auf. Wenn beide Türflügel offen sind heist dass, die Familie ist Zuhause und Besucher sind willkommen.
Ein Flügel offen heisst der Mann ist zuhause, Besucher können eintreten.
Beide Flügel zu heisst der Mann ist nicht zuhause, kein Zutritt.


#47 Frauen alleine zuhause
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Eins sehr interessanter Reisebericht, Frank! Bin auf die Fortsetzung gespannt... :up:
 
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Habe ich erwähnt dass hier kein anderer "westlicher" Mensch zu erblicken ist? (OK, in unserem Hotel, das beste Haus am Platze waren am Abend noch 3 Franzosen und eine Amerikanerin mit japanischem Migrationshintergrund.)

Aber bei unserem Gang durch Kashgar auf einer letzten Runde sind wir die einzigen Langnasen. Wir gingen noch in die Moschee (ehrlich gesagt eine sehr ärmliche Moschee) und durch die Altstadtstraßen.

#48 Gebetsraum
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#49 Einfache Schlosserarbeiten
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#50 Kupfer für die Küche
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Sorry, konnte mich nicht satt sehen an diesen Läden

#51 Eisenwaren
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Und jetzt zeige ich Euch noch einen Gastronomiebetrieb (Fleischpasteten) mit seinem kompletten optimierten Geschäftsablauf! Der Betrieb läuft vollständig unter freiem Himmel auf der Strasse ab.

Grundstoffe:
Die Pastetenfüllung besteht aus Hammelfleisch und -fett. Die Hammel haben am Popo so ein richtig dickes Fettpolster und das wird hier sorgfältig mit hineingeschnippelt. Das sind die weißen Bestandteile.

#52 Matsch, Matsch
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Logistik:
Der Kassierer versorgt gleichzeitig auch den Bäcker mit Rohlingen.

#53 Zwei Yuan pro Stück bitte
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Produktion:
Pasteten werden im Ofen an die Wand gepappt, wo sie kleben bleiben bis sie gar sind, dann werden sie per Kelle herausgekratzt.

#54 Vorsicht, heiß!
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Vertrieb/Service:
Wer will kann die Dinger nach Hause mitnehmen oder sie alternativ im lässigen Strassencafe verzehren. Mit Tee zum runterspülen.

#55 Einen Tisch hätten wir noch frei
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Übrigens schmecken die Pasteten erstklassig. Zumindest solange man hungrig ist und nicht über die Herstellung nachdenkt ;-)

Und jetzt hab ich schon ein ganzes Album voll Bilder hier eingestellt :eek:.
:fahne: :fahne: :fahne:
 
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Lieber Frank,

ein sehr schöner Bericht mit tollen Bildern! Das sehe ich mir viel lieber an als das Fernsehprogramm =:)

Viele Grüße

Michael
 
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Aksu - Kucha

In der nächsten Etappe fasse ich mehrere Teilstrecken etwas knapper zusammen. Die Strecke von Kashgar über Aksu und Korla nach Kucha ist verdammt lang und verläuft immer entlang des Tianshan Gebirges zur Linken und der Taklamakan-Wüste zur Rechten.
Wobei die Strasse immer so auf 1200-1500m Höhe bleibt, also nicht wirklich in der Wüste, sondern an deren Rand verläuft.

Und hier nun die Bilderstrecke, die uns Schritt für Schritt von dem sehr traditionellen uigurischen Gebiet in modernere Städte führt, wo die Koexistenz von Chinesen und Uiguren auch entspannter ist. So fern man das beurteilen kann, jedenfalls unser Eindruck.

Die Erosionslandschaft könnte man vermutlich tagelang erkunden und würde immer neue und andersfarbige Canyons finden.

#56 Alles trocken, sogar die Flüsse
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Kucha - eine Altstadt mit herrlichen Türen warum auch immer. (Unsere Guide konnte es nicht sagen.) Wer eine Türenserie aufnehmen will sollte dort hin!

#57 Die Altstadt erwacht.
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#58 Altstadt Moschee
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#59 Mit dem Cabrio in die Stadt
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#60 Ehemann nicht zu Hause
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#61 Nichts für Kopflose
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#62 Die Brotflotte ist eingetroffen
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Weiter geht es nach Korla.....
 
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Auf einem 150m hohen "Berg" beim Tianmen-Pass nahe Korla spielt die tragische Geschichte von einem jungen Paar, welches nicht zusammenkommen durfte. Die uigurischen Romeo und Julia stiegen daher auf diesen Berg und stürzten sich von den Klippen. Unsere Führerin hat uns versichert dass die Geschichte garantiert real ist. ;-). Im Hintergrund die Stadt.


#63 Romeo und Julia
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Weiter geht es in Korla. Da es in diesen Oasenstädten tagsüber sehr heiss ist, haben sich sogenannte Nachtmärkte etabliert, wo man nach einbruch der Dunkelheit, wenn es langsam etwas kühler wird ausgeht, einkauft und isst. Eine prima Erfindung.
Auf dem folgenden Bild war unten rechts ein Platz, der am Abend in wenigen Viertelstunden zum Markt umgebaut wurde.


#64 Korla vom Hotelfenster
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#65 Wilkommen zum großen Fressen
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#66 Bio-Lebensmittel garantiert aus organischer Produktion
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#67 Shishkabob gefällig?
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#68 Hühnchen mit "Pfiff"
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Und nach dem Essen noch etwas Bewegung. Die nachfolgende Variante von Pool-Billiard finde ich weit ansprechender als eine verqualmte Spielhalle in der Heimat.

#69 Freiluft-Pool
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Es wird ganz wüst!

Die Fahrt nach Turfan, über den Tian Shan Pass war vermutlich unsere trockenste Etappe. Riesige Laster kriechen über diesen Pass im Schneckentempo. Die Fahrt dauert auch sehr lange, denn alle Fahrzeuge müssen eine lächerliche Durchschnittsgeschwindigkeit (ich glaube von 40km/h :huch:) einhalten. An beiden Enden der Strecke werden die Zeiten genommen. Unser Fahrer wusste allerdings einen Trick um die Messanlage zu narren :).

#70 Auf dem Mond kann es nicht trockener sein…
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#71 …als auf dem Tian Shan Pass
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Turfan selber ist dann wieder eine herrliche Oase, die über sogenannte Karez-Tunnel die es schon seit hunderten von Jahren gibt mit Wasser aus den Bergen versorgt wird. (Heute natürlich auch modernere Technik, aber rd. 500 Tunnel sind noch aktiv und liefern Wasser.) Fotos gibt es von den Karez Tunneln keine da unterirdisch. Aber jede Menge Trauben, die hier vorzugsweise angebaut werden.


#72 Trauben wachsen über…
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#73 …kühlen Wandelgängen
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Allerdings ist Turfan doch noch so muslimisch, dass die Weinproduktion kaum Fuss gefasst hat. Die ganzen schönen Trauben werden also zu Rosinen verschrumpelt, die man an jeder Ecke kaufen soll.


#74 Trockenhaus für Weintrauben
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P.S.: Am Ende kriegten wir von unserer schuldbewussten Führerin doch noch eine Flasche Wein geschenkt. Die konnten wir dann später auf der Weiterfahrt (im Zug) gut gebrauchen. Aber dazu später.
 
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Kleine Vorwarnung: in und um Turfan gibt es eine ganze Menge von Kulturdenkmälern, die jetzt etwas gehäuft kommen. Wer eine Lehmziegelallergie hat sollte jetzt vielleicht schneller scrollen.

Die örtliche Moschee (die ansonsten im historischen Baustil neu errichtet wurde) hat ein sehr altes Minarett, das Ermin Minarett, welches eines der ersten und ältesten im Lande ist.

#75 Turfan Moschee und Ermin Minarett
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#76 Alles aus Ziegeln
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Die sogenannten 1000-Buddha-Grotten von Bezeklik sind ganz frühe Zeugnisse des Buddhismus in China. Durch muslimische Bilderstürmer, deutsche Archäologen, Rotarmisten in der Kulturrevolution und die üblichen Kunsträuber wurden Sie allerdings fast vollständig leergeräumt (also 0-Buddha). Ausserdem durfte man das „Nichts“ auch nicht fotografieren. Die Lage in einem Seitental der Flammenden Berge war allerdings phantastisch, insofern hat der Besuch sich gelohnt.

#77 Flammende Berge
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#78 Zero Emission?
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#79
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#80 Grotten von aussen
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Zum Abschluss dieser Etappe in Turfan zeige Euch Fotos von der Ruinenstadt Gaochang. In dieser aus Lehmziegeln aufgebauten Stadt aus vorchristlicher Zeit lebten einst 30000 Menschen. Die Ausdehnungen sind riesig, so dass den Touristen Shuttles angeboten werden.

#81 Off-duty
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Wir waren aber so früh dran, dass die Shuttles noch nicht fuhren ;-).
Nein, war nur Spass, die wären schon gefahren, aber will wollten laufen. Es war dann doch über eine halbe Stunde bis zum westlichen Tempelbereich von Gaochang.


#82 Tempelanlage
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#83 Stupa
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#84 Versammlungsbereich vor dem eigentlichen Tempel
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#85 Shuttle, im Einsatz (aber ohne uns, wir liefen lieber)
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Es wird auch restauriert, wenngleich nur sehr punktuell. Ich würde annehmen dass hier noch viele archäologische Schätze schlummern, aber die Ausdehnung ist so groß, dass man Armeen von Archäologen bräuchte…


#86 Buddha-Tempel ohne Buddhas (restauriert)
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#87 Stupa
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Meine Uhr zeigte hier eine Höhe von 30 m unter dem Meeresspiegel an. Demgemäß hatten wir auch schon am Morgen so um die 32 Grad. Später am Tag dann noch mal 10 Grad mehr. Aber da waren wir schon im Kühlen :).

OK, das soll gewesen sein. Für Turfan merken: 1. Oasen funktionieren mit Karez-Kanälen, 2. Trauben, Trauben, Trauben und 3. aussenrum viel Staub und Lehm.

Und einen Tag später ging es mit dem Übernacht-Zug im Schlafwagen nach Dunhuang............
 
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....ein alter Traum von mir, einmal zumindest einen Teil der Seidenstrasse zu begehen.....:rolleyes:


Danke für die tollen Einblicke....:up:
 
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....ein alter Traum von mir, einmal zumindest einen Teil der Seidenstrasse zu begehen.....:rolleyes:


Danke für die tollen Einblicke....:up:

Danke.
Es kostet natürlich Geld, aber in China hat immerhin organisatorisch fast alles sehr gut funktioniert, und es war nicht gefährlich. Also für eine Individualtour kann ich China in so fern empfehlen. In anderen Ländern entlang der Seidenstraße (Afghanistan, Pakistan,...) hätte ich da jetzt eher Bedenken gehabt.

Schweizer haben wir übrigens auch einmal getroffen. Ein Ehepaar Anfang 60, die volle 2 Monate reisten und gerade ungefähr Halbzeit hatten. Die wussten schon fast nicht mehr wo sie am Anfang waren :D
 
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Mit dem Overnight-Train nach Dunhuang

Unsere nächste Etappe führte uns per Zug nach Dunhuang. Das ist ein Schlafzug, wo die Passagiere zu unserem Staunen bereits kurz nach der Abfahrt am hellen Nachmittag ihre Schlafanzüge anzogen :eek:

In den Großraum-Schlafwagen standen jeweils 5 3-Stock Betten auf denen gelesen, geschlafen, gegessen, Karten gespielt, usw. wurde.
Ohne dass eine Abteilung zwischen den Betten vorhanden wäre, wohlgemerkt.:)

Wir westlichen Snobs hatten allerdings ein Abteil für uns gebucht. Trotz leichter Punktabzüge in Sachen Bettzeug und Sauberkeit kamen wir uns daher vor wie im Orient-Express


#88 Wuxi inspiziert die Deckenkamera
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Nein war nur Spass, es gibt auch ein China keine Deckenkameras im Schlafwagen, es sei denn man hält eine Nikon hoch.;)
Im Zug kam der Wein aus Turfan zu großer Wertschätzung, half er doch bestens beim Einschlafen. Für nur 1 Yuan konnten wir sogar ein geeignetes Trinkgefäß im Zug erwerben.


#89 Tischkultur
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Ich rate von dieser Zugfahrt ab. Denn bei der Ankunft in Dunhuang stellt man fest, dass der Bahnhof 2 Fahrtstunden von der Stadt entfernt ist und dies auf der schlechtesten Strasse der gesamten Reise.:motz:
Unser Hotel in Dunhuang bot einen Blick auf die Wüste und auf den Fluß der durch die Stadt fließt.
Der Fluß führt kein Wasser mehr, er wird nur im Bereich der Stadt künstlich gefüllt.

#90 Wasser marsch! Wasser stop!
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tolle reise, toller ausgewogener bericht und vor allem wunderschöne photos (vor allem die landschaftsaufnahmen finde ich toll) :up:

ich habe damals in meinem halben jahr hong kong nur so wochenendtripps nach beijing, guilin und macau gemacht, bin aber weder nach xian gekommen (war geplant) geschweige denn ins eigentliche landesinnere.

davon träume ich immer noch einmal, so eine reise selbst zu machen!

vielen dank für's zeigen!
grüße,
kenzaburo
 
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Am Stadtrand beginnt die Wüste.



#91 Die Wüste lebt
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#92 Halbmondsee
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Das in China berühmte Wahrzeichen der Stadt ist der Mondsichelsee mit dem dabei liegenden Kloster. Die Mini-Oase ist fast ganz von riesigen Dünen umschlossen.


#93 Mini-Oase
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#94 Pagode, Mondsichelsee
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Es gibt aber auch ganz andere Sichten vom Mondsichelsee........:hehe:
 
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