Chinesische Seidenstraße

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Wuxi

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Platin
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Im Juni konnten wir für 2 Wochen die chinesische Seidenstraße bereisen. Den für uns sehr eindrucksvollen Trip möchte ich gerne mit dem Forum teilen.


Die Reiseroute verlief wie folgt:
-) Almaty
A) Urumqi (Quicklink)
B) Kashgar (Quicklink Sonntagsmarkt)
C) Tashkurgan (Quicklink)
D) Kashgar (Quicklink Altstadt)
E) Aksu (siehe F)
F) Kucha (Quicklink)
G) Korla (Quicklink)
H) Turfan (Quicklink)
I) Dunhuang (Quicklink)
J) Jiayuguan (Quicklink)
K) Xi'an (keine Bilder in diesem Thread)
-) Shanghai
(Quicklinks für die Schnell-Navigation)

#2 Route
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Anmerkung:
Meine Frau und ich, wir haben beide fotografiert und die Auswahl aus den vielen Aufnahmen fällt nicht leicht und dauert. In so fern bitte ich um Verständnis, dass die Reportage sich schrittweise entwickeln muss. Es sind auch nicht alle Aufnahmen fotografisch gelungen, dennoch sind manchmal auch mittelprächtige Fotos dokumentarisch wichtig.

Mit Eurem Feedback würdet Ihr mir helfen unterwegs den idealen Kompromiss aus Content-Vielfalt und Qualitäts-Fokus zu finden.
:)

EDIT: Mit 110 Bildern reicht es jetzt. Der Thread ist komplett.:fahne:
 
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Na dann lege ich mal los :)


Urumqi
Urumqi ist die Hauptstadt der autonomen Provinz Xinjiang. Mit aktuell über 3 Mio Einwohnern, die vorwiegend Han-Chinesen sind, ist Urumqui eine sehr moderne stark wachsende Stadt und steht damit im starken Gegensatz zu dem was wir in den folgenden Tagen gesehen haben.


#3 Gucci Fruits
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Das Leben der eigentlich in Xinjiang vorherrschenden Uigurischen Bevölkerung ist in Urumqui auf ein Stadtviertel konzentriert, wo dann von einer Strasse zur anderen, alles plötzlich ganz anders aussieht.


#4 Uigur-Viertel
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#5 Kleiderkauf
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#6 Tradition und Moderne
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Für die Minoritäts-Bevölkerungen gilt das mit der Ein-Kind-Familie nicht so richtig. Die Uiguren, die wir sprechen konnten hatten meist 2 oder 3 Kinder.


#7 Mehr als nur ein Kind
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In dem Viertel gibt es auch einen Basar und ein Folklore Theater (OK, Touristenfalle, aber gut gemacht)
Insgesamt wirkten die Menschen auf der Strasse nicht sonderlich offen oder freundlich. Unsere Guides berichteten relativ offen von Unruhen, die es vor wenigen Jahren zwischen Han und Figuren gegeben hat, die (so sagt die eine Seite) immer für die Uiguren schlecht ausging. In der Folge steht die Abkapselung in dieses Viertel.



#8 Bazaar-Polizei
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#9 Reich an Nüssen
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#10 Statt Krawatte
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#11 Lammspieße
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Die "Nationalspeise" der Uiguren, Lamm-Spieße. Hier noch in einem nahezu klinisch sauberen Umfeld hergestellt.

Die Folkloreshow war vorwiegend von Chinesen besucht, auf die die schon sehr Europäisch wirkenden Uigurischen Tänzer offenbar extrem exotisch wirken. Jedenfalls wurde geknipst wie wild.


#12 Showtime
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#13 Showtime 2
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Aber im Rückblick war Urumqi doch sehr chinesisch, mit einer Prise Minoritäts-Disneyland. Das sollte sich in den kommenden Tagen ändern.
Aber da muss ich jetzt schon um Geduld bitten :fahne:
 
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Kashgar - Sonntagsmarkt

Am nächsten Tag flogen wir nach Kashgar.
Direkt von der Boomtown ins Mittelalter.
Unser Guide fürte uns zum sonntäglichen Viehmarkt, wo jeden Sonntag tausende von Eseln, Pferden, Schafen, Kamelen und Rindern den Besitzer wechseln.
Ich will Euch nicht überfrachten, aber hier auf diesem Markt sind so viele tolle Bilder entstanden, dass ich mich wirklich nicht gut entscheiden kann :fahne:.


#14 Gemüsejunge
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#15
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#16 Handel ist alles
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#17 Wiese oder Grill?
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#18 Die schönsten Schafe auf dem Markt!
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#19 Probefahrt
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Kashgar - Sonntagsmarkt

Natürlich gab es nicht nur Vieh, sondern eigentlich alles was man so braucht auf dem Sonntagsmarkt. Essen, Gemüse, Fleisch, Kurzwaren. Das Ganze war übrigens eine sehr staubige Angelegenheit und das Gedränge bestand gleichermassen aus Menschen und Tieren.



#20 Seile, Glöckchen, Zaumzeug
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#21 Der mobile Metzgerjunge
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#22
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#23
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#24 Datteleis und kühle Limo. Im Hintergrund Satellitenfernsehen.
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#25 Jungs, glaubt mir: wir werden es gut haben!
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Jetzt ist aber Schluss mit dem Viehmarkt in Kashgar. Versprochen.:winkgrin::fahne:
(Aber schliesslich ist das der größte Markt in Zentralasien heißt es. Da müssten ein paar Bildchen extra drin sein, oder?)
 
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Weil ich gefragt wurde, statt Bildern heute ein kurzer Text zum organisatorischen Teil der Reise.

Am Anfang hatten wir uns die einschlägigen Pauschalreiseveranstalter-Kataloge geholt. So viele Anbieter gibt es ja nicht, die in diesen Teil der Welt fahren. Man kann sich da Touren angucken, die offenbar vom zeitlichen Ablauf her funktionieren. Die Preise sind allerdings trotz bescheidener Hotelkategorie für uns unakzeptabel gewesen.

Wir haben dann die Reise selber komplett durchgeplant (Orte, Strecken, Hotels, Besichtigungen) und diese Vorgabe an 4 Spezial-Agenturen mit deutscher Niederlassung gesendet (wir hatten kein Vertrauen eine Zahlung an eine unbekannte Firma mit Sitz in China zu leisten).
Die Rückläufe unterschieden sich sowohl inhaltlich (manche haben noch eigene Ideen dazugepackt, andere einfach die Vorgabe übernommen) als auch preislich (der teuerste lag über 2-fach über dem billigsten). Da der zweitgünstigste zugleich die besten Ideen hatte, haben wir uns für diese Münchner Firma entschieden.
Also: Flüge selber gebucht, Hotels und Tour (i.e. Fahrer und Guides, Züge, Inlandsflüge) via Agentur lag dann ca. 40% unter den mittleren Pauschalangeboten. Und das bei besseren Hotels und nur zwei Teilnehmern vs. Reisegruppe. Es war natürlich viel mehr Vorbereitungsarbeit, aber das macht ja auch Spass.

Leider muss ich sagen, dass man noch besser hätte planen können. Es waren am Ende doch noch einige Lücken oder Längen im Programm und was nicht im Programm steht, machen die Guides lokal dann nur ungern, bzw. gegen saftigen Aufpreis.
Es hat sich auch gezeigt, dass mindestens 3 Zwischenhändler im Spiel sind. Unsere Agentur, die (staatliche?) chinesische Agentur CITS und die lokale Agentur. Alle verdienen mit und für den Guide bleibt am Ende fast nichts übrig. Aber anders als so zu reisen ist schwierig: Selber fahren kann man nicht, die Fahrer sprechen kein Englisch (niemand spricht Englisch, auch nicht im Hotel) also ohne Guide geht es nicht. Direkt buchen (als Option beim nächsten mal) kann man die Guides aber auch nicht, so etwas dürfen die nicht machen, ich habe gefragt.
Kurz: so richtig frei ist man eben nicht, in der VR China! Vor allem, wenn man nur begrenzte Zeit hat und alles funktionieren muss hat man keine andere Wahl als es so zu machen wie wir. (Oder eben pauschal)

P.S.: Das oben gesagte gilt natürlich nicht für die großen Städte Urumqi oder Xian. Da käme man alleine zurecht.
 
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Ins Pamir-Gebirge
Unser Ausflug von Kashgar nach Tashkorgan und zurück dauert 2 Tage und bringt uns auf über 4000m Höhe ins Angesicht der Eisriesen des Pamir Gebirges. Der Karakoram-Highway ist mit Ausnahme einiger Teilstücke bestens ausgebaut. Erstens weil sie die politisch gewollte Verbindung nach Pakistan ist und zweitens weil bis hinauf auf 3500m große Erzvorkommen ausgebeutet werden.
Schon am Ortsausgang von Kashgar möchte man zum ersten Mal für Fotos anhalten...

#26 Vor uns 4 Etagen
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... es wird dann aber auf der ganztägigen Fahrt kontinuierlich immer großartiger. Bis zum Subash Pass leben hier Kirgisen, ab dem Pass zumeist Tadschiken. (Das ist kein Wunder, denn wenn man auf die Landkarte schaut sieht man, dass jenseits der Gipfel diese beiden Länder angrenzen.)

Auf halbem Weg zum Karakul-See kommt man an einem gigantischen Feuchtland-Becken vorbei, das von einigen geschätzten 5000'ern eingerahmt wird. Auf der westlichen Seite hat der Wind hunderte Meter hohe Dünen hingeblasen.

#27 Wetlands
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#28 Bikes und Dünen
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Der Karakul-See liegt traumhaft umrundet vom gigantischen Panorama von Kongger und Mutztagk Ata. Es ist schon erstaunlich. Man steht hier bereits auf bald 4000m (3600) und wäre damit in den Alpen schon "fast ganz oben". Hier aber stehen nochmal 4000m höhere Berge um dich herum!

#29 Karakul-Lake , Wauwau und die 9 Gipfel des Kongger (7700m)
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#30 Muztagh Ata (7500m)
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#31 Gletscherzunge Kongger
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Die Kirgisen hier oben wirken bettelarm und versuchen vom Tourismus ein wenig zu profitieren. So kostet der Eintritt zum Besucherzentrum (#30 rechts) ein bisschen Geld und es werden diverse Produkte und Services angeboten.
Man kann auch den See zu Fuß umrunden und in einer Jurte auf der anderen Seite übernachten (es dauert einen Tag), dafür hatten wir allerdings keine Zeit eingeplant.

#32 Camelride? Only 10 Yuan!
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Danke an dieser Stelle an alle Thanks-Klicker.
Ich hätte gerne mal ein Feedback, ob ich zu zu knapp oder zu ausschweifig bin. Mehr Bilder oder weniger?
 
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Danke an dieser Stelle an alle Thanks-Klicker.
Ich hätte gerne mal ein Feedback, ob ich zu zu knapp oder zu ausschweifig bin. Mehr Bilder oder weniger?

Obwohl dies in erster Linie ein Foto-Forum ist, gehören bei solch einer Reise die Informationen dazu.
Danke Dir!
Für mich ist das Verhältnis Bild/Text sehr ausgewogen; aber auch, wenn Du noch mehr Geschichten am Rande hast: Nur her damit!
 
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Ein sehr schöner Bericht und Bilder von einer Gegend, die für uns recht fremd ist! Muß auch anstrengend gewesen sein bei den Höhen an den Bergen.
 
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Danke fürs Feedback, dann mache ich ungefähr weiter so :)

....... Muß auch anstrengend gewesen sein bei den Höhen an den Bergen.
So schlimm anstrengend sind 4000m noch nicht, wenn gleich man schon leichter ausser Puste kommt. Hierzu verweise ich auf ein Bild am Ende des nächsten Abschnitts. :hehe:

Die Bilder die ich zeige, sind übrigens weitgehend unbearbeitet, bzw. so wie sie Aperture in der Grundeinstellung konvertiert hat. In hoher Auflösung und an 27‘‘ gefällt mir das auch gut (da es aussieht wie es eben war). In der hier gezeigten Auflösung kommt das alles dann vielleicht etwas blass heraus. (Danke an Michael für den Hinweis.) Vielleicht werde ich im weiteren Verlauf die üblichen Regler etwas hochdrehen. Hier in den Bergen bleibt es aber erst mal bei den bisherigen (nicht) Einstellungen.:fahne:
 
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Unsere Tour führte uns weiter um den Mutztagh Ata herum und immer weiter nach oben über den Subash Pass ins Zentrale Hochtal des Pamir Gebirges bis nach Tashkurgan. Über hundert Kilometer vor der Grenze nach Pakistan gibt es bereits Grenzkontrollen (Fotografie nicht anzuraten) wo Pässe und Fahrtenbuch kontrolliert werden.
Ob man von hier auch nach Tadschikistan oder Kirgisistan fahren könnte ist mich nicht klar geworden.



#33 Muztagh Ata, Mutter der Eisberge
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#34 Über den Subash-Pass
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#35 Viertausend Meter
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#36 Pamir Hochland
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Tashkurgan ist eine nicht sonderlich hübsche im wesentlichen tadschikische Stadt, die aufgrund der Grenznähe allerdings stark vom Militär dominiert wird. Unser Hotel war relativ neu, da man hier auf Tourismus zu hoffen scheint. Ausser uns war eine Studentengruppe aus Shanghai (?) abgestiegen. In der Frage des Abendessens waren wir allerdings unserem Guide "ausgeliefert". Wo der uns hinführte wäre ich niemals alleine reingegangen. Tipp: nicht unter die Tische schauen, dann schmeckts schon.

Und hier noch zum Thema was hilft bei Höhenproblemen?

#37 Tief Durchatmen!
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Hallo Frank,

Text und Bilder sind schon ausgewogen.
Ich freue mich jedenfalls auf mehr Informationen und Bilder
von einer interessanten Gegend.
:up:
 
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Vielen Dank für den tollen Bericht, Bilder und Texte im richtigem Maß, bitte weiter so!
 
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Danke,
ich bin begeistert und "hänge an deinen Lippen", zusammen mit den Bildern äußerst informativ und unterhaltsam.
Dein Reisebericht rückt das Pendel dieses techniklastigen Forums wieder etwas in die "ausgewogenere" Richtung.
 
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Wunderschön an Tashkurgan ist das umgebende Grasland, ein weites, fast ebenes Tal, wo bis zum Horizont Tiere weiden und Jurten stehen. Keiner weiss so genau, wie alt die auf die Felsen gebaute Lehmfestung ist. Im Buch steht, dass bereits Ptolomäus um 150 nach Christus in dieser Gegend einen "steinernen Turm" erwähnte bei dem (aus abendländischer Sicht) die Welt sozusagen endete.



#38 Der steinerne Turm ist aus Lehm
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#39 Pamir Grasland bei Tashkurgan
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#40 Blick von der Festung
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#41 Die Welt hat zwanzig Meter Radius
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Aus irgendeinem Grund waren alle Kühe angebunden :heul: während die Schafe und Ziegen frei laufen durften.

Hinter Taskurgan kommt die Pass-Straße über das Krakorum Gebirge. Der Pass nach Pakistan wird bei über 4600m überwunden. Aber wir durften bzw. konnten nicht mehr weiter fahren und mussten also auf gleichem Wege zurück nach Kashgar.
 
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