China aus touristischer Sicht

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Leinen los zur vierten Station

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Auf dem Weg nach Jiujiang passieren wir (noch im Stadtgebiet von Nanjing) die "Erste Nanjing-Jangtse-Brücke".
Bauzeit 1960 - 1968. Es handelt sich um eine 1557m lange Doppelstockbrücke im chinesische Schienen- und Straßennetz, geplant durch sowjetische Ingenieure.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung war sie die längste Straßen-/Eisenbahn-Kombi-Brücke.

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(Übernahme aus dem "Brücken-Threat")

Wir sind über Nacht gefahren. Zum Glück war ich früh genug wach, um diese Brückenbaustelle knipsen zu können.

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Ankunft morgens in Jiujiang
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Nach dem Frühstück ging es gleich mit einem Reisebus in das ca. 150km entfernte Jingdezhen.

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Unterwegs war Gelegenheit für eine Kaffee- und Pinkelpause auf einer Autobahnraststätte.

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Jingdezhen ist mit 1,5 Millionen Einwohnern nach chinesischen Maßstäben eine eher kleinere Stadt. Sie ist die "Porzellan-Hauptstadt" Chinas. In der Gegend gibt es reiche Kaolin-Vorkommen (Porzellanerde) und große Wälder, die (früher) Brennholz für die Porzellanöfen lieferten. Zusammen mit der Lage am Chang-Fluss ist Jingdezhen ein idealer Standort für die Porzellanproduktion.

Wir besichtigten das in einem wunderschönen, großen Park gelegene Porzellanmuseum.

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Die hier produzierten Gegenstände werden an Touristen verkauft. Die einzelnen Produktionsschritte bis zum fertigen Produkt wurden anschaulich erklärt.
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Zum Abschluss gab es ein Konzert auf Musikinstrumenten, die aus Porzellan gefertigt sind. Schön anzusehen, aber (wie oft bei klassischer chinesischer Musik) eine Herausforderung für Mozart-gewohnte Ohren....

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In der Stadt gibt es viele Läden, die Porzellanartikel in jeder Art und Form verkaufen, von der Miniatur-Teetasse bis zur 4m hohen Vase. Mannshohe Vasen kosteten 2012 je nach Qualität und Ausführung ab 2.000€ aufwärts. Transport in alle Welt ist natürlich möglich, aber teuer.

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Liebe GEORGIE, herzlichen Dank. Sehr wissenswert Deine Fotisafarie in China. Tolle Fotos. Bin schon gespannt auf die Fortsetzungen. Lieber Gruss von Maria
 
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Station 5: Wuhan
(übrigens: sprich: Uhan, das "W" wird nicht gesprochen)
Die Stadt liegt am größten Zufluss zum Jangtse, dem Han-Fluss.

Wieder habe ich Glück, schon wach zu sein, als im Morgennebel die Tian Xing Zhou-Brücke auftaucht. Den meisten Nebel habe ich übrigens mit Lightroom entfernt.
Die Kombi-Brücke (Straße und Eisenbahn) ist Teil des Hochgeschwindigkeitsnetzes, 4,6 km lang und wurde 2009 eröffnet.

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Wuhan ist eine quirlige Metropole mit 7,5 Millionen Einwohnern (2010) und damit auch für chinesische Verhältnisse "groß". Sie liegt auf Platz 6 der größten Städte Chinas. Übrigens gibt es 85 Millionenstädte, davon 4 (nach einigen Statistiken sogar 5) mit über 10 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2010).

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Der Guijan Si Tempel (Tempel der wiedererlangten Vollkommenheit) aus der Mitte des 17. Jdht. Die Luohan-Halle beherbergt eine eindrucksvolle Sammlung von 500 unterschiedlichen, vergoldeten Holzstatuen von buddhistischen Mönch-Heiligen. Leider darf man im Innern des Tempels nicht fotografieren.

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Viele Chinesen haben eine Vorliebe für Steine, insbesondere solche mit Einschlüssen, aus denen sich Gesichter oder Schriftzeichen mit etwas Fantasie erkennen lassen. So wundert es nicht, dass es in Wuhan ein Steinmuseum gibt, das wirklich sehenswert ist.
Die Steine sind poliert, aber ansonsten unbehandelt.
Dummerweise hatte ich meinen Pol-Filter zuhause vergessen....

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Die "Gelbe Kranich Pagode" ist das Wahrzeichen von Wuhan. Sie ist 51m hoch und wurde erstmals im 3. Jhdt. erbaut, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Der heutige Turm stammt aus dem Jahr 1985 und wurde Bildern der Qing-Dynastie (17. - 18. Jhdt.) nachgebaut.

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Im Inneren sind Fliesenmosaiken zu bewundern (wieder habe ich das Fehlen meines Pol-Filters verflucht....).

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Aussicht von oben
(Übrigens gibt es einen Aufzug. Ob der in der Vorlage aus der Qing-Dynastie schon enthalten war, darf bezweifelt werden ;) )
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In Wuhan hatte ich noch Freizeit, um durch die Straßen und kleinen Gassen zu schlendern. Sie zeigen das urbane Leben Chinas abseits der Touristenpfade.
Auch wenn die eine oder andere Gasse wenig Vertrauen erweckend wirkt, so kann man sich als Tourist ohne Sorgen um die eigene Sicherheit frei bewegen.

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Zurück auf dem Schiff konnte ich am Ufer des Jangste eine Vielzahl von Personen sehen, die Drachen steigen ließen. Ob das ein spezielles Event war, oder einfach nur Freizeitgestaltung, ist mir nicht bekannt.
Dieses Exemplar war das größte und eindrucksvollste. Ich schätze die Länge auf mindestens 20m.

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Wir sollten von den Chinesen lernen:
Die haben das gleiche Schriftzeichen
für KRISE und CHANCE.

C. F. v. Weizsäcker (1912-2007)
Dt. Physiker, Philosoph u. Friedensforscher
 
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Die Flusstage (also solche Tage, an denen das Schiff nicht angelegte) nutzte ich, um auf meinem Balkon zu sitzen und die Landschaft an mir vorüber ziehen zu lassen. Es fällt auf, dass das Gelände überwiegend flach ist.

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Tatsächlich steigt derJangtse von Shanghai bis zum 1450km Luftlinie vom Meer entfernten Zielpunkt Chongqing nur um 244m an.
Zum Teil wird dieser Anstieg durch Schleusungen bewirkt.

Die erste Schleuse ist die Gezhouba-Schleuse, die im Jahr 1988 in Betrieb genommen wurde und eine mittlere Hubhöhe von 25m aufweist.

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Vor der Einfahrt in die Schleusenkammer. Leider ist das Tor wegen des Nebels laum zu erkennen.

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In der Schleusenkammer; wir schauen auf das mächtige vordere Tor. Das Schiff wird jetzt um ca. 25m angehoben.

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Wir sind oben und können einen Teil der Anlage überblicken.

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Das vordere Tor öffnet sich und wir können weiterfahren.

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Hinter der Gezhouba-Schleuse ändert sich das Geländeprofil, denn wir befinden uns jetzt in der Xiling-Schlucht. Das ist eine der 3 Schluchten, nach denen der berühmte Drei-Schluchten-Staudamm in nur noch 40km Entfernung benannt wurde.
An der engsten Stelle ist die Schlucht nur 80m breit.

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Früher war dieser Flussabschnitt wegen vieler Sandbänke, Felsen und Stromschnellen gefährlich. Daher wurden die Schiffe von Treidlern (Bootsschleppern) vom Ufer aus auf Kurs gehalten. Später wurden die Treidlerwege zum Teil ausgebaut.

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Chinesen auf Kreuzfahrt

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Bevorzugte Wohnlage

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Station 6: Der Drei-Schluchten-Staudamm
Er wurde von 1993 bis 2009 erbaut. Die Staumauer ist 2,3km lang und bis zu 150m hoch über der Talsohle. Das Kraftwerk leistet (seit 2012) 22,4 Gigawatt, das ist etwa fünfmal soviel wie die stärksten Kraftwerke Deutschlands.
Die Schleuse besteht aus 5 Stufen. Die 5. Stufe wird nur bei hohem Wasserstand genutzt. Wir brauchten nur 4 Stufen zu durchlaufen. Das dauerte 3,5 Stunden.

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Im Visitorcenter kann man ein Modell der riesigen Anlage besichtigen.
Rechts sieht man die 5 Doppelschleusen. Das kleine, etwas höhere Gebäude in der Mitte ist das Schiffshebewerk, das damals noch im Bau war; 2015 wurde es fertig gestellt. Links die lange Staumauer.

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Die erste Schleusenstufe.

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Über ein ganzes System von Rolltreppen (von Krupps :) ) fährt man hinauf bis zum Aussichtspunkt, wo man einen Ausblick auf die 5. Schleusenstufe....

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.... und den Damm hat. Hier verschwindet er leider im Nebel.

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Die Baustelle des Schiffshebewerks.

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Der Stausee reicht von hier bis zum über 600km entfernten Chongqing.
Kaum ein anderes Großprojekt wurde während der Bauzeit und danach so kontrovers diskutiert. In diesem Reisebericht hat eine solche Diskussion nichts verloren, da das Fachwissen fehlt. Im Web gibt es reichlich Material dazu. Interessant fand ich allerdings, dass die beiden chinesischen Reiseleiter keineswegs nur Loblieder über das Projekt gesungen, sondern auch durchaus Nachteile gesehen haben.
 
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Einige Kilometer nach dem Staudamm verlassen wir die Xiling-Schlucht und fahren in die Wu-Schlucht (Hexen-Schlucht) ein. An dieser Stelle durchbricht der Jangtse das Daba-Gebirge und die Felswände ragen teilweise über 1.000m aus dem Wasser. Leider war davon bei dem herrschenden Schmuddelwetter nicht viel zu sehen.

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Einer der vielen Nebenflüsse im Daba-Gebirge.

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Manche haben es eilig....

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Weiter im Westen ist das Gebiet wieder besser erschlossen.

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Ich erspare euch weitere Nebelbilder. Im nächsten Post wirds besser.
 
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Nachdem wir den höchsten Punkt des Daba-Gebirges durchfahren hatten, wurde das Wetter etwas besser und wir führen in die Qutang-Schlucht ein. Sie ist die kürzeste (8km) und engste der drei Schluchten. An der breitesten Stelle ist sie 150m breit.
(Beim Blick nach vorne hatte man leider immer irgendwelche Scheinwerfer oder Antennen im Weg....).

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Unterwegs gabs noch was zum Lesen ;)

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Wegen der Enge der Schlucht brauchten die Schiffe früher auch hier Treidel-Unterstützung. Dazu nutzten die Treidler auch solche Treppen.

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Bei Baldicheng verlassen wir die Qutang-Schlucht.

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Station 7: Fengdu - die Stadt der Geister
Fengdu ist (nach chinesischen Maßstäben) eine Kleinstadt mit gerade einmal 650.000 Einwohnern. Der Beiname "Stadt der Geister" rührt von den 75 buddhistischen und daoistischen Klöstern her, die sich fast alle auf einem Hügel befinden, der bei der Aufstauung des Jangtse oberhalb der Wasserlinie blieb.

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Eingang zur Geisterstadt. Tausende von Blumentöpfen zieren die Treppe.

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Hunderte, teils seltsame, teils Furcht erregende Figuren stehen in den verschiedenen Tempeln.

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Eine der vielen Pagoden der Geisterstadt

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Station 8: Chongqing
Nach "offizieller" chinesischer Meinung ist Chongqing mit über 30 Millionen Menschen die (flächenmäßig) größte Stadt der Welt. Die Stadt besteht aus einer Zusammenfassung von Städten und Landkreisen, die als "regierungsunmittelbare" Stadt definiert werden. Das ganze Gebilde ist fast so groß wie Österreich. "Unser" Verständnis von "Stadt" oder auch "Metropolregion" ist sicherlich anders. Die Kernstadt Chongqing hat aber immer noch respektable 6,8 Millionen Einwohner. Deutsche Partnerstadt ist Düsseldorf.
Chongqing hat kaum Sehenswürdigkeiten zu bieten. Daher zeige ich ein paar urbane Fotos.

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Hier in Chongqing endete die Jangtse-Kreuzfahrt nach 11 Tagen und rund 2.300km.
Von hier aus ging es per Flugzeug nach Xian, der Stadt der Terrakotta-Armee.
 
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Station 9: Xian
Die sehr sehenswerte und geschichtsträchtige Stadt hat rund 4 Millionen Einwohner und war Ausgangspunkt der Seidenstraße.
Die Stadtmauer aus dem 14. Jhdt. ist noch fast vollständig erhalten.


Die Große Wildganspagode stammt aus dem 7 Jhdt., ist 64m hoch und steht im Hof des "Klosters der Großen Wohltätigkeit".

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Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit ist der Stelenwald. Dabei handelt es sich um ein Museum, das mehr als 3.000 Stelen und Schrifttafeln aufbewahrt und über 1.000 davon ausstellt. Diese Stelen stellen die Grundlagen der chinesischen Schrift dar. Gewissermaßen werden durch sie die Standards definiert. Die ältesten Stelen stammen aus dem 9. Jhdt.
Für die Chinesen ist der Stelenwald eines der wichtigsten Kulturdenkmäler des Landes.
Der Name "Stelenwald" ist übrigens irreführend. Wer eine Vielzahl von Stelen erwartet, wird eines Besseren belehrt. Natürlich sind Stelen vorhanden, jedoch die eigentlichen kulturell bedeutsamen Artefakte sind die vielen Steinplatten.

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1974 entdeckten Bauern in der Nähe von Xian zufällig beim Bohren eines Brunnens die Terrakotta-Armee. Sie bewacht symbolisch das Grab des ersten chinesischen Kaisers Qin Shi Huang (259 - 210 v. Chr.). Etwa 8.000 mit individuellen Gesichtern, Körpern und Rüstungen ausgestattete Figuren sind in unterirdischen Korridoren angeordnet. Die einfachen Soldaten sind bis zu 1,85m, die Generale bis zu 2,00m gross. Dazu gehören noch mehr als 100 Streitwagen aus Bronze und Ton.
Es ist ein überwältigender Anblick.

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Die Ausgrabungen gehen immer noch weiter.

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Einer der am Fund beteiligten Bauern. Er erhält eine lebenslange Rente und ist der einzige Mensch, der auf dem Museumsgelände rauchen darf.

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