Auswirkung der Blende auf die Bildgestaltung

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Stefan L.

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Hallo liebe Wissbegierige,

da in unserem Forum immer wieder ellenlange Diskussionen auftauchen, das man das bischen Lichtstärke eines "Profizooms" nicht brauche und ein solches höchstens wegen der Schärfe einen Sinn mache, habe ich mal ein wenig rumgespielt um einen anderen Aspekt etwas deutlicher herauszuarbeiten.

Scheinbar ist vielen Usern nicht wirklich bewußt, wie sehr man die Bildgestaltung mit der Blende beeinflußen kann. Da ich gerade keines der besagten "Profizooms" zur Hand hatte mußte als Versuchskanninchen mein AF 85 1.8 herhalten.

Der "Versuchsaufbau" war recht einfach

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F11 D100 auf Stativ, SVA und Selbstauslöser, unteres Focusfeld auf der Katze. Nun möchten wir diese Katze etwas besser betonen, oder um den Fachbegriff zu verwenden freistellen.

Beginnen wir mit der bei günstigen Objektiven recht oft anzutreffenden Blende 5.6

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So wirklich gelöst wirkt die Katze immer noch nicht. ABER werden jetzt viele einwenden mein Objektiv geht schließlich bis F4 herunter. Also schauen wir uns das Szenario nochmals bei F4 an

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Schon ein Kleinwenig besser, aber immer dran denken: derzeit gibt es kein Nikon-Zoom mit durchgängig F4, die Wahrscheinlichkeit, das man genau diese Blende zur Verfügung hat ist also nicht sooooo groß.

Um Euch aber nicht länger warten zu lassen nun auch gleich der Versuch mit F2.8, also z. B. einem "Profizoom"

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Es mag sein, daß meine Augen nicht mehr die Allerbesten sind, aber für mich wirkt das Kätzchen schon deutlich gelöster.

Wo wir aber schonmal bei den Vorzügen großer Blendenöffnungen sind schiebe ich gleich noch F1.8 hinterher

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Die arme Katze ist jetzt fast schon zu bedauern, so einsam wie sie da liegt.

Pah werden jetzt manche einwenden, alles PillePalle, das bischen unscharf mach ich locker per EDV.

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Geht also auch, sieht für mich aber etwas "unnatürlich" aus.


Vielleicht kann der Ein oder Andere aus diesem Thread etwas für seine zukünftigen Objektiventscheidungen herauslesen, wenn nicht: sorry fürs langweilen ;)
 
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Hallo liebe Wissbegierige,

da in unserem Forum immer wieder ellenlange Diskussionen auftauchen, das man das bischen Lichtstärke eines "Profizooms" nicht brauche und ein solches höchstens wegen der Schärfe einen Sinn mache, habe ich mal ein wenig rumgespielt um einen anderen Aspekt etwas deutlicher herauszuarbeiten.

Scheinbar ist vielen Usern nicht wirklich bewußt, wie sehr man die Bildgestaltung mit der Blende beeinflußen kann. Da ich gerade keines der besagten "Profizooms" zur Hand hatte mußte als Versuchskanninchen mein AF 85 1.8 herhalten.

Der "Versuchsaufbau" war recht einfach



F11 D100 auf Stativ, SVA und Selbstauslöser, unteres Focusfeld auf der Katze. Nun möchten wir diese Katze etwas besser betonen, oder um den Fachbegriff zu verwenden freistellen.

Beginnen wir mit der bei günstigen Objektiven recht oft anzutreffenden Blende 5.6

So wirklich gelöst wirkt die Katze immer noch nicht. ABER werden jetzt viele einwenden mein Objektiv geht schließlich bis F4 herunter. Also schauen wir uns das Szenario nochmals bei F4 an


Schon ein Kleinwenig besser, aber immer dran denken: derzeit gibt es kein Nikon-Zoom mit durchgängig F4, die Wahrscheinlichkeit, das man genau diese Blende zur Verfügung hat ist also nicht sooooo groß.

Um Euch aber nicht länger warten zu lassen nun auch gleich der Versuch mit F2.8, also z. B. einem "Profizoom"


Es mag sein, daß meine Augen nicht mehr die Allerbesten sind, aber für mich wirkt das Kätzchen schon deutlich gelöster.

Wo wir aber schonmal bei den Vorzügen großer Blendenöffnungen sind schiebe ich gleich noch F1.8 hinterher


Die arme Katze ist jetzt fast schon zu bedauern, so einsam wie sie da liegt.

Pah werden jetzt manche einwenden, alles PillePalle, das bischen unscharf mach ich locker per EDV.


Geht also auch, sieht für mich aber etwas "unnatürlich" aus.


Vielleicht kann der Ein oder Andere aus diesem Thread etwas für seine zukünftigen Objektiventscheidungen herauslesen, wenn nicht: sorry fürs langweilen ;)

Hallo Stefan
bin jetzt über deinen Artikel gestoßen und finde das sehr interessant.
Also das Tema Freistellen verstehe ich und arbeite auch sehr viel damit. Ich hätte jetzt gerne gewußt, ob du diese Bilderreihe nur mit einem Objetiv gemacht hast oder ob du verschiedene Objektive immer mit voll offenen Blende gewählt hast? Ich kann, da ich leider nur ein Objektiv habe das nicht nachstellen. Meine Überlegung wäre jedenfalls, dass bei vergleichbarer Brennweite und Bildabstand die Tiefenschärfe bei einem Objetiv mit 5,6 und 2,0 doch ähnlich sein sollte. Bei beiden wäre dann voll aufgeblendet und der Effekt Tiefenschärfe sollte vergleichbar sein. Wenn du allerdings nun die Serie mit einem Objetiv machst, dann kannst du natürlich mit immer offenerer Blende das Objekt der Begierde besser freistellen. Ob ich mich jetzt verständlcih ausgedrückt habe??
Schöne Grüße
Dieter
 
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Pah werden jetzt manche einwenden, alles PillePalle, das bischen unscharf mach ich locker per EDV.

Geht also auch, sieht für mich aber etwas "unnatürlich" aus.

"Etwas dem Betrachter zeigen, das er so noch nie gesehen hat". Fraglich nur, ob dies mit natürlicher oder unnatürlicher Bildwiedergabe besser geht? Im HiFi-Bereich wird jedenfalls ein klinisch perfekter Frequenzgang oft auch als natürlich langweilig eingestuft und in Fotografie sehe ich es oft genug ähnlich.

Egal wie, Kunst wird es alleine schon, wenn es dem Fotografen gelingt, das dem Apparat vom Entwickler mitgegebene Programm auszutricksen ...
 
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Meine Überlegung wäre jedenfalls, dass bei vergleichbarer Brennweite und Bildabstand die Tiefenschärfe bei einem Objetiv mit 5,6 und 2,0 doch ähnlich sein sollte. Bei beiden wäre dann voll aufgeblendet und der Effekt Tiefenschärfe sollte vergleichbar sein.


Wenn dem so wäre könnte man sich hochlichtstarke Objektive ja gleich sparen.

Ein z.B 50 1.4 erzielt bei 5.6 eine vergleichbare Freistellung wie eine Kitlinse bei 50 F5.6. Blendet man das 50 1.4 weiter auf wird die Freistellung stärker, die Kitlinse kann aber nicht folgen.

Google mal im iNet nach einem Schärfentieferechner und spiel mit dem rum, ob das Objektiv nun 1.4 oder 5.6 als Anfangsöffnung hat wird dort nie gefragt, da es unerheblich ist.
 
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Hallo Stefan,


dank dir für diesen schönen Beitrag! Der wird sicher dem einen oder anderen helfen, die "Sache" mit der Offenblende und dem Freistellen besser zu verstehen.

Was die sogenannten "Profilinsen" angeht, ich denke da kommt zu der Möglichkeit weit aufzublenden (2.8 oder gar 1.8 oder 1.4) noch etwas ganz wesentliches hinzu....nämlich die Tatsache das dort Offenblende meist auch Arbeitsblende ist.
Das heisst, die Optiken sind oft so gut, das man die Offenblende auch voll nutzen kann.

Ich empfinde das gerade bei DX als sehr angenehm, denn obwohl neulich in einem Test das 16-85 deutlich besser als das 2.8/17-55 getestet wurde
(http://www.etest-digitalkamera.de/Testuebersicht.Besser-als-Kitobjektive.4776.html)
möchte ich mein 2.8/17-55 nicht eintauschen.
DX bringt eh etwas mehr Tiefenschärfe mit und ich möchte einfach nicht alle Portraits mit Blende 8 machen müssen.

Dein Beitrag hier zeigt sehr deutlich die Vorteile einer qualitativ hochwertigen, lichtstarken Optik.

Gruss Jürgen
 
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