AF VR 80-400mm/4.5-5.6D ED - Testbild@400mm

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Gelöschtes Mitglied 9051

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Kaum ein Nikon Objektiv wird seit seinem Erscheinen so kontroversiell diskutiert wie das AF VR 80-400mm/4.5-5.6D ED. Unbestritten sind Schwächen wie der unzeitgemäße Zahnstangen-AF, der Bildstabilisator der ersten Generation, welcher bei Brennweiten über 300mm schon etwas Mühe hat, den Tremor seines Benutzers entgegen zu wirken und der für die lange Brennweite unzureichende Stativanschluss. Die letzten beiden Eigenschaften sind möglicherweise auch dafür hauptverantwortlich, warum dieses Objektiv kann in den Händen unterschiedlicher User sehr unterschiedliche Ergebnisse liefern kann.

Besonders kritisch ist hier die längste Brennweite von 400mm. Hier tritt immer wieder die Frage auf, was denn besser sei, 200er oder 300er Zoom mit Konverter oder lange Röhre. Eine Fragestellung, die gerade in der Naturfotografie interessiert, wo ein 80-400 an der D-SLR das Zeug zum "Immerdrauf" hätte.

Um die Diskussion etwas nach zu würzen, habe ich aus einer Bildserie, mit der ich dem Objektiv einmal auf den Zahn gefühlt habe, das folgende Motiv ausgewählt. Es ist im letzten Winter an einem etwas dunstigen Vormittag entstanden. Die Entfernung zum Motiv ist geschätzte 500 bis 700m schräg über die Donau. Gitzo Compact 5 auf Minimalauszug, Dreiwegneiger, alle Tricks mit Atemtechnik und zusätzlicher Abstützung. Nikon D200, NEF. Mit Ausnahme der als bearbeitet gekennzeichneten Version alle Beispiele out-of-the-cam nach D200 Werksstandard.

Bekanntermaßen neigt das Objektiv bei längster Brennweite zu weichen Bildern und Überstrahlung, was bei D-SLRs stärker ins Gewicht fällt als auf Film. Es wurde daher testhalber versucht, das Ergebnis bei offener Blende am Computer den Ergebnissen bei f/8 und f/11 anzugleichen. Dabei wurde ausschließlich frei verfügbare Software eingesetzt und einfache Standardmethoden angewendet. Mit teuren Spezialprogrammen lässt sich vermutlich noch etwas mehr heraus kitzeln.

Alle Aufnahmen bei 400mm. Bei Brennweiten unter 300mm sind die Unterschiede zwischen Offenblende und Abblendung verschwindend. Verbesserung tritt hier nur in den Bildecken ein.

Zum Einstieg das Motiv, verkleinert auf Forumsmaße.


Im Folgenden Ausschnitte aus dem linken Turm als 1:1 Crop.

Bei Blende 5.6 wird an starken Hell-/Dunkel-Kanten Überstrahlung sichtbar. Der Kontrast ist sichtbar weicher als bei Abblendung. Feine Strukturen wirken flau und verwaschen.


Doch der erste Eindruck trügt. Hier die gleiche Aufnahme mit Blende 5.6, mit simplen Gratisprogrammen nachbearbeitet. Details sind durchaus vorhanden und können mit einigen Handgriffen sichtbar gemacht werden. Man beachte insbesondere das Blitzableiterseil rechts am Sockel des Kreuzes. Es ist auf allen Aufnahmen erkennbar.


Bei Blende 8 bringt das Objektiv die erwartete hohe Leistung.


Bei Blende 11 tritt nur mehr wenig Steigerung ein.


Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Objektiv für ein Fünffachzoom durchaus auch bei längster Brennweite eine sehr beachtliche Leistung bringt. Allerdings sollte bei hohen Qualitätsansprüchen um eine Stufe abgeblendet werden. Ist dies nicht möglich, bestehen aber immer noch genug Reserven, um den Qualitätsverlust in der Nachbearbeitung auf einem in den meisten Fällen akzeptablen Maß zu halten.
 
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