Frage 2-Schicht-Sensor Patent - wer kann´s erklären?

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PeterTaylor

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Hallo Leute,

ich bin ja zugegebenermaßen kein mathematisch-physikalisch begabter Mensch, interessiere mich aber doch für Technik, die unser Leben bzw. unser gemeinsames Thema hier - die Fotografie - beeinflusst.

In der ganzen Diskussion um DSLR vs. DSLM wird Nikon ja häufig vorgeworfen, einen Trend verschlafen zu haben. Nun gab es vor einiger Zeit auf nikonrumors die Information zu einem two-layers Sensor Patent mit Phasenerkennung in einem und Kontrasterkennung in dem anderen Layer.

http://nikonrumors.com/2016/11/23/nikon-two-layers-sensor-patent.aspx/

In der Kommentarsektion zum Post wird auf einen Artikel bei imaging resource verwiesen, in dem (soweit ich es verstanden habe) von Dave Etchells (Gründer von imaging rescource) konkretisiert wird, dass es sich hierbei wohl eher um zwei organische Schichten mit jeweils einer Phasenerkennung vertikal und horizontal handelt. Somit wäre ein On-Sensor-Phase-Detect Autofokus möglich, bei dem jedes AF Modul ein Kreuzsensor wäre. Damit wäre PDAF im LiveView möglich. Es liegt also eine transparente, organische Filterschicht über dem Bildsensor.

Ein bisschen Ähnlichkeit hat der Aufbau aus dem Patent offenbar mit dem Foevon Sensor, nur dass Nikon hier die Anordnung der Farbfilter auf der organischen Schicht cleverer gelöst hat, so dass Luminanzinformationen von jedem Pixel aufgezeichnet werden und für Graustufenbilder kein Demosaicing stattfinden muss.

Ich wäre dankbar, wenn einer unserer Physiker / Ingenieure hierzu mal ein paar Sätze schreiben könnte. Habe ich das richtig verstanden und wäre das somit der ultimative AF kombiniert mit dem optischen Sucher?
[MENTION=86809]falconeye[/MENTION]: :fahne:

VG,
Peter
 
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Ich kann das nicht erklären, da man dazu besser japanisch versteht.

Ein anderes Patent, das z.Zt. als Nikon Dual Pixel AF Patent die Runde macht, ist:
-> http://www.freepatentsonline.com/20160380016.pdf

Nur leider ist es das nicht, sondern im Gegenteil. Die Leute verstehen es nur nicht.
Es geht hier wohl um die Verringerung des Crosstalks peripherer Sensel vor allem bei niedrigen FStops.
Ohne den Text, aufgrund der Bilder, hätte man das Patent ganz falsch eingeordnet, wie die meisten es ja auch taten.

Und das Patent erklärt, wie man dies auf normale, klassische (Fuji) Phase Sensel, Dual (Canon) Sensel, polarisierte oder auch X-trans Sensel anwendet. Dabei wird Dual Pixel AF als "Other" statt "Preferred" beschrieben, also nix, was Nikon selbst interessiert.

Das "Nikon Dual Pixel AF Patent" ist das Gegenteil: Ein "Dual Pixel AF ist nicht Nikon" Patent ...

Es gibt aber eine Gemeinsamkeit mit dem aktuellen jap. Patent: Jemand bei Nikon studiert die Effekte, wenn man dicht vor die Mikrolinsenschicht noch eine andere optisch aktive Schicht davor setzt. Und das mit den polarisierten Senseln kam auch schon vor, aber unter "Other".
 
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Falk, das heißt, dass Du aus den englischen Texten wegen möglichen Übersetzungsfehlern keine voreiligen Schlüsse ziehen willst oder dass das Patent, wenn es im Englischen richtig beschrieben wäre, keine spannende Neuerung ist?

LG,
Peter
 
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Falk, das heißt, dass Du aus den englischen Texten wegen möglichen Übersetzungsfehlern keine voreiligen Schlüsse ziehen willst
Richtig.
Die meisten gucken die Bildchen und interpretieren da irgendwas hinein...

Ich gucke mir meistens die Google-Translation des Original-Patents an und wundere mich dann über die hellseherischen Fähigkeiten ;)

Ich habe mir jetzt noch mal dein Patent angesehen. Ich kann die Google-Translation des Backgrounds der Erfindung ganz gut verstehen, nur nicht den Rest. Der Background beschreibt ein Dual-Pixel AF System mit alternativ horizontalen und vertikalen Pixeln (sei bekannt, vgl. "Dokument 1" und habe exzellente Performance).
Das Problem sei nur, dass die Ausrichtung der Aufteilung (Senkrecht bzw. Horizontal) nicht geändert werden könne.

So viel kann ich noch erkennen:

Sie packen eine Schicht transparenter komplementärfarbener Dual-Pixel AF Pixel vor eine gewöhnliche Schicht von RGB Dual-Pixel AF Pixeln, in jeweils gedrehter Ausrichtung. Das transparente Magenta-Pixel lässt Grün durch etc.

Das hat natürlich den Vorteil doppelter Empfindlichkeit: Der Magenta-Anteil des Lichts eines grünen Pixels geht nicht verloren.

Ausserdem behauptet Nikon wohl im Patent, dass sie damit die Ausrichtung der Spaltung der Austrittspupille varieren können (ich sehe aber nicht wie, das bleibt für mich immer noch die Auswahl zwischen einem horizontalen oder senkrechten Signal).

Natürlich ist so eine photoelektrische durchsichtige Schicht Zukunftsmusik, an dem entsprechenden organischen Material wird noch geforscht. Aber immerhin, das Patent überlegt wohl schon, damit dann zwei Dual-Pixel AF Schichten übereinanderlegen zu können. Ein Patent für ein solches Schichtmaterial selbst (der schwierige Teil) ist es aber wohl nicht.

So ganz Sinn macht das Ganze auch nicht:

Man kann nämlich ein Pixel auch in 4 Quad-AF Sensel teilen, der von mir zukunftig als gesetzt geltende Quad-Pixel AF. Dieser hätte muMn mindestens dieselben positiven AF Eigenschaften dieses Patents und wäre viel preiswerter in der Herstellung.
 
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Ein anderes Patent, das z.Zt. als Nikon Dual Pixel AF Patent die Runde macht, ist:
-> http://www.freepatentsonline.com/20160380016.pdf
Nur leider ist es das nicht, sondern im Gegenteil.

Angeregt durch die Fehlinterpretation des obigen Patents habe ich weitere Patente des Erfinders Kusaka-San gesucht. Ich bin fündig geworden, ebenfalls Dez. 2016:

-> http://www.freepatentsonline.com/20160360095.pdf

Dies beschreibt tatsächlich ein Nikon Dual Pixel AF System, bei dem 50% der grünen Pixel durch Dual-Pixel-AF Sensel im Canon-Stil ersetzt sind. Damit ergibt sich zwar nur die halbe Auflösung des Canon-Systems, aber monochrome und vermutlich wegen geringerer CA-Effekte ebenso genau.

Die offensichtliche Erweiterung, die andere Hälfte duch Dual-AF in dazu senkrechter Orientierung zu nutzen, für einen AF mit Kreuzsensoren, konnte ich nicht auf Anhieb finden.

Das Patent verliert sich recht ausführlich mit Überlegungen zu AF-C ...
 
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