Erfahrungsbericht Sigma 300/2.8 HSM DG

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maikm

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Moin,

wie andernthreads schon erläutert, schiele ich derzeit für die Tierfotografie nach einem 300/2.8 und wollte für mich die Frage klären, ob das Sigma-Modell angesichts eines Neupreises von der Hälfte des Nikkors für mich in Frage kommt.

Dazu habe ich mir bei Sigma für eine Woche das 300/2.8 HSM DG gemietet, denn nichts geht über eigene Erfahrungen, und es im Bayerischen Wald ausgiebig an der D200 ausprobiert. Die Konverter 1,4x und 2x hatte ich mit von einem Kollegen ausgeliehen (danke, Norbert).

Zunächst zur nackten optischen Leistung ohne Konverter. Die ist schon offen ganz prima, steigert sich freilich noch durch Abblenden. Bei f/5,6 ist das Maximum erreicht, die Bilder strotzen nur so vor Details und Schärfe. Die Leistungsfähigkeit der Optik bietet jedenfalls keinen Grund zur Klage (bis auf die Nahbereichsprobleme, siehe unten).

Mit Konverter läßt die Leistung erfreulicherweise kaum nach. Den 1,4x kann man getrost offen nutzen, mit dem 2x genügt schon 1/3 LW abblenden (dann auf f/6,3), um den Kontrast wieder in den grünen Bereich zu bringen. Doch auch offen sind die Bilder mit 600mm f/5,6 durchaus gut, wenn man sie etwas nachbearbeitet oder nicht so arg vergrößert. Die Blenden werden mit angesetztem Konverter korrekt umgerechnet: Offenblende f/4 bei 1,4x und f/5,6 bei 2x. Allerdings stimmen mit dem 2x die Exif-Daten zur Brennweite nicht: es werden statt 600mm 1600mm eingetragen. :nixweiss:

Der Autofokus ist fix und zuverlässig. Nicht so wahnwitzig schnell wie beim Nikon AF-S 300/2.8 II (das Ier habe ich noch nicht selber probiert), aber doch sehr ordentlich. Solange nicht unbedingt der komplette Fokusbereich durchlaufen werden muss, springt das Sigma prompt in die Schärfe. Das Verhalten des Sigma HSM unterscheidet sich aber auch bei diesem Objektiv grundsätzlich vom Nikon AF-S darin, daß offenbar der HSM-Motor nur die Zustände ein und aus kennt, während der Nikon AF-S auch variable Drehzahl beherrscht. Das äußert sich dann darin, daß der Sigma HSM in etwas ruckelnden Minibewegungen zum Ziel fährt, wenn der Motivkontrast etwas knapp ist. Mangels allzu beweglicher Motive konnte ich nicht ermitteln, ob das irgendwie problematisch ist.

Die AF-ON Taste meiner D200 funktionierte. Die an der D200 von Robert Goppelt nicht. Er hatte nicht die aktuellste Firmware der Kamera - scheint also neben der Firmware des Objektivs auch eine Rolle zu spielen.

Die Verarbeitung ist tadellos. Das Objektiv kommt mit Metallstreulichtblende, Einschubpolfilter und dem typischen ordentlichen gepolsterten EX-Köcher. Die Stativschelle taugt, hakelt jedoch ein wenig beim Verdrehen ins Hochformat.

Die Handhabung ist gut, bis auf den Fokusring. Der läuft zwar sehr weich und satt und feinfühlig, aber - zu feinfühlig. Wenn man nach dem Fokussieren die Finger nacheinander statt gleichzeitig vom Fokusring abhebt, kann es passieren, daß sich dadurch der Fokusring schon wieder verstellt hat. Es genügt schon die winzigste Berührung, und der Ring dreht sich.

Mein größtes Problem mit dem Objektiv hatte ich schon durch Testreihen im Vorfeld gefunden: Frontfokus im Nahbereich. Wenn man per AF fokussiert, und der AF der üblichen Kameras arbeitet ja mit dem Strahlengang von f/5.6, dann liegt der Fokus mit f/5,6 exakt richtig, aber mit f/2,8 liegt er deutlich vor dem Motiv, und das heißt: das Motiv ist komplett außerhalb der Schärfe. Auf 3m Distanz hatte ich etwa 3cm Abweichung. Das Problem existiert nur im Nahbereich und nur bei AF-Betrieb. Fokussiert man manuell bei offener Blende, sitzt der Fokus exakt. Ist die Distanz etwa 12m oder größer, ist das Problem ebenfalls nicht mehr feststellbar. Die übliche Ursache für sowas ist sphärische Aberration; keine Ahnung, ob das serienmäßig bei diesem Modell der Fall ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß nur ein einzelnes Exemplar solch ein Verhalten zeigt.

Zweites Problem: die Belichtung sitzt nicht, wenn man abblendet. Ein Bild bei f/4 und 1/30 ist schlicht dunkler als eines bei f/2,8 und 1/60, und zwar etwa eine Drittelblende. Das steigert sich dann noch auf zwei Drittelblenden, wenn man weiter abblendet. Es sieht so aus, als wenn die physikalische Größe der Blendenöffnung nicht mit den eingestellten Werten genau übereinstimmt. Sehr lästig.

Fazit: Mit dem Frontfokus kommt man zurecht, indem man im Nahbereich manuell fokussiert. Die Belichtung kann man kompensieren. Mit dem Fokusring kommt man zurecht. Die optische Leistung an sich stimmt und der AF ist schnell. Es sind Details, die das Sigma 300/2.8 HSM DG vom Nikon AF-S 300/2.8 unterscheiden (abgesehen vom VR des aktuellen Modells). Ob die den doppelten Preis wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich betrachte ein 300/2.8 als eine langfristige Anschaffung und bin daher nicht bereit, die beschriebenen Einschränkungen auf Dauer in Kauf zu nehmen. Jetzt wird gespart... :hehe:

Maik
 
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hallo,

ich habe 2200 Euro für ein 300/2.8 I hingelegt (500 kaputt und 1700 Reparatur) und würde es nie mehr hergeben. Offenblende ist der pure Wahnsinn, der AF wie der Wind und sitzt! Lieber ein bißchen sparen...
 
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Hallo,

ich bin nur heilfroh, daß mein fotografisches Interesse hauptsächlich die Portraitfotografie bzw. Themen sind, die keine der großen Brennweiten benötigt. Spart mir offensichtlich eine Menge Geld und Kraft (diese Dinger wiegen ja knapp 3 KG) :D

vg, stefan
 
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So, hab ich schnell mal das Update nachgeholt und siehe da, selbst das Sigma 80-400 OS funzt jetzt auf der AF-ON Taste.

Das sollte dann auch mit dem Sig. 2,8-300mm gehen, dass ich letzte Woche im Bayerischen Wald ausprobieren durfte.
Dank an Maik.

Mein Eindruck ist nicht so umfassend wie der von Maik, weil ich nur ein paar Probeschüsse am Bärengehege gemacht habe und ein Morgen am Luchsstand mit viel zu wenig Licht, etwas probiert habe.

In Sachen Handhabung kann ich mich Maik nur anschliesse, allerdings hatte ich eher Probleme mit meinem Wackesstativ (Manfr. 190.+ 141 SC)
So das die Schärfegewinnung nicht wirklich nachzuvollziehen ist.

Mir ist auch aufgefallen, das ich bei offen Blende nahezu die gleichen guten Ergebnisse erziehlen konnte, wie ein zwei Blenden geschlossener.

Was dann noch offensichtlich wurde, dass ich bei 1/10-1/30sec und dem 2xKonverter auf meiner Stativ/Kopf Kombi (die Plattform auf der wir standen war auch noch aus Holzplanken, die sich schon bewegten, wenn sich jemand zur Tasche bückte) auch mit Mup und fünf sec. warten nicht so recht glücklich wurde.

Allerdings sagt das alles nicht so wirklich etwas über das Objektiv aus, denn das hat eine sehr gute Haptik und lässt sich sehr gut einsetzen, wenn alle anderen Bedingungen eben auch stimmen.

Für mich pers. wäre das schon eine Alternative.
1. der Preis zur Leistung ist sehr gut,
2. ich überlege immernoch hin und her, ein 300/2,8+Konverter, oder doch weiter sparen auf das 200-400 VR.:D
 
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Hallo Maik,

Maik Musall schrieb:
Jetzt wird gespart... :hehe:
bis zum vorletzten Satz Deines Berichtes habe ich gedacht: "Wow, jetzt kauft er sich das Sigma!". Und dann kam doch noch die Wendung.

Im Prinzip kann ich Deine Entscheidung eigentlich gut nachvollziehen. 4500 Euro sind zwar irre viel Geld, aber 2000 Euro sind auch irgendwie viel Geld für ein Objektiv, bei denen man tagtäglich mit "Effekte" konfrontiert wird, die man weder in der einen noch der anderen Preisklasse erwarten dürfte.

Bleibt die Hoffnung, dass von der angekündigten Preissenkung (Gerüchte?) doch irgend wann mal etwas zu merken ist.

Viele Grüße
HaPe
 
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Hallo HaPe,

HaPeRieger schrieb:
4500 Euro sind zwar irre viel Geld, aber 2000 Euro sind auch irgendwie viel Geld für ein Objektiv, bei denen man tagtäglich mit "Effekte" konfrontiert wird, die man weder in der einen noch der anderen Preisklasse erwarten dürfte.

Richtig. Ich schiele allerdings eher auf ein gebrauchtes AF-S I oder II, denn das VR ist gebraucht kaum zu bekommen und neu finanziell einfach nicht in Reichweite, bzw. ich müßte auf vieles andere dafür verzichten, was ich auch wieder nicht will...

Maik
 
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Ich bin übrigens auf einige Berichte gestoßen, die besagen, daß das Sigma 120-300/2,8 das 300/2,8 outperformen soll. Ich werde jetzt nicht so weit gehen und beide mieten und sie gegeneinander austesten, aber ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen, daß ein Zoom besser sein soll als die Festbrennweite, denn die war ja optisch schon ziemlich gut. Für mich ist die Verwendbarkeit mit Konvertern einschl. 2x sehr wichtig an so einem 300er.

Leider habe ich nirgends aussagekräftige Berichte über das 120-300/2,8 speziell mit 2x Konverter gesehen.

Maik
 
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Hallo,

erstmal vielen Dank für den interessanten Testbericht !!

Habt Ihr sas Sigma mal mit Nikon Konverter probiert ? Funktionieren alle Funkionen noch einwandfrei ? WIrd die effektive Brennweite mit den Nikons auch falsch in die Exifs eingetragen ?

Viele Grüße

Robby
 
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Robby schrieb:
Habt Ihr sas Sigma mal mit Nikon Konverter probiert ? Funktionieren alle Funkionen noch einwandfrei ? WIrd die effektive Brennweite mit den Nikons auch falsch in die Exifs eingetragen ?

Der Nikon TC17E ließ sich nicht ansetzen, und ich würde das auch gar nicht ernsthaft versuchen (Marketingnase abfeilen oder so). Wenn es um maximale Qualität geht, sollte man unbedingt die passenden, dazu gerechneten und vorgesehenen Konverter verwenden. Die neuesten Sigma-DG-Konverter sind ganz ausgezeichnet, mechanisch wie optisch.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn man mehrere Konverter desselben Typs, aber unterschiedlicher Hersteller rumschleppen muss. Aber so ist das nun mal. Einer der vielen kleinen Gründe für mich, das Nikon zu nehmen.

Maik
 
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AW: 2 Neue Tests...!

Maik Musall schrieb:
Wenn man nun aber ein 300er sucht, um damit aus dem Tarnzelt in 3m Entfernung kleine Vögel zu fotografieren, wäre das Objektiv ziemlich schlecht geeignet wegen der Frontfokusprobleme im Nahbereich. Aus den photozone-Tests geht sowas einfach nicht hervor.

Hi Maik,

interessanter Aspekt. Weißt Du denn mittlerweile mehr darüber ob das nur an Deinem geliehenen Exemplar der Fall war/ist oder ein generelles Problem dieser Kombination?
 
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AW: 2 Neue Tests...!

Oliver K. schrieb:
interessanter Aspekt. Weißt Du denn mittlerweile mehr darüber ob das nur an Deinem geliehenen Exemplar der Fall war/ist oder ein generelles Problem dieser Kombination?

Das läßt sich leider schwer sagen, aus demselben Grund, aus dem ich das Ding überhaupt gemietet habe: es ist wenig verbreitet, im Gegensatz zum 120-300/2,8.

Es handelt sich aber ja um die typischen Symptome von sphärischer Aberration: Fokus verschiebt sich durch Abblenden, nur im Nahbereich, exakter Fokus bei f/5,6. Ich gehe daher fest von einem Mangel des optischen Systems aus und mache mir keine Hoffnungen, daß ein anderes Exemplar besser sei. Wenn Sigma dies liest und anderer Meinung ist, dürfen sie mir gern nochmal ein Exemplar schicken :)

Maik
 
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Interessanter Erfahrungsbericht! Und was noch interessanter ist, ist die Tatsache, dass es mit damals genauso ging wie Dir jetzt: Auch ich wollte ein 2,8 300er und auch ich habe mir das Sigma ausgeliehen. Ich fand es genauso wie Du absolut akzeptabel was den AF, die optischen Leistungen und das Handling angeht. Aber mir war auch klar, dass es da eben noch eine Steigerung gibt. Und wenn man schwerpunktmäßig Tiere fotografiert und diese Linse praktisch zum "Immerdrauf" wird und man sie auch noch regelmäßig mit Konverter kombinieren will, kommt man irgendwann an den Punkt, wo man möglichst wenig Kompromisse eingehen will.
Nach vielen Zwischenschritten über verschiedene andere Objektive, wollte ich endlich eine Lösung wo ich nicht nach 2-3 Jahren wieder verkaufe und das Verlangen habe "upzugraden".
Und daher habe ich auch noch gewartet und mir dann das AF-S 2,8 300 zugelegt. Ich bin immer wieder froh, dass ich es so gemacht habe und kann Dich absolut verstehen. Und ich bin mir sicher, dass es Dir genauso gehen wird, wenn Du es mal hast.

Gruß
Heiko
 
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Heiko Men. schrieb:
... Und daher habe ich auch noch gewartet und mir dann das AF-S 2,8 300 zugelegt. ...
Erst hab' ich gedacht "ok, der muss mal zeigen, was er sich leistet". Dann hab ich aber Deine Hirsche gesehen (http://www.menserfoto.de) und war begeistert! Ich nehme mal an, grad' das schöne Bokeh vom Dammhirsch kommt von dem 300/2.8 ....

Schön gemacht!

Gruss
Francisco
 
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Mal ne Frage in ne ganz andere Richtung:

Bei den Objektiven dieser Klasse geht es ja um Nuanchen. Wie seht ihr denn aus optischer Sicht das alte AF-ED 300/2,8? Vom AF her dürfte das schon ne Ecke langsamer sein, aber optisch schlechter?
 
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weinlamm schrieb:
Bei den Objektiven dieser Klasse geht es ja um Nuanchen. Wie seht ihr denn aus optischer Sicht das alte AF-ED 300/2,8? Vom AF her dürfte das schon ne Ecke langsamer sein, aber optisch schlechter?

Ups, die Frage habe ich irgendwie übersehen.

Wie sich die Stangen-AF-Modelle optisch gegenüber den AF-S verhalten, kann ich nicht sagen. Ich glaube nicht, daß die Optik da ein Problem wäre, denn die 300/2,8er von Nikon galten schon immer als exzellent.

Mein Grund, kein normales AF zu nehmen sind die Konverter. Da es von Nikon keine Stangen-AF-Konverter gibt, müßte man die mit Kenkos betreiben, und das wäre mir zuviel des Kompromisses. Außerdem sinken dann Genauigkeit und Geschwindigkeit des AF noch mehr ab, was bei AF-S kaum passiert.

Maik
 
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Als Besitzer des Stangen-AF-300ers bestätige ich Maiks Einschätzung mal.
Solo ist das Objektiv optisch 1a und die AF-Geschwindigkeit in Relation zur Brennweite und den damit verbundenen Fokuswegen okay.
Mit dem 1.4er Kenko-Konverter dazwischen ist abblenden eigentlich Pflicht, dann paßt die Bildqualität wieder; effektiv hat man damit dann aber ein 5.6/420mm Objektiv. Die AF-Geschwindigkeit läßt dann auch deutlich nach, nicht zuletzt wohl durch die 1:2-Untersetzung des Konverters. Und die Kombination hat einen leichten Hang zu CAs, muß nicht sein, kann aber passieren (Bin ich aber vom anderen Ende der Brennweitenskala durch das 12-24er Tokina gewohnt ;) ).

Gruß
Dirk
 
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Hallo,

Maik Musall schrieb:
Mein Grund, kein normales AF zu nehmen [...]
foxmulder schrieb:
Als Besitzer des Stangen-AF-300ers[...]
immer wieder interessant die Erfahrungen aus der Praxis.

Wenn ich jemals so einen Haufen Geld für ein Objektiv ausgeben sollte, dann wäre das eine Investition fürs Leben und Kompromisse wären inakzeptabel ... will heißen ... gerade das günstigere Objektiv wäre mir dann eigentlich viel zu teuer für Kompromisse.

Zwei wahrlich hilfreiche Beiträge :up: !

Viele Grüße
HaPe
 
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HaPeRieger schrieb:
Zwei wahrlich hilfreiche Beiträge :up:

Ich bin überzeugt, daß diese Information irgendwo in den Tiefen des Forums bereits vorhanden war ;)

Echte Erfahrungen mit kritischen Motiven wie Fell und Federn stehen noch aus, aber was bei ersten Bildern das AF-S 300/2,8 I mit TC17E bei Offenblende (510mm f/4,8) leistet, zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht. Kaum zu unterscheiden von abgeblendeten Bildern, und der AF läßt auch kaum nach. Bin gespannt, wie das mit TC-20E aussehen wird.

Mir fehlt jetzt der direkte Vergleich, aber so gut hatte ich das AF-S 300/2,8 VR mit Konverter nicht in Erinnerung, das ich im Hessenpark probiert hatte. Scheint was dran zu sein an dem Gerücht, daß die Version AF-S I die schärfste sein könnte.

Ich merke allerdings schon, daß die Kombi jetzt noch kritischer bezüglich Stabilisierung ist als mein Sigma 50-500. Man muß noch sorgfältiger arbeiten, um die zusätzliche Abbildungsleistung auch umsetzen zu können. Die bei offenen Blenden knappere Schärfentiefe macht es auch nicht einfacher.

Maik
 
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HaPeRieger schrieb:
Wenn ich jemals so einen Haufen Geld für ein Objektiv ausgeben sollte, dann wäre das eine Investition fürs Leben und Kompromisse wären inakzeptabel ... will heißen ... gerade das günstigere Objektiv wäre mir dann eigentlich viel zu teuer für Kompromisse.

Dann melde ich mich als Besitzer des 300/2.8 AF-N und allerlei anderer Nikon-Tele auch noch zu Wort.

Natürlich ist dieses Objektiv ein "Kompromiss" gegenüber dem neuesten AF-S VR, aber wenn man den Preis berücksichtigt ein sehr interessanter Kompromiss. Die optische Leistung ist an der D2X ab etwa f3.2 sehr gut (vor allem verglichen mit Notlösungen wie dem 70-200VR + Konverter) und weiter abgeblendet legt das Objektiv noch an Schärfe zu bis etwa f5.6.

Der AF ist an der D2 etwa so schnell wie das kleine 300/4 AF-S, also völlig praxistauglich und allenfalls für Sportfotografen ein möglicher Kritikpunkt.

Die Konverterfrage ist wirklich der Schwachpunkt, sofern man einen Konverter benutzen möchte. Mit den Kenko Pro 300 1,4x funktioniert es recht gut, mit leichten Einbussen in der Randschärfe. Der manuelle (!) Nikon TC-14/14B ist etwas randschärfer und dafür minimal weniger kontrastreich, unter Verzicht auf AF. Als Zweifachkonverter ist der manuelle TC300/301 geeignet, mit optisch ordentlicher Leistung abgeblendet um 1-2 Blenden. Aber für schnell bewegte Motive ist das mühsam, da benutze ich eher das Objektiv ohne TC und nehme einen digitalen Ausschnitt, Schärfereserven hat das Objektiv an der D2X genug.

Lohnt sich der sehr heftige Aufpreis für eines der neueren 300/2.8? Es kommt sicherlich sehr auf die Anwendung an. Ich vermute, daß im direkten Vergleich das 300VR gegenüber dem 300/2.8 AF-N optisch noch etwas besser ist bei Offenblende (das 200/2VR ist mit 1,4x Konverter etwa so gut wie das 300/2.8 AF-N). Aber spätestens bei f4 dürfte man keine Unterschiede in Schärfe/Kontrast finden, dann spricht allenfalls das Bokeh/Unschärfedarstellung für das deutlich teurere neue Modell.

Für mich ist ein gebrauchtes 300/2.8 AF eines der interessantesten Angebote, die man finden kann, weil Preis/Leistung ganz außergewöhnlich günstig ist.
 
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